- 20:18 Uhr: ➤ Bericht: Ukraine bemüht sich bei Deutschland um weitere Panzer-Modelle
- 17:57 Uhr: Russland setzt neue Flottenchefs für Ostsee und Pazifik ein
- 17:38 Uhr: Kreml weist Spekulationen über neue Mobilisierungswelle zurück
- 17:03 Uhr: Pistorius hält Kampfjets aus Deutschland nicht geeignet für Ukraine
- 16:36 Uhr: Unfähigkeitsvorwurf aus Kiew: EU-Chefdiplomat bekräftigt EU-Zusage
- 14:42 Uhr: Nach Stoltenberg-Besuch in Kiew: Kreml rechtfertigt Krieg
- 13:33 Uhr: Stoltenberg will weitere Gespräche über Kampfjets für die Ukraine
➤ Bericht: Ukraine bemüht sich bei Deutschland um weitere Panzer-Modelle
- 20:18 Uhr
Einem Bericht der "Welt am Sonntag" zufolge bemüht sich die Ukraine bei Deutschland um die Lieferung von Transportpanzern des Typs Fuchs sowie von Fennek-Spähpanzern. Geschützte Fahrzeuge wie diese seien bei der von Kiew geplanten Frühjahrsoffensive gegen die russischen Invasoren nach ukrainischen Angaben "unerlässlich", berichtete die "Wams" unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise.
Nach den Worten von Bundesverteidigungsminister
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Die Lage im Überblick
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,1 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 18. April). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 21. April
Selenskyj: Volle Konzentration auf Rückeroberung besetzter Gebiete
- 23:00 Uhr
Der ukrainische
"Wir alle in der Ukraine müssen verstehen, dass die Hauptaufgabe des Staates die Befreiung unserer Gebiete, das Zurückholen unserer Erde und unserer Menschen aus russischer Gefangenschaft ist." Die staatlichen Ressourcen würden vor allem dafür aufgewendet, sagte der Staatschef. Die Front habe oberste Priorität, betonte er. (dpa)
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Lettland will alle Stinger-Flugabwehrraketen an Ukraine abgeben
- 21:21 Uhr
Lettland hat nach den Gesprächen in Ramstein über weitere westliche Militärhilfe für die Ukraine die Lieferung von Waffen an das von Russland angegriffene Land angekündigt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums des baltischen EU- und Nato-Landes sollen alle sich noch im Bestand der lettischen Streitkräfte befindlichen Flugabwehrraketen vom Typ Stinger an Kiew übergeben werden. Zudem soll eine intensivere Ausbildung ukrainischer Soldaten in Lettland erfolgen, hiess in einer Mitteilung vom Freitag.
"Lettland hat auf die Bitte der Ukraine um Lieferung von Luftverteidigungssystemen reagiert und beschlossen, der Ukraine alle uns noch verbliebenen Stinger-Systeme zur Verfügung zu stellen. Wir werden unser Bestes tun, um sie so schnell wie möglich zu liefern", sagte Verteidigungsministerin Inara Murniece. Weitere Einzelheiten wie Stückzahlen oder einen Zeitplan teilte sie nicht mit. (dpa)
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Ukrainischer Minister sicher: Werden von Verbündeten moderne Kampfjets erhalten
- 19:51 Uhr
Nach dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein hat die Ukraine ihren Wunsch nach westlichen Kampfjets bekräftigt. Er sei sich sicher, dass Kiew für seine Luftverteidigung von den Verbündeten moderne Kampfjets "nach Nato-Standard" erhalten werde, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Freitag nach den Gesprächen.
Zur von Kiew seit Monaten geforderten Lieferung westlicher Kampfjets sagte Resnikow, dafür sei noch Zeit nötig.
Nato-Generalsekretär Stoltenberg äusserte sich mit Blick auf eine ukrainische Frühjahrsoffensive zuversichtlich, dass Kiew in der Lage sein werde, "noch mehr Land befreien zu können". Stoltenberg räumte ein, dass nach über einem Jahr Krieg "neue Systeme" für die Unterstützung der ukrainischen Kämpfer diskutiert werden müssten. Gleichzeitig sei es notwendig sicherzustellen, dass die bereits gelieferten Waffen weiter funktionierten. (afp)
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Russland setzt neue Flottenchefs für Ostsee und Pazifik ein
- 17:57 Uhr
Russlands Flottenverbände in der Ostsee und im Pazifischen Ozean haben jeweils einen neuen Kommandeur bekommen. Der bisherige Chef der Ostseeflotte, Admiral Viktor Liina, leitet nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax vom Freitag nun die Pazifikflotte. "Der stellvertretende Generalstabschef, Vize-Admiral Wladimir Worobjow, ist zum Kommandeur der Ostseeflotte ernannt worden. Die entsprechenden Dokumente sind unterzeichnet", berichtete Interfax unter Berufung auf Militärkreise weiter.
Die Ablösung des bisherigen Chefs der Pazifikflotte, Sergej Awakjanz, war am Donnerstag bekannt geworden. Resonanz rief die Neuigkeit vor allem im Zusammenhang mit dem Zeitpunkt hervor: Erst vor wenigen Tagen hatte die Pazifikflotte ein unangekündigtes Grossmanöver gestartet. Obwohl Präsident Wladimir Putin im Kreml bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu den Ablauf der Übungen lobte, wurde Awakjanz noch vor deren Ende beurlaubt.
Offiziell wurde der 65 Jahre alte Awakjanz wegen des Erreichens der Altersgrenze pensioniert. Unabhängige Medien wiesen hingegen auf die hohen Verluste hin, die Teile der Flotte unter Awakjanz' Führung in der Ukraine erlitten haben sollen. Künftig soll er einen Stab für die militärisch-sportliche und die patriotische Ausbildung leiten.
Russland verfügt über vier Flotten. Als grösste gilt die sogenannte Nordmeerflotte, in der unter anderem ein schwerer Flugzeugträger und zwei Raketenkreuzer dienen. Die zweitgrösste Flotte ist die Pazifikflotte, dann folgen Schwarzmeer- und Ostseeflotte. Angehörige aller vier Flottenverbände kämpfen auch in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine – zumeist als Marineinfanteristen. (dpa)
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Kreml weist Spekulationen über neue Mobilisierungswelle zurück
- 17:38 Uhr
Die russische Regierung hat Spekulationen über eine weitere Mobilisierungswelle für die russische Offensive in der Ukraine zurückgewiesen. Im Kreml gebe es "keine Diskussionen über irgendeine Mobilisierungswelle", sagte Präsidenten-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in Reaktion auf Medienberichte, wonach Studenten in Moskau und weiteren Städten Einberufungsbefehle erhalten haben. "Ehrlich gesagt ist es das erste Mal, dass ich davon höre", antwortete Peskow auf eine Frage zu den Berichten. "Was für Einberufungen?" Er wisse gar nicht, worum es gehe.
Sieben Monate nach Beginn der russischen Offensive im Februar vergangenen Jahres hatte Präsident Wladimir Putin die Teilmobilmachung von hunderttausenden Russen angekündigt. Seitdem halten sich hartnäckig Gerüchte über eine neue Einberufungswelle. Neue Nahrung erhielten sie durch die im Eilverfahren erfolgte Verabschiedung eines Gesetzes, wonach Einberufungen künftig auch online erfolgen können und keine persönliche Zustellung mehr nötig ist. Putin hatte das Gesetz in der vergangenen Woche mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt.
Demnach ist es Rekruten künftig verboten das Land zu verlassen, sobald sie den Einberufungsbefehl auf elektronischem Weg erhalten haben. Viele Russen waren bislang ihrer Einberufung entgangen, weil sie unerreichbar blieben oder das Land verliessen. Das neue Gesetz wurde zum selben Zeitpunkt verabschiedet, an dem die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben eine Gegenoffensive vorbereiten. (AFP/tas)
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Pistorius hält Kampfjets aus Deutschland nicht geeignet für Ukraine
- 17:03 Uhr
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hält Kampfjets aus deutschen Beständen nicht für den Einsatz in der Ukraine geeignet. Deutsche Tornados und Eurofighter hätten völlig andere Fähigkeiten, "als die, die jetzt in der Gefechtssituation, wie wir sie jetzt in der Ukraine haben, brauchen", sagte Pistorius beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am Freitag. Deutschland benötige die Tornado-Kampfflugzeuge zudem für die sogenannte nukleare Teilhabe – also den Transport von US-Atombomben im Krisenfall.
Kiew fordert seit längerem die Lieferung moderner Kampfjets. Die Nato-Partner Polen und Slowakei haben der Ukraine Mig-29-Kampfjets sowjetischer Bauart geliefert. Sie wurden auch zuvor schon in der Ukraine genutzt, sodass dortige Piloten keine gesonderte Ausbildung für die Maschinen brauchten.
"Den ukrainischen Piloten ist vor allem mit Flugzeugen geholfen, die sie schnell fliegen können, die vor Ort gewartet werden können, wo die Technik bekannt ist", sagte Pistorius. "Jedes Flugzeug, das jetzt dazu kommt, vergrössert die Herausforderungen an die Piloten-Ausbildung oder Weiterbildung: Da steigt man nicht mal so von einem Mietwagen in den anderen um."
Die Diskussion über einen Nato-Beitritt der Ukraine hielt Pistorius unterdessen für verfrüht. Deutschland wolle "perspektivisch" einen Beitritt, sagte der Minister. "Deutschland war nie kritisch, was den Nato-Beitritt angeht. Wir haben nur gesagt, das ist jetzt nicht der Zeitpunkt, das zu diskutieren."
Es sei "noch ein Weg", bis die Ukraine Nato-Mitglied werden könne, sagte Pistorius. "Jetzt geht es darum, dass die Ukraine in diesem Krieg die Oberhand behält und der Krieg zu Ende geht zugunsten der Ukraine. Wenn das nicht der Fall ist, erübrigt sich auch die Diskussion über einen Nato-Beitritt." (AFP/tas)
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Unfähigkeitsvorwurf aus Kiew: EU-Chefdiplomat bekräftigt EU-Zusage
- 16:36 Uhr
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat mit Beruhigungsversuchen auf schwere Vorwürfe des ukrainischen Aussenministers Dmytro Kuleba reagiert. Er habe mit Kuleba gesprochen, um zu bestätigen, dass die EU ihre Zusagen zur Lieferung von Munition einhalten werde, teilte der Spanier am Freitag mit. Die Dringlichkeit sei klar – die EU werde ihr Möglichstes tun, um schnell zu liefern.
Kuleba hatte zuvor auf Twitter geschrieben: "Die Unfähigkeit der EU, ihren eigenen Beschluss über die gemeinsame Beschaffung von Munition für die Ukraine umzusetzen, ist frustrierend." Für die Ukraine würden "die Kosten der Untätigkeit in Menschenleben gemessen".
Kuleba spielte damit darauf an, dass in der EU seit Wochen darüber gestritten wird, unter welchen Voraussetzungen der Ukraine versprochene Munition künftig gemeinsam über die EU beschafft werden kann. Frankreich besteht nach Angaben von Diplomaten darauf, dass dies nur dann der Fall sein soll, wenn alle Bestandteile aus der EU stammen. Paris will damit erreichen, dass die EU dem französischen Ziel einer "strategischen Autonomie" näher kommt und die Abhängigkeit von anderen Weltregionen reduziert.
Das Versprechen der EU aus dem vergangenen März sieht vor, der Ukraine innerhalb von zwölf Monaten eine Million neue Artilleriegeschosse für den Kampf gegen Russland zu liefern. Sie sollen Engpässe der ukrainischen Streitkräfte verhindern und sie in die Lage versetzen, neue Offensiven gegen die Angreifer aus Russland starten zu können. (dpa/tas)
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Nach Stoltenberg-Besuch in Kiew: Kreml rechtfertigt Krieg
- 14:42 Uhr
Russland hat den Besuch von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kiew kritisiert – und als weitere Rechtfertigung für den seit 14 Monaten andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine genutzt. "Die Nato setzt offensichtlich ihren Kurs fort, die Ukraine zu verschlingen und in das Bündnis zu ziehen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Nachrichtenagentur Interfax. "All das zeigt einmal mehr jedem, der zumindest ein wenig Denkvermögen hat, die Richtigkeit der Entscheidung des Präsidenten über den Anfang dieser Operation."
Stoltenberg hatte der Ukraine bei einem überraschenden Besuch am Donnerstag weitere Unterstützung bei ihren Bemühungen um einen Beitritt zum Militärbündnis versprochen. "Der Ukraine steht ein Platz in der Nato zu", sagte der 64-Jährige. Mit Unterstützung der Nato werde sie diesen auch im Laufe der Zeit einnehmen können. Später sprach er sich auf dem amerikanischen Militärstützpunkt Ramstein für eine Fortsetzung der Gespräche über eine Abgabe westlicher Kampfjets an die Ukraine aus.
Ein offizielles Kriegsziel des Kremls lautet, eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zu verhindern – auch wenn diese als souveräner Staat grundsätzlich das Recht auf freie Bündniswahl hat. Ein Beitritt der Ukraine vor Beginn der russischen Invasion stand allerdings keinesfalls unmittelbar bevor. Einen baldigen Beitritt mitten in Kriegszeiten hat Stoltenberg mehrfach indirekt ausgeschlossen. (dpa/tas)
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Stoltenberg will weitere Gespräche über Kampfjets für die Ukraine
- 13:33 Uhr
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich für eine Fortsetzung der Gespräche über eine Abgabe von westlichen Kampfjets an die Ukraine ausgesprochen. Man müsse über Lieferungen durch Bündnispartner weiter diskutieren, sagte Stoltenberg am Freitag am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein.
Bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag habe dieser gesagt, dass die Ukraine weitere Waffen brauche, so Stoltenberg. Darunter seien auch Jets und Luftverteidigungssysteme gewesen. Bislang hat die Ukraine aus dem Westen lediglich Kampfjets sowjetischer Bauart vom Typ Mig-29 erhalten. Die Streitkräfte des Landes wünschen sich allerdings Flugzeuge westlicher Bauart für den Abwehrkampf gegen Russland. Das könnten zum Beispiel in den USA gebaute F-16 sein.
Stoltenberg machte in Ramstein deutlich, dass er die Diskussion über weitere Waffenlieferungen in der derzeitigen Situation für deutlich wichtiger hält als die Planungen für einen Nato-Beitritt der Ukraine. "Jetzt geht es vor allem darum, dass die Ukraine siegt", sagte Stoltenberg mit Blick auf den russischen Angriffskrieg. "Denn wenn sich die Ukraine nicht als souveräne unabhängige Nation in Europa durchsetzt, dann ist es sinnlos, über eine Mitgliedschaft zu diskutieren."
Deswegen gehe es nun darum, die Einheit bei der Unterstützung der Ukraine zu bewahren, sagte Stoltenberg. Einen Nato-Beitritt der Ukraine in Kriegszeiten schloss er damit erneut indirekt aus. Zu den Aussichten für den Kriegsverlauf sagte Stoltenberg: "Kriege sind naturgemäss unberechenbar. Niemand kann heute sagen, wann dieser Krieg endet." Deswegen müsse man auf ein langfristiges Engagement vorbereitet sein. Selbst wenn der Krieg ende, werde man die Ukraine weiter unterstützen müssen, um sicherzustellen, dass sie militärisch so stark sei, dass es nicht zu neuen Angriffen komme. (dpa/tas)
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Expertin hält erfolgreiche Frühjahrsoffensive der Ukraine für entscheidend
- 12:11 Uhr
Die erwartete Frühjahrsoffensive der Ukraine im Krieg gegen Russland wird nach Einschätzung der Sicherheitsexpertin Claudia Major entscheidend sein für weitere westliche Unterstützung. "Wenn sie gelingt und die Ukraine zeigen kann, dass sie Gebiet befreien kann, dann kann man auch in den westlichen Ländern besser erklären, warum sich diese sehr kostenintensive Unterstützung lohnt", sagte die Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) am Freitag im ZDF-Morgenmagazin.
Am Vormittag treffen sich die Verteidigungsminister der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe. Dabei geht es auch darum, ob die bisherigen Waffenlieferungen für die von Kiew geplante Frühjahrsoffensive ausreichen. Mit Blick auf die Akzeptanz weiterer Waffenlieferungen wies Major auf Wahlen in für die Unterstützung wichtigen Ländern in den kommenden Jahren hin, darunter in den USA und Grossbritannien sowie in mehreren europäischen Ländern. "Da kommt natürlich die Frage auf: Lohnt sich das langfristig, schaffen die das überhaupt?"
Die Ukraine verbrauche mehr Munition, als der Westen derzeit produzieren könne. Daher sei es wichtig, sowohl Munition zu liefern als auch die Produktion hochzufahren. Insgesamt brauche die Ukraine "von allem mehr – aber langfristig und systematisch", sodass sie auch planen könne. Anders als bei früheren Offensiven habe Russland derzeit im Süden die Stellungen "enorm befestigt – mit Gräben, mit Minen, mit Panzerabwehr". "Da muss die Ukraine durchkommen."
Major begrüsste zudem die Ankündigung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu Gesprächen über einen Beitritt der Ukraine zum Militärbündnis auf dem anstehenden Bündnisgipfel im Juli, hält diesen aber für "ein hochkomplexes Thema" und kurzfristig nicht umsetzbar. Das werde "in Kriegszeiten garantiert nicht passieren". Für Friedensverhandlungen sieht die Expertin hingegen wenig Chancen. "Es gibt von russischer Seite kein Interesse an Friedensgesprächen. So lange werden die leider nicht stattfinden", sagte Major. (AFP/tas)
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Nato-Generalsekretär: Selenskyj hat Einladung zu Gipfel angenommen
- 11:39 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Gipfeltreffen des Verteidigungsbündnisses in Litauen teilnehmen. "Ich habe ihn eingeladen, und ich freue mich, dass er die Einladung angenommen hat und am Nato-Gipfel in Vilnius teilnehmen wird", sagte Stoltenberg am Freitag am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz.
Der Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt wird am 11. und 12. Juli stattfinden. Unklar blieb zunächst, ob Selenskyj tatsächlich anreisen wird oder nur per Videokonferenz an Beratungen teilnimmt. Aus Sicherheitsgründen werden die Reisen des ukrainischen Präsidenten nicht angekündigt.
Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 hat Selenskyj sein Land bislang nur sehr selten verlassen. Die erste Reise führte ihn im Dezember nach Polen und in die USA, wo er unter anderem seinen US-Kollegen Joe Biden traf. Im Februar reiste er zu politischen Gesprächen nach London, Paris und Brüssel, Anfang April dann nach Warschau.
Stoltenberg hatte am Donnerstag erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs die Ukraine besucht. In Kiew traf er dabei unter anderem Selenskyj und sicherte ihm weitere Unterstützung bei den Bemühungen der Ukraine um einen Beitritt zum Militärbündnis zu.
Stoltenberg verwies dabei auch auf ein bereits Anfang April angekündigtes Unterstützungsprogramm für den Weg zur geplanten Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. Die auf mehrere Jahre angelegte Initiative soll dem Land die Anpassung an Bündnisstandards erleichtern und eine nahtlose Zusammenarbeit mit der Nato ermöglichen.
Selenskyj forderte die Nato-Staaten nach Stoltenbergs Besuch auf, bei dem Gipfel im Juli den Weg zur Aufnahme seines Landes ins westliche Militärbündnis freizumachen. Weder in der Ukraine noch in Europa noch in der Nato würde die Mehrheit der Bevölkerung verstehen, wenn Kiew keine "wohlverdiente Einladung" erhielte, sagte Selenskyj am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache. (dpa)
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Nach Kampfjet-Zwischenfall: Verletztenzahl in Russland steigt
- 10:33 Uhr
Nach einer versehentlich durch einen Kampfjet ausgelösten Explosion in der russischen Grossstadt Belgorod ist die Zahl der Verletzten auf drei gestiegen. Niemand schwebe in Lebensgefahr, teilte der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Freitag auf Telegram mit.
Am Donnerstagabend hatte sich mitten auf einer Belgoroder Strassenkreuzung eine schwere Explosion ereignet, die einen Krater von rund 20 Metern Radius in den Boden riss. Später teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit, ein russischer Kampfjet habe "ungeplant Munition abgeschossen". Zunächst war von zwei verletzten Frauen die Rede gewesen.
Gouverneur Gladkow schrieb nun ausserdem, alle Bewohner eines beschädigten Wohnhauses seien vorübergehend umgesiedelt worden. Einige seien bei Verwandten untergekommen, andere im Hotel.
Russland führt seit 14 Monaten Krieg gegen die Ukraine. Angriffe gegen das Nachbarland werden teils auch von Belgorod aus gestartet. (dpa)
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Pistorius: Finanzierung der Panzer-Reparaturzentren ist zu klären
- 10:07 Uhr
Beim Ramstein-Treffen zur Unterstützung der Ukraine wird ein möglicher EU- oder Nato-Beitritt nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius "überhaupt kein Thema" sein. Bei den Beratungen der Verteidigungsminister und ranghoher Militärs aus zahlreichen Ländern an diesem Freitag werde es vor allem um die Finanzierung der Instandsetzungszentren für schon an die Ukraine gelieferte Waffen gehen. Das sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Gesprochen werde sicher auch über Fragen wie die weitere Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und die Lieferung von Kampfflugzeugen.
Zu dem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz hat Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen. Wie bei drei früheren Treffen in Ramstein werden auch Vertreter von Staaten erwartet, die nicht der Nato angehören.
"Das kostet richtig Geld, das muss finanziert werden", sagte Pistorius zu den sogenannten "Instandsetzungs-Hubs" für Systeme wie den Schützenpanzer Marder, den Kampfpanzer Leopard und die Panzerhaubitze 2000. "Das sind richtig kostenintensive Massnahmen, weil diese Panzer natürlich im echten Gefechtsbetrieb ganz anders gewartet werden müssen." Da werde man in Ramstein "mit dem Klingelbeutel rumgehen müssen und klären, wer bezahlt es denn jetzt am Ende".
Der Hub für die Haubitzen in der Slowakei laufe nun endlich richtig, nachdem es monatelange Verhandlungsschwierigkeiten gegeben habe, berichtete Pistorius. Für die Leopard-Panzer entstehe der Hub in Polen, für die Marder-Panzer in Rumänien.
Russland führt seit dem 24. Februar vergangenen Jahres einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Dieses wird von vielen Staaten militärisch massiv unterstützt. Der grösste Unterstützer auf dem europäischen Kontinent ist Deutschland. (dpa)
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Britische Geheimdienste: Russen überbewerten Schlammproblem für ukrainische Offensive
- 09:57 Uhr
Russische Online-Medien überbewerten nach Einschätzung britischer Militärexperten absichtlich die Bedeutung der Bodenbeschaffenheit für die erwartete ukrainische Gegenoffensive. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine am Freitag hervor.
Demnach verlangsamt Schlamm militärische Einsätze auf beiden Seiten. Die Auswirkung auf die ukrainische Offensive werde von russischer Seite aber überbewertet, um die eigene Moral zu heben, so die Briten. "Die Bodenbeschaffenheit dürften sich in den kommenden Wochen verbessern", hiess es weiter. Eine grössere Einschränkung für die Manövrierbarkeit abseits von Strassen dürfte demnach die Gefahr durch Landminen sein.
Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa/tas)
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Ukraine meldet nächtliche Drohnenangriffe – auch Kiew betroffen
- 09:39 Uhr
Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew erneut mit Kampfdrohnen angegriffen. Acht der landesweit insgesamt zehn Angriffe hätten in der Nacht zum Freitag abgewehrt werden können, teilte der ukrainische Generalstab auf Facebook mit. Erstmals seit knapp einem Monat hätten russische Drohnen auch wieder die Hauptstadt Kiew beschossen. Zwischenzeitlich war nachts in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst worden. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.
Russland hat vor mehr als einem Jahr einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen. Seit dem vergangenen Herbst setzt Moskau bei seinen Angriffen verstärkt Kampfdrohnen iranischer Bauart ein. (dpa)
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Gouverneur: Schwere Explosion in russischer Grenzstadt Belgorod
- 07:57 Uhr
Eine von einem russischen Kampfjet versehentlich ausgelöste schwere Explosion hat die Grossstadt Belgorod unweit der Grenze zur Ukraine erschüttert. "Auf der Kreuzung einer der Hauptstrassen hat sich ein riesiger Krater mit einem Radius von 20 Metern gebildet", teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Donnerstagabend mit. Zwei Frauen seien verletzt worden. Das Verteidigungsministerium in Moskau räumte derweil später ein, dass ein russisches Kampfflugzeug über der Stadt eine Bombe verloren habe.
"Am 20. April 2023 gegen 22:15 Uhr Moskauer Zeit (21:15 Uhr MEZ) ist es beim Flug eines Su-34-Flugzeugs der Luftwaffe über der Stadt Belgorod zu einem ungeplanten Abschuss von Bordmunition gekommen", heisst es in einer Mitteilung der Behörde. Untersuchungen laufen demnach.
In umliegenden Wohnblöcken seien durch die Explosion Scheiben zu Bruch gegangen, hiess es. Laut Gladkow wurden die Bewohner für die Nacht im Hotel untergebracht. Es werde geprüft, ob tragende Wände in den Gebäuden beschädigt worden seien. Mehrere Autos seien schwer beschädigt worden und Strommasten gekappt.
Belgorod liegt in der Nähe zur Ukraine, gegen die Russland seit 14 Monaten einen Angriffskrieg führt. Auch von Belgorod aus starten Attacken gegen ukrainisches Territorium. Gleichzeitig ist auch die Region selbst in den vergangenen Monaten immer stärker zum Ziel von Beschuss geworden. (dpa)
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Pistorius: Normal, dass Angegriffener ins gegnerische Gebiet vorgeht
- 05:15 Uhr
Verteidigungsminister Boris Pistorius hält begrenzte Angriffe der Ukraine auf russisches Territorium im Kampf gegen die Invasion für akzeptabel. Es sei "völlig normal" in so einer militärischen Auseinandersetzung, "dass auch der Angegriffene ins gegnerische Territorium vorgeht, um beispielsweise Nachschubwege zu unterbinden", sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Solange keine Städte, keine Zivilisten, keine zivilen Bereiche attackiert werden, wird man das notgedrungen akzeptieren müssen. Nicht gern, aber es gehört dazu, um Nachschubwege beispielsweise zu unterbinden."
Er machte zugleich deutlich, dass der Westen bei seinen Entscheidungen über Waffenlieferungen an Kiew im Blick haben müsse, "wie dieser Krieg ausgetragen wird". "Wenn die Ukraine bestimmte Typen von Bomben fordert, die weltweit geächtet sind, dann muss man nein sagen." Die Ukraine hatte Streumunition und Phosphor-Brandwaffen gefordert.
Mit Blick auf den Zustand der russischen Armee sagte Pistorius: "Wir wissen, dass das, was an Material jetzt nachgeschoben wird aus den Depots, teilweise in erbärmlichem Zustand ist. Teilweise buchstäblich steinalt - Panzer aus den 50er und 60er Jahren." (dpa)
Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
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