• 17:18 Uhr: ➤ Nato-Länder laut Stoltenberg uneins über Beitritt der Ukraine
  • 16:24 Uhr: Wagner-Chef Prigoschin warnt vor Niederlage Russlands
  • 14:49 Uhr: Fünf Ausländer kommen wegen Kampfes für die Ukraine in Russland vor Gericht
  • 12:51 Uhr: Putin spricht in Videobotschaft von "zunehmender Instabilität in der Welt"
  • 10:44 Uhr: Russische Region Belgorod meldet "grosse Zahl" an Drohnenangriffen
  • 09:53 Uhr: Anzahl russischer Deserteure laut Geheimdienst deutlich gestiegen

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➤ Nato-Länder laut Stoltenberg uneins über Beitritt der Ukraine

  • 17:18 Uhr

Die Ukraine dringt auf einen schnellen Nato-Beitritt, aber die Mitgliedsländer der Allianz sind wenige Wochen vor einem Gipfel in Litauen gespalten. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Mittwoch in Brüssel, bei diesem Thema gebe es "unterschiedliche Ansichten im Bündnis". Er erinnerte daran, dass ein Aufnahmebeschluss einstimmig fallen müsste.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum Nato-Gipfel am 11. und 12. Juli in der litauischen Hauptstadt Vilnius eingeladen. Er hofft dort "auf eine sehr klare Botschaft, dass wir nach dem Krieg in der Nato sind", wie er Anfang Mai bei einem Besuch in den Niederlanden betonte.

Stoltenberg dämpfte diese Erwartungen nun allerdings. "Niemand kann derzeit genau sagen, was die endgültige Entscheidung beim Vilnius-Gipfel in dieser Frage ist", betonte der Norweger bei einer Veranstaltung des German Marshall Fund. Brüsseler Diplomaten zufolge haben die USA und zahlreiche weitere Mitgliedstaaten Vorbehalte. Polen und die Baltenstaaten sind die grössten Befürworter einer Aufnahme.(afp)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,2 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 9. Mai). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 24. Mai


Wagner-Chef Prigoschin warnt vor Niederlage Russlands

  • 16:24 Uhr

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat seine Kritik an der Kriegsführung gegen die Ukraine bekräftigt und vor einer Niederlage gewarnt. "Wir müssen uns auf einen sehr schweren Krieg vorbereiten", sagte er dem kremlnahen Polittechnologen Konstantin Dolgow, der ein Video von dem Interview mit Prigoschin in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichte.

Damit Russland nicht verliere, müsse es den Kriegszustand ausrufen und die Wirtschaft auf die Produktion von Munition umstellen, sagte Prigoschin. "Wir sollten neue Mobilmachungen einleiten", sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Alle sollten nur für den Krieg arbeiten.

Erneut äusserte sich Prigoschin auch zu dem vom Kreml genannten Kriegsziel einer "Entmilitarisierung" der Ukraine. Die Ukraine habe heute viel mehr und schwerere Waffen und mehr kämpfendes Personal als vor dem Krieg. Russland habe das Land in Wahrheit "militarisiert". Prigoschin lobte die ukrainische Armee sogar als eine der besten der Welt. "Sie verfügen über ein hohes Mass an Organisation, ein hohes Ausbildungsniveau, ein hohes Mass an geheimdienstlicher Aufklärung, sie haben verschiedene Waffen. Sie arbeiten mit allen Systemen – sowjetischen oder von der Nato – gleichermassen erfolgreich." (dpa)

Fünf Ausländer kommen wegen Kampfes für die Ukraine in Russland vor Gericht

  • 14:49 Uhr

Weil sie an der Seite der Ukraine gegen die russische Armee gekämpft haben, soll fünf Ausländern in Russland in Abwesenheit der Prozess gemacht werden. Der Prozess soll am 31. Mai beginnen, wie das Militärgericht im südrussischen Rostow am Don mitteilte. Demnach sind drei Briten, ein Schwede und ein Kroate wegen "Söldnertums" angeklagt, die alle bei einem Gefangenenaustausch im September 2022 freigekommen waren.

Die fünf Männer sollen Moskau zufolge in der Ukraine gefangen genommen worden sein, wo sie an der Seite der ukrainischen Truppen gegen die russische Armee kämpften. Sie sollen für das ukrainische Asow-Regiments gekämpft haben, das bei der Belagerung der südukrainischen Hafenstadt Mariupol im vergangenen Jahr bis zuletzt gegen die russische Armee kämpfte. Das Asow-Regiment ist in Russland als Terrororganisation eingestuft. (afp)

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Putin spricht in Videobotschaft von "zunehmender Instabilität in der Welt"

  • 12:51 Uhr

Der Kreml ist nach eigenen Angaben nicht an einem Einfrieren des Konflikts in der Ukraine interessiert. Russland werde die militärische Spezialoperation bis zum Ende führen, bis es seine Interessen durchgesetzt und seine Ziele erreicht habe - entweder im Zuge der Kämpfe oder durch "andere zur Verfügung stehende Mittel", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Moskau bezeichnet seinen Krieg gegen die Ukraine als "militärische Spezialoperation".

Russlands Präsident Wladimir Putin hat derweil vor dem Hintergrund des von ihm befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine in einer Videobotschaft für eine Sicherheitskonferenz in Moskau am Mittwoch von "zunehmender Instabilität in der Welt" gesprochen. Grund sei der Westen, der versuche, seine globale Dominanz auf Kosten anderer Länder zu wahren, sagte er.

Den westlichen Staaten, die der Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die russische Invasion unter anderem mit Waffenlieferungen helfen, warf der Kremlchef einmal mehr "Neokolonialismus" vor. (dpa)

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Russische Region Belgorod meldet "grosse Zahl" an Drohnenangriffen

  • 10:44 Uhr

Die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist laut Behörden mit einer "grossen Zahl" von Drohnen angegriffen worden. Es gebe in der Stadt Belgorod selbst und in anderen Orten des Gebiets Schäden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Mittwoch mit. Es seien Autos, Wohnhäuser und Verwaltungsgebäude beschädigt worden. Die Flugabwehr habe die meisten Drohnen unschädlich gemacht.

Gouverneur Gladkow sagte, es gebe keine neuen Verletzten nach den Angriffen. Im Krankenhaus würden noch neun Menschen nach den Angriffen vom Montag behandelt. Gladkow hatte auch von einem Toten gesprochen. Hunderte Menschen, die sich in Sicherheit brachten, wurden weiter in Notunterkünften versorgt. (dpa)

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Anzahl russischer Deserteure laut Geheimdienst deutlich gestiegen

  • 09:53 Uhr

Die Zahl der russischen Deserteure im Krieg gegen die Ukraine hat nach Angaben britischer Geheimdienste zuletzt deutlich zugenommen.

Zwischen Januar und Mai hätten russische Militärgerichte insgesamt 1.053 Fälle von Fahnenflucht behandelt, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Recherchen unabhängiger russischer Journalisten mit. Das sei mehr als im Gesamtjahr 2022. Gerichtsakten würden darauf hinweisen, dass die meisten Deserteure zu Bewährungsstrafen verurteilt würden, um sie erneut im Krieg einsetzen zu können.

"Das russische Militär hat seit Beginn der Operationen in der Ukraine Mühe, Disziplin in den eigenen Reihen durchzusetzen - aber diese Probleme haben sich höchstwahrscheinlich seit der erzwungenen Mobilmachung von Reservisten im Oktober 2022 verschlimmert", hiess es in London. (dpa)

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Inspekteur der Luftwaffe hält deutsche Beteiligung an Kampfjet-Koalition für möglich

  • 08:51 Uhr

Der Inspekteur der Luftwaffe hält einen deutschen Beitrag zur ukrainischen Kampfjet-Koalition für möglich, obwohl Deutschland nicht über die von Kiew bevorzugten Maschinen verfügt. "Nationen, die keine F-16 haben, können hier eher am Rande unterstützen wie bei Infrastruktur oder auch Ausbildung", sagte Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz dem Berliner "Tagesspiegel" vom Mittwoch. Gerhartz wies darauf hin, dass Flugzeuge innerhalb der Nato interoperabel nutzbar seien - die Bewaffnung eines deutschen Eurofighters könne also problemlos auf eine F-16 für die Ukraine übertragen werden.

Gerhartz bezeichnete es als "eine politische Entscheidung", inwiefern sich Deutschland an der so genannten "Kampfjet-Koalition" beteiligen will, die am Rande des G-7-Gipfeltreffens in Japan öffentlich bekannt geworden war. (afp)

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Selenskyj will Marineinfanterie ausbauen

  • 07:10 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Marineinfanterie des Landes ausbauen. Mit der Bildung eines Marieninfanterie-Corps sollen zu bestehenden Einheiten neue Brigaden hinzukommen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. "Und wir werden sie mit modernen Waffen und Ausrüstung ausstatten", ergänzte er. Selenskyj hatte am Dienstag ukrainische Marineinfanteristen an der Front besucht.

Der ukrainische Präsident war in den Tagen davor im Ausland unterwegs, unter anderem bei Gipfeltreffen in Saudi-Arabien und Japan. Er betonte in seiner Ansprache, "jede internationale Kommunikation" diene dazu, die Ukraine und ihre Verteidigung zu stärken.

Offiziellen Angaben zufolge war Selenskyj beim Frontbesuch am Dienstag in der Region zwischen den Ortschaften Wuhledar und Marjinka unterwegs. Beide Orte gelten als Brennpunkte des Kriegs und sind schwer umkämpft. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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