Während der ukrainische Präsident und der griechische Ministerpräsident Odessa besuchen, wird die Stadt beschossen. Zwar sind die Politiker wohlauf - doch es soll Tote geben.
Während eines Treffens des ukrainischen Präsidenten
Ein Video zeigte kurz darauf, dass die beiden Politiker wohlauf waren. Es habe aber Tote und Verletzte gegeben, sagte Selenskyj am Mittwoch nach Angaben des öffentlich-rechtlichen ukrainischen Fernsehens, ohne zunächst Einzelheiten zu nennen. "Wir haben heute diesen Einschlag gesehen. Sie sehen, mit wem wir es zu tun haben. Ihnen ist völlig egal, wohin sie schiessen", sagte der Staatschef. Bei dem Luftangriff seien fünf Menschen getötet worden, teilte ein Sprecher der ukrainischen Marine mit.
Mitsotakis schockiert: "Schafften es nicht in Schutzraum"
Der griechische Regierungschef zeigte sich schockiert vom Erlebten. Am Ende des Besuchs seien "das Geräusch von Luftalarm und Explosionen ganz in unserer Nähe" zu hören gewesen, sagte Mitsotakis bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. "Wir hatten keine Zeit, uns in Sicherheit zu bringen."
Präsident Selenskyj habe ihm die Bemühungen seines Landes erläutert, "die ukrainische Seeroute wiederherzustellen und zu stärken", sagte Mitsotakis. "Wir verstehen, dass dieser Krieg jeden betrifft (...) Er verschont niemanden", sagte der griechische Regierungschef.
Zuvor habe Selenskyj ihm Hafenanlagen und die Folgen vorheriger Attacken gezeigt. Die Reisen Selenskyjs im Land wie auch ausländischer Besuch in der Ukraine werden üblicherweise nicht vorher angekündigt. Die Reise von Mitsotakis nach Odessa war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden worden.
Von der Leyen: "niederträchtige Attacke"
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte die "niederträchtige Attacke" - wie sie es nannte - auf Selenskyj und Mitsotakis. "Niemand lässt sich einschüchtern durch diesen neuen versuchten Terroranschlag - weder die zwei Staats- und Regierungschefs vor Ort noch das tapfere Volk der Ukraine", schrieb sie im Portal X (früher Twitter). Von der Leyen ist während des Krieges selbst schon sechs Mal in die Ukraine gereist.
Immer wieder Angriffe auf die Hafenstadt
Auch beim Besuch von Annalena Baerbock in Odessa Ende Februar hatte es Luftalarm gegeben, die Ministerin musste Zuflucht in einem Luftschutzbunker suchen. Ihren Besuch in der südukrainischen Stadt Mykolajiw am nächsten Tag musste Baerbock wegen Luftalarms vorzeitig abbrechen.
Odessa wird immer wieder Ziel schwerer russischer Angriffe. In der Nacht auf Dienstag war die Region am Schwarzen Meer mit Kampfdrohnen angegriffen worden, auch in der Nacht auf Mittwoch waren Explosionen zu hören. Anfang März waren mehrere Menschen getöten worden, als ein Wohnhaus durch russische Angriffe zerstört worden war. (dpa/afp/ng/mbo)
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