• 22:37 Uhr: ➤ Vergeltung für Krim-Angriffe? Russland überzieht Ukraine mit Angriffen
  • 19:57 Uhr: Nato verstärkt nach Russlands Drohungen Überwachung und Aufklärung
  • 18:01 Uhr: Experte: Situation im Schwarzen Meer wird "weiter eskalieren"
  • 17:39 Uhr: Nach 32 Jahren: Ukraine enfernt Sowjetemblem an Kiewer Wahrzeichen
  • 15:16 Uhr: Ersatz für Wagner-Gruppe: Russland will offenbar eigene Militärfirmen gründen
  • 14:33 Uhr: Luxusferien während des Kriegs: Ukrainische Behörden ermitteln gegen Abgeordneten
  • 11:47 Uhr: FDP-Verteidigungsexperte für Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Vergeltung für Krim-Angriffe? Russland überzieht Ukraine mit Angriffen

  • 22:37 Uhr

Russland hat den Westen der Ukraine mit einer neuen Angriffswelle überzogen. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, sagte am Mittwoch im Fernsehen, dass Raketen in das Gebiet Chmelnyzkyj geflogen seien, wo sich auch ein Militärflughafen befindet. Bis zum Abend wurden den Angaben der Luftwaffe zufolge insgesamt 36 Marschflugkörper abgefangen - darunter auch Geschosse über den Gebieten Kiew, Charkiw und Dnipro. Luftalarm war zwischenzeitlich im ganzen Land ausgelöst worden.

Ziel der Angriffe sollen ukrainischen militärnahen Quellen Su-24-Kampfbomber auf dem Militärflughafen Starokostjantyniw gewesen sein. Die ukrainische Luftwaffe hatte mit Su-24 in den vergangenen Tagen mehrere erfolgreiche Luftschläge mit Marschflugkörpern vom Typ Storm Shadow auf russische Munitionslager auf der seit 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim durchgeführt.

Der Luftwaffenstützpunkt Starokostjantyniw ist seit dem Beginn der russischen Invasion vor über 17 Monaten vom russischen Militär wiederholt mit Raketen angegriffen worden. Ob es dieses Mal zu Zerstörungen kam, war zunächst nicht bekannt.

Der Chef der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, schrieb bei Telegram, dass am Nachmittag über dem Gebiet Winnyzja bereits drei Raketen des Typs Kalibr abgeschossen worden seien. Informationen über den möglichen Einsatz von Hyperschallraketen des Typs Kinschal sollen später nachgereicht werden, hiess es. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 18. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 26. Juli

Moskaus Bürgermeister sorgt mit Waffen-Geschenk für Soldaten für Aufsehen

  • 21:41 Uhr

Mit einem Waffen-Geschenk an einen in den Krieg gegen die Ukraine ziehenden Soldaten hat Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin in Russland für Aufsehen gesorgt. In einem Video, das Sobjanin selbst am Mittwoch auf Telegram veröffentlichte, ist zu sehen, wie er an einem Moskauer Sammelpunkt für Rekruten einem Mann in Militärkleidung eine Pistole überreicht. "Das ist meine persönliche Waffe. Ich habe sie schon auf dich umschreiben lassen. Möge sie dir Erfolg bringen", sagte der 65-Jährige, der im September erneut zur Bürgermeisterwahl in Europas grösster Stadt antritt.

Kritische russische Medien wunderten sich daraufhin, woher Sobjanin die Schusswaffe, bei der es sich um eine Jarygin-Pistole handeln soll, überhaupt hat. Sie verwiesen zudem darauf, dass es laut russischem Gesetz eigentlich nicht erlaubt sei, Handfeuerwaffen an Soldaten für besondere Verdienste zu verschenken. (dpa)

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Nato verstärkt nach Russlands Drohungen Überwachung und Aufklärung

  • 19:57 Uhr

Die Nato verstärkt angesichts russischer Drohungen gegen die zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer ihre Überwachungs- und Aufklärungsaktivitäten in der Region. Russlands Handeln berge erhebliche Risiken für die Stabilität des für die Nato strategisch wichtigen Gebiets, liess Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch nach einer Sitzung des neu geschaffenen Nato-Ukraine-Rats mitteilen. Man erhöhe deswegen die Wachsamkeit.

Konkret war in der Mitteilung vom Einsatz von Seeaufklärungsflugzeugen und Drohnen die Rede. Russlands Drohungen stellten neue Risiken für Fehlkalkulation und Eskalation sowie erhebliche Hindernisse für die freie Schifffahrt dar, hiess es.

Russland hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, ein Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer nicht zu verlängern. Zudem wurde angekündigt, alle Schiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, als legitimes Ziel zu betrachten.

Stoltenberg kommentierte das am Mittwoch so: "Russland trägt die volle Verantwortung für sein gefährliches und eskalierendes Handeln im Schwarzmeerraum." Das Land müsse aufhören, Nahrungsmittel als Waffe einzusetzen. (dpa)

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Experte: Situation im Schwarzen Meer wird "weiter eskalieren"

  • 18:01 Uhr

Am Montag ist unter anderem der ukrainische Donau-Hafen in Reni nahe der rumänischen Grenze zum Ziel eines nächtlichen russischen Angriffs geworden. Die Angriffe so nah an der Nato-Grenze seien "eine enorme Gefahr", sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger im Gespräch mit n-tv. "Die Aufkündigung des Getreideabkommens hat eine militärische Rückseite und die geheisst, dass Russland das Schwarze Meer als russisches Meer dominieren will. Russland will bestimmen, was im Schwarzen Meer vor sich geht und das mit militärischen Mitteln."

Dazu gehöre auch, der Ukraine "eine Alternativroute per Schiff zu verwehren, die durch die Donau gen Westen gegangen wäre", analysiert der Experte. "Man muss sich vorstellen, die Angriffe auf zwei ukrainische Städte im Süden sind 100 Meter von Rumänien entfernt, von Nato-Gebiet entfernt. Das ist eine ganz heisse Situation." Auf diese könnten sich die Europäische Union und die Nato aber "sicher vorbereiten".

Die Lage werde weiter eskalieren, warnt Jäger. Die russische Schwarzmeerflotte bringt sich nach Angaben britischer Militärexperten für eine Blockade ukrainischer Häfen in Stellung. Das ging aus dem Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch hervor. "Damit ist durch die Anrainer Rumänien und Bulgarien die Europäische Union betroffen wie auf der anderen Seite das Nato-Mitglied Türkei", erklärt der Politikwissenschaftler. (tas)

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Nach 32 Jahren: Ukraine enfernt Sowjetemblem an Kiewer Wahrzeichen

  • 17:39 Uhr

Vor dem 32. Unabhängigkeitstag hat die Ukraine mit der Demontage des Sowjetemblems an der riesigen Mutter-Heimat-Statue in der Hauptstadt Kiew begonnen. Das Kulturministerium veröffentlichte in der Nacht zum Mittwoch bei Telegram ein Video von den Vorbereitungsarbeiten. Die Sowjetsymbole von "Hammer und Sichel" am 13 mal 8 Meter grossen Schild des Monuments sollen durch den Dreizack, das Staatswappen der Ukraine, ersetzt werden.

Die Frauenfigur mit Schild und Schwert ist als Wahrzeichen Kiews mit 62 Metern die höchste Statue Europas und knapp 16 Meter höher als die Freiheitsstatue in New York. Das gesamte Monument mit Sockel hat eine Höhe von 102 Metern und wiegt fast 500 Tonnen. 1981 wurde der Museumskomplex mit der Statue anlässlich des Tages des Sieges über Hitlerdeutschland eingeweiht.

Nach Angaben des Kulturministeriums wird die Neukonstruktion aus importiertem "europäischen Metall" gefertigt. Der Stahl aus dem einheimischen Stahlwerk "Saporischstal" in Saporischschja habe nicht den Anforderungen entsprochen, hiess es. Die gesamten Umbauarbeiten kosten umgerechnet etwa 680.000 Euro und werden den offiziellen Angaben nach von privaten Sponsoren getragen. Sie sollen zum 32. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung am 24. August abgeschlossen sein.

Die Demontage des Sowjetemblems findet vor dem Hintergrund des russischen Einmarsches in den Nachbarstaat vor über 17 Monaten statt. Im vergangenen Jahr hatte sich bei einer Umfrage in der staatlichen Smartphone-App eine überdeutliche Mehrheit für die Entfernung der Sowjetsymbolik ausgesprochen. (dpa)

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Ersatz für Wagner-Gruppe: Russland will offenbar eigene Militärfirmen gründen

  • 15:16 Uhr

Als Ersatz für die Wagner-Gruppe plant Russland nach Einschätzung der US-Denkfabrik "Institute for the Study of War", eigene Militärfirmen zu gründen. Dadurch solle teilweise die entstandene Lücke geschlossen werden, die die Söldnergruppe Wagner hinterlassen habe, heisst es im aktuellen Update der Militärexperten zum Krieg in der Ukraine.

Die russische Staatsduma beschloss demnach am Dienstag Änderungen eines Gesetzes zur Regelung des Waffenverkehrs. Dieses ermöglicht es den sogenannten Föderationssubjekten, also einzelnen Verwaltungseinheiten beziehungsweise Regionen Russlands, spezialisierte staatliche Unternehmen zu gründen.

Auf regionaler Ebene könnten also militarisierte Staatsunternehmen entstehen, die mit privaten Militärfirmen wie etwa der Wagner-Gruppe vergleichbar seien. Diese sollen demnach von den Regionen finanziert und vom russischen Verteidigungsministerium mit Kleinwaffen ausgestattet werden. Militärbehörden wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB sollen dabei unterstützt werden, die öffentliche Ordnung und Grenzsicherheit zu gewährleisten.

Nach Einschätzung der US-Militärexperten versucht der Kreml damit, zwei Dinge sicherzustellen: zum einen den Bedarf an kampffähigen Verbänden zu decken, die Aufgaben wie die Wagner-Gruppe erfüllen. Zum anderen soll eine Bedrohung des russischen Staates, die es durch die Unabhängigkeit der Wagner-Gruppe gab, ausgeschaltet werden. Die russische Militärführung sei sich "des Risikos bewusst, ein mächtiges Wagner-Pendant zu schaffen, und ist daher darum bemüht, die Grösse und Macht der einzelnen Unternehmen zu begrenzen", heisst es weiter. (tas)

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Luxusferien während des Kriegs: Ukrainische Behörden ermitteln gegen Abgeordneten

  • 14:33 Uhr

Ferien auf den Malediven mitten im Krieg: Wegen dieses Verstosses gegen geltende Regeln haben ukrainische Behörden die Wohnung des Abgeordneten Juri Aristow durchsucht. Der 48-Jährige habe "unter dem Vorwand einer Dienstreise" Urlaub auf den Malediven gemacht, erklärten die Ermittler am Mittwoch. Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte die Fernreise des Abgeordneten scharf.

Sich während des Kriegs auf eine Urlaubsinsel zu begeben, sei ein "Verrat an den Prinzipien des Staates", erklärte Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Sie sollen in der Ukraine und für das ukrainische Volk arbeiten", sagte er an die Adresse von Abgeordneten und Beamten.

Aristow hatte nach Bekanntwerden seines Auslandsurlaubs seinen Rücktritt eingereicht. Darüber muss das ukrainische Parlament noch abstimmen. Der Abgeordnete, der der Regierungspartei "Diener des Volks" angehört, war Mitte Juli in einem Fünf-Sterne-Hotel auf den Malediven gesehen worden. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er im Juni auf Dienstreise in Litauen gewesen, hatte sich dann krank gemeldet, um mit seiner Frau und seinen Kindern auf den Inselstaat Malediven im Indischen Ozean zu reisen.

Die Ukraine hatte dienstliche Auslandsreisen von Beamten und Abgeordneten seit Beginn des Kriegs stark eingeschränkt. Dem Abgeordneten droht im Fall einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren in einer Strafkolonie, in der Zwangsarbeit geleistet wird. Selenskyj hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass politische Verantwortliche mit gutem Beispiel vorangehen sollten. (AFP/tas)

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Spionage-Verdacht: Moldau reduziert Anzahl russischer Diplomaten

  • 12:49 Uhr

Die Regierung der osteuropäischen Republik Moldau hat Russland aufgefordert, das Botschaftspersonal zu verkleinern. Sie reagierte damit auf Medienberichte über mutmassliche Spionage. "Wir haben beschlossen, die Zahl der in der Republik Moldau akkreditierten russischen Diplomaten zu begrenzen", sagte Aussenminister Nicolae Popescu laut moldauischen Medien bei einer Regierungssitzung am Mittwoch.

Am Montag hatten internationale Investigativmedien über illegale Abhöraktivitäten russischer Geheimdienstmitarbeiter in der Ex-Sowjetrepublik Moldau berichtet. Die russische Botschaft in der moldauischen Hauptstadt Chisinau soll den Medien zufolge bei diesen Abhöraktivitäten eine zentrale Rolle spielen. In dem Zusammenhang wurde der russische Botschafter Oleg Wasnezow am Dienstag von der Regierung in Chisinau vorgeladen.

Russischen Medien sagte Wasnezow, dass der Spionageskandal nur ein Vorwand sei, um das russische diplomatische Personal im Land zu reduzieren. Popescu wiederum erklärte: "Wenn ein Teil der diplomatischen Kräfte an der Destabilisierung unseres Landes arbeiten, sprengt es jegliche Normen."

Russische diplomatische Einrichtungen in Europa werden seit längerem immer wieder als "Spionage-Nester" bezeichnet. In der von Armut und politischen Krisen geplagten Ex-Sowjetrepublik Moldau hat Russland traditionell einen grossen Einfluss – insbesondere in der abtrünnigen Region Transnistrien, wo seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert sind. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine warnten internationale Beobachter immer wieder davor, dass Moskau Unruhen in der Region als Vorwand nutzen könnte, um die Lage zu eskalieren. Auch die proeuropäische Präsidentin von Moldau, Maia Sandu, beklagte zuletzt immer wieder Einmischung und geplante Umsturzversuche durch russische Geheimdienste in ihrem Land, das zwischen Rumänien und der Ukraine liegt. (dpa/tas)

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FDP-Verteidigungsexperte für Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern

  • 11:47 Uhr

Der FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber fordert die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Viele der 600 Marschflugkörper, die die Bundeswehr im Besitz habe, seien einsatzbereit, sagte Faber am Mittwoch im RTL/ntv Frühstart. Anlass ist die stockende Gegenoffensive der Ukraine.

"Deswegen wäre es jetzt der richtige Zeitpunkt, um zumindest mal einen Taurus zu geben, damit dieser Integrationsprozess stattfinden kann", sagte Faber. Die Flugkörper könnten helfen, die Logistikketten der russischen Armee zu unterbrechen und somit deren Munitionsversorgung zu stören. (dpa/tas)

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Britischer Geheimdienst: Russische Schwarzmeerflotte bereitet sich auf Blockade vor

  • 10:09 Uhr

Die russische Schwarzmeerflotte bringt sich nach Angaben britischer Militärexperten nach Aufkündigung des Getreideabkommens für eine Blockade ukrainischer Häfen in Stellung. Das geht aus dem Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch hervor. Demnach patrouilliert die moderne russische Korvette "Sergej Kotow" bereits auf der Route zwischen dem Bosporus und der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Es gebe eine realistische Möglichkeit, dass die Korvette Teil einer Gruppe sein werde, die Handelsschiffe auf dem Weg Richtung Ukraine abfangen solle, hiess es in der Mitteilung.

Russland hatte das internationale Getreideabkommen trotz vieler internationaler Appelle in der vergangenen Woche auslaufen lassen. Das Abkommen ermöglichte den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Befürchtet wird nun, dass Hungersnöte in ärmeren Ländern noch grösser werden.

Das Ende des Getreideabkommens erhöht nach Einschätzung der Briten nun auch das Potenzial für die Intensität und das Ausmass von kriegerischen Auseinandersetzungen im Bereich des Schwarzen Meers. Grossbritanniens Aussenminister James Cleverly hatte am Dienstag bereits gewarnt, "Russland könnte seinen Feldzug zur Zerstörung ukrainischer Lebensmittel-Exporte eskalieren, in dem sie zivile Schiffe ins Visier nehmen".

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa/tas)

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2022 in Russland freigelassener Ex-US-Soldat bei Kämpfen in Ukraine verletzt

  • 08:03 Uhr

Der 2022 in einem Gefangenenaustausch aus russischer Haft entlassene Ex-US-Marineinfanteriesoldat Trevor Reed ist bei Kämpfen in der Ukraine verletzt worden. Reed habe an der Seite der Ukraine gekämpft und sei nun zur Behandlung seiner Verletzungen nach Deutschland geschickt worden, erklärte Vedant Patel, Sprecher des US-Aussenministeriums, am Dienstag in Washington. Zu Art und Schwere der Verletzungen machte er keine Angaben.

Reed habe sich auf eigene Initiative in der Ukraine befunden, seinen Transport nach Deutschland habe eine Nichtregierungsorganisation organisiert, hiess es.

Reed, der im April 2022 im Austausch gegen den in den USA wegen Drogenschmuggels zu 20 Jahren Gefängnis verurteilten russische Pilot Konstantin Jaroschenko aus einem russischen Gefängnis freigekommen war, sei "auf eigene Faust in die Ukraine gereist" und habe "keinerlei Aktivitäten im Auftrag der US-Regierung" ausgeführt, erklärte Aussenamtssprecher Patel.

Die US-Regierung habe stets "glasklar zum Ausdruck gebracht", dass Reisen in die Ukraine und insbesondere die Teilnahme an Kämpfen dort mit einem "sehr realen Risiko der Gefangennahme, des Todes und der Körperverletzung verbunden" sei, sagte Patel.

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte, die Regierung habe US-Bürger "ausserordentlich deutlich" davor gewarnt, "in die Ukraine zu reisen, geschweige denn, sich an Kämpfen zu beteiligen". Dem Weissen Haus lägen keine Zahlen dazu vor, wie viele US-Bürger sich freiwillig zum Kampf an der Seite der ukrainischen Streitkräfte entschlossen hätten.

Der nun in der Ukraine verletzte Reed war 2021 in Russland zu neun Jahren Haft verurteilt worden, weil er 2019 in betrunkenem Zustand zwei Polizisten attackiert haben soll, die zu einer Party in Moskau gerufen worden waren. (AFP)

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Mit Material von dpa und AFP

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