Russlands Aussenminister Sergej Lawrow glaubt, dass sein Land und die USA nicht weit von einem militärischen Konflikt entfernt sind eine Drohung, die Moskau nicht zum ersten Mal ausspricht. Uneindeutig äussert er sich zur bevorstehenden US-Wahl.

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Die USA und Russland sind nach Aussagen des russischen Aussenministers Sergej Lawrow nicht weit von einem bewaffneten Konflikt entfernt. "Unsere Länder stehen am Rande eines direkten militärischen Konflikts", sagte Lawrow nur wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl der türkischen Zeitung "Hürriyet" (Freitagsausgabe), ohne dies weiter auszuführen. Dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden warf er vor, die "Russland-Angst" in den USA befeuert zu haben.

Russische Politiker warnen immer wieder vor einem direkten Konflikt, wenn westliche Staaten die von Russland angegriffene Ukraine stärker unterstützen. Allerdings ist dieser Konflikt bisher ausgeblieben.

Zudem bezieht Russlands Präsident Wladimir Putin selbst andere Staaten in seinen Angriffskrieg ein: Nordkoreanische Soldaten sind inzwischen in der russischen Region Kursk eingetroffen. "Putin zieht regelmässig rote Linien, überschreitet diese aber ununterbrochen und eskaliert, auch um zu schauen, wie der Westen darauf reagiert", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europäischen Parlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), im Interview unserer Redaktion.

Trump oder Harris? Lawrow: "Wir haben keine Präferenz"

Nach der in der kommenden Woche anstehenden US-Präsidentschaftswahl gefragt sagte Lawrow, diese werde unabhängig vom Ausgang kaum einen Unterschied für Russland machen. "Wir haben keine Präferenz." Der republikanische Kandidat und Ex-Präsident Donald Trump habe während seiner Amtszeit im Vergleich zu seinen Vorgängern die "höchste Zahl anti-russischer Sanktionen" gebilligt, argumentierte Lawrow. "Egal, wer die Wahlen gewinnt, wir glauben nicht, dass sich die antirussische Haltung der Vereinigten Staaten ändern wird."

Obwohl Trump in der Vergangenheit sein Wohlwollen gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Ausdruck gebracht hat, stehen sich die beiden Männer nicht nahe und pflegen eine ambivalente Beziehung.

Vergangene Woche hatte Putin erklärte, seine Beziehung zu Washington werde davon abhängen, wie die USA nach der Wahl auftreten. Er begrüsse Trumps "ehrliche" Äusserungen über den Wunsch eines Endes des Ukraine-Kriegs.

Im September hatte der US-Konzern Microsoft mitgeteilt, russische Agenten hätten ihre Desinformationsaktionen verstärkt, um die Kampagne der demokratischen Kandidatin Kamala Harris mit Verschwörungsvideos zu verunglimpfen. Dies hatte Sorgen über ausländische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl am 5. November befördert. (afp/bearbeitet von fab)

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