• 19:14 Uhr: ➤ Moskau: Mordanschläge auf zwei Medienschaffende vereitelt
  • 15:51 Uhr: Kiews Oberbefehlshaber bestätigt Schläge gegen Russland
  • 13:02 Uhr: Britischer Geheimdienst: Russische Offiziere unzufrieden mit militärischer Führung
  • 05:00 Uhr: Minsk: Wagner-Kämpfer nun in Belarus und bilden Truppen aus

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➤ Moskau: Mordanschläge auf zwei Medienschaffende vereitelt

  • 19:14 Uhr

Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben zwei von ukrainischen Diensten in Auftrag gegebene Mordanschläge vereitelt. Die beiden Attentate hätten die Chefin des russischen Staatssenders RT, Margarita Simonjan, und die Influencerin Xenia Sobtschak treffen sollen, teilte der FSB am Samstag mit. Simonjan ist eine wichtige Stimme der Medienmaschinerie des Kremls, Sobtschak hingegen steht der Offensive in der Ukraine kritisch gegenüber.

Nach Angaben des FSB wurden in Moskau und der russischen Region Rjasan die Mitglieder einer Neonazi-Gruppe namens "Paragraf-88" festgenommen. Diese sei von ukrainischen Diensten beauftragt worden, die beiden Frauen gegen Bezahlung zu töten. Die Nachrichtenagentur AFP konnte diese Angaben nicht unabhängig bestätigen. Kiew äusserte sich nicht zu den Vorwürfen.

Vom FSB veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen die Festnahme mehrerer Verdächtiger sowie angeblich beschlagnahmte Waffen und Bücher über den Nationalsozialismus.

"Wenn all das wahr ist, dann danke ich allen beteiligten Diensten für ihre Arbeit", schrieb Sobtschak im Onlinedienst Telegram. "Falls nicht, und falls es nur darum ging, mich mit Simonjan in einen Topf zu werfen, dann ist das einfach nur gemein", fügte sie hinzu.

Sobtschak ist die Tochter des früheren Bürgermeisters von St. Petersburg, der Mentor des heutigen Präsidenten Wladimir Putin war. Sie betreibt einen in Russland viel beachteten Youtube-Kanal, der oft von den Behörden kritisiert wird. Sobtschak hat aus ihrer Ablehnung der Offensive in der Ukraine keinen Hehl gemacht.

Simonjan wiederum ist als Chefredakteurin des Staatssenders RT eines der bekanntesten Gesichter der von Moskau geführten Informationskampagne, die parallel zur Offensive in der Ukraine stattfindet. "Arbeitet weiter, Brüder!", sagte die bekennende Putin-Anhängerin in einer Dankesbotschaft an den FSB.

In Moskau kommt es mittlerweile recht regelmässig zu Anschlägen oder Versuchen von Anschlägen auf öffentliche Persönlichkeiten, welche die Offensive in der Ukraine befürworten. Moskau lastet die Vorfälle den ukrainischen Behörden an, die dies zurückweisen oder gar nicht erst kommentieren.(afp)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 4. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 15. Juli

Kiews Oberbefehlshaber bestätigt Schläge gegen Russland

  • 15:51 Uhr

Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hat nach einem Bericht der US-Zeitung "Washington Post" Angriffe seines Landes auf russisches Staatsgebiet zugegeben. Demnach sagte er, dass er im Land produzierte eigene Waffen für diese Schläge nutze.

"Es ist unser Problem, und wir müssen entscheiden, wie wir den Feind töten. Es ist möglich und nötig, ihn auf seinem Gebiet im Krieg zu töten", sagte Saluschnyj der "Washington Post". Besonders russische Grenzregionen erleben immer wieder massiven Artillerie- und Drohnenbeschuss von ukrainischer Seite.

Die US-Zeitung verweist darauf, dass Kiew die Schläge über die Grenze sonst offiziell nicht zugebe. "Wenn unsere Partner Angst haben, ihre Waffen zu nutzen, dann töten wir mit unseren eigenen", sagte Saluschnyj weiter mit Blick auf Auflagen der westlichen Verbündeten, mit den gelieferten Waffen nicht russisches Staatsgebiet anzugreifen. "Um meine Leute zu schützen, warum sollte ich jemanden um Erlaubnis fragen müssen, was ich auf feindlichem Gebiet tue."

Dem Bericht zufolge hätte Saluschnyj gern deutlich mehr Waffen, darunter Marschflugkörper, sowie die Hoheit über den Luftraum, um die russischen Besatzer zu schlagen. Doch könne das Land erst im nächsten Jahr mit den Kampfjets vom Typ F-16 rechnen, hiess es.

Saluschnyj machte dem Bericht zufolge auch deutlich, dass er die von Russland schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim ebenfalls zurückholen wolle. "Sobald ich die Mittel habe, werde ich etwas tun. Es ist mir egal, niemand wird mich stoppen", sagte er. Er will sich demnach auch von atomaren Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht einschüchtern lassen.

Im Mai widersprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Berlin Befürchtungen, seine Streitkräfte könnten mit moderneren westlichen Waffen auch russisches Staatsgebiet angreifen. "Wir greifen das russische Territorium nicht an. Wir befreien unser gesetzmässiges Gebiet", sagte Selenskyj bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz. "Wir haben dafür keine Zeit, keine Kräfte und keine überzähligen Waffen." Das Land habe sich gemäss internationalem Recht bei der Vorbereitung der Gegenoffensive ausschliesslich auf die Befreiung "unseres von der ganzen Welt anerkannten Territoriums" konzentriert. (dpa)

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Britischer Geheimdienst: Russische Offiziere unzufrieden mit militärischer Führung

  • 13:02 Uhr

Nach Einschätzung des britischen Geheimdiensts sind mehrere Offiziere in der russischen Armee unzufrieden mit der militärischen Führung. "Direkte Kritik von Untergebenen wird wahrscheinlich zu einem zunehmenden Problem für Verteidigungsminister Sergej Schoigu und den Chef des Generalstabs, General Gerassimow", teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit. Damit ist auch Putins Kontrolle der Armee in Gefahr.

Die Briten setzten sich in ihrem täglichen Update bei Twitter mit der Entlassung von General Iwan Popow auseinander. Er hatte Kritik an seinen Vorgesetzten und der Kriegsführung in der Ukraine geübt und war als Kommandeur der 58. Armee entlassen worden.

"Popows Äusserungen machen auf die grosse Unzufriedenheit aufmerksam, die viele Offiziere wahrscheinlich gegenüber der ranghohen militärischen Führung hegen", schrieben die Briten. Die Beschwerden ähnelten weitgehend denen, die der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, vor seiner Meuterei geäussert habe.

Prigoschin hatte immer wieder Führungsschwäche, Chaos und Unfähigkeit unter Verteidigungsminister Schoigu angeprangert. Im Juni zettelte Prigoschin einen Aufstand an, brach ihn aber wenig später ab.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Minsk: Wagner-Kämpfer nun in Belarus und bilden Truppen aus

  • 05:00 Uhr

Söldner der russischen Privatarmee Wagner sind nach wochenlangen Spekulationen um ihren Verbleib nach Angaben aus Minsk nun in Belarus angekommen. Die Männer hätten als Ausbilder für eine Reihe militärischer Disziplinen nun die Arbeit aufgenommen, teilte das belarussische Verteidigungsministerium am Freitag mit.

Das Lager befindet sich demnach in Ossipowitschi rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Minsk. Eine Moderatorin in einem Video des Ministeriums sagte, dass die Wagner-Söldner den belarussischen Streitkräften ihre Kampferfahrung vermittelten. Soldaten in dem Land, das unter Machthaber Alexander Lukaschenko ein enger Verbündeter Russlands ist und seine Gebiete auch für Angriffe auf die Ukraine hergibt, äusserten sich in dem Clip dankbar für die Unterweisungen. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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