• 23:24 Uhr: ➤ Ukraine meldet Erfolge bei Bachmut – Putin dementiert
  • 16:07 Uhr: Morawiecki besorgt über Wagner-Truppenbewegungen in Belarus
  • 14:31 Uhr: Ramaphosa zu Putin: Sind nicht für Getreide-Geschenke gekommen
  • 13:36 Uhr: Selenskyj besucht "vorgerückte Stellungen" nahe Bachmut im Osten der Ukraine
  • 12:04 Uhr: Britischer Geheimdienstbericht: Kämpfe in der Südukraine nehmen zu
  • 09:33 Uhr: Extremisten aus Deutschland ausgereist, um für Russland zu kämpfen
  • 07:43 Uhr: Selenskyj verspricht jungen Ukrainern Sicherheit und Freiheit

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➤ Ukraine meldet Erfolge bei Bachmut – Putin dementiert

  • 23:24 Uhr

Im Zuge ihrer laufenden Gegenoffensive hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge einen erfolgreichen Angriff auf eine Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim durchgeführt sowie Vorstösse bei Bachmut im Osten erzielt. Am Samstagmorgen habe man die Tschonhar-Brücke, die die Krim mit dem auf dem Festland gelegenen Gebiet Cherson verbindet, attackiert und beschädigt, teilte die Abteilung für strategische Kommunikation der ukrainischen Armee mit.

Der russische Besatzungschef von Cherson, Wladimir Saldo, hatte zuvor zwar ebenfalls von ukrainischen Raketenangriffen auf die Eisenbahnstrecke berichtet, allerdings behauptet, alle zwölf Geschosse seien abgewehrt worden. Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben zunächst nicht. Die Tschonhar-Brücke, die unter anderem eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee ist, war bereits im Juni von den Ukrainern angegriffen und beschädigt worden.

Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar schrieb auf Telegram, die eigene Armee rückte im Süden "allmählich, aber sicher" in Richtung der Städte Melitopol und Berdjansk vor. Darüber hinaus teilte sie mit Blick auf die schweren Kämpfe an der Front im östlichen Gebiet Donezk mit: "Heute sind wir an der Südflanke um Bachmut weiter vorgerückt." Russische Truppen hatten Bachmut nach äusserst verlustreichen Kämpfen vor wenigen Monaten erobert. Am Samstag hatte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an der Front bei Bachmut Soldaten besucht, die an Einsätzen zur Befreiung besetzter Gebiete beteiligt sind.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat indes ukrainische Vorstösse an der Front zurückgewiesen. "Nein, es gibt keine grösseren Veränderungen", sagte er am Samstagabend vor Journalisten in der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg. "Natürlich wurde der Feind überall gestoppt und zurückgedrängt."

Putin erklärte darüber hinaus, dass er für den kommenden Mittwoch ein Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan plane. Die Türkei hatte sich bis zuletzt für die Weiterführung eines Abkommens über den Export ukrainischen Getreides eingesetzt, das Russland aber letztendlich vor knapp zwei Wochen unter internationalem Protest auslaufen liess. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 25. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 29. Juli

Morawiecki besorgt über Wagner-Truppenbewegungen in Belarus

  • 16:07 Uhr

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat sich besorgt über Truppenbewegungen russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus gezeigt. "Wir haben Informationen, dass mehr als hundert Söldner der Wagner-Gruppe in Richtung der Suwalki-Lücke vorgerückt sind, unweit von Grudno in Belarus", sagte der nationalkonservative Politiker der Agentur PAP zufolge am Samstag.

Damit werde die Situation an der Grenze "noch bedrohlicher", warnte Morawiecki beim Besuch einer Rüstungsfabrik im südpolnischen Gliwice. Grudno liegt im Westen von Belarus, rund 15 Kilometer von der Grenze mit dem Nato-Mitgliedstaat Polen entfernt. Bei der Suwalki-Lücke handelt es sich um einen Korridor auf polnischem und litauischem Gebiet zwischen Belarus und der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad. Im Ernstfall könnte Russland die Baltenstaaten durch dessen Einnahme vom restlichen Nato-Gebiet abschneiden.

Morawiecki sagte zudem, dass in diesem Jahr bereits 16.000 versuchte Grenzübertritte von Migranten aus Belarus festgestellt worden seien. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko und der russische Präsident Wladimir Putin wollten diese "nach Polen durchdrücken".

Polen befindet sich derzeit im Wahlkampfmodus, denn im Herbst wird in dem EU-Mitgliedstaat ein neues Parlament bestimmt. Vertreter der polnischen Armee sprachen angesichts der Wagner-Söldner in Belarus von einer russischen Propagandaaktion, die Unruhe stiften solle. (dpa)

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Ramaphosa zu Putin: Sind nicht für Getreide-Geschenke gekommen

  • 14:31 Uhr

Bei seinem Besuch in Russland hat Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa auf eine Wiederaufnahme von ukrainischen Getreide-Exporten über das Schwarze Meer gepocht. "Wir haben vorgeschlagen, die Schwarzmeer-Initiative zu realisieren. Wir haben über die Notwendigkeit gesprochen, das Schwarze Meer zu öffnen. Wir möchten, dass das Schwarze Meer offen ist für die Weltmärkte", sagte Ramaphosa bei einem Treffen mit Putin und anderen afrikanischen Staats- und Regierungschefs laut einer Mitschrift, die der Kreml in der Nacht zum Samstag veröffentlichte.

Der Kremlchef hatte seine Gäste zum Abschluss eines zweitägigen Afrika-Gipfels eingeladen, den er in der russischen Ostsee-Metropole veranstaltete. Im Westen wurde der Gipfel als "PR-Show" kritisiert und als Versuch Putins, afrikanische Staaten noch abhängiger zu machen von russischem Getreide. Russland, das seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hat kürzlich die Schwarzmeer-Initiative zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt. Es bombardierte seitdem mehrfach ukrainische Hafeninfrastruktur. Zugleich verspricht es ärmeren afrikanischen Ländern, ihnen angeblich kostenlos Getreide liefern zu wollen.

Ramaphosa betonte nun: "Wir sind nicht hergekommen, um um Geschenke für den afrikanischen Kontinent zu bitten." Dann fügte er an Putin gewandt hinzu: "Natürlich verstehen wir, dass Sie aus Grosszügigkeit entschieden haben, kostenlos Getreide an einige afrikanische Länder zu liefern. (...) Doch es ist nicht unser Hauptziel, irgendwelche Lieferungen dieser Art zu erreichen." Viele afrikanische Länder sind stark auf ukrainische Getreidelieferungen angewiesen. (dpa)

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Selenskyj besucht "vorgerückte Stellungen" nahe Bachmut im Osten der Ukraine

  • 13:36 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben "vorgerückte Stellungen" der ukrainischen Armee nahe der umkämpften Stadt Bachmut besucht. "Richtung Bachmut, vorgerückte Stellungen der Spezialeinheiten", schrieb Selenskyj am Samstag im Onlinekanal Telegram. Er sei gekommen, um den ukrainischen Kämpfern zu gratulieren und "ihren Mut zu würdigen".

Er könne keine Einzelheiten zu den laufenden Einsätzen der Truppen bekannt geben, schrieb der ukrainische Staatschef weiter. Selenskyj habe sich aber den Bericht eines Kommandeurs angehört, mit den Soldaten gesprochen und ihren "wahrhaft heldenhaften" Einsatz gelobt.

Bachmut war im Mai von den russischen Truppen eingenommen worden. Die Stadt hatte einstmals 70.000 Einwohner, wurde aber von den längsten und blutigsten Gefechten im russischen Angriffskrieg in der Ukraine zerstört.

Im vergangenen Monat hatte die Ukraine eine lange erwartete Gegenoffensive gestartet, über deren Verlauf wenig bekannt ist. Kiew räumte jedoch schwierige Kämpfe ein und forderte seine Verbündeten zur Lieferung von weiteren Waffen und Artillerie mit grosser Reichweite auf.

Mitte Juli gab die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar an, dass die ukrainischen Truppen nahe Bachmut "allmählich vorrücken". "Es gibt einen täglichen Vorstoss an der südlichen Flanke um Bachmut. An der Nordflanke versuchen wir unsere Positionen zu halten, der Feind greift an", erklärte Maljar. (afp)

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Britischer Geheimdienstbericht: Kämpfe in der Südukraine nehmen zu

  • 12:04 Uhr

Die Kämpfe in der Südukraine haben nach Angaben britischer Militärexperten in den vergangenen 48 Stunden in zwei Sektoren zugenommen. Das geht aus dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Samstag hervor.

"Im Süden von Orichiw fokussieren sich die Kämpfe nahe dem Dorf Robotyne, im Gebiet, das in der Verantwortung von Russlands 58. Armee liegt", hiess es in der Mitteilung. 80 Kilometer weiter östlich sei es ukrainischen Streitkräften gelungen, die russische Luftlandetruppen zu besiegen und das Dorf Staromajorske zurückzuerobern.

Ebenfalls offensive Einsätze der Ukrainer gebe es weiter im Norden, im Wald von Serebrjansk, westlich von Kremina. Dort habe es aber nur wenig Fortschritte gegeben, so die Mitteilung weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa)

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Extremisten aus Deutschland ausgereist, um für Russland zu kämpfen

  • 09:33 Uhr

Dutzende Extremisten aus Deutschland sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine in das Kriegsgebiet gereist. Das teilte das Bundesinnenministerium auf Anfrage der "Welt am Sonntag" mit, wie die Zeitung berichtete. Insgesamt hätten Sicherheitsbehörden Ausreisen von 61 Personen registriert, "die einen Extremismus-Bezug oder eine Verbindung zur politisch motivierten Kriminalität aufweisen", zitiert die Zeitung das Ministerium. Bei 39 Personen gebe es tatsächliche Anhaltspunkte dafür, dass diese "mit der Absicht zur Teilnahme an Kampfhandlungen" das Land verlassen hätten. Davon seien 27 pro-russisch und zwölf pro-ukrainisch orientiert.

Bei der deutlichen Mehrheit dieses Personenkreises lägen den Behörden konkrete Informationen vor, dass sie sich an Kampfhandlungen beteiligt habe. Darunter befänden sich sowohl Rechts- als auch Linksextremisten. Die meisten Personen ordnen Behörden jedoch dem Phänomenbereich "ausländische Ideologie" zu. Eine Aufschlüsselung zu konkreten Gruppen sei aufgrund fehlender Daten nicht möglich, so das Ministerium.

Grundsätzlich sei die Teilnahme an Kampfeinsätzen in der Ukraine nicht strafbar, teilte eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums der Zeitung mit. Dies gelte, "solange sie nicht als Söldner handeln, sondern als Angehörige der regulären Streitkräfte oder ihnen gleichgestellter Freiwilligencorps und Milizen". Dies schütze aber nicht vor Ermittlungen bei etwaigen Kriegsverbrechen.

Der Generalbundesanwalt wollte sich dem Bericht zufolge nicht dazu äussern, ob entsprechende Verfahren gegen ausgereiste Kämpfer geführt werden. CDU-Aussenpolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) kritisierte die Zurückhaltung der Strafverfolger. "Personen oder Extremisten, die sich freiwillig den russischen Streitkräften bzw. Terrorgruppen anschliessen, um sich am Überfall auf die Ukraine zu beteiligen, sind nach Rückkehr in Deutschland strafrechtlich zu verfolgen", sagte er. Denn es sei davon auszugehen, dass diese Kämpfer "systematisch an Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverbrechen beteiligt waren". (dpa)

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Selenskyj verspricht jungen Ukrainern Sicherheit und Freiheit

  • 07:43 Uhr

Am Tag der ukrainischen Staatlichkeit hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den jungen Menschen im Land eine sichere und freie Zukunft in ihrer Heimat zugesichert. "Der Staat kann und muss ihnen absolut alle Möglichkeiten für ein würdevolles, zivilisiertes und sicheres Leben eröffnen. Für ein freies Leben", sagte er am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Er habe Jungen und Mädchen an diesem Feiertag ihre ersten Pässe überreicht und danke ihnen für ihren Glauben an die Ukraine, sagte er.

Der Tag der ukrainischen Staatlichkeit wurde von Selenskyj vor zwei Jahren eingeführt. Er wurde auf den Jahrestag der Christianisierung des mittelalterlichen Reiches der Kiewer Rus im Jahr 988 festgelegt. Ab dem kommenden Jahr wird er einem kürzlichen Parlamentsbeschluss zufolge um 13 Tage vorverlegt, um dem modernen gregorianischen Kalender zu entsprechen.

In seiner Ansprache berichtete Selenskyj zudem über ein Treffen mit Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani. Dieser habe seine Hilfe bei Bemühungen um die Rückkehr verschleppter ukrainischer Kinder aus Russland und bei der Wiederbelebung des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides versprochen, sagte Selenskyj.

Da die Ansprache vor dem Raketeneinschlag in Dnipro aufgenommen wurde, machte er keine Angaben zu der Explosion. Allerdings verurteilte er später in seinem Telegram-Kanal die Attacke als "russischen Raketenterror", für die sich Moskau werde verantworten müssen. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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