Die ukrainische Armee hat offenbar einmal mehr die russischen Besatzer auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim ins Visier genommen. Derweil macht Kremlsprecher Peskow die Haltung Moskaus gegenüber eines vermeintlichen Umdenkens der USA zu Angriffen der Ukraine auf russisches Gebiet unmissverständlich klar.
Infolge ukrainischer Angriffe auf die von Moskau annektierte Halbinsel Krim im Schwarzen Meer sind russischen Angaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet worden. In der Nacht auf Freitag sei das Gebiet rund um die Stadt Simferopol mit Raketen angegriffen worden, teilte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow auf Telegram mit. In sozialen Netzwerken berichteten Anwohner von Explosionsgeräuschen auch aus Regionen nahe der Krim-Städte Aluschta und Jalta. Im populären Telegram-Kanal "Shot" war von einer "massiven Attacke" die Rede, die die russische Luftverteidigung abwehren müsse. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion.
Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen grossangelegten russischen Angriffskrieg. Immer wieder nimmt die ukrainische Armee dabei russische Militärstützpunkte auf der bereits 2014 annektierten Krim ins Visier. Auch gegen die dort stationierte russische Schwarzmeerflotte gelangen Kiew bereits erfolgreiche Angriffe.
Nach Angriff auf Charkiw: Selenskyj fordert mehr Flugabwehr
Russland hatte unterdessen am Donnerstag einmal mehr die ostukrainische Grossstadt Charkiw beschossen und so mindestens sieben Menschen getötet und mehr als 20 weitere verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pochte deshalb erneut auf mehr Flugabwehrsysteme für sein Land. "Das passiert nur, weil die Ukraine weiter Einschränkungen bei ihrer Verteidigung hat", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache mit Blick auf Charkiw.
Darüber hinaus teilte Selenskyj in seiner Ansprache mit, dass die ukrainische Armee erneut ein russisches Su-25-Kampfflugzeug abgeschossen habe.
Moskau warnt USA vor Erlaubnis für Angriffe auf russisches Gebiet
Moskau warnte die USA davor, der Ukraine Angriffe mit amerikanischen Waffen auf russisches Staatsgebiet zu erlauben. "Diese Haltung ist absolut unverantwortlich, die Position ist absolut gefährlich mit ihren Folgen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen.
Er äusserte sich zu einem Bericht der US-Zeitung "New York Times", nach dem der amerikanische Aussenminister Antony Blinken für solche Schläge gegen russisches Gebiet eintritt und Präsident Joe Biden zu einer Aufhebung der Einschränkungen bewegen will.
Putin unterschreibt Dekret zur Beschlagnahmung von US-Vermögen
Kremlchef
Demnach kann ein Gericht Vermögen der USA und von amerikanischen Bürgern in Russland beschlagnahmen, etwa in Form von Aktien, Anteilen an Kapitalgesellschaften und Grundstücksrechten.
Was am Freitag wichtig wird
Bei einem Besuch in Belarus will Kremlchef Putin dort an diesem Freitag seinen Verbündeten, den autoritären Machthaber Alexander Lukaschenko treffen. (dpa/fte)
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