In einer neuen Initiative haben sich internationale Organisationen zusammengetan - auch ukrainische und russische. Am dritten Jahrestag der grossangelegten Invasion Moskaus stellen sie dieselben Forderungen.

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

Menschenrechtsorganisationen sowohl aus der Ukraine als auch aus Russland fordern die Freilassung aller Gefangenen beider Seiten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Aus der Haft entlassen werden müssten auch alle politischen Gefangenen in Russland, sagte die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in Russland, Mariana Katzarova, am dritten Jahrestag des Kriegsbeginns. Das seien die Voraussetzungen für ernsthafte Friedensverhandlungen, an denen auch die Ukraine beteiligt sein müsse. Organisationen aus verschiedenen Ländern haben sich für die Forderung zur Initiative "People First" zusammen geschlossen.

Menschenrechtler beklagen Folter

Es bestehe die Sorge, dass die Gefangenen aufgrund der schlechten Bedingungen nicht bis zu einem Ende möglicher Friedensverhandlungen überlebten, sagte die Bürgerrechtlerin Oleksandra Matwijtschuk, Vorsitzende des 2022 mit dem Friedensnobelpreis geehrten ukrainischen Center for Civil Liberties. Menschenrechtler beklagen seit langem Folter in russischen Haftanstalten.

Der russische Bürgerrechtler Oleg Orlow, Mitbegründer der ebenfalls mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisation Memorial, sprach dabei aus eigener Erfahrung. Er war im vergangenen August bei einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen aus russischer Haft freigekommen. Er hatte selbst gerade die Ukraine besucht, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Selenskyj: Ukraine bereit für Austausch

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte bei einem Treffen mit europäischen Staats- und Regierungschefs in Kiew, dass die Freilassung ukrainischer Gefangener ein Schritt zur Beendigung des Kriegs sein könne. Die Ukraine sei bereit für einen Austausch aller gegen alle, das sei eine gerechte Variante. Die Kriegsparteien haben in den drei Jahren immer wieder Gefangene ausgetauscht. In Russland sitzen Hunderte Menschen in Straflagern, weil sie den Krieg gegen die Ukraine kritisiert haben. (dpa/bearbeitet von phs)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.