• 17:01 Uhr: ➤ Saudi-Arabien startet Friedensinitiative für die Ukraine
  • 15:34 Uhr: Putin: Russische Marine erhält 30 neue Kriegsschiffe
  • 12:05 Uhr: Wagner-Söldner haben kaum gepanzerte Fahrzeuge in Belarus
  • 09:53 Uhr: Krim: 25 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt
  • 09:36 Uhr: Putin verteidigt Repression in Russland mit "bewaffnetem Konflikt" in der Ukraine
  • 07:49 Uhr: Mindestens ein Toter bei Raketenangriff auf nordostukrainische Stadt Sumy

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Saudi-Arabien startet Friedensinitiative für die Ukraine

  • 17:01 Uhr

Nach mehreren vergeblichen Vermittlungsbemühungen anderer Länder will nun Saudi-Arabien eine neue Friedensinitiative für die Ukraine starten: Der Golfstaat lädt für das kommende Wochenende zu einer Friedenskonferenz in Dschidda ein. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen erfuhr, sind zu dem Treffen neben der Ukraine und westlichen Ländern auch Entwicklungs- und Schwellenländer wie Brasilien eingeladen - Russland jedoch nicht.

Obwohl es nach Angaben von Diplomaten noch keine vollständige Teilnehmerliste für die Konferenz in Dschidda gibt, werden in Saudi-Arabien unter anderem Länder wie Grossbritannien und Japan erwartet. Über die Pläne für die nun geplante Konferenz in Dschidda hatte zuerst das "Wall Street Journal" berichtet.

Saudi-Arabien bemüht sich schon seit längerem um eine Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg. Im Mai hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Rande eines Gipfeltreffens der Arabischen Liga in Dschidda unter anderem Kronprinz Mohammed bin Salman getroffen. Im vergangenen September hatte Saudi-Arabien überraschend zu einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine beigetragen.

Saudi-Arabien hat einerseits die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats gebilligt, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die von Russland erklärte Annexion besetzter ukrainischer Gebiete verurteilten. Andererseits stimmt sich die saudiarabische Regierung in der Energiepolitik weiterhin eng mit Russland ab - unter anderem mit einer im vergangenen Oktober beschlossenen Drosselung der Erdöl-Fördermengen. (afp)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 25. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Putin begründet Vorgehen gegen Regierungskritiker mit Ukraine-Konflikt

Russlands Präsident Wladimir Putin hat das verschärfte Vorgehen gegen Regierungskritiker in seinem Land mit dem Ukraine-Konflikt begründet. "Bestimmte Regeln" müssten befolgt werden.

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 30. Juli

Putin: Russische Marine erhält 30 neue Kriegsschiffe

  • 15:34 Uhr

Bei Russlands grösster Marineparade in St. Petersburg hat Kremlchef Wladimir Putin 30 neue Kriegsschiffe für die Seestreitkräfte in diesem Jahr angekündigt. "Heute setzt Russland die grossen Aufgaben seiner nationalen Marinepolitik souverän in die Tat um und baut die Macht seiner Flotte konsequent aus", sagte Putin am Sonntag.

Bei der zentralen Parade des Landes, die traditionell am letzten Sonntag im Juli in St. Petersburg und im nahen Kronstadt abgehalten wird, waren auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu und mehrere Gäste des Afrika-Gipfels anwesend. Putin hatte bei dem Gipfel am Donnerstag und Freitag die Gäste auch zur Parade eingeladen.

Das russische Staatsfernsehen übertrug das Grossereignis und zeigte viele der insgesamt 33 Kriegsschiffe, darunter auch vier U-Boote. Die Sicherheitsvorkehrungen waren auch wegen befürchteter Anschläge im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine massiv. Zwar wurde Putin nach Kremlangaben über die neuerlichen Drohnenangriffe in Moskau informiert. Die Paraden in St. Petersburg und in anderen Regionen des Landes liefen aber ungeachtet der gespannten Lage dem Vernehmen nach ohne Störungen.

Putin erwähnte in seiner Rede auch die baltische und die Schwarzmeerflotte sowie andere Marineeinheiten, die "tapfer" ihre Aufgaben erfüllten. Die Schwarzmeerflotte ist auch im Krieg gegen die Ukraine im Einsatz und feuert von ihren Schiffen immer wieder Raketen auf das Nachbarland ab.

Seinen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erwähnte Putin vor den in Paradeuniformen erschienenen russischen Militärangehörigen in seiner Rede aber nicht. Rund 3.000 Soldaten nahmen an der Parade teil. Unter den afrikanischen Gästen waren laut russischen Medien auch die Staatschefs von Mali, Burkina Faso, Eritrea und der Republik Kongo. Auch aus anderen afrikanischen Staaten waren Vertreter bis Sonntag in der Millionenmetropole geblieben. Afrika gehört zu den wichtigsten Märkten für russische Waffen. (dpa)

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London: Wagner-Söldner haben kaum gepanzerte Fahrzeuge in Belarus

  • 12:05 Uhr

Tausende Wagner-Söldner, die ein Militärlager in Belarus bezogen haben, verfügen nach britischen Geheimdienstinformationen kaum über gepanzerte Fahrzeuge. Das geht aus dem täglichen Bericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Sonntag hervor. Demnach haben sich seit Mitte Juli wohl mindestens mehrere Tausend Mitglieder der russischen Söldnertruppe in einem Camp im Zentrum des Landes mit Zelten und Ausstattung zur Unterbringung von Fahrzeugen eingerichtet.

"Bilder zeigen, dass seit Mitte Juli 2023 Hunderte von Fahrzeugen an der zuvor meist leeren Einrichtung eingetroffen sind. Davon getrennte Berichte legen nahe, dass es sich bei den sichtbaren Fahrzeugen um Lastwagen und Kleinbusse handelt, mit wenigen gepanzerten Fahrzeugen", hiess es in der Mittelung.

Es bleibe unklar, was mit dem schweren Gerät geschehen sei, das Wagner in der Ukraine verwendet habe. "Es gibt eine realistische Möglichkeit, dass sie gezwungen waren, diese an das russische Militär zurückzugeben", so die Mitteilung weiter. Wagners Fähigkeit, an schweres Gerät und Fähigkeiten wie zum Lufttransport zu gelangen, seien Schlüsselfaktoren für die künftige Kampfkraft der Truppe.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa)

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Krim: 25 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt

  • 09:53 Uhr

Auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim sind mitten in der Ferienzeit laut Behörden 25 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden. In der Nacht habe das "Kiewer Regime" versucht, Objekte auf der Halbinsel zu beschiessen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in Moskau mit. Die Flugabwehr habe 16 Drohnen abgeschossen. Die anderen neun Flugobjekte seien durch die radioelektronische Abwehr nahe der Landspitze Tarchankut im Westen der Krim zum Absturz gebracht worden. Es gebe keine Schäden oder Verletzte. Auf der Krim machen im Sommer viele Russen trotz der Gefahr Urlaub.

Das Moskauer Ministerium, das die Ukraine in seinem seit mehr als 17 Monaten andauernden Angriffskrieg immer wieder mit Attacken durch Raketen, Marschflugkörper und Drohnen überzieht, warf Kiew "Terror" vor. Die ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu denen Moskaus. Russland hat den Krieg am 24. Februar 2022 begonnen und bringt seither Tod und Zerstörung über das Nachbarland.

Von ukrainischer Seite gibt es immer wieder Drohnenangriffe auf die von Russland schon 2014 annektierte Halbinsel. Die Ukraine hat angekündigt, sich das Gebiet im Zuge ihrer Gegenoffensive gegen den russischen Angriffskrieg zurückzuholen. Die mit westlichen Waffen und viel Munition des Westens unterstützte Offensive zur Befreiung der Gebiete von der russischen Besatzung kommt nach Meinung von Militärexperten langsamer voran als von der Ukraine erhofft. (dpa)

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Putin verteidigt Repression in Russland mit "bewaffnetem Konflikt" in der Ukraine

  • 09:36 Uhr

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die zunehmende Repression gegen kritische Stimmen im Land verteidigt und mit dem "bewaffneten Konflikt" gegen die Ukraine erklärt. Auf die Frage eines Journalisten zur Festnahme zweier Regierungskritiker in einer Pressekonferenz sagte Putin am Samstag wörtlich: "Wir schreiben das Jahr 2023 und die Russische Föderation ist in einen bewaffneten Konflikt mit einem Nachbarn verwickelt. Und ich denke, wir müssen eine bestimmte Haltung gegenüber den Menschen einnehmen, die uns im Inland Schaden zufügen."

Putin ergänzte: "Wir müssen uns vor Augen halten, dass jeder, damit wir erfolgreich sind, auch in einem Konfliktgebiet, bestimmte Regeln befolgen muss."

Putin tätigte seine Aussagen auf die Frage eines Journalisten der russischen Zeitung "Kommersant", ob er die in den vergangenen Wochen erfolgten Festnahmen des Politologen Boris Kagarlizky und der Theaterregisseurin Jewgenija Berkowitsch kommentieren wolle. Der Journalist hatte gefragt, ob es "normal" sei, dass die beiden wegen der "Worte, die sie gesagt oder geschrieben haben", festgenommen wurden.

Putin entgegnete darauf, er höre die Namen der beiden "zum ersten Mal" und "verstehe nicht wirklich, was sie getan haben oder was man ihnen angetan hat". Er wolle jedoch seine "allgemeine Meinung zu dem Problem" wiedergeben.

Seit Beginn der Offensive russischer Soldaten in der Ukraine und der Verabschiedung von Gesetzen, die jegliche kritische Äusserung verbieten, mussten mehrere unabhängige russische Medien ihre Tätigkeit einstellen oder ihren Sitz ausserhalb des Landes verlegen. Viele Oppositionelle gingen ins Exil oder wurden festgenommen, in tausenden Fällen wurden Geldstrafen oder lange Haftstrafen gegen Aktivisten, Intellektuelle, aber auch einfache Bürger verhängt. (afp)

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Mindestens ein Toter bei Raketenangriff auf nordostukrainische Stadt Sumy

  • 07:49 Uhr

Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Grossstadt Sumy ist am Samstagabend nach offiziellen Angaben mindestens ein Zivilist getötet worden. Die Polizei erklärte, fünf weitere Menschen seien bei dem Angriff, der auch eine Bildungseinrichtung getroffen habe, verletzt worden. Polizisten, Sicherheitskräfte und Ärzte seien vor Ort, um gegen die Folgen eines Brands vorzugehen, den der Angriff ausgelöst habe.

Der öffentlich-rechtlichen ukrainischen Medienanstalt Suspilne zufolge wurde ein Gebäude der bei dem gegen 20 Uhr (19 Uhr MESZ) erfolgten Raketenangriff getroffenen Bildungseinrichtung zerstört. Anfang Juli waren bei einem russischen Drohnenangriff auf Sumy bereits drei Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. (afp)

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Mit Material von dpa und AFP

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