• 20:00 Uhr: ➤ Leyen: Bisher keine Beweise für Waffen aus China für Russland
  • 17:14 Uhr: Prigoschin droht Putin mit Rückzug: "Dann wird die Krim fallen"
  • 16:05 Uhr: Ukraine meldet Beschuss von Region Cherson - Frau und Kinder tot
  • 15:08 Uhr: Sergej Schoigu trifft Kommandeure im Kriegsgebiet
  • 12:35 Uhr: Geheimdienst: Moskau setzt wegen Munitionsmangel Feldspaten ein
  • 10:39 Uhr: Waldimir Putin scheint grossen Verbündeten zu verlieren

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

Leyen: Bisher keine Beweise für Waffen aus China für Russland

  • 20:00 Uhr

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich zurückhaltend zur Frage von Sanktionen gegen Peking für den Fall chinesischer Waffenlieferungen an Russland geäussert. "Bisher haben wir keine Beweise dafür. Aber man muss jeden Tag das beobachten", sagte sie am Sonntag bei einem gemeinsamen Auftritt mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Rande der Kabinettsklausur in Meseberg nördlich von Berlin. Ein Journalist hatte die Frage gestellt, ob man von US-Seite konkrete Beweise dafür erhalten habe, dass China Waffenlieferungen an Russland erwäge.

Zum Thema von Sanktionen gegen China für den Fall solcher Lieferungen ergänzte von der Leyen, dies sei "eine hypothetische Frage, die erst beantwortet werden kann, wenn Sie Realität und Tatsache würde". Scholz sagte: "Wir sind uns alle einig, dass es keine Waffenlieferungen geben darf." Er fügte hinzu: "Die chinesische Regierung hat ja bekundet, auch keine zu liefern. Das fordern wir ein und das beobachten wir." (br/dpa)

+++

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 18,8 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 21. Februar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 10,4 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 21. Februar).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Putin scheint grössten Verbündeten zu verlieren

Lange galt Kasachstan als engster Verbündeter Russlands. Doch jetzt scheint die Beziehung ernsthafte Risse zu bekommen. Der russische Propaganda-Apparat warf dem Land sogar vor, sich mit den USA zu verbünden. © ProSiebenSat.1

+++

Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 5. März

Prigoschin droht Putin mit Rückzug: "Dann wird die Krim fallen"

  • 17:14 Uhr

Die Spannungen zwischen der Privatarmee Wagner und Russlands Militärführung scheinen sich weiter zuzuspitzen. Erst vor wenigen Tagen beschwerte sich Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnergruppe, über mangelnde Ausrüstung seiner Kämpfer durch das russische Militär und machte dieses für den Tod Dutzender Kämpfer verantwortlich.

Nun droht Prigoschin dem Kreml sogar mit einem Rückzug seiner Truppen – als Reaktion auf Moskaus Politik. Die potentiellen Folgen wären für Russland laut Prigoschin düster. Laut mehrerer Medien sagte der 61-Jährige in einer Video-Botschaft auf Telegram: "Wenn sich Wagner jetzt aus Bachmut zurückzieht, bricht die gesamte Front zusammen." Aktuell ziehe Wagner die gesamte ukrainische Armee auf sich. "Wir erlauben ihr nicht, sich auf andere Frontabschnitte zu konzentrieren."

Er erklärt weiter: "Wenn sich Wagner jetzt zurückzieht, tritt folgende Situation ein: Die Front bricht zusammen. Vielleicht bis zur Grenze Russlands, vielleicht noch weiter. Die Situation wird unangenehm für alle Einheiten, die Russland verteidigen." Er prophezeit, dass die "Flanken kollabieren" werden und "die Krim fällt".

Das russische Verteidigungsministerium hat die erhobenen Vorwürfe über Ausrüstungsprobleme an der Front bereits im Februar zurückgewiesen. Ohne explizit Prigoschin anzusprechen, teilte das Ministerium damals mit: "Alle Aussagen, die angeblich im Namen von Sturmtruppen über Munitionsmangel getätigt wurden, entsprechen absolut nicht der Realität." (mbo/dpa)

+++

Ukraine meldet Beschuss von Region Cherson - Frau und Kinder tot

  • 16:05 Uhr

Durch russischen Beschuss der südukrainischen Region Cherson sind Kiewer Angaben zufolge ein Wohnhaus getroffen und mindestens drei Menschen getötet worden. Die Toten im Dorf Ponjatiwka seien eine Frau und zwei Kinder, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, am Sonntag auf Telegram. "Russische Terroristen töten weiterhin Zivilisten", schrieb Jermak hinzu.

Unterdessen teilte der ukrainische Zivilschutz mit, dass die Zahl der Todesopfer nach einem schweren Raketenangriff in der Grossstadt Saporischschja in der Nacht zum vergangenen Donnerstag mittlerweile auf 13 gestiegen sei. Aus den Trümmern des fünfstöckigen Gebäudes war zuvor auch ein acht Monate altes Mädchen tot geborgen worden. (dpa)

+++

Kiew: Ukrainische Armee hält russischen Angriffen in Bachmut weiter stand

  • 15:39 Uhr

In dem seit Monaten andauernden Kampf um die Stadt Bachmut hält die ukrainische Armee nach eigenen Angaben weiterhin den Angriffen der russischen Invasoren stand. Der ukrainische Generalstab erklärte am Sonntagmorgen, am Vortag seien "mehr als 130 feindliche Angriffe" abgewehrt worden, insbesondere in Bachmut, Kupjansk, Lyman und Awdijiwka. Armeesprecher Sergej Tscherewaty versicherte, die Lage in der ostukrainischen Industriestadt Bachmut sei "schwierig, aber unter Kontrolle". (afp)

+++

Sergej Schoigu trifft Kommandeure im Kriegsgebiet

  • 15:08 Uhr

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat Moskauer Angaben zufolge Kommandeure seiner Armee im Kriegsgebiet in der Ukraine getroffen. Schoigu sei über die aktuelle Lage und weitere Pläne an der Front informiert worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mit.

Auf einem - tonlosen - Video waren neben dem 67-Jährigen auch der Generalstabschef und Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Waleri Gerassimow, sowie dessen Stellvertreter Sergej Surowikin zu sehen.

Bereits am Samstag war bekannt gegeben worden, dass Schoigu mehr als ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ins Frontgebiet gereist sein soll. Demnach zeichnete er im ostukrainischen Donbass auch russische Soldaten mit Orden aus. Wie nah Schoigu sich dabei tatsächlich an der Front aufhielt, konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Insbesondere um die Stadt Bachmut toben derzeit weiter heftige und äusserst blutige Kämpfe. Internationale Militärbeobachter weisen immer wieder darauf hin, dass vor allem die russische Seite hohe Verluste erleide, weil sie ihre eigenen Soldaten teils regelrecht als "Kanonenfutter" verheize. (dpa)

+++

Geheimdienst: Moskau setzt wegen Munitionsmangel Feldspaten ein

  • 12:35 Uhr

Engpässe bei Waffen und Munition auf russischer Seite sollen im Ukraine-Krieg laut britischen Militärexperten mittlerweile bizarre Konsequenzen nach sich ziehen. Im täglichen Kurzbericht schrieb das britische Verteidigungsministerium am Sonntag, Moskau setze im Nahkampf wohl gewöhnliche Feldspaten ein.

Hintergrund sind Äusserungen russischer Reservisten, die angegeben haben sollen, nur mit "Schusswaffen und Schaufeln" zum Angriff auf einen einbetonierten ukrainischen Stützpunkt geschickt worden zu sein.

Um den bei den russischen Streitkräften gängigen Feldspaten des Typs MPL-50 - eigentlich ein Schanzwerkzeug - ranke sich in Russland ein Mythos, der diesen zur tödlichen Waffe erhebe, heisst es von den Briten. Dabei sei er seit seiner Einführung im Jahr 1869 kaum weiterentwickelt worden.

Der Einsatz im Kampf sei ein Zeichen für brutale und technisch wenig anspruchsvolle Nahkämpfe, die in der Ukraine jüngsten Anzeichen zufolge immer häufiger würden. Grund sei wahrscheinlich, dass Russland trotz eines Mangels an Munition weiterhin Angriffe durchführen will.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)

+++

Rheinmetall plant Panzerfabrik in der Ukraine

  • 11:22 Uhr

Der Rüstungskonzern Rheinmetall verhandelt über den Bau einer Panzer-Fabrik auf ukrainischem Boden. Diese könne jährlich bis zu 400 Kampfpanzer vom Typ Panther produzieren, sagte Unternehmenschef Armin Papperger der "Rheinischen Post" vom Samstag. Er hofft auf eine Entscheidung "in den nächsten zwei Monaten". Aus Moskau kamen bereits Drohungen mit einem Angriff auf das Werk.

"Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden", sagte Papperger. Demnach sind die Gespräche mit der ukrainischen Regierung "vielversprechend". Der Rheinmetall-Chef zeigte sich überzeugt, dass das Werk auch gegen russische Luftangriffe geschützt werden könne: "Ein Schutz durch Flugabwehr wäre nicht schwierig."

Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew drohte mit solchen Angriffen. Die Eröffnung der Fabrik werde "mit einer Salve Kalibr und anderem Feuerwerk gebührend gefeiert", schrieb die Nummer zwei des russischen Sicherheitsrates am Samstag im Onlinedienst Telegram. Kalibr sind russische Lenkwaffen, die von Flugzeugen, Schiffen, U-Booten und von Land abgefeuert werden können. (afp)

+++

Putin scheint grossen Verbündeten zu verlieren

  • 10:39 Uhr

Lange galt Kasachstan als engster Verbündeter Wladimir Putins. Doch jetzt scheint die Beziehung zu dem zentralasiatischen Land ernsthafte Risse zu bekommen, wie die "Bild" berichtet.

In Russland ist die Aufregung derart gross, dass sich ein Propagandist im Staatsfernsehen in Rage redete: "Aus Kasachstan kommen Botschaften, die früher aus der Ukraine gekommen sind. Unser Aussenministerium muss darauf genau achten."

Hintergrund ist eine Reise von Antony Blinken nach Zentralasien vergangene Woche. Bei seinem Besuch hatte der US-Aussenminister den fünf Ländern der Region (Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) angesichts der russischen Invasion in der Ukraine Unterstützung bei der Sicherung ihrer Souveränität versprochen.

Die zentralasiatischen ehemaligen Sowjetrepubliken haben sich, anders als Belarus, im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht auf die Seite Moskaus geschlagen. Gleichzeitig gehe es bei der Annäherung an Washington darum, "sehr vorsichtig" zu sein, um "Russland nicht weiter zu provozieren", sagte ein Diplomat, der anonym bleiben wollte, aus einem der fünf Länder. (fte/afp)

+++

Lettischer Regierungschef: Kampfjet-Lieferung "Frage der Zeit"

  • 08:50 Uhr

Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins rechnet nach eigenen Angaben mit einer Lieferung von Kampfjets durch westliche Staaten an die Ukraine. "Die Lieferung von Kampfflugzeugen ist nur noch eine Frage der Zeit", sagte Karins dem "Spiegel". "Wenn die Ukrainer Kampfflugzeuge benötigen, sollten sie sie bekommen", ergänzte der Mitte-Rechts-Politiker. Deutschland forderte Karins auf, mehr für die Verteidigung Europas zu tun.

Deutschlands Industrie habe "beste Voraussetzungen, um Europas Verteidigung zu stärken", sagte Karins dem "Spiegel". Zudem solle Berlin der Forderung Litauens nachkommen, eine kampffähige Brigade dauerhaft an der Nato-Ostflanke in Litauen zu stationieren. "Der Überfall auf die Ukraine hat gezeigt: Im Ernstfall kommt es auf Minuten an", sagte Karins. "Einsatzbereite Brigaden in jedem baltischen Staat" wären Karins zufolge eine "glaubwürdige Abschreckung gegenüber Russland".

Die Nato-Staaten sollten Karins zufolge zudem ambitioniertere Ziele bei ihren Verteidigungsausgaben setzen. Mit Blick auf das derzeit angestrebte Ziel von zwei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung sagte Karins: "Wir sollten bereits jetzt über ein neues Ziel reden, 2,5 Prozent zum Beispiel." (afp)

+++

Kiew beziffert russische Verluste in Bachmut auf 500 Mann pro Tag

  • 06:21 Uhr

Das russische Militär erleidet nach Angaben aus Kiew bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut enorm hohe Verluste. "Die Verluste der Russen belaufen sich jeden Tag auf bis zu 500 Gefallene und Verletzte", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow der "Bild am Sonntag". Die russischen Soldaten seien lediglich "Kanonenfutter" in der von Moskau genutzten "Taktik des Fleischwolfs". Unabhängig lassen sich die Angaben zu den Verlustzahlen nicht überprüfen.

Allerdings ist die Stadt seit Monaten schwer umkämpft. In dem Raum ist vor allem die Söldnereinheit Wagner aktiv. Deren Chef, der als kremlnah geltende Oligarch Jewgeni Prigoschin, hat in der Vergangenheit in russischen Gefängnissen Männer für die Truppe rekrutiert. Gerade unter diesen Gefangenen sollen Berichten zufolge die Verluste extrem hoch sein. Die Menschenrechtsorganisation "Russland hinter Gittern" hatte zuletzt davon gesprochen, dass von den 50 000 in Gefängnissen angeworbenen Söldnern nur noch 10 000 an der Front seien. Der Rest sei gefallen, verwundet, gefangen genommen worden oder desertiert.

Laut Resnikow ist Bachmut "für die Russen ein symbolischer Ort", weshalb die Anstrengungen für die Einnahme der Stadt so bedeutend seien. Dabei bedeute selbst deren Eroberung nichts für den weiteren Verlauf der Kämpfe im Donbass, sagte er der Zeitung. (dpa)

+++

Mit Material von dpa, Reuters und AFP

Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.