- Nach erneutem massivem Artilleriebeschuss ist in mehreren Regionen der Ukraine am Freitag die Strom- und Wasserversorgung ausgefallen.
- Nach Angaben der Behörden wurden rund 40 Raketen im Luftraum von Kiew registriert.
- Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete die Bombardierungen als "Kriegsverbrechen" und "barbarisch".
Nach massivem russischen Artilleriebeschuss des ukrainischen Stromnetzes ist in mehreren Regionen des Landes am Freitag die Strom- und Wasserversorgung ausgefallen. Der staatliche Energieversorger Ukrenergo erklärte, die Wiederherstellung der Stromversorgung bei Minusgraden könnte länger dauern, Priorität hätten Krankenhäuser sowie Anlagen für Wasser- und Wärmeversorgung. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell verurteilte den "willkürlichen Terror" der russischen Angriffe.
Die Ukraine meldete russische Angriffe auf mehrere Städte. Dabei starben mindestens drei Menschen in der Stadt Krywyi Rih, wie der Gouverneur der gleichnamigen Region, Walentyn Resnitschenko, mitteilte. Ein Kind werde noch in den Trümmern eines Hauses gesucht. Unter den 13 Verletzten in der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten
Für Kiew war es einer der grössten Angriffe seit Beginn des Krieges
In Kiew drängten sich nach Auslösung des Luftalarms Anwohner in Wintermänteln in U-Bahnstationen. Örtliche Behörden erklärten, die Hauptstadt habe einem der grössten Raketenangriffe seit dem Kriegsbeginn im Februar standgehalten.
Rund 40 Raketen seien im Luftraum von Kiew registriert worden, 37 von ihnen hätten "zerstört" werden können, teilte die Militärverwaltung der Region Kiew im Onlinedienst Telegram mit. Laut Bürgermeister
Mehrere Städte in der Ukraine meldeten zudem Stromausfälle nach den russischen Angriffen. Der Gouverneur der Region Charkiw erklärte, die gleichnamige Stadt in der Region sei nach russischen Angriffen ohne Strom. Auch in den Städten Poltawa und Krementschuk fiel der Strom aus.
Millionen von Menschen sind bei Minusgraden ohne Strom und Heizung
Russland greift seit Wochen regelmässig die Energie-Infrastruktur der Ukraine an. Millionen von Menschen sind deshalb bei Minusgraden in der Ukraine ohne Strom und Heizung. Laut Ukrenergo ist etwa die Hälfte des ukrainischen Stromnetzes schwer beschädigt. Wegen der "massiven" russischen Angriffswelle könne es zu Notabschaltungen kommen, hiess es am Freitag.
Borrell bezeichnete die Bombardierungen als "Kriegsverbrechen" und "barbarisch". Die "unmenschlichen" Angriffe zielten auf die Verschlimmerung menschlichen Leids. "Alle Verantwortlichen werden dafür zur Rechenschaft gezogen werden", warnte er.
Die Nato ruft dazu auf, "Russland nicht zu unterschätzen"
Die Nato geht davon aus, dass Russland auf einen noch "langen" Krieg in der Ukraine eingestellt ist. Es gebe kein Anzeichen dafür, dass Kreml-Chef
"Wir sollten Russland nicht unterschätzen. Russland plant für einen langen Krieg", betonte Stoltenberg. Die russische Führung mobilisiere weitere Kräfte und sei bereit, "zahlreiche Verluste" unter ihren Soldaten hinzunehmen. Es sei auch zu beobachten, dass Russland sich weitere Waffen und Munition für seinen Angriffskrieg zu beschaffen versuche.
Stoltenberg bezeichnete es als notwendig, dass die Nato-Staaten die Ukraine weiterhin mit Waffenlieferungen unterstütze. Diese Lieferungen müssten solange anhalten, bis Putin verstehe, dass er "nicht auf dem Schlachtfeld gewinnen" könne.
Die USA wollen die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland ausbauen
Die USA kündigten derweil an, die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland ausbauen zu wollen. Das neue Programm solle zu Jahresbeginn starten und "ungefähr 500 ukrainische Soldaten pro Monat ausbilden", kündigte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums an.
Washington leistet der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar massive militärische Hilfe. Dabei wurden auch ukrainische Soldaten für die Waffen ausgebildet, welche die USA liefern. In dem neuen Programm solle nun eine komplexere Ausbildung erfolgen, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Unter anderem sollten die ukrainischen Soldaten im bestmöglichen Zusammenwirken von Infanterie und Artillerie geschult sowie gemeinsame Manöver abgehalten werden.
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Das neue Ausbildungsprogramm soll den Angaben zufolge in Deutschland stattfinden. Es werde zusätzlich zu den bereits erfolgenden speziellen Lehrgängen zum Umgang mit an Kiew gelieferte US-Waffen organisiert, sagte Ryder. Darin haben nach seinen Angaben die USA bisher rund 3100 ukrainische Soldaten geschult, ihre Alliierten wiederum rund 12.000 weitere ukrainische Soldaten ausgebildet.(afp/jst)
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