• 20:08 Uhr: Griechenland bietet Ukraine Ausbildung von Kampfjet-Piloten an
  • 19:00 Uhr: ➤ Selenskyj nach zugesagten F-16-Lieferungen siegesgewiss
  • 17:53 Uhr: Baerbock über Taurus-Marschflugkörper: "Es kommt auf jeden Tag an"
  • 16:46 Uhr: Russland warnt Dänemark nach F-16-Zusage an Kiew vor "Eskalation des Konflikts"
  • 14:26 Uhr: Berlin sieht sich bei Taurus nach F-16-Zusagen an Ukraine nicht unter Druck
  • 13:51 Uhr: Selenskyj: Wir beweisen, dass Leben einen Wert hat

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➤ Selenskyj nach zugesagten F-16-Lieferungen siegesgewiss

  • 19:00 Uhr

Angesichts der Zusagen über Kampfjet-Lieferungen aus Dänemark und den Niederlanden hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kopenhagen dankbar und optimistisch gezeigt. "Heute sind wir zuversichtlich, dass Russland diesen Krieg verlieren wird", sagte er am Montag in einer Rede an das dänische Volk in Kopenhagen. "Gemeinsam beweisen wir, dass das Leben einen Wert hat. Dass Leute zählen. Freiheit zählt. Europa zählt."

Im dänischen Parlament sagte Selenskyj am Montag mit Blick auf die F-16-Zusagen: "Wir sind heute hier, um Ihnen persönlich zu danken. Ich danke Ihnen allen, dass Sie uns in unserem schwierigen Kampf für die Freiheit helfen, für die Hilfe in diesem Krieg, den Russland in unser Land gebracht hat." Im Namen aller Ukrainer wolle er Dänemark seinen Dank für die Solidarität und Unterstützung aussprechen, sagte Selenskyj, ehe er eine Reihe von dänischen Militärhilfen wie Leopard-Kampfpanzern auflistete. "Ich danke Dänemark dafür, der Ukraine zu helfen, unbesiegbar zu werden", sagte er.

Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 15. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 21. August

Griechenland bietet Ukraine Ausbildung von Kampfjet-Piloten an

  • 20:08 Uhr

Griechenland hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angeboten, ukrainische Piloten für Kampfjets vom Typ F-16 auszubilden. Selenskyj bedankte sich am Montagabend in Athen für das Angebot, das er gerne annehme. "Wir brauchen die Unterstützung Griechenlands bei der Vorbereitung unserer Piloten für die Flieger F-16", sagte er nach einem Gespräch mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis. Der grösste Teil der griechischen Luftwaffe besteht aus F-16-Jets, die Piloten gelten als äusserst erfahren. Erst am Sonntag hatten Dänemark und die Niederlande der Ukraine zugesagt, Dutzende F-16-Kampfflugzeuge für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer zu liefern. Erst muss die Ausbildung ukrainischer Piloten jedoch abgeschlossen sein.

Selenskyj war kurzfristig zu einem informellen Treffen der Staats- und Regierungschefs von Balkan- und osteuropäischen Ländern nach Athen gereist. Er verwies im Beisein von Mitsotakis auch auf das griechische Versprechen, die ukrainische Hafenstadt Odessa wieder aufzubauen. Das hatte Griechenland zugesagt, weil in Odessa viele Ukrainer griechischer Herkunft leben.

"Wir verurteilen die Kriegsverbrechen, die geschehen sind, ganz klar - sie müssen von der internationalen Justiz geahndet werden", sagte Mitsotakis mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Griechenland unterstütze die Ukraine in ihrem Bestreben, Mitglied der Nato und der EU zu werden, wenn die Zeit dafür reif sei. (dpa)

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Russland warnt Dänemark nach F-16-Zusage an Kiew vor "Eskalation des Konflikts"

  • 16:46 Uhr

Der russische Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, hat Kopenhagen vorgeworfen, mit der Entscheidung zur Weitergabe von US-Kampfjets an die Ukraine den Konflikt zu verschärfen. Die Tatsache, dass Dänemark nun beschlossen habe, "der Ukraine 19 F-16-Kampfjets zu schenken, führt zu einer Eskalation des Konflikts", sagte Barbin am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Dänemark verstecke sich "hinter der Prämisse, dass die Ukraine selbst die Bedingungen für den Frieden bestimmen muss", erklärte Barbin. Kopenhagen versuche damit, "der Ukraine keine andere Wahl zu lassen, als die militärische Konfrontation mit Russland fortzusetzen". Eine solche Position stosse die Ukraine jedoch "in den Abgrund".

Die Niederlande und Dänemark hatten dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei seinen Besuchen am Sonntag die Lieferung der Jets aus US-Produktion zugesagt. Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen sagte, ihr Land werde der Ukraine "19 F-16-Kampfjets schenken", sechs davon bis zum Ende des Jahres, acht nächstes Jahr und fünf im Jahr 2025. Die Niederlande stellen nach Angaben Selenskyjs 42 Kampfjets bereit.

Die USA hatten am Freitag grünes Licht für die Entsendung von in den USA hergestellten F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden an die Ukraine gegeben. Die Niederlande und Dänemark sind federführend bei den Plänen einer Allianz aus elf Ländern, ukrainische Piloten an den Kampfjets auszubilden.

Russland hatte zuvor vor einer Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine gewarnt. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte, Moskau werde einen solchen Schritt als "nukleare" Bedrohung betrachten, da die Kampfflieger in der Lage sind, Atomwaffen mit sich zu führen. (AFP/tas)

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Baerbock über Taurus-Marschflugkörper: "Es kommt auf jeden Tag an"

  • 17:53 Uhr

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich indirekt für eine rasche Entscheidung der Bundesregierung bei der Frage einer möglichen Lieferung des von der Ukraine gewünschten Marschflugkörpers Taurus durch Deutschland ausgesprochen. "Dass es auf jeden Tag drauf ankommt, das haben wir, glaube ich, in den letzten anderthalb Jahren nicht nur eindrücklich, sondern auf brutale Art und Weise erleben müssen", sagte die Grünen-Politikerin am Montag in Berlin. Baerbock äusserte sich nach einem Gespräch mit der Aussenministerin von Senegal, Aissata Tall Sall, auf die Frage eines Journalisten, ob sie eine schnelle Entscheidung über eine solche Lieferung forcieren werde.

Baerbock begrüsste die Entscheidung der Niederlande und Dänemarks, der Ukraine insgesamt 61 Kampfjets vom US-Typ F-16 zu liefern. Es sei ein guter Tag für die Ukraine und "damit auch ein guter Tag für Europa, dass es jetzt weitere Unterstützung aus Dänemark, den Niederlanden und wahrscheinlich auch anderen Ländern gibt". Die Niederlande wollen 42 und Dänemark 19 F-16-Kampfflugzeuge bereitstellen.

Man erlebe die Brutalität des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine jeden Tag aufs Neue, sagte die Bundesaussenministerin. "Und wir haben auch in den letzten anderthalb Jahren gesehen, wie wichtig eben unsere militärische Unterstützung für die Selbstverteidigung der Ukraine ist." Niederländer und Dänen seien mit den F-16 vorangegangen. Deutschland habe bei der Luftverteidigung einen wichtigen Beitrag geleistet und werde dies weiterhin tun. "Und unter diesem Gesichtspunkt prüfen wir alle weiteren Interessenswünsche der Ukraine, um die Menschen in ihrem Land schützen zu können", sagte Baerbock. Dabei werde man "arbeitsteilig vorgehen, so wie wir das in den letzten Monaten aus meiner Sicht als Europäer, als Nato-Staaten relativ erfolgreich getan haben". (dpa/tas)

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Berlin sieht sich bei Taurus nach F-16-Zusagen an Ukraine nicht unter Druck

  • 14:26 Uhr

Nach der Zusage von F-16-Kampfjets an die Ukraine durch die Niederlande und Dänemark sieht sich die Bundesregierung bei der Frage der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern nicht unter Zugzwang. Die Regierung äussere sich generell nicht zu dem, "was andere liefern", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. "Genauso wenig spüren wir da auch einen Druck."

"Wichtig ist, dass die Ukraine nach Kräften unterstützt wird", sagte Hebestreit. Deutschland sei dabei "nach den USA der stärkste auch militärische Unterstützer". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe deutlich gemacht, dass er entschlossen sei, mit dieser Unterstützung fortzufahren, "so lange wie es nötig ist".

In der Ampel-Koalition fordern vor allem Vertreter der FDP und der Grünen, die Ukraine auch mit den reichweitenstarken Taurus-Marschflugkörpern zu versorgen. Aus der SPD kommen hingegen Warnungen vor einer drohenden Eskalation des Konflikts, da das Waffensystem mit seiner Reichweite von mehr als 500 Kilometern auch russisches Staatsgebiet erreichen kann. Scholz will sich bisher nicht auf die Lieferung festlegen und kündigte eine sorgfältige Prüfung an. Hebestreit konnte am Montag nicht sagen, ob diese bereits vor der geplanten Kabinettsklausur kommende Woche in Meseberg abgeschlossen sein wird. "Da habe ich im Augenblick gar keinen Zeitplan", sagte er. "Wichtig ist, dass es im Augenblick keinen neuen Stand dazu gibt."

Bei Kampfflugzeugen hat die Bundesregierung schon vor Monaten klar gemacht, dass sie sich hier wegen fehlender F-16-Maschinen im Bestand nicht gefragt fühlt. Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz hatte aber im Mai eine Unterstützung der Kampfjet-Koalition um die Niederlande und Dänemark etwa "bei Infrastruktur oder auch Ausbildung" nicht ausgeschlossen. Hebestreit konnte hierzu zunächst keinen aktuellen Stand nennen. (AFP/tas)

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Selenskyj: Wir beweisen, dass Leben einen Wert hat

  • 13:51 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat abermals die Bedeutung der Verteidigung seines Landes gegen den russischen Angriffskrieg für Europa unterstrichen. "Heute sind wir zuversichtlich, dass Russland diesen Krieg verlieren wird", sagte Selenskyj am Montag in einer Rede an das dänische Volk vor Schloss Christiansborg in Kopenhagen, dem Sitz des dänischen Parlaments. Dies sei jedoch nicht die einzige wichtige Sache, die mit einem ukrainischen Sieg und der Unterstützung der Ukraine bewiesen werde, sagte er. "Gemeinsam beweisen wir, dass das Leben einen Wert hat. Dass Leute zählen. Freiheit zählt. Europa zählt."

Krieg bringe immer die Frage mit sich, welchen Wert Leben habe, sagte Selenskyj vor einer grossen Menschenmenge, in der viele dänische rot-weisse und blau-gelbe Ukraine-Fähnchen schwenkten. Russische Soldaten fürchteten sich mehr davor, die Aggression zu stoppen und nach Hause zurückzukehren, als auf dem Schlachtfeld getötet zu werden, sagte er. Als freie Person könne man sich so etwas kaum vorstellen. "Das ist das Schlimmste, was Tyrannei ihrem Volk antun kann: Sie eliminiert den Wert des Lebens völlig", sagte Selenskyj.

Selenskyj hatte seine Dankbarkeit zuvor bereits in einer Rede im dänischen Parlament zum Ausdruck gebracht, ehe er und seine Frau Olena Selenska auch Dänemarks Königin Margrethe II. trafen. Dänemark und die Niederlande hatten am Sonntag bei Besuchen von Selenskyj die Lieferung von Dutzenden F-16-Kampfjets zugesagt. Von dänischer Seite soll die Ukraine 19 F-16 erhalten, die ersten sechs rund um den Jahreswechsel, dann acht weitere im Laufe des Jahres 2024 und die letzten fünf 2025. (dpa)

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Experte: F-16-Zusagen wichtig für ukrainische Motivation

  • 12:01 Uhr

Die Zusagen von Dänemark und den Niederlanden zur Lieferung von F-16-Kampfjets sind nach Ansicht eines Experten besonders wichtig für die Motivation der Ukrainer. "Präsident Wolodymyr Selenskyj braucht Erfolge auf dem Schlachtfeld", sagte der Politologe Maximilian Terhalle am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Kampfjets sind ein wesentliches Element, das ihm hilft, die Motivation der Bevölkerung und der Truppen aufrechtzuerhalten und zu befördern." Dies gelte umso mehr, weil die Gegenoffensive "in der allgemeinen Wahrnehmung noch nicht da ist, wo sie sein sollte".

Ein "Gamechanger" seien die F-16 aber nicht. "Ich will das Überraschungselement nicht verkennen, aber die Jets werden erst in einigen Monaten geliefert", sagte der Gastprofessor für Strategie an der London School of Economics. "Gewiss werden die F-16 den russischen Kampfhubschraubern erheblich zusetzen können und den Luftraum für die vordringenden Bodentruppen sicherer machen", sagte Terhalle.

"Aber die russische Luftwaffe wird ihre bisherige Überlegenheit nicht freiwillig aufgeben. Je nachdem, wie schnell die F-16 eingesetzt werden, werden die ukrainischen Bodentruppen mehr oder weniger aufgerieben sein." Möglich sei, dass die Ukraine vorerst verstärkt auf Artillerie und Streumunition setzen würde, um Zeit bis zum Einsatz der Kampfflugzeuge zu bekommen.

Terhalle forderte zudem mehr Tempo der Bundesregierung bei der Entscheidung über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Diese Zusage werde erst kommen, wenn noch mehr Druck aus der Nato komme, sagte der Experte. Er kritisierte die "vielgenannte Besonnenheit" von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der sich allein "am Gemütszustand eines Teils der sozialdemokratischen Wählerschaft" orientiere. Scholz sei "in seiner Sicht viel zu stark isoliert in innenpolitischen Gedankenkalkülen". Terhalle betonte: "Deutschland hat sich auch nach 18 Monaten Krieg keine strategische Initiativkraft angeeignet." (dpa/tas)

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Ukrainische Armee meldet weitere Geländegewinne bei Bachmut

  • 11:42 Uhr

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben weitere Geländegewinne bei der russisch kontrollierten Stadt Bachmut im Gebiet Donezk erzielt. "Die ukrainischen Streitkräfte sind in der vergangenen Woche an der südlichen Flanke um Bachmut weiter vorgestossen und haben drei Quadratkilometer befreit", sagte die Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar gemäss einer Mitteilung am Montag. Insgesamt seien um Bachmut 43 Quadratkilometer von den ukrainischen Truppen zurückerobert worden. Gegenangriffe der russischen Seite seien dabei erfolgreich abgewehrt worden.

Kämpfe gebe es weiter bei Klischtschijiwka, südlich von Andrijiwka und nördlich von Kurdjumiwka. "Dort finden zum jetzigen Stand heisse Kämpfe statt, und die Armee rückt allmählich und stetig vor", sagte Maljar. Harte Kämpfe gebe es auch an den Südabschnitten der Front. Insgesamt seien in der vergangenen Woche 44 Gefangene gemacht worden.

Die Ukraine wehrt seit fast 18 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Eine vor elf Wochen begonnene Gegenoffensive ist bisher hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben. Russland kontrolliert einschliesslich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim weiter mehr als 100.000 Quadratkilometer ukrainischen Staatsgebiets; das ist etwa ein Sechstel der Landesfläche. (dpa)

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Britische Geheimdienste: Russland baut neue Armee in Südukraine auf

  • 09:39 Uhr

Mit der Bildung einer neuen Armee reagiert Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste auf die ukrainische Offensive im Süden des Landes. Russland reagiere damit auf die "Kriegswirklichkeit", teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. Ziel sei, erfahrenere Einheiten für den Kampf an Schlüsselachsen einsetzen zu können. So seien sehr wahrscheinlich zuletzt Luftlandetruppen aus dem Gebiet Cherson in den schwer umkämpften Sektor Orichiw verlegt worden.

Die neue 18. Armee setze sich aus verschiedenen Einheiten zusammen, die derzeit im Gebiet Cherson im Einsatz seien, hiess es weiter. Darunter sei das 22. Armeekorps, das eigentlich die Besatzungstruppe auf der annektierten Halbinsel Krim bilde. "Die 18. Armee besteht wahrscheinlich hauptsächlich aus mobilisiertem Personal und wird sich auf defensive Sicherheitsoperationen im Süden der Ukraine konzentrieren", hiess es in London weiter. Bereits Anfang August hatte das britische Ministerium mitgeteilt, dass Russland zuletzt in grösserem Massstab neue Kampfeinheiten aufgebaut habe.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Moskau wehrt angeblich weitere Drohnenattacke ab

  • 08:43 Uhr

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben am Montag einen weiteren ukrainischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau abgewehrt. Eine flugzeugartige Drohne sei im Westen der Stadt über dem Landkreis Istra abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. "Die Flugabwehr hat eine Drohne beim versuchten Anflug auf Moskau abgeschossen. Es gibt keine Schäden oder Verletzte", schrieb auch Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram. Eine weitere Drohne wurde nach Militärangaben ebenfalls westlich von Moskau im Kreis Rusa durch elektronisches Stören zum Absturz gebracht.

Wegen der Gefahr in der Luft liessen die Flughäfen Wnukowo im Südwesten von Moskau und Domodedowo im Süden zeitweise keine Starts und Landungen zu, wie russische Agenturen meldeten. Die Ukraine hat in ihrer Abwehr der russischen Invasion in den vergangenen Wochen mehrfach Drohnen nach Moskau fliegen lassen. Sie beschädigten unter anderem Wolkenkratzer im modernen Geschäftsviertel Moskwa-City. (dpa)

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Strack-Zimmermann begrüsst Zusage zweier Länder von F-16 für Ukraine

  • 08:10 Uhr

FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann begrüsst, dass die Niederlande und Dänemark der Ukraine F-16-Kampfjets liefern wollen. "Ich bin sehr erfreut darüber, dass Dänemark und die Niederlande der Ukraine das zugesagt haben", sagte Strack-Zimmermann am Montag im Deutschlandfunk. Vor diesem Hintergrund erneuerte sie ihre Forderung nach einer zügigen Entscheidung der rot-grün-gelben Bundesregierung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in das von Russland angegriffene Land.

Die Ukraine fordert die Geschosse seit längerem. Kanzler Olaf Scholz (SPD) äusserte sich zuletzt zurückhaltend. Es gibt Befürchtungen, dass Taurus-Marschflugkörper auch russisches Territorium erreichen könnten.

Mit der Zusage der Niederlande und Dänemark zur Lieferung von F-16 sieht Strack-Zimmermann dieses Argument entkräftet. "Da wird offensichtlich der Ukraine nicht unterstellt, sie würde russisches Territorium angreifen können", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag.

Für die Bundesregierung müsse dies Grund genug sein, jetzt grünes Licht für die Taurus-Lieferung zu geben. "Wir haben genug Taurus Marschflugkörper. Wir können einen Teil davon abgeben. Sie sind einsatzbereit." Mit ihnen könnten russische Nachschubwege im Krieg gegen die Ukraine unterbrochen und zerstört werden, sagte sie. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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