• 19:00 Uhr: ➤ Kiew sanktioniert russische Firmen, Sportler und Tochter von Minister
  • 16:49 Uhr: Polen verbietet Getreideimporte aus Ukraine
  • 16:21 Uhr: Medwedew droht: "Polen wird zusammen mit seinem dummen Premierminister verschwinden"
  • 14:20 Uhr: Raketeneinschlag in ukrainischem Wohnhaus: Opferzahl steigt weiter
  • 10:47 Uhr: Lula fordert Ende der militärischen Unterstützung für die Ukraine
  • 10:15 Uhr: Raketenangriff auf Wohnviertel: Ukraine meldet neun Tote in Slowjansk

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Kiew sanktioniert russische Firmen, Sportler und Tochter von Minister

  • 19:00 Uhr

Die Ukraine hat Hunderte weitere russische Firmen und Einzelpersonen auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Zu den mehr als 240 betroffenen Unternehmen zählen etwa die Internet-Konzerne Yandex und VK, wie aus den am Samstag veröffentlichten Dekreten von Präsident Wolodymyr Selenskyj hervorgeht. Auch die Tochter von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, Xenia Schoigu, steht auf der Liste. Unter den mehr als 400 sanktionierten Menschen sind zudem viele bekannte Sportler - auch aus der mit Russland verbündeten Ex-Sowjetrepublik Belarus.

Die Betroffenen dürfen beispielsweise keine Geschäfte mehr in der Ukraine führen oder nicht mehr einreisen. Falls vorhanden, wird oft auch ihr Vermögen in der Ukraine eingefroren. In vielen Fällen dürften die Sanktionen aber vor allem symbolischen Wert haben. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,1 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 11. April). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 15. April

Polen verbietet Getreideimporte aus Ukraine

  • 16:49 Uhr

Polen hat den Import von Getreide und weiteren Lebensmitteln aus der Ukraine verboten. Das habe die Regierung beschlossen, sagte der Vorsitzende der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, nach Angaben der Agentur PAP am Samstag auf einer Konferenz im nordöstlichen Lyse bei Ostroleka. "Wir sind und bleiben ohne die geringste Veränderung Freunde und Verbündete der Ukraine", sagte der 73-Jährige. Dennoch müsse man die Interessen der eigenen Bürger schützen. Es könne nicht im Interesse der Regierung in Kiew sein, Polen in eine Krise zu stürzen.

Polen gehört zu den entschiedensten politischen und militärischen Unterstützern der Ukraine. Doch die Landwirte des EU-Mitgliedstaats fühlen sich durch den von der EU ermöglichten zollfreien Import grosser Mengen ukrainischen Getreides in ihrer Existenz bedroht. Es gab deshalb bereits Bauernproteste. Henryk Kowalczyk trat danach als Landwirtschaftsminister zurück und wurde durch Robert Telus ersetzt.

Kaczynski räumte ein, man sei bereit, die Getreidefrage im Rahmen eines künftigen zwischenstaatlichen Abkommens mit der Ukraine zu regeln. Er kündigte zudem Stützungskäufe von Getreide durch die Regierung an. Zuvor hatte die Slowakei den Verkauf von Weizen aus der Ukraine verboten - die Begründung: ein zu hoher Pestizidgehalt. (dpa/tas)

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Medwedew droht: "Polen wird zusammen mit seinem dummen Premierminister verschwinden"

  • 16:21 Uhr

Immer wieder richtet Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew scharfe Worte an die Nato-Staaten. Am Freitag hat er auf Twitter dem ukrainischen Nachbarland Polen gedroht und den polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki beleidigt. Er schrieb: "Ein Dummkopf namens Mateusz Morawiecki sagte, die Ukraine habe das Recht, Russland anzugreifen, und er mache sich keine Sorgen über den Krieg der Nato gegen Russland, weil Russland ihn bald verlieren werde."

Weiter drohte er Polen: "Ich weiss nicht, wer einen solchen Krieg gewinnen oder verlieren wird, aber angesichts der Rolle Polens als ein Aussenposten der Nato in Europa wird dieses Land mit Sicherheit zusammen mit seinem dummen Premierminister verschwinden". (spl)

Polen ist einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen. Der polnische Präsident Andrzej Duda hatte Anfang April unter anderem angekündigt, sein Land wolle der Ukraine "seine gesamte MiG-Flotte" aus etwa 30 Flugzeugen zur Verfügung stellen. (spl/dpa)

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Raketeneinschlag in ukrainischem Wohnhaus: Opferzahl steigt weiter

  • 14:20 Uhr:

Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnviertel in der ostukrainischen Stadt Slowjansk ist die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf elf gestiegen. Das berichteten ukrainische Medien am Samstag unter Berufung auf Rettungsdienste. Noch immer werden demnach Bewohner unter den Trümmern vermisst. Unter den Todesopfern soll auch ein zwei Jahre altes Kind sein. Mehr als 20 Menschen sollen verletzt worden sein.

Die Rakete war ukrainischen Angaben zufolge am Freitagnachmittag in der Grossstadt im schwer umkämpften Gebiet Donezk eingeschlagen. Zunächst war von mindestens acht Toten die Rede gewesen. Auf Fotos ist ein mehrstöckiges Gebäude zu sehen, in dem in den oberen Etagen ein grosses Loch klafft. (dpa)

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Lula fordert Ende der militärischen Unterstützung für die Ukraine

  • 10:47 Uhr

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat von den USA ein Ende der militärischen Unterstützung für die Ukraine gefordert. Die Vereinigten Staaten müssten "aufhören, den Krieg zu fördern und anfangen, über Frieden zu reden", sagte Lula am Samstag bei seinem Besuch in Peking vor Journalisten. Auch die Europäische Union müsse "anfangen, über Frieden zu reden".

Auf diese Weise werde die internationale Staatengemeinschaft in der Lage sein, den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj davon zu überzeugen, dass "Frieden im Interesse der ganzen Welt liegt", sagte der brasilianische Staatschef vor seiner Weiterreise von China aus in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Lula war am Freitag zu einem Staatsbesuch in Peking eingetroffen, Brasiliens wichtigstem Handelspartner. Dabei ging es vor allem darum, die bilateralen Beziehungen zu stärken und den Eindruck zu vermitteln, dass "Brasilien wieder ein wichtiger Akteur auf der Weltbühne ist".

Die Äusserungen Lulas zu Washingtons Unterstützung für die Ukraine gelten als heikel, denn Lula strebt auch engere Beziehungen zu Washington an. So führte ihn seine erste Auslandsreise im Februar - einen Monat nach seinem Amtsantritt - in die USA.

Anders als die westlichen Verbündeten haben China und Brasilien Moskaus Einmarsch in die Ukraine weder verurteilt noch Sanktionen gegen Russland verhängt. Wie Lula kritisierte auch die chinesische Regierung Washingtons Unterstützung für Kiew. Beide Länder versuchen, sich als neutrale Partei darzustellen und als Vermittler im Ukraine-Konflikt zu positionieren. (dpa)

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Raketenangriff auf Wohnviertel: Ukraine meldet neun Tote in Slowjansk

  • 10:15 Uhr

Bei einem russischen Luftangriff auf ein Wohngebäude in der ostukrainischen Stadt Slowjansk sind nach ukrainischen Angaben mindestens neun Menschen getötet worden, darunter ein Kleinkind. Bei dem Bombardement seien zudem 21 Menschen verletzt worden. "Leider hat sich die Zahl der Toten in der Nacht erhöht. Rettungskräfte haben den Körper einer Frau aus den Trümmern geborgen", schrieb der Leiter der Militärverwaltung der Stadt im Donbass, Wadim Ljach, am Samstag im Onlinedienst Facebook. Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnete unterdessen ein Gesetz, das die Mobilmachung von Soldaten deutlich erleichtern soll. "Fünf identifizierte Personen" seien zudem noch in den Ruinen verschüttet, fügte Ljach hinzu, 21 Menschen seien verletzt worden. Zuvor war von acht Toten die Rede gewesen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach den Angehörigen sein Beileid aus. In dieser Woche habe es "keine einzige Stunde ohne russische Morde und Terror" gegeben, sagte Selenskyj am Freitagabend in einer Videoansprache. "Das ist ein böser Staat. Und er wird verlieren. Zu siegen ist unsere Pflicht gegenüber der Menschheit. Und wir werden siegen!", sagte er. (spl/AFP/dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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