Die Lage auf russischer Seite im Grenzgebiet zur Ukraine ist für Moskau brenzlig. Verteidigungsminister Beloussow übernimmt nun selbst die Kontrolle über die weiteren Schritte.

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Russlands Verteidigungsminister Andrej Beloussow hat mehr Truppen und Mittel für die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk angekündigt. Der Generalstab habe einen Plan mit zusätzlichen Massnahmen vorbereitet, sagte Beloussow in Moskau. "Dabei geht es in erster Linie um die Verbesserung der Effizienz des Systems des Truppenmanagements in Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden", sagte Beloussow bei der Sitzung zum Schutz der russischen Grenzregion. Schwerpunkt war demnach die Region Belgorod.

Beloussow will Massnahmen selbst kontrollieren

Er werde die Umsetzung des Plans selbst kontrollieren, sagte er. Es gehe um den Schutz der territorialen Unversehrtheit Russlands, der Bevölkerung und der Infrastruktur in den Grenzregionen.

Demnach sollen nun etwa auch das Verteidigungsministerium, der Inlandsgeheimdienst FSB, die Nationalgarde und andere Sicherheitsbehörden ihre Arbeit besser koordinieren. Das Verteidigungsministerium meldete indes erneut die Zerstörung von ukrainischen Stellungen auf russischem Gebiet. Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite nicht.

Die Kursk-Offensive: Was wir bislang wissen

Ukrainische Truppen sind überraschend in die russische Region Kursk eingedrungen. Die Offensive ist die grösste mit feindlichen Truppen auf russischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg. AFPTV erklärt, was bislang bekannt ist über die Offensive.

Vormarsch in russischer Grenzregion

Im Gebiet Kursk waren am Dienstag vor einer Woche erstmals in dem seit fast zweieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Kiews Bodentruppen eingedrungen. Seither gibt es dort einen Vormarsch Tausender ukrainischer Soldaten, die Dutzende Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht haben. Das Eindringen der feindlichen Truppen mit Panzern und schwerer Artillerie hatte in Russland breite Verwunderung in der Bevölkerung ausgelöst über den Zustand der Staatsgrenze.

Der für die Grenzsicherung zuständige Inlandsgeheimdienst FSB meldet zwar fast täglich die Festnahme vermeintlicher und realer Saboteure, die für die Ukraine arbeiten sollen. Der Grenzschutz hat demnach aber übersehen, dass sich im ukrainischen Gebiet Sumy vor dem Übertritt auf russisches Staatsgebiet ein ganzes Kontingent mit Kiewer Truppen für den Angriff formiert hatte. (dpa/bearbeitet von sob)

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