- 16:57 Uhr: ➤ USA: Verhaftung von Reporter in Russland ist unrechtmässig
- 15:38 Uhr: Einberufungsbefehl soll in Russland künftig elektronisch zugestellt werden
- 15:06 Uhr: Moskau wirft Ukraine und Westen Rekrutierung von Russen für Gewaltakte vor
- 14:13 Uhr: Britische Geheimdienste: Russland will mehr mit Luftlandetruppen operieren
- 12:08 Uhr: US-Papiere zweifeln an grossem Erfolg der Ukraine-Offensive
- 09:57 Uhr: Angeklagter russischer Kreml-Kritiker Kara-Mursa "bereut nichts"
➤ USA: Verhaftung von Reporter in Russland ist unrechtmässig
- 16:57 Uhr
Die USA haben die Verhaftung des "Wall Street Journal"-Korrespondenten Evan Gershkovich in Russland offiziell als unrechtmässig eingestuft. Das teilte das Aussenministerium am Montag in Washington mit. "Journalismus ist kein Verbrechen. Wir verurteilen die fortgesetzte Unterdrückung unabhängiger Stimmen in Russland durch den Kreml und seinen anhaltenden Krieg gegen die Wahrheit", hiess es in einer Mitteilung. Russland wurde aufgefordert, Gershkovich sowie den ebenfalls inhaftierten US-Amerikaner Paul Whelan freizulassen.
Der Korrespondent des "Wall Street Journal" war Ende März unter Spionagevorwürfen in der Grossstadt Jekaterinburg im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Jetzt sitzt der 1991 geborene Reporter in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen Gershkovich bis zu 20 Jahre Haft. Die Affäre belastet die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau noch mehr. Whelan war bereits 2018 wegen angeblicher Spionage verurteilt worden. (dpa)
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Die Lage im Überblick
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,1 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 4. April). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 11. April
Einberufungsbefehl soll in Russland künftig elektronisch zugestellt werden
- 15:38 Uhr
Das Unterhaus in Russland hat am Dienstag einer Gesetzesänderung zugestimmt, welche die Einberufung in die Streitkräfte des Landes erleichtern soll. Die Abgeordneten der Staatsduma in Moskau votierten dafür, dass der Einberufungsbescheid künftig auf elektronischem Weg geschickt werden kann – bisher musste dieser direkt zugestellt werden.
Die Duma-Abgeordneten stimmten in zweiter Lesung, der wichtigsten Etappe im russischen Gesetzgebungsprozess, einmütig für die neue Regelung. Vor dem Hintergrund der russischen Militäroffensive in der Ukraine dürfte dies die Mobilisierung weiterer Kräfte erleichtern. (AFP)
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Moskau wirft Ukraine und Westen Rekrutierung von Russen für Gewaltakte vor
- 15:06 Uhr
Der Leiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, hat der Ukraine und dem Westen vorgeworfen, russische Bürger für Sabotageakte zu rekrutieren. Die "ukrainischen Geheimdienste und deren westliche Betreuer" hätten eine "ideologische Kampagne" gestartet und würden "vor allem die junge Generation" ansprechen, sagte Bortnikow einer Mitteilung zufolge am Dienstag bei einem Treffen des russischen Antiterror-Komitees.
Die Kampagne verfolge das Ziel, Russen in "staatsgefährdende, terroristische und extremistische" Aktivitäten innerhalb Russlands einzubinden, sagte der FSB-Chef demnach. Seit Februar seien in Russland 118 "terroristische Verbrechen" vereitelt worden, deren Drahtzieher Jugendliche und auch Minderjährige gewesen seien.
Erst in der vergangenen Woche hatte Russlands Präsident Wladimir Putin westlichen Geheimdiensten vorgeworfen, in "terroristische Attacken" in Russland verwickelt zu sein. Anfang März war Maxim Fomin, ein bekannter Militärblogger und Unterstützer der russischen Offensive in der Ukraine, bei einem Sprengstoffanschlag in einem Café in St. Petersburg getötet worden.
Zudem wurden weitere Russen zu schweren Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie militärische Einrichtungen angezündet haben sollen, die für die Rekrutierung von Soldaten genutzt werden. Andere waren beschuldigt worden, "Falschinformationen" veröffentlicht und die Armee "diskreditiert" zu haben. Sie müssen ebenfalls für mehrere Jahre ins Gefängnis.
Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine im Februar 2022 hatte es mehrere Sabotageakte auf russischen Militärstützpunkten gegeben. (AFP)
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Sorge vor Bürgerkrieg in Russland steigt: So wollen die "wütenden Patrioten" den Krieg beeinflussen
Britische Geheimdienste: Russland will mehr mit Luftlandetruppen operieren
- 14:13 Uhr
Der britische Militärgeheimdienst geht von einer künftig stärkeren Einbindung der russischen Luftlandetruppen bei Offensivaktionen im Krieg Russlands gegen die Ukraine aus. Die in den ersten Kriegsmonaten von gravierenden Verlusten betroffenen Luftlandetruppen seien in den vergangenen Wochen mit dem Raketensystem TOS-1A ausgestattet worden, bekannt als "schwerer Flammenwerfer", heisst es im täglichen Bulletin des britischen Verteidigungsministeriums am Dienstag.
Das System sei bisher üblicherweise von einer Spezialeinheit der russischen Armee in der Ukraine zum Schutz anderer Truppenteile gegen biologische, chemische sowie nukleare Waffen verwendet worden. Einsätze bei den Luftlandetruppen, die sowohl mit Hubschraubern als auch mit Fallschirmjägern operieren, sind den britischen Geheimdienstinformationen zufolge bisher nicht bekannt. (dpa)
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US-Papiere zweifeln an grossem Erfolg der Ukraine-Offensive
- 12:08 Uhr
Die USA bezweifeln laut einem Bericht der "Washington Post" über das Datenleck geheimer US-Dokumente, dass die erwartete Frühjahrsoffensive der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland grosse Erfolge bringen wird. Das ukrainische Militär könnte die ursprünglichen Pläne zur Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete diesen Papieren zufolge "weit verfehlen", schreibt die Zeitung. Grund seien die Schwierigkeiten Kiews bei der Aufstockung von Truppen, Munition und Ausrüstung. Die Unterlagen offenbarten die Bedenken der US-Regierung zum Stand des Krieges, schrieb das Blatt. Zudem könnten sie jene Kritiker ermutigen, die von den USA und der Nato grössere Anstrengungen für eine Verhandlungslösung forderten.
Die Einschätzung in den als streng geheim gekennzeichneten Papieren stamme von Anfang Februar und verweise auf "erhebliche Defizite bei der Truppenaufstockung und -Erhaltung". Zudem sei darin die Rede von der Wahrscheinlichkeit, dass die ukrainische Gegenoffensive nur "bescheidene Gebietsgewinne" erzielen könnte. Die Strategie Kiews konzentriere sich laut diesen Dokumenten darauf, umkämpfte Gebiete im Osten zurückzugewinnen und gleichzeitig nach Süden vorzustossen, um die russische Landbrücke zur besetzten Halbinsel Krim zu kappen. Die Widerstandskraft der russischen Verteidigungsanlagen und die Mängel bei Ausbildung und Munition auf ukrainischer Seite würden den Fortschritt der Offensive wahrscheinlich erschweren und die Verluste vergrössern, hiess es weiter.
Unabhängig von den durchgesickerten Papieren seien US-Geheimdienstberater zu der Einschätzung gelangt, dass der Ausgang der erwarteten ukrainischen Frühjahrsoffensive eher bescheiden sein werde, schrieb die "Washington Post" unter Berufung auf eigene Quellen weiter. Demnach werde nicht erwartet, dass das ukrainische Militär so viele Gebiete zurückgewinnen werden könne wie im vergangenen Herbst im Osten und Süden des Landes.
Seit Wochen kursieren im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichten seit Tagen über sensibles Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die Unterlagen selbst zu veröffentlichen. Unklar ist, wer die schon vor Wochen bei prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente publiziert hat. Die US-Regierung bemüht sich um Aufklärung. (dpa)
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Angeklagter russischer Kreml-Kritiker Kara-Mursa "bereut nichts" – Oppositionellem drohen 25 Jahre Haft
- 09:57 Uhr
Der angeklagte russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa bereut nach eigenem Bekunden keine seiner Äusserungen – obwohl ihm wegen Kommentaren gegen die Ukraine-Offensive nun 25 Jahre Haft drohen. "Ich unterschreibe jedes Wort, das ich gesagt habe und wegen dessen ich heute angeklagt bin", zitierte ein Journalist am Montag Kara-Mursas letzte Worte vor Gericht im Onlinedienst Telegram. "Nicht nur bereue ich nichts – ich bin stolz darauf", führte er demnach fort.
Dem 41-Jährigen werden mehrere Vorwürfe gemacht, darunter Hochverrat und die Verbreitung von Falschinformationen über die russische Armee. In der vergangenen Woche hatte die Staatsanwaltschaft bei einer Anhörung hinter verschlossenen Türen 25 Jahre Haft für Kara-Mursa beantragt.
"Ich mache mir nur einen Vorwurf", sagte der Kreml-Kritiker weiter. "Ich habe nicht geschafft, genug meiner Landsleute und Politiker in demokratischen Ländern von der Gefahr zu überzeugen, die das gegenwärtige Kreml-Regime für Russland und die Welt darstellt."
Das Urteil gegen Kara-Mursa wird für nächsten Montag erwartet. "Ich weiss auch, dass der Tag kommen wird, an dem sich die Dunkelheit über unserem Land auflöst", sagte der langjährige Gegner Putins. "Wenn der Krieg als Krieg bezeichnet" werde und "diejenigen, die diesen Krieg angezettelt und begonnen haben, als Kriminelle gebrandmarkt werden und nicht diejenigen, die versucht haben, ihn zu stoppen". (AFP)
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Selenskyj begrüsst Gefangenenaustausch mit Moskau
- 08:13 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Austausch von mehr als 200 Kriegsgefangenen zwischen Moskau und Kiew begrüsst. "Das sind 100 Familien, denen vor Ostern echte Freude geschenkt wurde", sagte Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache über die ukrainischen Heimkehrer. Die orthodoxen Kirchen feiern das Osterfest erst am kommenden Sonntag. Selenskyj zufolge wurden auch 20 Soldatinnen freigelassen.
Der Staatschef bedankte sich zudem bei Deutschland für weitere militärische Hilfe. In den vergangenen beiden Wochen seien Panzertechnik, Luftabwehrsysteme, Munition, Maschinen und Medizintechnik geliefert worden. Das alles stärke die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Mit Blick auf Russland fügte Selenskyj hinzu: "Das Wort Verlierer muss zum Begleiter des Wortes Aggressor werden. Und nur ein ukrainischer Sieg kann dies gewährleisten." (dpa)
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Kriegsdienstverweigerer in Ukraine zu drei Jahren Haft verurteilt
- 07:36 Uhr
In der Ukraine ist ein Kriegsdienstverweigerer zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 40-Jährige sei Einberufungsbescheiden wiederholt nicht nachgekommen, teilte die Staatsanwaltschaft des Kreises Tkatschiw im Westen des Landes am Montag mit. Der Mann aus einem Dorf nahe der Grenze zu Rumänien habe erklärt, keine Waffe in die Hand nehmen zu können, um andere Menschen zu töten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Verfassung der Ukraine gestattet Wehrdienstverweigerung nur aus religiösen Gründen. Der Verurteilte gehört nach Angaben der Staatsanwaltschaft aber keiner Religionsgemeinschaft an, die Gewalt strikt ablehnt. Manche Ukrainer versuchen, sich vom Wehrdienst freizukaufen oder mit gefälschten Unterlagen ins Ausland zu fliehen. Für ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren wurde unmittelbar nach dem russischen Einmarsch im Februar vergangenen Jahres ein grundsätzliches Ausreiseverbot verhängt. (dpa)
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Ukraine zieht Abhörung Selenskyjs durch USA in Zweifel
- 06:07 Uhr
Die ukrainische Führung hat eine angebliche Abhöraktion der USA gegen Präsident Wolodymyr Selenskyj in Zweifel gezogen. Beratungen des Staatschefs mit dem Militär liefen anders ab als in veröffentlichten Geheimdienstdokumenten dargestellt, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Montag im ukrainischen Fernsehen. Die Beziehungen der Ukraine zu ihren westlichen Partnern seien durch die Veröffentlichungen nicht gefährdet. "Das sind normale Analysen", sagte er. Auch Pläne zu einer ukrainischen Gegenoffensive würden nicht torpediert, weil daran noch gearbeitet werde.
Zuvor hatte es Berichte über Geheimdokumente des US-Verteidigungsministeriums gegeben, wonach Selenskyj Ende Februar in einer Beratung mit der Armeeführung Drohnenangriffe auf Standorte der russischen Armee im Gebiet Rostow vorgeschlagen habe. Das könnte Washington darin bestärkt haben, Kiew keine weitreichenden Waffen zu liefern, hiess es. Podoljak widersprach dieser Darstellung: "Es macht keinen Sinn, einfach abstrakt zu sagen: 'Lasst und das Gebiet Rostow bombardieren.'" Bei solchen Beratungen würden vielmehr Prioritäten gesetzt und Strategien festgelegt.
Podoljak beschwichtigte auch, dass beispielsweise Informationen zu Problemen der ukrainischen Flugabwehr ohnehin bekannt seien. Die Ukraine wehrt sich mit massiver westlicher Hilfe seit mehr als 13 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg. (dpa)
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Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 10. April finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 9. April finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 8. April finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 7. April finden Sie hier
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