• 22:58 Uhr: ➤ Schutzzone für AKW Saporischschja: IAEA bestätigt "echte Verhandlungen"
  • 19:32 Uhr: Mehr als 1000 Menschen bei Protesten in Russland verhaftet
  • 19:22 Uhr: Siko-Chef Heusgen: Massenflucht von Wehrpflichtigen aus Russland
  • 17:31 Uhr: Russland-Experte: Putin wird nicht gut aus diesem Krieg rauskommen
  • 17:04 Uhr: Kremltreuer Abgeordneter schliesst atomaren Erstschlag Russlands aus
  • 15:15 Uhr: China ruft zu Verhandlungen über Waffenstillstand auf

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➤ IAEA: "Echte Verhandlungen" über Schutzzone für AKW Saporischschja

  • 22:58 Uhr

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach Angaben von Direktor Rafael Grossi "echte Verhandlungen" mit Russland und der Ukraine über die Einrichtung einer Schutzzone für das umkämpfte Atomkraftwerk Saporischschja aufgenommen.

Er habe sich am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York neben anderen Treffen sowohl mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow, als auch mit dem ukrainischen Aussenminister Dmytro Kuleba getroffen, sagte Grossi am Mittwoch vor Journalisten in New York. "Die Räder sind in Bewegung."

Ein konkretes Ergebnis gebe es noch nicht, sagte Grossi weiter, aber er habe den Eindruck, dass es auf allen Seiten die Überzeugung gebe, dass die Einrichtung einer solchen Schutzzone unverzichtbar sei.

Weil die Situation rund um das ukrainische AKW sich noch weiter verschlechtert habe und ihm "riesige Sorge" bereite, sei Eile geboten, sagte Grossi. "Wir müssen das so schnell wie möglich entscheiden." Er hoffe, dass er bald in die Ukraine und dann auch nach Russland reisen könne, um die Verhandlungen fortzusetzen. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 13,08 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 20. September). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Die weiteren Meldungen vom 21. September

Stoltenberg: Nato will keine Konfrontation mit Russland

  • 23:20 Uhr

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angesichts neuer Drohungen Leichtsinn vorgeworfen. Putin wisse selbst, dass ein Atomkrieg niemals gekämpft werden sollte und nicht gewonnen werden könne, sagte Stoltenberg dem ZDF-"heute journal" von New York aus. Ein Nuklearkonflikt sei gefährlich für Russland und für den Rest der Welt.

Es sei nicht das erste Mal, dass Putin "nukleare Rhetorik" verwende. Das ändere aber nichts an der Pflicht des Westens, ruhig zu bleiben. Der Chef des Verteidigungsbündnisses betonte: "Die Nato will keine Konfrontation mit Russland." Die Allianz sei nicht Teil des Konfliktes.

Die Nato-Verbündeten unterstützten die "brutal" angegriffene Ukraine lediglich, damit sie ihr Recht auf Selbstverteidigung ausüben könne - wie es auch das Regelwerk der Vereinten Nationen, die UN-Charta, vorsehe. "Es gibt keine Zweifel, dass das ein Aggressionskrieg ist", sagte Stoltenberg. (dpa)

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Separatisten in der Ukraine lassen zehn gefangene Ausländer frei

  • 22:52 Uhr

Die von Russland kontrollierten Separatisten in der Ostukraine haben zehn gefangene Ausländer freigelassen, darunter fünf Briten. Das Aussenministerium in Saudi-Arabien erklärte am Mittwoch, die Männer seien aus Russland in das Königreich gebracht worden. Von dort werde ihre Heimreise organisiert. Die anderen Freigelassenen stammten demnach aus den USA, Marokko, Schweden und Kroatien.

Zu den Freigelassenen zählte ein 28-jähriger Brite, der in einem Schauprozess wegen Söldnertums zum Tode verurteilt worden war, wie Gesundheitsstaatssekretär Robert Jenrick mitteilte.

Nach Informationen der BBC wurde auch der zweite damals verurteilte Brite freigelassen. Gegen die drei anderen, davon zwei freiwillige Kämpfer und ein humanitärer Helfer, sei ebenfalls ein Schauprozess angestrengt worden.

Zu den Heimkehrern sollen auch die US-Bürger Alexander Drueke und Andy Huynh gehören, wie US-Medien unter Berufung auf die Familien berichteten. Die Männer aus dem US-Bundesstaat Alabama waren demnach im Juni während der Kämpfe in der Ostukraine gefangen genommen worden. (dpa)

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Ukrainischer Oberbefehlshaber: Wir werden alle Angreifer vernichten

  • 22:31 Uhr

Der ukrainische Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj gibt sich trotz der von Russland verkündeten Mobilmachung von bis zu 300.000 Reservisten siegessicher. Die Ankündigung aus Moskau belege nur die Stärke der Ukraine, schrieb er auf Facebook.

"Hunderttausende Männer und Frauen schützen ihr Heimatland, ihre Häuser, ihre Kinder und die Zukunft der Ukraine." Daran ändere sich durch das Moskauer Vorgehen nichts. "Wir werden jeden vernichten, der mit Waffen in unser Land kommt – ob freiwillig oder durch Mobilisierung", drohte Saluschnyj.

Die ukrainische Armee wehrte nach Angaben des Generalstabs in Kiew am Mittwoch fünf russische Angriffe ab, darunter bei Kupjansk im Gebiet Charkiw. (dpa)

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Merz: Teilmobilmachung könnte "Kipppunkt" für Putin sein

  • 21:46 Uhr

CDU-Chef Friedrich Merz glaubt, dass mit der Anordnung einer Teilmobilmachung durch Kremlchef Wladimir Putin die Stimmung in Russland kippen könnte. Der Schritt sei eine Eskalation, auf die der Westen "mit Entschlossenheit und Klarheit" reagieren müsse, sagte Merz am Mittwochabend in der Sendung "RTL Direkt". "Ich glaube, dass es der Kipppunkt für Putin sein könnte, denn er wird die Zustimmung im Land vermutlich nicht halten können."

Die Unionsfraktion legt am Donnerstag im Bundestag einen Antrag vor, die Ukraine mit schweren Waffen zu unterstützen und umgehend eine Genehmigung für die Ausfuhr von Kampf-, Schützen- und Transportpanzern aus Industriebeständen an die Ukraine zu erteilen. Er erwarte, "dass FDP und Grüne auch im Bundestag das tun, was sie in der Öffentlichkeit sagen: nämlich zustimmen", sagte Merz. (dpa)

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Scholz will Eskalation zwischen Russland und Nato vermeiden

  • 21:25 Uhr

Nach der Mobilmachung Hunderttausender russischer Reservisten für den Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigt, dass er eine Eskalation zwischen Russland und der Nato unbedingt vermeiden wolle.

Deutschland habe die Ukraine immer umfassend unterstützt, aber gleichzeitig sichergestellt, dass es zu einer solchen Eskalation nicht komme, sagte der SPD-Politiker in den ARD-"Tagesthemen". "Genau diesen Weg werden wir auch weitergehen."

Diese Reaktion Putins auf die militärischen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte zeige, "dass Putin mit seinen Plänen nicht durchkommt", sagte Scholz. "Er ist gescheitert am Widerstand der Ukrainerinnen und Ukrainer, aber auch an der sehr umfassenden militärischen und finanziellen Unterstützung der Ukraine durch ihre Freunde und Verbündeten, insbesondere auch Deutschland." (dpa)

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Nach Putin-Äusserungen: Sondertreffen der EU-Aussenminister in New York

  • 20:45 Uhr

Nach der erneuten Eskalation von Kremlchef Wladimir Putin im Ukraine-Krieg wollen die EU-Aussenminister noch am Mittwoch (Ortszeit) in New York zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Das bestätigten diplomatische Quellen am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung.

An den Gesprächen soll auch die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock teilnehmen. Die Runde sei vom EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell für 2.15 Uhr deutscher Zeit einberufen worden. (dpa)

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Mehr als 1000 Menschen bei Protesten in Russland verhaftet

  • 19:32 Uhr

Bei Demonstrationen gegen die Teilmobilmachung in Russland sind nach Angaben von Aktivisten landesweit mehr als 1000 Menschen festgenommen worden. Es habe bei spontanen Protesten in mindestens 38 Städten am Mittwoch mindestens 1054 Festnahmen gegeben, erklärte die Organisation OVD-Info, die Festnahmen in Russland dokumentiert. Es sind die grössten Proteste in Russland seit den Demonstrationen, die es Ende Februar nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine gegeben hatte.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten am Abend dutzende Festnahmen in der Hauptstadt Moskau und in der zweitgrössten Stadt St. Petersburg. Im Stadtzentrum von Moskau wurden mindestens 50 Menschen auf einer Einkaufsstrasse festgenommen, wie die AFP-Reporter beobachteten. Im Stadtzentrum von St. Petersburg füllte die Polizei einen ganzen Bus mit Festgenommenen.

Die Demonstranten riefen "Nein zum Krieg" und "Nein zur Mobilmachung". "Alle haben Angst", sagte der Demonstrant Wassili Fedorow in St. Petersburg. "Ich bin für den Frieden, und ich will nicht schiessen müssen." Doch sei es in Russland "sehr gefährlich", für diese Forderungen auf die Strasse zu gehen - "sonst wären viel mehr Menschen da gewesen".

"Warum dienen Sie Putin? Ein Mann, der seit 20 Jahren auf seinem Thron sitzt", rief ein anderer Demonstrant Polizisten zu. "Ich habe Angst um mich selbst und um meinen Bruder, der 25 Jahre alt ist und seinen Militärdienst abgeleistet hat", sagte die Studentin Oksana Sidorenko. "Er kann eingezogen werden." (AFP)

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Siko-Chef Heusgen: Massenflucht von Wehrpflichtigen aus Russland

  • 19:22 Uhr

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, wertet die Teilmobilmachung in Russland als "Verzweiflungstat" und Indiz dafür, dass Russlands Präsident Wladimir Putin selbst bei seinen bisherigen Verbündeten den Rückhalt verliert. Beim jüngsten Gipfel des Shanghai Cooperation Council sei Putin "gedemütigt" worden, sagte Heusgen dem Fernsehsender WELT.

Der chinesische Präsident Xi Jinping habe ihm klar zu verstehen gegeben, dass er grosse Bedenken habe. Auch sei er zum Teil von zentralasiatischen Präsidenten links liegengelassen worden. "Sein Ruf ist beschädigt und er muss jetzt irgendwie aus Verzweiflung versuchen, das Image seines Landes wieder aufzubessern."

Heusgen sprach von einer Massenflucht von Wehrpflichtigen, die gerade vornehmlich über Istanbul aus Russland ausreisten. Das deute auf ein Scheitern des Mobilisierungsversuchs hin, kommentierte er. "Die Menschen wollen nicht an dieser Front dienen. Sie wissen, in welchem schlechten Zustand die Streitkräfte sind, wie schlecht die Motivationslage ist. Und das wird eine ganz schwierige Operation sein." "Der Mann ist verzweifelt, er steht unter internationalem Druck, er muss liefern, weil auch zu Hause ihm langsam die Basis wegbröckelt", schätzte Heusgen weiter ein. (dpa)

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Russland-Experte: Putin wird nicht gut aus diesem Krieg rauskommen

  • 17:31 Uhr

Der Russland-Experte Stefan Meister sieht die Teilmobilmachung des Kremls als "weitere Richtungsentscheidung" im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Russland werde trotz jüngst erlittener Niederlagen "nicht deeskalieren oder in eine Form von Waffenstillstandsverhandlungen eintreten", sondern vielmehr weitere Teile der russischen Bevölkerung in den Krieg hineinwerfen, sagte der Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Mobilisiert würden nicht nur junge Männer, sondern im Prinzip "jeder, der kampffähig ist" und vor kurzem eine Ausbildung gemacht habe oder in der Reserve sei.

Russland gehe es bei der Aktion darum, Gebiete zurückzuerobern oder zu halten, meint Meister. "Letztlich geht es darum, dass man die besetzten Gebiete integriert durch dieses Fake-Referendum und dann damit dort auch Wehrpflichtige stationieren kann", erklärt der Experte. In den für Russland reklamierten Gebieten könne man dann auch "Atomwaffen oder zumindest atomwaffenfähige Raketen" stationieren.

Diese Scheinreferenden würden laut Meister dazu beitragen, die Gebiete für Russland abzusichern. Die Abstimmungen würden unter "massivem Druck auf die Bevölkerung stattfinden", betont Meister. "Das hat nichts mit einem demokratischen oder freien Referendum zu tun." Auch eine freie Arbeit internationaler unabhängiger Beobachter ist bei solchen Scheinreferenden nicht möglich.

Meister glaubt indes nicht, dass sich die Ukraine sich von der neuen Eskalation Russland demotivieren lasse. "Und die Leute, die jetzt eingezogen werden, sind auch nicht unbedingt die Bestausgebildetsten und Kampffähigsten." Es könne Wochen oder gar Monate dauern, bis sie alle einsatzfähig seien. Bis dahin könne die Ukraine noch ganze Landesteile zurückerobert haben.

Zudem gerate Putin in Russland selbst zunehmend unter Druck, gibt Meister zu bedenken. Das Regime erwarte mehr Widerstand aus der eigenen Bevölkerung, der innere Rückhalt schwinde. "Ich sehe hier nicht, dass Putin da gut rauskommen wird aus diesem Krieg", sagte Meister. Vielmehr werde er innenpolitisch noch weiter unter Druck geraten. (dpa)

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Kremltreuer Abgeordneter schliesst atomaren Erstschlag Russlands aus

  • 17:04 Uhr

Der kremltreue russische Parlamentsabgeordnete Jewgeni Popow hat im Krieg gegen die Ukraine einen atomaren Erstschlag ausgeschlossen. "Wir werden die westlichen Staaten nicht als Erster angreifen, wir werden kein nukleares Massaker in der Welt veranstalten", sagte Popow von der Kremlpartei Geeintes Russland am Mittwoch dem britischen Sender BBC Radio 4. Im Einklang mit der offiziellen Linie des Kremls sagte er, Nuklearwaffen würden "nur als Antwort" auf einen atomaren Angriff gegen Russland eingesetzt.

Auf die Frage, ob Russland nach einer Annexion ukrainischer Gebiete diese mit Atomwaffen verteidigen werde, sagte Popow: "Ich weiss wirklich nicht, was ich darauf antworten soll. Aber Sie müssen wissen, dass wir unser Vaterland verteidigen werden." Atomwaffen seien dabei "natürlich" eine Sicherheitsgarantie.

Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin wegen personeller Schwierigkeiten beim Angriffskrieg gegen die Ukraine eine Teilmobilmachung angeordnet. Zudem sollen die international nicht anerkannten "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine sowie die teilweise von Russland besetzten Gebiete Cherson und Saporischschja im Süden noch in dieser Woche einen Beitritt zur Russischen Föderation beschliessen. (dpa)

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Polen rechnet mit neuen Ukraine-Flüchtlingen im Herbst und Winter

  • 16:26 Uhr

Polen bereitet sich erneut auf Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine im Herbst und Winter vor. Die ukrainischen Behörden rechneten damit, dass in der kalten Jahreszeit etwa eine halbe Million Menschen von der Ostukraine in den Westteil des Landes fliehen würden, sagte Polens Vize-Innenminister Pawel Szefernaker am Mittwoch. "Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass ein Teil dieser Menschen auch nach Polen gelangen möchte."

Nach Regierungsangaben leben in Polen derzeit rund 1,3 Millionen Flüchtlinge aus dem östlichen Nachbarland. Die Ukraine hatte vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze. (dpa)

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China ruft nach russischer Teilmobilmachung zu "Waffenstillstand durch Dialog" auf

  • 15:15 Uhr

Nach der von Kremlchef Wladimir Putin verkündeten Teilmobilmachung russischer Reservisten hat China zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Ukraine aufgerufen. "Wir fordern alle massgeblichen Parteien auf, durch Dialog und Konsultationen einen Waffenstillstand zu erreichen", sagte der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Wang Wenbin, am Donnerstag in Peking. Es müsse so schnell wie möglich eine Lösung gefunden werden, "die den legitimen Sicherheitsbedenken aller Parteien Rechnung trägt".

China habe sich stets für "die souveräne und territoriale Integrität aller Länder" sowie für die Einhaltung der UN-Charta eingesetzt, sagte Aussenamtssprecher Wang. Sein Land sei bereit, gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft eine "konstruktive Rolle bei der Deeskalation der Situation" zu spielen.

Putin hatte zuvor in einer Fernsehansprache die Teilmobilmachung der Russen im wehrfähigen Alter angekündigt und mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. (afp/thp)

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Russland: Bis zu zehn Jahre Haft für Kampfverweigerer

  • 14:59 Uhr

Nach dem Befehl zur Teilmobilisierung müssen Russen im wehrpflichtigen Alter künftig mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen, wenn sie die Teilnahme an Kampfhandlungen verweigern. Eine entsprechende Gesetzesänderung verabschiedete am Mittwoch der Föderationsrat in Moskau, wie Staatsagenturen meldeten. Am Vortag hatte bereits die erste Kammer des Parlaments, die Duma, im Eilverfahren der Novelle zugestimmt. Nun muss sie noch von Präsident Wladimir Putin unterschrieben werden.

Die Änderungen des Strafrechts sehen vor, dass Befehlsverweigerung künftig ebenfalls mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden kann. Zudem wurden die Haftstrafen für das freiwillige Eintreten in Kriegsgefangenschaft und für Plünderungen erhöht.

Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin vor dem Hintergrund des sich hinziehenden Angriffskriegs gegen die Ukraine die Teilmobilmachung in Russland ausgerufen. 300.000 Reservisten sollen nun in die russische Armee eingezogen werden. Die Verantwortung für die Organisation der Einberufung liegt bei den regionalen Gouverneuren und den einzelnen Kreiswehrersatzämtern vor Ort. (dpa)

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Lambrecht: Putin schickt Tausende junger Menschen in sinnlosen Tod

  • 14:35 Uhr

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die von der russischen Führung angeordnete Teilmobilisierung scharf kritisiert. "Putins Entscheidung zur Teilmobilisierung ist ein Zeichen der militärischen und politischen Schwäche - genauso wie die angekündigten Scheinreferenden in den besetzten Gebieten", erklärte Lambrecht am Mittwoch.

Putin versuche nicht nur die Ukraine zu zerstören, sondern er ruiniere auch sein eigenes Land. "Skrupellos und brutal schickt er erneut Tausende junger Menschen in einen sinnlosen Tod in diesem brutalen und verbrecherischen Krieg", sagte Lambrecht. "Russland sollte sich jedoch nicht täuschen: Wir werden in unserer Unterstützung für den mutigen Abwehrkampf der Ukraine nicht nachlassen." (dpa)

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Scholz erklärt Putins Teilmobilmachung mit militärischen Misserfolgen

  • 12:16 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht Misserfolge im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als Grund für die Ankündigung einer Teilmobilmachung durch Präsident Wladimir Putin. Scholz habe Putins Äusserungen zur Kenntnis genommen, sagte ein Regierungssprecher am Mittwoch in Berlin und zitierte den Kanzler mit den Worten: "Das alles kann man sich nur erklären vor dem Hintergrund der Tatsache, dass der russische Angriff auf die Ukraine nicht erfolgreich verlaufen ist."

Putin habe seine Truppen umgruppieren müssen, sich von Kiew zurückziehen müssen und auch im Osten der Ukraine nicht den gewünschten Erfolg erzielt, sagte der Sprecher. "Das ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Ukraine sehr wirksam ist bei der Verteidigung der eigenen Integrität und Souveränität, nicht zuletzt auch wegen der massiven und grossen Unterstützung aus vielen Ländern der Welt, ganz besonders auch aus Deutschland." (dpa)

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Kiew reagiert mit Spott auf Moskaus Teilmobilmachung

  • 11:02 Uhr

Kiew hat mit Spott auf die von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnete Teilmobilmachung reagiert. Der externe Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, fragte am Mittwoch auf Twitter: "Läuft immer noch alles nach Plan oder doch nicht?" Der für "drei Tage" geplante Krieg dauere bereits 210 Tage. Die Russen, die eine Vernichtung der Ukraine forderten, hätten nun unter anderem die Mobilmachung, geschlossene Grenzen, blockierte Konten und Gefängnisstrafen für Deserteure erhalten. "Das Leben hat einen wunderbaren Sinn für Humor", schloss Podoljak.

Sein Kollege Olexij Arestowytsch interpretierte den Schritt des Kremls dahingehend, dass die hohen Verluste Russland zu dieser Massnahme zwingen. "Es sind mehr als 100.000 an Getöteten und Verwundeten, eher knapp 150.000", schrieb Arestowytsch. Dabei seien bereits jetzt die nächsten 150.000 mental abgeschrieben. "Wie gut es doch ist, Russe unter Putin zu sein", schrieb er ironisch. Moskau hatte am Mittwoch von 5.937 toten eigenen Militärangehörigen seit Kriegsbeginn gesprochen. Auch unabhängige Beobachter halten die realen Verluste aber für ein Vielfaches höher als genannt. (dpa)

Aussenpolitiker: Bei Putin greift die Verzweiflung um sich

  • 10:39 Uhr

Nach der Teilmobilisierung von Reservisten in Russland haben deutsche Aussenpolitiker die Bereitschaft zur Unterstützung der Ukraine bekräftigt. Die angeordnete Teilmobilisierung mache deutlich, dass Russland bei seinem Angriffskrieg offenbar erhebliche militärische Verluste zu verzeichnen habe, sagte der aussenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Ulrich Lechte. "Nun greift langsam aber sicher die Verzweiflung bei Wladimir Putin und dem Verteidigungsministerium um sich", sagte Lechte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Und: "Eine weitere Eskalation ist unter diesen Umständen denkbar - ungeachtet dessen müssen und werden wir weiterhin fest an der Seite der Ukraine stehen."

Unionsfraktionsvize Johann Wadephul sagte, dass Putin endgültig die Maske fallen lasse. "Die Ukraine hat die Möglichkeit, das eigene Land erfolgreich zu verteidigen und von Russland besetzte Gebiete zu befreien." Doch dafür brauche es mehr als zuletzt substanzielle Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft in Form von schweren Waffen. "Es ist höchste Zeit, dass Deutschland endlich den entscheidenden Schritt geht und Kampf- und Schützenpanzer westlicher Bauart liefert", sagte Wadephul laut Mitteilung. (dpa)

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Ukraine meldet russische Angriffe auf Akw Saporischschja in der Nacht

  • 10:14 Uhr

Der ukrainische Betreiber des Atomkraftwerks Saporischschja hat Russland beschuldigt, erneut das Gelände des Kernkraftwerks in der Südukraine angegriffen zu haben. "Russische Terroristen haben in der Nacht erneut das Atomkraftwerk Saporischschja bombardiert", teilte Energoatom am Mittwoch im Messengerdienst Telegram mit.

Das Akw Saporischschja im Süden der Ukraine ist das grösste in Europa und seit März von russischen Truppen besetzt. Das Kraftwerksgelände wurde in den vergangenen Wochen immer wieder beschossen, was die Angst vor einer Atomkatastrophe schürte. Russland und die Ukraine hatten sich gegenseitig für die Angriffe verantwortlich gemacht. Kämpfe in der Umgebung sorgten immer wieder für Stromausfälle.

Anfang September war ein Expertenteam der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) unter Leitung ihres Generaldirektors Rafael Grossi zu dem Akw gereist und hatte dort Untersuchungen vorgenommen. Mitglieder des Teams blieben seitdem dauerhaft auf dem Kraftwerksgelände, um die Situation zu überwachen. (afp)

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Russland: Über 60.000 ukrainische Soldaten seit Kriegsbeginn getötet

  • 09:52 Uhr

Knapp sieben Monate nach Kriegsbeginn hat Russland die Zahl getöteter ukrainischer Soldaten mit mehr als 60.000 beziffert. Hinzu kämen fast 50.000 Verletzte, so dass die "Verluste" insgesamt bei mehr 100.000 lägen, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch im Staatsfernsehen.

Damit habe die Ukraine mehr als die Hälfte ihrer einstigen Streitkräfte, die anfangs aus mehr als 200.000 Menschen bestanden haben sollen, verloren, behauptete Schoigu. Unabhängig überprüfen liess sich das nicht. Die Ukraine selbst hatte die Todesopfer in den eigenen Reihen Ende August auf annähernd 9.000 Soldaten beziffert.

Zuvor hatte Schoigu auch erstmals seit dem Frühjahr wieder Zahlen zu den russischen getöteten Soldaten genannt. "Die Verluste Russlands belaufen sich auf 5.937." Unabhängige Beobachter gehen allerdings von deutlichen höheren Verlusten Russlands aus. Die Ukraine nennt mehr als 55 000 getötete russische Soldaten.

Russland führt seit knapp sieben Monaten Krieg in der Ukraine. Zuletzt kamen die russischen Truppen allerdings kaum noch voran, mussten im Gegenteil Rückschläge einstecken und die Region Charkiw praktisch ganz räumen. Putin hat wegen der personellen Schwierigkeiten an der Front nun eine Teilmobilmachung ausgerufen. (dpa)

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Russlands Verteidigungsminister: 300.000 Reservisten gegen Ukraine

  • 09:12 Uhr

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu zufolge sollen 300.000 Reservisten gegen die Ukraine mobilisiert werden. Eingesetzt werden sollten bei der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Teilmobilisierung Reservisten mit Kampferfahrung, sagte Schoigu am Mittwoch im russischen Fernsehen. Insgesamt gebe es 25 Millionen Reservisten in Russland. (dpa)

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London: Moskau will mit Scheinreferenden ukrainischen Befreiern zuvorkommen

  • 09:01 Uhr

Der Kreml will nach Ansicht britischer Militärexperten mit den geplanten Scheinreferenden in besetzten ukrainischen Gebieten einem Gegenangriff durch Kiew zuvorkommen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London hervor.

Neben den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine sollen auch die von Russland besetzten Gebiete Cherson und Saporischschja im Süden innerhalb von Tagen über einen Beitritt zu Russland abstimmen lassen.

"Diese Eile ist wohl getrieben von Befürchtungen eines unmittelbar bevorstehenden Angriffs und der Erwartung grösserer Sicherheit nach einer formalen Eingliederung in Russland", hiess es in der Mitteilung.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmässig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Vize-Kanzler Habeck kritisiert Russlands Teilmobilmachung scharf

  • 08:31 Uhr

Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) hat Russlands Entscheidung zur Teilmobilmachung seiner Streitkräfte scharf kritisiert. Das sei ein "schlimmer und falscher Schritt", erklärte der Bundeswirtschaftsminister am Mittwochmorgen in Berlin. Die Bundesregierung berate derzeit über eine Antwort auf diese Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Habeck sagte der Ukraine in diesem Zusammenhang erneut die volle Unterstützung Deutschlands zu.

Putin hatte die Entscheidung zur Teilmobilmachung nach eigenen Angaben nach einem Vorschlag des Verteidigungsministeriums getroffen und das Dekret unterschrieben. Das sagte der Kremlchef am Mittwoch in einer Fernsehansprache.

Die Teilmobilmachung bedeutet nach Putins Worten, dass Reservisten eingezogen werden. Sie würden den gleichen Status und die gleiche Bezahlung bekommen wie die jetzigen Vertragssoldaten und auch vor dem Fronteinsatz noch einmal militärisch geschult, sagte Putin. (dpa)

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Putin: Werden Russland mit "allen verfügbaren Mitteln" verteidigen

  • 08:22 Uhr

Nach der Ankündigung über eine mögliche Annexion weiterer ukrainischer Gebiete hat Kremlchef Wladimir Putin andere Staaten vor Angriffen auf Russlands Staatsgebiet gewarnt. "Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht wird, werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes unbedingt alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Das ist kein Bluff", sagte Putin in einer Fernsehansprache.

Zugleich warnte Putin vor einer "Erpressung" Russlands mit Atomwaffen. "Diejenigen, die versuchen, uns mit Atomwaffen zu erpressen, sollten wissen, dass die Kompassrose sich in ihre Richtung drehen kann", sagte Russlands Präsident.

"In unserer historischen Tradition, im Schicksal unserer Volkes liegt es, diejenigen zu stoppen, die nach der Weltherrschaft streben, die unserem Mutterland, unserer Heimat mit Zerstückelung und Unterdrückung drohen", sagte Putin. Die Atomwaffen Russlands sind im Zuge des Krieges in der Ukraine in Kampfbereitschaft versetzt worden. (dpa)

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Russland ordnet Teilmobilmachung an

  • 08:12 Uhr

Knapp sieben Monate nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat Russland eine Teilmobilmachung der eigenen Streitkräfte angeordnet. Er habe diese Entscheidung nach einem Vorschlag des Verteidigungsministeriums getroffen und das Dekret unterschrieben, sagte Kremlchef Wladimir Putin in einer Fernsehansprache. Die Teilmobilisierung beginne noch an diesem Mittwoch. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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