- Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gehört Grossbritannien zu den wichtigsten Verbündeten der Ukraine.
- Nun stattet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem Land überraschend einen Besuch ab.
- Nach London steht ein weiteres wichtiges Ziel auf seinem Programm.
Der ukrainische
Selenskyj werde in London den britischen Premierminister
Die erste und bislang einzige öffentlich bekannte Auslandsreise Selenskyjs nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte den Präsidenten kurz vor Weihnachten nach Washington geführt. Grossbritannien zählt mit den USA und der EU zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland.
Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten im Fokus
Insbesondere zu Ex-Premier Boris Johnson hatte Selenskyj eine enge Verbindung. Auch Sunak, der seit Oktober an der Spitze der britischen Regierung steht, ist bereits nach Kiew gereist, hat der Ukraine Kampfpanzer zugesagt und kontinuierliche militärische Unterstützung versprochen.
Anlässlich Selenskyjs Besuch kündigte London an, sein Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten zu erweitern. In den vergangenen sechs Monaten haben rund 10.000 Ukrainer militärische Trainings in Grossbritannien durchlaufen, im laufenden Jahr sollen weitere 20.000 hinzukommen. Premier Sunak zufolge sollen künftig auch Kampfpiloten und Marinesoldaten ausgebildet werden.
"Präsident Selenskyjs Besuch ist ein Zeugnis für den Mut, die Entschlossenheit und den Kampfgeist seines Landes und Zeugnis der unerschütterlichen Freundschaft unserer beiden Länder", sagte der konservative Politiker.
Das erweiterte Ausbildungsprogramm soll es ukrainischen Piloten nach Angaben der Briten ermöglichen, in Zukunft auch Nato-Kampfjets zu fliegen. Derzeit wird intensiv über die mögliche Lieferung solcher Flugzeuge an die Ukraine diskutiert.
Selenskyj wird am Donnerstag in Brüssel erwartet
In den ersten Monaten des Ukraine-Kriegs hatte Selenskyj bereits per Videoschalte vor vielen westlichen Parlamenten gesprochen und um Unterstützung für sein Land geworben - so auch vor dem britischen Unterhaus. Auch bei internationalen Gipfeln ist der Präsident regelmässig virtuell zu Gast.
Nach seinem Stopp in London wird Selenskyj am Donnerstag in Brüssel erwartet. Bereits am Montag hatte es aus dem Europäischen Parlament geheissen, dass es die "Wahrscheinlichkeit einer ausserordentlichen Plenartagung in Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten" gebe.
Am selben Tag treffen sich auch die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten in Brüssel zu einem Gipfel. Selenskyj sei eingeladen worden, persönlich an einem Gipfel teilzunehmen, sagte ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel am Montagabend.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben nach eigenen Angaben bislang knapp 50 Milliarden Euro für die Ukraine mobilisiert. Zudem wurden gegen Russland zahlreiche Sanktionen verhängt. Auch Grossbritannien wollte Russland am Mittwoch weitere Massnahmen erlassen. (dpa/fte)
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