Die Stadt Sumy wird von einer russischen Rakete getroffen. Mehrere Menschen verlieren laut Präsident Selenskyj ihr Leben. Der frühere Oberbefehlshaber Saluschnyj soll unterdessen neuer Botschafter in Grossbritannien werden. Die Lage im Krieg in der Ukraine im Überblick.
Infolge eines russischen Raketenangriffs auf die nordukrainische Stadt Sumy sind offiziellen Angaben zufolge mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Der ukrainische
"Der russische Staat wird für dieses Übel definitiv zur Verantwortung gezogen", sagte Selenskyj, dessen Land sich seit mittlerweile mehr als zwei Jahren gegen einen grossangelegten russischen Angriffskrieg verteidigt.
Zwei Verletzte im Gebiet Charkiw
Bei einem Angriff auf die Stadt Tschuhujiw im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung mindestens zwei Menschen verletzt worden. Bei den Verletzten handle es sich um einen 17 Jahre alten Jugendlichen sowie um einen 37 Jahre alten Mann, teilte die Militärverwaltung in der Nacht zum Freitag bei Telegram mit. Zudem sei ein neunstöckiges Wohnhaus zerstört worden. Geschäfte, ein Hotel und Autos wurden demnach beschädigt. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.
Ex-Oberbefehlshaber soll Botschafter in werden
Der vor rund einem Monat als Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte entlassene General Walerij Saluschnyj soll neuer Botschafter in Grossbritannien werden. Selenskyj habe sich für die Berufung Saluschnyjs auf den Posten ausgesprochen, teilte das Aussenministerium in Kiew mit. Nun müsse noch die britische Seite offiziell zustimmen. Im vergangenen Juli hatte Selenskyj den damaligen ukrainischen Botschafter in London, Wadym Prystajko, abberufen - kurz nachdem dieser ihn offen kritisiert hatte.
Saluschnyj wiederum war in seiner Zeit als Oberbefehlshaber zwar beim Volk sehr beliebt, soll aber zuletzt ein schwieriges Verhältnis zu Selenskyj gehabt haben. Unter seiner Führung eroberte die ukrainische Armee zwar im ersten Kriegsjahr 2022 Teile der von Russland besetzten Gebiete zurück, doch 2023 blieb eine Sommeroffensive hinter den teils hohen Erwartungen zurück. Am 8. Februar wurde Saluschnyj von seinem Posten entbunden. Als sein Nachfolger wurde Generaloberst Olexander Syrskyj ernannt.
Cameron wirbt für Waffen mit grösserer Reichweite
Der britische Aussenminister David Cameron hat bei seinem Deutschlandbesuch eindringlich für die Lieferung von Waffen mit grosser Reichweite in die Ukraine geworben. "Was die Langstreckenwaffen angeht, kann ich aus den Erfahrungen Grossbritanniens sagen, wie effektiv diese Waffen der Ukraine bei der Bekämpfung der illegalen Aggression geholfen haben", sagte er nach einem Treffen mit Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Berlin.
Grossbritannien liefert unter anderem Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow in die Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt die Bereitstellung der weitreichenderen Bundeswehr-Marschflugkörper vom Typ Taurus dagegen ab, weil er eine Verwicklung Deutschlands in den Krieg befürchtet.
US-Präsident Biden: Wir müssen Putin die Stirn bieten
Auch US-Präsident Joe
Biden fordert den Kongress erneut auf, weitere US-Hilfen für das von Russland angegriffene Land freizugeben. "Die Ukraine kann Putin aufhalten. Wenn wir der Ukraine zur Seite stehen und die Waffen liefern", sagte der 81-Jährige. Die Ukraine bitte nicht um US-Soldaten und er werde auch keine schicken, betonte er.
Die USA galten in den vergangenen zwei Jahren seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine als wichtigster Verbündeter Kiews. Die US-Regierung lieferte in gewaltigem Umfang Waffen und Munition an die Ukraine. Seit geraumer Zeit gibt es jedoch keinen Nachschub mehr aus den USA. Hintergrund ist eine innenpolitische Blockade im US-Kongress, wo Republikaner weitere Hilfen für Kiew bislang verweigern. Ein neues Hilfspaket, das rund 60 Milliarden US-Dollar für die Ukraine vorsieht, hat zwar den Senat passiert, steckt nun aber im Repräsentantenhaus fest.
Was am Freitag wichtig wird
Der ukrainische Präsident Selenskyj wird am Freitag zu Gesprächen in der Türkei erwartet. Mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan soll er laut einer Ankündigung des türkischen Präsidialamts über den seit gut zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg auf die Ukraine reden. Dabei sollen Wege für einen "permanenten Frieden in der Region" erörtert werden. Das Präsidentenbüro in Kiew bestätigte den Besuch zunächst nicht. Im Osten und im Süden der Ukraine halten unterdessen die schweren Kämpfe an. (dpa/mbo) © dpa
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