• 23:07 Uhr: ➤ Raketenangriff auf Heimatstadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer
  • 18:58 Uhr: Selenskyj: Papst soll russische Verbrechen in Ukraine verurteilen
  • 17:53 Uhr: Ukraine meldet russische Drohnenangriffe – Explosionen in Luhansk
  • 15:39 Uhr: Moskau wirft Ukraine Angriff auf zivile Ziele mit britischen Raketen vor
  • 13:48 Uhr: Rheinmetall gründet Joint Venture mit ukrainischem Rüstungskonzern
  • 10:38 Uhr: Rückzug russischer Truppenteile aus Bachmut war chaotisch
  • 10:21 Uhr: CDU-Politiker fordert Waffen-Einsatz der Ukraine auch in Russland
  • 07:54 Uhr: Russland meldet zwei Tote bei Hubschrauberabsturz auf der Krim

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Raketenangriff auf Heimatstadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer

  • 23:07 Uhr

Während des Eurovision Song Contests (ESC) ist die Heimatstadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer Tvorchi am Samstagabend von Russland angegriffen worden. Kurz vor dem Auftritt des Duos in Liverpool erschütterten Explosionen russischer Raketen die Stadt Ternopil in der Westukraine, wie der Vorsitzende des Gebietsrats, Mychajlo Holowko, mitteilte. Die Behörden riefen die Bewohner auf, Schutzräume aufzusuchen. Über Schäden und Opfer war zunächst nichts bekannt.

Andrij Huzuljak und Jimoh Augustus Kehinde legten unterdessen in Liverpool einen beeindruckenden Auftritt mit einer atemberaubenden Bühnenkulisse hin. Am Ende gab es viel Applaus. Ukrainische Fahnen wurden geschwenkt. In Interviews hatten die Musiker zuvor gesagt, dass ein Sieg nicht Priorität habe. Sie wollten vielmehr die Ukraine bestmöglich repräsentieren.

Das Elektro-Duo Tvorchi wurde beim ESC zu den Favoriten gezählt neben Schweden und Finnland. Beim ukrainischen Vorentscheid hatte es sich als Aussenseiter durchgesetzt. "Heart Of Steel" (Herz aus Stahl) ist ein R'n'B-Song ohne jegliches Folklore-Element. Bislang haben die Musiker schon vier Alben veröffentlicht. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,2 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 9. Mai). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 13. Mai

Selenskyj: Papst soll russische Verbrechen in Ukraine verurteilen

  • 18:58 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Papst Franziskus in einem persönlichen Gespräch aufgefordert, Russlands Verbrechen im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Das berichtete der Politiker am Samstag bei Twitter nach einer rund 40-minütigen Audienz beim Oberhaupt der katholischen Kirche. "Opfer und Aggressor können nicht gleichgesetzt werden", ergänzte Selenskyj.

Franziskus hatte in den Monaten seit dem russischen Angriff mehrmals den Unmut von Ukrainern auf sich gezogen, weil er versucht hatte zu vermeiden, Kriegsparteien direkt anzusprechen und zu kritisieren. Nur so könne man neutraler Vermittler für den Frieden sein, meinte er.

Selenskyj zeigte sich zugleich dankbar für die Anteilnahme des Papstes am Leid von Millionen von Ukrainern. Er sprach bei dem Treffen zudem die Zehntausenden ukrainischen Kinder an, die von den Russen verschleppt worden seien, wie der Präsident berichtete. Alle Anstrengungen müssten einer Heimkehr der Kinder gelten. (dpa)

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Ukraine meldet russische Drohnenangriffe – Explosionen in Luhansk

  • 17:53 Uhr

Die Ukraine hat zahlreiche neue russische Drohnenangriffe und mehrere Explosionen im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet. Es seien kritische Infrastruktur getroffen und Menschen verletzt worden, teilte der Bürgermeister der gleichnamigen Gebietshauptstadt, Olexandr Symtschyschyn, am Samstag mit. Die Behörden sprachen von elf Verletzten. Dem Vernehmen nach waren auch Bahnanlagen betroffen. Die ukrainische Eisenbahn informierte nach dem Beschuss über Verzögerungen bei Zugfahrten um bis zu zwölf Stunden und über den Einsatz von Schienenersatzverkehr.

Details zu den konkreten Schäden gab es zunächst nicht. In sozialen Netzwerken war ein riesiger Feuerball zu sehen, der gen Himmel stieg. Nach Angaben des ukrainischen Militärs waren bei den nächtlichen Angriffen insgesamt 17 von 21 iranischen "Kamikaze-Drohnen" vom Typ Shahed-136/131 abgeschossen worden. Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit massiven Drohnenangriffen.

Russische Staatsmedien meldeten indes zum zweiten Mal seit Freitag Explosionen in der von Moskau besetzten ostukrainischen Gebietshauptstadt Luhansk. Die schon seit 2014 zunächst von prorussischen Separatisten kontrollierte Grossstadt blieb bisher weitgehend verschont von den Kriegshandlungen. Zu sehen war in den russischen Medien am Samstag eine riesige Rauchwolke am Himmel.

Nach Angaben der Besatzer in Luhansk wurden bei dem Beschuss erstmals die von Grossbritannien versprochenen Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow eingesetzt. Dazu gab es Bilder von Raketentrümmern. Überprüfbar von unabhängiger Seite waren diese Angaben nicht. Die Ukraine hatte diese Waffensysteme mit grösserer Reichweite gefordert, um auch weiter von der Frontlinie entfernte Gebiete zu befreien.

Die luftgestützten Storm Shadow, die von Grossbritannien und Frankreich gemeinsam entwickelt wurden, haben laut Hersteller MBDA eine Reichweite von mehr als 250 Kilometern. Damit können sie Ziele auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim erreichen. Die von der Ukraine mit Erfolg eingesetzten Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars können Ziele in 80 Kilometern Entfernung treffen. (dpa)

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Moskau wirft Ukraine Angriff auf zivile Ziele mit britischen Raketen vor

  • 15:39 Uhr:

Russland hat der Ukraine den Beschuss "ziviler Ziele" mit von Grossbritannien gelieferten Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow vorgeworfen. Die Luft-Luft-Lenkflugkörper, deren Lieferung London Kiew erst am Donnerstag zugesagt hatte, seien am Freitag bei einem Angriff auf die von Russland besetzte ostukrainische Stadt Luhansk genutzt worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag. Bei dem Angriff seien Wohngebäude zerstört und Menschen verletzt worden, darunter sechs Kinder.

Der Angriff habe auf eine chemische Fabrik und einen Fleischverarbeitungsbetrieb in Luhansk gezielt, erklärte das Ministerium. Durch den Angriff sei ein Brand ausgelöst worden, nahegelegene Wohngebäude seien zerstört worden. Der Angriff sei "trotz der Zusicherung Londons, dass die Waffen nicht gegen zivile Ziele verwendet werden", erfolgt.

Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge wurde der mit den Marschflugkörpern ausgerüstete Jet vom Typ Suchoi Su-24 sowie ein MiG-29-Jet abgeschossen.

Grossbritannien hatte mit seinem Ja zur Lieferung der Storm-Shadow-Raketen als erstes Land der Ukraine die Lieferung von Langstreckenwaffen zugesagt. Russland hatte dies als "extrem feindseligen Schritt" und "ernste Verschärfung" des Ukraine-Konflikts bezeichnet. (afp)

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Rheinmetall gründet Joint Venture mit ukrainischem Rüstungskonzern

  • 13:48 Uhr

Der deutsche Rüstungshersteller Rheinmetall gründet ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom. Mitte Juli soll das Joint Venture die Arbeit aufnehmen, wie Rheinmetall am Samstag in Düsseldorf mitteilte. In einem ersten Schritt sollen Militärfahrzeuge instandgesetzt werden, die der Ukraine über Ringtausch-Projekte der deutschen Regierung sowie durch Direktlieferungen bereitgestellt wurden, hiess es. Später sei die gemeinsame Herstellung ausgewählter Rheinmetall-Produkte in der Ukraine geplant.

Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger hatte vor wenigen Tagen angekündigt, sich um eine engere Zusammenarbeit mit ukrainischen Firmen zu bemühen. Der Generaldirektor von Ukroboronprom, Yuriy Husyev, sagte, sein Unternehmen habe trotz zahlreicher russischer Raketenangriffe die Produktion von Militärausrüstung und gepanzerten Fahrzeugen zuletzt steigern können. "Gemeinsam mit Rheinmetall an unserer Seite werden wir für unser Land noch mehr erreichen können." (dpa)

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Rückzug russischer Truppenteile aus Bachmut war chaotisch

  • 10:38 Uhr

Der Rückzug russischer Truppen aus einem Bereich der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut ist nach Ansicht britischer Militärexperten chaotisch erfolgt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Samstag hervor.

Teile der 72. Mot-Schützenbrigade hätten ihre Stellungen an der südlichen Flanke des russischen Bachmut-Einsatzes in den vergangenen Tagen wohl auf ungeordnete Weise verlassen, so die Mitteilung der Briten. Den ukrainischen Streitkräften sei es gelungen, Territorium auf einer Tiefe von mindestens einem Kilometer zurückzugewinnen. Der Bereich sei von taktischer Bedeutung, weil er einen russischen Brückenkopf auf der westlichen Seite des Donez-Donbass-Kanals darstellte.

Die Einheit des 3. russischen Armeekorps, die erst im Herbst 2022 zusammengestellt wurde, habe bereits den Ruf schlechter Moral und geringer Kampfkraft. «Ihr Einsatz in einem so herausfordernden und wichtigen Sektor unterstreicht den schwerwiegenden russischen Mangel an glaubhaften Kampftruppen», hiess es weiter.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)

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CDU-Politiker: Deutsche Waffen sollen auch in Russland zum Einsatz kommen dürfen

  • 10:21 Uhr

Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Johann Wadephul plädiert dafür, der Ukraine den Einsatz deutscher Waffen auch gegen Ziele auf russischem Territorium zu erlauben. "Weder völkerrechtlich noch politisch gibt es eine Begründung dafür, warum die Ukraine nicht auch Ziele in Russland angreifen darf", sagte der Aussenpolitiker dem Berliner "Tagesspiegel".

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte vor einiger Zeit über einen "Konsens" mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, dass deutsche Waffen nicht für Angriffe auf russisches Gebiet genutzt werden.

Wadephul sagte: "Warum sollte ein angegriffenes Land darauf beschränkt werden, sich nur auf dem eigenen Territorium zu verteidigen?" Die Ukraine müsse "Logistik und Nachschub auch jenseits der Grenze stören können, um den Angriffskrieg stoppen zu können", sagte er. "Deutschland muss der Ukraine wirksam helfen, statt dem Land die Hände zu fesseln."

Natürlich müsse die Ukraine "die Verhältnismässigkeit" wahren. Dies sieht Wadephul aber gegeben: "Die Ukraine beschränkt sich, anders als Russland, auf Angriffe auf Industrieanlagen, Tanklager, Verkehrs- und militärische Infrastruktur. Sie bombardiert keine Wohnkomplexe, Krankenhäuser oder Kindergärten – ganz anders als Russland." (dpa)

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Russland meldet zwei Tote bei Hubschrauberabsturz auf der Krim

  • 07:54 Uhr

Beim Absturz eines russischen Militärhubschraubers auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim sind beide Piloten getötet worden. Der Hubschrauber vom Typ Mi-28 sei während eines Trainingsflugs über dem Distrikt Dschankoj abgestürzt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Ersten Untersuchungen zufolge sei technisches Versagen der Grund für das Unglück gewesen.

Den Angaben zufolge war der Hubschrauber ohne Munition unterwegs. Demnach kam es am Boden zu keinerlei Schäden.Der MI-28 ist ein vielfach einsetzbarer Kampfhubschrauber, mit dem verheerende Angriffe geflogen werden können.

Russland hatte die Krim 2014 annektiert und nutzte die Halbinsel im Februar 2022 als einen der Startplätze für die Militäroperation in der Ukraine. Zuletzt wehrte Russland eigenen Angaben zufolge mehrere Drohnenangriffe auf der Krim ab.

Im August 2022 war die Militärbasis in Dschankoj von einer Explosion in einem Munitionsdepot erschüttert worden. Im März 2022 erklärte die Ukraine, eine Explosion auf der Basis habe russische Kalibr-Marschflugkörper zerstört. Moskau bestritt dies.(afp)

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Mit Material von dpa und AFP

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