• 22:30 Uhr: ➤ Selenskyj äussert Hoffnung auf Frieden - in einem Jahr
  • 17:40 Uhr: Spekulationen: Kommt Selenskyj bald zu Besuch nach Deutschland?
  • 11:26 Uhr: Britische Geheimdienste: Moskau will Anschein der Normalität erwecken
  • 10:30 Uhr: Kölner Kardinal Woelki: Ukraine-Krieg Tiefpunkt der Zivilisationsgeschichte
  • 09:55 Uhr: Tote bei neuen russischen Angriffen - Ukrainer feiern Ostern

➤ Selenskyj äussert Hoffnung auf Frieden - in einem Jahr

  • 22:30 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zu Ostern die Hoffnung geäussert, dass es in einem Jahr in der Ukraine Frieden gibt. In seiner am Sonntagabend verbreiteten Videobotschaft zeigte sich Selenskyj zuversichtlich, dass die Gebete um Frieden gehört würden. Jeder christliche Feiertag lehre sein Land, dass das Böse besiegt werden könne. "Wir bringen die Niederlage des Bösen näher." Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen seit mehr als 13 Monaten.

In der Stadt Saporischschja im Süden der Ukraine schlug nach Angaben des Präsidenten eine Rakete in einem Wohnhaus ein. Ein Mann und ein elf Jahres altes Mädchen seien dabei ums Leben gekommen. "So verbringt ein Terrorstaat den Palmsonntag", sagte Selenskyj. "So bringt sich Russland selbst in noch grössere Isolation in der Welt und von der Menschheit."

Selenskyj dankte abermals der eigenen Bevölkerung für den Widerstand gegen die russische Invasion und den Verbündeten im Ausland für Unterstützung mit Waffen und Munition. Verhandlungen für ein Ende des Krieges oder ein Sieg auf dem Schlachtfeld einer der beiden Seiten sind nicht in Sicht. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,1 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 04. April). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 9. April

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Spekulationen: Kommt Selenskyj bald zu Besuch nach Deutschland?

  • 17:40 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seit dem russischen Angriff auf sein Land bereits einige seiner wichtigsten Bündnispartner besucht. Im Mai könnte er nun auch nach Deutschland kommen - zur Verleihung des Karlspreises an ihn und das ukrainische Volk im Krönungssaal des Aachener Rathauses am 14. Mai.

Die Veranstalter bereiten sich auf ein solches Szenario jedenfalls vor, wie die Stadt Aachen bereits kurz vor Ostern mitteilte. Eine persönliche Teilnahme hänge aber "stark von der dann vorliegenden Kriegslage und den entsprechenden Sicherheitskonzeptionen ab". Falls Selenskyj nicht persönlich teilnehmen kann, soll er per Video zugeschaltet werden. Auch für diese Variante laufen die Planungen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist als Rednerin bereits offiziell angekündigt. Die "Bild am Sonntag" berichtet nun, dass auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Aachen kommen und die Laudation halten wird. Zudem gibt es Spekulationen, dass aus Polen Ministerpräsident Mateusz Morawiecki oder Präsident Andrzej Duda sowie aus Frankreich Präsident Emmanuel Macron anreisen könnten.

Um den internationalen Gästen eine Teilnahme zu ermöglichen, wurde der Termin für die Verleihung bereits verschoben. Sie wird nicht wie sonst an Christi Himmelfahrt (18. Mai) stattfinden, sondern vier Tage früher. Damit solle "eine Überschneidung mit einer relevanten Veranstaltung am Folgetag" verhindert werden, teilte die Stadt Aachen mit. Gemeint ist der G7-Gipfel im japanischen Hiroshima, der am 19. Mai - dem Tag nach Christi Himmelfahrt - beginnt. Um pünktlich anzukommen, muss man aus Europa schon am Vortag abfliegen. An dem Gipfel nehmen unter anderen von der Leyen, Scholz und Macron teil. (dpa)

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US-Justizministerium untersucht Durchsickern geheimer Dokumente

  • 12:12 Uhr:

Das US-Justizministerium hat eine Untersuchung zu im Internet verbreiteten Geheimdokumenten eingeleitet. "Wir haben uns mit dem Verteidigungsministerium in dieser Sache ausgetauscht und eine Untersuchung begonnen", sagte ein Sprecher des Justizministeriums in Washington am Samstagabend (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP. Das Pentagon hatte bereits am Freitag erklärt, das Durchsickern der Dokumente zu überprüfen und das Justizministerium offiziell von der Angelegenheit in Kenntnis gesetzt zu haben.

Zuletzt waren nach und nach eine Reihe von geheimen Regierungsdokumenten auf Online-Plattformen wie Twitter, Telegram oder Discord aufgetaucht. Darunter waren laut einem Bericht der "New York Times" vom Donnerstag geheime Dokumente zu Plänen der USA und der Nato, die Ukraine bei der Vorbereitung einer Frühlingsoffensive gegen Russland zu unterstützen.

Die Dokumente sollen der Zeitung zufolge Details über Waffenlieferungen, Bataillonsstärken und andere sensible Informationen enthalten. Ein Dokument fasse die Ausbildungspläne von zwölf ukrainischen Kampfbrigaden zusammen. Die Dokumente wurden laut der "New York Times" über pro-russische Kanäle verbreitet.

US-Regierungsmitarbeiter sagten der "Washington Post", dass einige der Unterlagen offenbar manipuliert worden seien. Viele der Dokumente stünden aber im Einklang mit den Berichten des US-Auslandsgeheimdienstes CIA zur internationalen Lage, die für Führungsebenen des Weissen Hauses, des Pentagons sowie Aussenministeriums bestimmt seien.

Experten warnten, dass einige der Dokumente im Rahmen einer russischen Desinformationskampagne gezielt verfälscht worden sein könnten. So seien höhere Todesopfer unter den ukrainischen Truppen und die russischen Verluste niedriger angegeben worden. (AFP)

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Britische Geheimdienste: Moskau will Anschein der Normalität erwecken

  • 11:26 Uhr

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste will Russland gezielt den Anschein erwecken, dass sich die Lage in den annektierten Gebieten in der Ukraine normalisiert hat.

Bei einer kürzlichen Sitzung des russischen Sicherheitsrats sei Innenminister Wladimir Kolokolzew auserwählt worden, um über Wiederaufbau, Strafverfolgung und öffentliche Ordnung in den annektierten Gebieten zu sprechen, hiess es am Sonntag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Dass man ihn als Sprecher gewählt habe, sei mutmasslich ein Zeichen dafür, dass man die Situation in den Provinzen als möglichst normal und alltäglich erscheinen lassen wolle. Tatsächlich seien die Gebiete jedoch immer noch aktiv umkämpft, und viele Bewohnerinnen und Bewohner hätten keinen Zugang zu den grundlegendsten Leistungen.

Nach dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 hat Moskau nach Scheinreferenden völkerrechtswidrig vier Gebiete in der Süd- und Ostukraine annektiert.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine veröffentlicht das britische Verteidigungsministerium täglich Updates zum Kriegsverlauf. Unter Berufung auf Geheimdienstinformationen will die britische Regierung damit sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Kölner Kardinal Woelki: Ukraine-Krieg Tiefpunkt der Zivilisationsgeschichte

  • 10:30 Uhr:

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den Ukraine-Krieg als zivilisatorischen Tiefpunkt bezeichnet. "Dieser furchtbare Krieg in der Ukraine, der jetzt schon seit 410 Tagen tobt, gehört zum Dunkelsten unserer sogenannten modernen Zivilisationsgeschichte", sagte Woelki nach vorab verbreitetem Redetext in seiner Predigt am Ostersonntag im Kölner Dom. "Brutale Zerstörung und Tod, wohin man schaut. Ungezähltes Leid und Tränen für Millionen von Menschen." Die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung auf der Flucht seien, sei noch nie so hoch gewesen wie derzeit, so Woelki.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, rief dazu auf, sich von den vielen Krisen in der Welt nicht lähmen zu lassen. "Über die Menschen in der Ukraine fegt weiter der Kriegssturm", sagte Kurschus, die auch Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen ist, nach einer Mitteilung der EKD. Ostern sei jedoch die kräftige Gegenrede Gottes gegen alles, was festgefahren und ohne Aussicht erscheine.

Der rheinische Präses Thorsten Latzel sagte in seiner Osterbotschaft, ohne den Glauben an die Auferstehung wäre Jesus nur ein unschuldig Hingerichteter, "ein weiteres bedauerliches Opfer der Machthaber in dieser Welt. Damals auf Golgatha wie heute in Butscha, Teheran, Idlib, Kabul."

Christen glaubten aber daran, dass mit dem Tod nicht alles vorbei sei. Der Glaube daran falle nicht leicht, räumte der evangelische Theologe ein. Ihm persönlich habe seine Mutter die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod eingepflanzt: "Heute ist meine Mutter 85, leicht dement, im Pflegeheim. Doch von Hoffnung und Auferstehung legt sie immer noch Zeugnis ab: "Ach, weisst du, Thorsten, der da oben weiss schon, was er mit mir noch vorhat"", habe sie zu ihm gesagt.

Christen feiern an Ostern, dass Jesus nach biblischer Überlieferung drei Tage nach seiner Hinrichtung wieder von den Toten auferstanden ist. (AFP)

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Tote bei neuen russischen Angriffen - Ukrainer feiern Ostern

  • 09:55 Uhr:

Bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine sind in der Stadt Saporischschja laut Behörden mindestens zwei Menschen gestorben. Ein Mann und ein elf Jahre altes Mädchen seien bei einem Raketeneinschlag in einem Privathaus getötet worden, teilten die Behörden in der südukrainischen Stadt am Sonntag mit. Der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, veröffentlichte in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram ein Foto des zertrümmerten Hauses. Er nannte die Angreifer "gemeine Tiere". Russland hat die Region Saporischschja annektiert, kontrolliert aber die Gebietshauptstadt nicht.

Jermak und andere Angehörige der ukrainischen Führung wünschten den Ukrainern, die - wie die Christen im Westen - die Auferstehung Jesu feierten, frohe Ostern. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, meinte, dass der Feiertag auch den Sieg des Lebens über den Tod symbolisiere. Saluschnyj dankte den westlichen Verbündeten, die die Ukraine mit Waffen und Munition unterstützen, "die uns helfen, den Sieg und den Triumph der Gerechtigkeit mit jedem Tag näher zu bringen".

In der Ukraine begehen immer mehr Christen ihre Feiertage nun nach westlichem Ritus und nicht nach dem alten julianischen Kalender der russisch-orthodoxen Kirche, die Ostern erst in einer Woche feiert. Traditionell begingen die orthodoxen Christen in der Ukraine die kirchlichen Feiertage genauso wie im benachbarten Russland. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine vor mehr als einem Jahr wurde die öffentliche Diskussion stärker, sich auch über den Wechsel des Kirchenkalenders von Russland abzugrenzen. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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