• 19:05 Uhr: ➤ Wagner-Chef beklagt Munitionsmangel bei Krieg und dankt Helfern
  • 17:35 Uhr: Nord-Stream-Anschläge: Selenskyj schliesst ukrainische Beteiligung aus
  • 17:00 Uhr: Söldnergruppe Wagner eröffnet Rekrutierungszentren in 42 Städten
  • 16:08 Uhr: Schweiz bleibt bei Nein zu Weitergabe von Schweizer Kriegsmaterial
  • 15:41 Uhr: ISW: Hinweise deuten auf erneute russische Offensive in Wuhledar hin
  • 13:39 Uhr: Präsidentenberater kündigt ukrainische Offensive an – doch es ist Geduld gefragt
  • 09:57 Uhr: London: Geschosse zweckentfremdet? Russland gehen die Raketen aus
  • 06:54 Uhr: Papst: Konflikt wird nicht nur von Russland angetrieben

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Wagner-Chef beklagt Munitionsmangel bei Krieg und dankt Helfern

  • 19:05 Uhr

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, beklagt einmal mehr einen vom Militär bestrittenen Munitionsmangel bei Moskaus Krieg gegen die Ukraine. "Ich mache mir nicht nur Sorgen um die Munition und den Hunger nach Patronen für die private Militärfirma Wagner, sondern für alle Abteilungen der russischen Armee", sagte Prigoschin in einer Text- und Audiobotschaft am Freitag. "Meine Jungs fordern Munition." Zugleich dankte er Russlands Vize-Ministerpräsident Denis Manturow und dem Manager Igor Nassenkow für die Bereitstellung von Munition.

Die russische Armee behauptet immer wieder, ausreichend Munition für den Krieg in der Ukraine zu haben. Daran zweifeln auch westliche Militärexperten. Prigoschin macht schon seit Monaten immer wieder auf Engpässe aufmerksam und gab bereits auch der russischen Militärführung die Schuld am Tod von Wagner-Kämpfern, weil diese nicht genug Munition gehabt hätten.

Manturow, der zudem Minister für Industrie und Handel ist, und Nassenkow, der die Holding Technodinamika im staatlichen Rostec-Konzerns leitet, hätten sich nun um die Lieferungen von Munition gekümmert. "Ich habe mich bei Manturow und Nassenkow dafür bedankt, dass sie heldenhaft das getan haben, was unmöglich war zu tun - sie haben die Produktion von Munition um das Dutzend- bis Hundertfache erhöht. Und jetzt wird sie in grosser Zahl produziert, die alle notwendigen Erfordernisse abdeckt." (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Im Jahr 2022 kam es zu Sabotage und Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines 1 und 2

Nord-Stream-Explosion: Der Verdacht fällt auf die Ukraine

Im Fall der Sabotage an den Nord-Stream-Gasleitungen 1 und 2 im Jahr 2022 laufen umfangreiche Ermittlungen hinsichtlich der Täterschaft. Diese haben zu einem ersten Ergebnis geführt. Spuren führen nach Deutschland - und zu einer angeblich verantwortlichen pro-ukrainischen Gruppe.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen knapp 19,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 7. März). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit gut 10,8 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 7. März).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius fährt in einem Leopard-2-Kampfpanzer mit

Deutschland will ausgemusterte Panzer aus der Schweiz zurückholen

Um die Lücken in den Panzerbeständen der EU und der Nato wieder zu schliessen, will Deutschland Panzer kaufen. Dafür sollen einige Leopard-2-Kampfpanzer der Schweiz an den deutschen Hersteller Rheinmetall zurückgekauft werden. Doch es gibt noch eine politische Hürde.

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 9. März

Nord-Stream-Anschläge: Selenskyj schliesst ukrainische Beteiligung aus

  • 17:35 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung der Ukraine an der Sprengung an den Nord-Stream-Pipelines als "lächerlich" zurückgewiesen. "Ukrainer haben das definitiv nicht getan", betonte der 45-Jährige am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin in Kiew.

Ziel der Veröffentlichungen in deutschen und anderen westlichen Medien zur mutmasslichen Beteiligung einer pro-ukrainischen Gruppe sei es, die westlichen Hilfe für die Ukraine im Kampf gegen Russland zu verlangsamen, sagte Selenskyj.

"Ich finde es sehr gefährlich, dass einige unabhängige Medien, vor denen ich immer grosse Achtung hatte, solche Schritte machen", sagte der Präsident. Das spiele nur in die Hände Russlands oder gewisser Wirtschaftsgruppen, die gegen die Verhängung von Sanktionen sind.

An drei der vier Stränge der beiden auf dem Grund der Ostsee liegenden russisch-deutschen Nord-Stream-Erdgasleitungen gab es im vergangenen September Explosionen. Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen. Am Montag hatten Medien in Deutschland, den USA und Grossbritannien Hinweise auf den möglichen Tathergang veröffentlicht. Demnach soll eine sechsköpfige Gruppe mit gefälschten Pässen eine Jacht gemietet und unbemerkt die Sprengsätze in gut 80 Meter Wassertiefe gelegt haben. (dpa)

Norbert Röttgen

Krieg in der Ukraine: Norbert Röttgen prangert "absolutes Schwerversagen" an

Der Krieg in der Ukraine läuft weiter und langsam wird die Munition knapp. Dafür hat CDU-Politiker Norbert Röttgen kein Verständnis. Er spricht von einem "absoluten Schwerversagen".

Söldnergruppe Wagner eröffnet 58 Rekrutierungszentren in zahlreichen Städten

  • 17:00 Uhr

Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die Eröffnung von 58 Rekrutierungszentren in Russland verkündet. "In 42 Städten der Russischen Föderation wurden Rekrutierungszentren im Auftrag von Wagner eröffnet", erklärte der Geschäftsmann am Freitag im Telegram-Kanal seines Unternehmens Concord. Die meisten von ihnen befinden sich nach einer veröffentlichten Liste der Rekrutierungszentren in Sportzentren und Kampfsportvereinen.

"Neue Kämpfer kommen dort an, sie werden uns begleiten, um ihr Land und ihre Familien zu verteidigen", sagte Prigoschin mit Blick auf die Rekrutierungszentren. Wie viele Kämpfer rekrutiert werden sollen und wie lange die Rekrutierung andauern soll, gab Prigoschin nicht an.

"Trotz des kolossalen Widerstands der ukrainischen Streitkräfte werden wir vorankommen", sagte Prigoschin und ergänzte mit Blick auf Spannungen mit dem russischen Verteidigungsministerium: "Trotz der Hindernisse, die uns in den Weg gelegt wurden, (...) werden wir dies gemeinsam überwinden."

Der 61-Jährige hatte monatelang Gefängnisinsassen rekrutiert und ihnen bei ihrer Rückkehr nach Russland Amnestie versprochen, wenn sie die Kämpfe in der Ukraine überleben. Anfang Februar erklärte Prigoschin jedoch, dass die Rekrutierung aus Gefängnissen beendet sei - offenbar auf Druck des Verteidigungsministeriums in Moskau.

Die Wagner-Söldner spielen unter anderem in dem schon seit Monaten dauernden Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut eine zentrale Rolle. Beide Seiten haben dabei schwere Verluste erlitten.

Der von Washington und Brüssel sanktionierte Prigoschin hatte jahrelang im Verborgenen agiert. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine ist er ins Rampenlicht gerückt. (AFP)

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"Wir tun alles": Paris und London wollen Ukraine in bestmögliche Position versetzen

  • 16:32 Uhr

Frankreich und Grossbritannien wollen Kiew für einen Ausweg aus dem russischen Angriffskrieg stärken. "Wir müssen unsere ukrainischen Freunde in die bestmögliche Situation bringen, damit sie den Zeitpunkt und die Bedingungen der Verhandlungen bestimmen", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Freitag in Paris nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak.

Sunak betonte, eine künftige Lösung sei allein Sache der Ukraine. Man wolle, dass die Ukraine den Krieg gewinnt. Deshalb würden Waffen geliefert und Soldaten ausgebildet. Ziel sei eine erfolgreiche Gegenoffensive. Macron sagte auch: "Wir tun alles, damit dieser Krieg sich nicht ausdehnt, sich nicht weltweit ausbreitet."

Macron und Sunak hatten sich am Freitag im Élyséepalast knapp anderthalb Stunden zu Fragen der Verteidigung, der Migration und der Wirtschaft ausgetauscht. Auch mehrere Ministerinnen und Minister beider Länder kamen bei dem britisch-französischen Gipfeltreffen zusammen. (dpa)

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Schweiz bleibt bei Nein zu Weitergabe von Schweizer Kriegsmaterial

  • 16:08 Uhr

Nach dem Parlament hat auch die Schweizer Regierung ihre Haltung bekräftigt: Käufer von Schweizer Kriegsmaterial dürfen dies weiterhin nicht an Drittstaaten liefern, die sich im Krieg befinden. Die Schweiz bleibe ein neutraler Staat, hielt die Regierung, der Bundesrat, am Freitag fest: "Der Bundesrat steht zu den Werten der Schweizer Neutralität und wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass deren Vorzüge zur Geltung kommen." Damit bleibt es beim Nein aus Bern auf den Antrag Berlins, in der Schweiz gekaufte Munition für den Gepard-Panzer an die Ukraine liefern zu dürfen.

Wer in der Schweiz Kriegsmaterial bestellt, unterschreibt die Verpflichtung, dies nicht an kriegsführende Parteien weiterzuleiten. Den Antrag von Deutschland, Dänemark und Spanien auf eine Ausnahme lehnte die Regierung ab. Man halte an dem Kriegsmaterialgesetz fest, hiess es. Gleichwohl betonte der Bundesrat, dass er den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt und die EU-Sanktionen gegen Russland übernommen hat.

Das Parlament hatte am Donnerstag auch bereits abgelehnt, für Lieferungen an die Ukraine Ausnahmen zu machen. Das gehe nur, wenn der Weltsicherheitsrat einen Krieg verurteile - was in diesem Fall nicht passiert, denn Russland würde eine solche Resolution mit seinem Veto verhindern.

Die Bundesregierung hat bereits beschlossen, die Gepard-Munition künftig wieder in Deutschland herstellen zu lassen. Das alarmiert die Schweizer Rüstungsindustrie, die Milliardenverluste fürchtet. (dpa)

Bachmut

Wagner-Truppe meldet östliche Eroberung von Bachmut

Die russische Söldnertruppe Wagner meldet die Eroberung des östlichen Teils von Bachmut. Die Stadt im Osten der Ukraine ist seit mehr als einem halben Jahr hart umkämpft. Präsident Wolodymyr Selenskyj möchte Bachmut angeblich nicht aufgeben, während sein Oberkommandierender einen möglichen Abzug erwäge.

ISW: Hinweise deuten auf erneute russische Offensive in Wuhledar hin

  • 15:41 Uhr

Russland bereitet sich nach Einschätzung der US-Denkfabrik ISW möglicherweise darauf vor, die militärische Offensive um die Frontstadt Wuhledar im Osten der Ukraine wieder aufzunehmen. Darauf deuteten ein Austausch beziehungsweise die Verlagerung von Truppen im Gebiet Donbass hin, schreibt das Institute for the Study of War (Institut für Kriegsstudien) in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht. Zudem gebe es Hinweise auf Bitten um die Aufstockung von Munition in diesem Abschnitt der Front.

Demnach erlitt eine russische Eliteeinheit mit Marine-Infanteristen erhebliche Verluste, als sie in einer dreiwöchigen Offensive im Februar versuchte, das Gebiet um Wuhledar einzunehmen. Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine vor einem Jahr sei die Truppe dort bereits mindestens sieben Mal neugebildet worden, schreibt das Institut mit Sitz in Washington.

Anhaltende Probleme bei der Beschaffung von Nachschub – sowohl bei den Truppen als auch der Munition – könnten die russischen Streitkräfte aber daran hindern, tatsächlich vorzurücken, heisst es weiter. So schicke die russische Armee einen Grossteil der verfügbaren Artilleriemunition momentan an ihre Truppen in Bachmut. Der seit Monaten umkämpften Stadt droht die Einschliessung. Als strategisch wichtige "Festung" im Gebiet Donezk wird sie aber weiter von ukrainischen Streitkräften verteidigt. (dpa)

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"Es ist schmerzhaft": Marin und Selenskyj bei Gedenkfeier für "Da Vinci"

  • 14:53 Uhr

Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin hat zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der Begräbnisfeier des "Helden der Ukraine" Dmytro Kozjubajlo teilgenommen. "Es ist schmerzhaft, unsere Helden zu verlieren. Mutige, tapfere, starke. Die sich selbst und dem Staat treu bleiben", schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken am Freitag.

In der Kiewer Michaels-Kathedrale legten Marin und Selenskyj Blumen am offenen Sarg des bei Kämpfen gegen die russischen Truppen in der ostukrainischen Stadt Bachmut getöteten 27-Jährigen nieder.

An der folgenden Zeremonie auf dem abgesperrten zentralen Unabhängigkeitsplatz nahm die Militärführung des Landes zusammen mit Hunderten Ukrainern teil. Verteidigungsminister Olexij Resnikow, Generalstabschef Walerij Saluschnyj und der Chef des Militärgeheimdienstes Kyrylo Budanow knieten mit der Menge um den Sarg nieder. "Ruhm, Ruhm, Ruhm" skandierten die Anwesenden.

Kozjubajlo war am Dienstag bei Kämpfen in Bachmut getötet worden. Der Westukrainer nahm am prowestlichen Umsturz im Winter 2013/2014 teil. Danach kämpfte er als Freiwilliger in der paramilitärischen, nationalistischen Organisation "Rechter Sektor" gegen die von Moskau unterstützten ostukrainischen Separatisten.

2021 erhielt er als erster irregulärer Soldat aus der Hand von Selenskyj den Titel "Held der Ukraine" – die höchste Auszeichnung des Landes. Später in die Armee integriert soll der 27-Jährige mit dem Rufnamen "Da Vinci" als Unterleutnant zuletzt eine Sturmabteilung in Bataillonsstärke kommandiert haben.

Seit etwas mehr als einem Jahr wehrt die Ukraine eine russische Invasion ab. Die Stadt Bachmut im Donezker Gebiet ist aktuell der am stärksten umkämpfte Frontabschnitt. (dpa)

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Präsidentenberater kündigt ukrainische Frühjahrsoffensive an – doch es ist Geduld gefragt

  • 13:39 Uhr

Für die geplante Frühjahrsoffensive benötigt die Ukraine nach eigenen Angaben noch zwei Monate zur Reservenbildung. "Wir müssen den Nachschub an schweren Artilleriegeschossen von 155 Millimeter Kaliber und weitreichenden Raketen erhöhen", sagte der Berater des Präsidentenbüros in Kiew, Mychajlo Podoljak, in einem am Freitag in der italienischen Zeitung La Stampa veröffentlichten Interview. Unabhängige Militärexperten hatten zuvor einen früheren Zeitpunkt für einen möglichen Gegenstoss Kiews genannt.

Den Bedarf an Panzerfahrzeugen, um weitere besetzte Gebiete zu befreien, bezifferte Podoljak auf 400 bis 500. Eine ähnliche Zahl hatte in der Vergangenheit Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj genannt. Zudem sind laut Podoljak Kampfflugzeuge notwendig, um ballistische Raketen abzufangen und den Luftraum zu kontrollieren.

Zur Stossrichtung der geplanten Gegenoffensive machte der 51-Jährige keine Aussage. Gleichzeitig habe Russland nur wenige Optionen für eigene Offensivaktionen. "Die aktiven feindlichen Offensivaktionen werden in Richtung Bachmut, Wuhledar, Lyman und Soledar weitergehen", prognostizierte Podoljak.

Parallel dazu bereitet sich Russland auf einen ukrainischen Vorstoss in Richtung der 2014 annektierten Halbinsel Krim vor. "Es läuft alles nach Plan", versicherte der vom Kreml eingesetzte Chef der Region, Sergej Aksjonow, in einem Interview der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Dabei seien Erfahrungen der aktuellen Kampfhandlungen berücksichtigt worden. "Wir gehen untypisch, asymmetrisch, vor", sagte der 50-Jährige. Satellitenbilder hatten ausgebaute Befestigungslinien an den Landengen zur Halbinsel offengelegt. Zudem sind ähnlichen Aufnahmen zufolge auch bereits Gräben an Stränden der Halbinsel ausgehoben worden.

Russland ist vor gut einem Jahr in die Ukraine einmarschiert und hält einschliesslich der Krim gut ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. (dpa)

London: Geschosse zweckentfremdet? Russland gehen die Raketen aus

  • 09:57 Uhr

Die Frequenz russischer Raketenangriffe auf die Ukraine dürfte nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten abnehmen. Das ging aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor.

Demnach gehen Moskau die Raketen aus. Hinweis darauf gebe, dass bei der jüngsten Welle an Raketenschlägen am Donnerstag eine Auswahl von verschiedenen Geschossen zum Einsatz kam, die teilweise zweckentfremdet wurden.

Russland müsse jetzt eine kritische Masse an neu gefertigten Raketen direkt von der Industrie ansammeln, bevor es die Mittel für einen Schlag habe, der gross genug sei, um die ukrainische Luftabwehr zu überwältigen, heisst es in der Mitteilung.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

ISW: Wagner-Söldner scheinen "taktische Pause" einzulegen

  • 07:43 Uhr

Die Söldnergruppe Wagner könnte in Bachmut eine "taktische Pause" einlegen. Zu dieser Einschätzung kommt das in den USA ansässige Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem aktuellen Update. Das ISW geht davon aus, dass die Wagnergruppe abwartet, bis genügend Verstärkung durch konventionelle russische Truppen eingetroffen ist, bevor es sich aus dem Gefecht zurückzieht.

"Die Ankunft einer grösseren Anzahl konventioneller russischer Truppen in dem Gebiet könnte darauf hindeuten, dass die russischen Streitkräfte beabsichtigen, den möglichen Höhepunkt von Wagners Offensivoperationen in Bachmut mit neuen konventionellen Truppen auszugleichen", so das ISW.

Den Ostteil der Stadt haben die russischen Truppen laut eigenen Angaben eingenommen. Laut dem ISW gibt es jedoch keine Berichte über eine Offensive der Soldaten ins Zentrum der Stadt hinein. (lh)

Papst: Konflikt wird nicht nur von Russlands imperialen Interessen angetrieben

  • 06:54 Uhr

Der Krieg in der Ukraine wird laut Papst Franziskus nicht nur von den Interessen Russlands, sondern auch von denen mehrer "Imperien" angetrieben. Dem italienisch-schweizerischen Fernsehsender RSI sagte der Pontifex, der Konflikt werde von "imperialen Interessen angetrieben, nicht nur des russischen Imperiums, sondern auch von Imperien andernorts".

Neben Russland seien mittlerweile alls Grossmächte der Welt in den Krieg verstrickt und verfolgten dabei eigene Interessen. Die Gefahr eines dritten Weltkrieges sei dementsprechend unvermindert hoch, erklärte das Oberhaupt der Katholischen Kirche.

Franziskus sagte ausserdem, er sei zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bereit, um zum Frieden beizutragen. Nach dem der Krieg in der Ukraine nun schon länger als ein Jahr andauere, müsse man ausloten, wie der Frieden wiederhergestellt werden könne, so der Papst. (lh)

Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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