• 17:07 Uhr: ➤ Litauens Geheimdienst mit düsterem Ausblick auf Russland Kriegsbereitschaft
  • 15:53 Uhr: Ukrainischer Befehlshaber rechtfertigt Verteidigung von Bachmut
  • 15:03 Uhr: AKW Saporischschja nach russischem Angriff wieder am Netz
  • 14:24 Uhr: Russland bei Verlängerung des Getreide-Abkommens mit Ukraine skeptisch
  • 13:57 Uhr: Massive Angriffe auf die Ukraine – jetzt nennt Moskau den Grund
  • 13:04 Uhr: Ukrainische Regionen nach russische Angriffen ohne Strom
  • 11:27 Uhr: Behörden in Transnistrien: Ukrainischer Anschlag auf Separatistenführer vereitelt
  • 09:19 Uhr: Raketeneinschlag in Wohngebiet: Mehrere Tote in westukrainischem Lwiw

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Litauens Geheimdienst mit düsterem Ausblick auf Russland Kriegsbereitschaft

  • 17:07 Uhr

Russland ist nach Einschätzung der litauischen Geheimdienste in der Lage, seinen Angriffskrieg in der Ukraine weitere zwei Jahre fortzusetzen. "Wir schätzen, dass die Ressourcen, die Russland heute zur Verfügung stehen, ausreichen würden, um noch zwei Jahre lang einen Krieg mit der gleichen Intensität wie heute zu führen", sagte Oberst Elegijus Paulavicius von Militärgeheimdienst des baltischen EU- und Nato-Landes am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts seiner Behörde.

Russische Truppen waren am 24. Februar 2022 in das Nachbarland Ukraine einmarschiert. In dem Krieg wurden bisher Tausende Soldaten beider Seiten und nach UN-Angaben mehr als 8.000 Zivilisten getötet.

Russland werde unter Präsident Wladimir Putin "zunehmend totalitär", hiess es weiter in dem Bericht. Der Krieg in der Ukraine untergrabe aber "die politischen und wirtschaftlichen Grundlagen des Regimes". Die Misserfolge auf dem Schlachtfeld, weitere Mobilisierungen und eine Verschlechterung der Wirtschaftslage könnten negative Folgen für dessen Stabilität haben.

"Im aktuellen sozialen und politischen Umfeld ist die wahrscheinlichste Alternative zu Putins Regime ein anderes autoritäres Regime", schrieben die litauischen Geheimdienste. Russland bleibe damit "wahrscheinlich zumindest mittelfristig eine Bedrohung und Quelle der Instabilität in der Region."

Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus. Nach Einschätzung der Geheimdienste schränkt der Krieg die militärischen Fähigkeiten Russlands in dem Gebiet um das frühere Königsberg und im Westen Russlands nur in gewissem Masse und vorübergehend ein. Negativ auf die Sicherheit Litauens und anderer Nato-Staaten in der Region wirke sich auch Russlands "uneingeschränkte Möglichkeit" aus, seine Truppen nach Belarus zu entsenden. Dies verkürze die Vorwarnzeit, sagte Paulavicius der Agentur BNS zufolge. (dpa)

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen knapp 19,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 7. März). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit gut 10,8 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 7. März).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Bachmut

Wagner-Truppe meldet östliche Eroberung von Bachmut

Die russische Söldnertruppe Wagner meldet die Eroberung des östlichen Teils von Bachmut. Die Stadt im Osten der Ukraine ist seit mehr als einem halben Jahr hart umkämpft. Präsident Wolodymyr Selenskyj möchte Bachmut angeblich nicht aufgeben, während sein Oberkommandierender einen möglichen Abzug erwäge.

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 9. März

Ukrainischer Befehlshaber rechtfertigt Verteidigung von Bachmut

  • 15:53 Uhr

Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, hat die fortgesetzte Verteidigung der schwer umkämpften Stadt Bachmut mit strategischen Gründen gerechtfertigt. "Jeder Tag der Verteidigung der Stadt gibt uns Zeit für die Schaffung von Reserven und die Vorbereitung künftiger Offensiven", sagte der Generaloberst nach einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Kiew.

Im Kampf um die "Festung" Bachmut im Gebiet Donezk verliere die russische Söldnertruppe Wagner ihre kampffähigsten Einheiten. Die Stadt im Osten der Ukraine ist seit Monaten umkämpft. Inzwischen ist sie fast vollständig zerstört.

Bachmut habe eine wichtige Rolle im allgemeinen Verteidigungssystem, sagte Syrskyj. "Tausende Feinde, die beim Sturm der Stadt umkamen", seien der Beleg. "Jeder Tag hartnäckigen Widerstands gibt uns wertvolle Zeit für die Verringerung der Offensivkapazitäten des Feindes." Tags zuvor hatte ein ukrainischer Soldat in einem Beitrag des Internetsenders Hromadske beklagt, dass auch die ukrainischen Verluste immens seien. Einberufene hätten nach drei Tagen Schnellausbildung in Bachmut kaum eine Chance aufs Überleben.

Nach den monatelangen Kämpfen ist die Stadt mit ehemals gut 70.000 Einwohnern von einer Einschliessung durch russische Truppen bedroht. Heute sollen dort nur noch etwa 5.000 Zivilisten ausharren. (dpa)

Ein durch die Raketenangriffe zerstörtes Gebäude.

Racheschlag: Russland rechtfertigt schweren Raketenangriffe gegen die Ukraine

In der Nacht auf Donnerstag haben russische Streitkräfte 81 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums hat nun Stellung dazu genommen.

AKW Saporischschja nach russischem Angriff wieder am Netz

  • 15:03 Uhr

Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des Betreibers wieder am Stromnetz, nachdem es infolge russischer Angriffe am Morgen von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen war. "Die Spezialisten von Ukrenergo haben die Energieversorgung des Kernkraftwerks Saporischschja wiederhergestellt, welche durch die heutigen Raketenangriffe unterbrochen wurde", teilte der Betreiber Ukrenergo am Donnerstag im Onlinedienst Telegram mit. Das Akw lief vorübergehend mit Hilfe von Diesel-Generatoren.

In der Nacht zum Donnerstag hatte es die schwerste russische Angriffswelle in der Ukraine seit Wochen gegeben. Nach ukrainischen Angaben gab es Luftangriffe im Osten, Süden und Westen des Landes. In zahlreichen Regionen fiel die Stromversorgung aus, die Versorgung von Millionen von Menschen mit Wasser, Wärme und Strom war gestört. Landesweit wurden mindestens zehn Menschen getötet.

Russland hatte das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine kurz nach Beginn des Krieges im Februar besetzt. Seit Monaten beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein. Das grösste Akw Europas liegt in der von Russland für annektiert erklärten Region Saporischschja nicht weit von der Front entfernt. (AFP)

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Russland bei Verlängerung des Getreide-Abkommens mit Ukraine skeptisch

  • 14:24 Uhr

Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat die Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine als "kompliziert" bezeichnet. Als Grund nannte Lawrow Klauseln der Vereinbarung, die Russlands Getreide- und Düngemittelexporte garantieren sollen, aber nicht umgesetzt würden. "Wenn nur die Hälfte des Pakets erfüllt wird, dann wird das Thema Verlängerung ziemlich kompliziert", sagte er am Donnerstag in Moskau.

Das Abkommen wurde im Juli unter Vermittlung der UNO und der Türkei unterzeichnet, um die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu ermöglichen. Im November wurde das Abkommen um vier Monate verlängert. Es verlängert sich am 18. März automatisch, solange Moskau oder Kiew nicht widersprechen.

Das Abkommen erlaubt es Russland, trotz Sanktionen Dünger und Lebensmittel zu exportieren. Moskau hatte wiederholt beklagt, diese Vereinbarung werde nicht respektiert.

Die USA und die Europäische Union würden "erbärmlicherweise" erklären, dass "keine Sanktionen für Essen und Dünger gelten, aber diese Haltung ist unehrlich", klagte Lawrow. Richtig sei, dass die Sanktionen "russischen Schiffen mit Getreide und Düngemittel an Bord verbieten, in die entsprechenden Häfen einzufahren", fügte der russische Top-Diplomat hinzu. Die Sanktionen verböten es zudem ausländischen Schiffen, diese Waren in russischen Häfen zu laden.

Am Dienstag hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei einem Besuch in Kiew erklärt, die Verlängerung des Abkommens sei äusserst wichtig. Eine Woche zuvor hatte US-Aussenminister Antony Blinken Moskau aufgefordert, einer Verlängerung nicht im Wege zu stehen. (AFP)

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Massive Angriffe auf die Ukraine – jetzt nennt Moskau den Grund

  • 13:57 Uhr

Russland hat die jüngste Angriffswelle gegen die Ukraine als "massiv" bezeichnet und sie als "Vergeltung" für ein in den vergangenen Tagen erfolgtes Eindringen von "Saboteuren" auf russisches Staatsgebiet bezeichnet. Die "Vergeltungsschläge" seien Moskaus Antwort auf am 2. März erfolgte "Terrorakte des Kiewer Regimes" in der südrussischen Region Brjansk, erklärte das Verteidigungsministerium am Donnerstag in Moskau.

Moskau hatte zu den Vorfällen Anfang März erklärt, "ukrainische Nationalisten" hätten die Grenze zur Region Brjansk überquert und zwei Zivilisten getötet. Kiew hatte die Vorwürfe aus Russland hingegen als "Provokation" zurückgewiesen.

Die nun erfolgten russischen Angriffe seien mit Kinschal-Hyperschall-Raketen ausgeführt worden, erklärte das Verteidigungsministerium weiter. Damit seien "Schlüsselelemente der militärischen Infrastruktur der Ukraine und Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes und Energieinfrastruktur, die diesen unterstützen" getroffen worden. Alle anvisierten Ziele seien erreicht worden.

Die Ukraine hatte von einer Angriffswelle auf mehrere Regionen berichtet und von den schwersten Angriffen seit Wochen gesprochen. (AFP)

Ukrainische Regionen nach russische Angriffen ohne Strom

  • 13:04 Uhr

Nach neuen massiven russischen Raketenangriffen auf die Ukraine ist am Donnerstag in mehreren Regionen der Strom ausgefallen. Der Bürgermeister der Grossstadt Charkiw im Osten des Landes, Ihor Terechow, sagte im Fernsehen: "In der gesamten Stadt gibt es keinen Strom. Daher sind wir bei Objekten der kritischen Infrastruktur und den medizinischen Einrichtungen zu Generatoren übergegangen." Es gebe in Charkiw auch kein Wasser, und die Heizung funktioniere nicht.

Die Stadt wurde in der Nacht zum Donnerstag von mindestens elf Raketen getroffen. Gouverneur Oleh Synjehubow stellte in Aussicht, dass Wasser- und Wärmeversorgung in wenigen Stunden wieder funktionierten. In der Hauptstadt Kiew fiel Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge in mehreren Stadtteilen die Zentralheizung aus. Kurzfristig gab es auch keinen Strom. Die Wasserversorgung war demnach in Kiew nicht betroffen.

Im Gebiet Saporischschja im Südosten des Landes wurde nach Behördenangaben ein Objekt der kritischen Infrastruktur getroffen. Im westukrainischen Gebiet Iwano-Frankiwsk informierte die Verwaltung über einen Treffer in einem "Energieobjekt". Auswirkungen wurden vorerst nicht bekannt.

In der Nacht zum Donnerstag hatte die russische Armee die Ukraine nach ukrainischen Angaben mit mehr als 80 Raketen und acht sogenannten Kamikaze-Drohnen attackiert. Nur gut die Hälfte konnte demnach von der Flugabwehr abgefangen werden. Erstmals sei dabei vom russischen Militär mit sechs Raketen des Typs Kinschal (Dolch) eine hohe Anzahl von Hyperschallraketen eingesetzt worden. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen mehr als ein Jahr. (dpa)

Kreml glaubt nicht an private ukrainische Attentäter bei Nord Stream

  • 12:37 Uhr

Der Kreml hat die Berichte über eine angeblich pro-ukrainische Gruppierung hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines unglaubwürdig genannt. "Was den pro-ukrainischen 'Doktor Evil' betrifft, der das alles organisiert haben soll, so ist das schwer zu glauben", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Solch eine Aufgabe könnten nur wenige Geheimdienste bewerkstelligen, fügte er hinzu.

Ende September kam es zu Explosionen unter Wasser an der Ostseepipeline, die von Russland nach Deutschland führt. Dabei wurden beide Stränge der Pipeline Nord Stream 1 und ein Strang von Nord Stream 2 leck geschlagen. Ermittlern zufolge ist ein Sabotageakt für die Explosion verantwortlich. ARD, SWR und die "Zeit" hatten zuletzt darüber berichtet, dass eine aus sechs Personen bestehende Gruppierung ein Schiff angemietet und wohl darauf den Sprengstoff zu den Pipelines in der Ostsee befördert habe. Zwei der Personen hätten ukrainische Pässe. Eine Verbindung zu staatlichen Stellen lasse sich aber nicht herstellen.

Peskow erneuerte seine Vorwürfe gegenüber den USA und Grossbritannien. "Sie sehen, dass die Angelsachsen, über die wir von Anfang an geredet haben, geschäftig werden. Sie haben viele Unannehmlichkeiten in den Beziehungen mit den Deutschen wegen des Terroranschlags, das ist offensichtlich", sagte der Vertraute von Präsident Wladimir Putin.

Auch Aussenminister Sergej Lawrow zog die Theorie in Zweifel. Es sei "peinlich", dass die "unter Kontrolle stehenden westlichen Medien" versuchten, die Schuld von eigenen Geheimdiensten auf einen ukrainischen Oligarchen abzuwälzen.

Putin hatte bereits kurz nach dem Anschlag die "Angelsachsen" – also Briten und Amerikaner – dafür verantwortlich gemacht. Russland, dessen Beziehungen zum Westen vor allem wegen des Kriegs gegen die Ukraine tief zerrüttet sind, gilt jedoch selbst als möglicher Verdächtiger. (dpa)

Selenskyj spricht nach Raketenangriffen von "schwerer Nacht"

  • 12:06 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den massiven russischen Raketenangriff auf sein Land verurteilt und den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgesprochen. "Es war eine schwere Nacht", schrieb Selenskyj am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal. Seinen Angaben zufolge feuerte Russland insgesamt 81 Raketen ab. Landesweit habe es Einschläge und "leider auch Verletzte und Tote" gegeben.

Die Russen seien zu "ihrer kläglichen Taktik" zurückgekehrt, schrieb Selenskyj weiter: "Die Okkupanten können nur die Zivilbevölkerung terrorisieren. Das ist alles, wozu sie fähig sind." Das werde ihnen aber nicht helfen, den Krieg zu gewinnen, so der 45-Jährige.

Der russische Raketenangriff auf die Ukraine war einer der schwersten in den letzten Wochen. Seit dem vergangenen Herbst hat Russland das Nachbarland immer wieder mit Raketen und Drohnen attackiert. Ziel waren auch dieses Mal insbesondere Energieanlagen.

Damit will Moskau die Ukrainer nach mehr als einem Jahr Invasion offenbar in der noch immer kalten Jahreszeit in Kälte und Dunkelheit stürzen, um sie kriegsmüde zu machen und einem russischen Diktatfrieden zuzustimmen. (dpa)

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Behörden in Transnistrien: Ukrainischer Anschlag auf Separatistenführer vereitelt

  • 11:27 Uhr

Die Behörden der pro-russischen Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau haben nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf mehrere hochrangige Beamte vereitelt. Das Ministerium für öffentliche Sicherheit in Transnistrien erklärte am Donnerstag, es habe "einen Terroranschlag vereitelt", den "ukrainische Sicherheitsdienste gegen mehrere Amtsträger" in der separatistischen Region vorbereitet hätten. Die Verdächtigen seien festgenommen worden und hätten bereits Geständnisse abgelegt.

Transnistriens Staatsanwalt Anatoli Guretski sagte, dass die Täter vermutlich auch "hohe Staatsbeamte ausschalten" wollten. Der Anschlag sollte nach seinen Angaben im Zentrum der Hauptstadt Tiraspol stattfinden; zahlreiche Opfer seien das Ziel gewesen.

Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden. Die Separatistenregion Transnistrien liegt im Norden und Osten von Moldau und grenzt an die Ukraine. (AFP)

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IAEA-Chef drängt wegen Notbetrieb im AKW Saporischschja zur Eile

  • 11:03 Uhr

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ist wegen des erneuten Ausfalls der regulären Stromversorgung im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja alarmiert. Dies sei bereits das sechste Mal, dass Europas grösstes Atomkraftwerk wegen des Krieges auf Notversorgung durch Diesel-Generatoren umstellen müsse, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstag vor dem IAEA-Gouverneursrat in Wien.

"Jedes Mal würfeln wir. Und wenn wir das immer wieder tun, dann wird uns eines Tages das Glück verlassen", warnte Grossi. So dürfe es nicht weitergehen. Es sei höchste Zeit, eine Sicherheitszone rund um das Kraftwerk einzurichten. Er werde seine entsprechenden Bemühungen fortsetzen, sagte Grossi. Atomkraftwerke sind zum sicheren Betrieb auf verlässliche Stromversorgung angewiesen.

Infolge eines grossflächigen russischen Raketenangriffs ist das Atomkraftwerk Saporischschja nach Angaben des ukrainischen Betreibers von der regulären Stromversorgung abgeschnitten worden. Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko sprach auf Facebook von einem "barbarischen, massiven Angriff" der Russen.

Ein Sprecher des russischen Atomkraftwerkbetreibers Rosenergoatom bestätigte der Agentur Interfax die Abtrennung vom regulären Stromnetz. Zugleich warf er der ukrainischen Seite vor, die Versorgung ohne erkennbaren Grund gekappt zu haben. (dpa)

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Göring-Eckardt warnt vor schwindendem Rückhalt für die Ukraine

  • 10:08 Uhr

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) sorgt sich über ein mögliches Schwinden des Rückhalts für die Ukraine in Deutschland. Bei den jüngsten russischen Angriffen auf zivile Infrastruktur in der Ukraine gehe es offenbar darum, "die Leute mürbe zu machen", sagte sie am Donnerstag in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart". "Ich habe das Gefühl, in der Ukraine passiert das Gegenteil. Bei uns muss auch das Gegenteil passieren. Die Unterstützung muss ganz einfach stehen."

Göring-Eckardt unterstrich in diesem Zusammenhang, dass es ein "riesiges Problem" für die europäische Sicherheit darstellen würde, sollte die Ukraine sich nicht mehr gegen Russland wehren können. "Es bedeutet eben auch etwas für unsere Sicherheit. Denn das ist etwas, was Putin eigentlich will: Er will Europa destabilisieren und unsere Demokratien angreifen", sagte Göring-Eckardt.

In der Nacht zum Donnerstag war es nach ukrainischen Angaben in mehreren Regionen im Osten, Süden und Westen des Landes zu Angriffen gekommen. Getroffen wurden demnach unter anderem Teile der Energie-Infrastruktur und Wohngebäude. Mehrere Menschen wurden den Angaben zufolge getötet. (AFP)

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Betreiber: Ukrainisches AKW Saporischschja von Stromnetz getrennt

  • 09:45 Uhr

Infolge eines grossflächigen russischen Raketenangriffs ist das Atomkraftwerk Saporischschja nach Angaben des ukrainischen Betreibers von der regulären Stromversorgung abgeschnitten worden.

Die von russischen Truppen besetzte Anlage in der südlichen Stadt Enerhodar werde derzeit über Dieselgeneratoren notversorgt, teilte Enerhoatom am Donnerstagmorgen auf Telegram mit. Der Kraftstoff reiche für zehn Tage. Es handele sich bereits um das sechste Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als einem Jahr, dass das AKW in den Notbetrieb gehen müsse, hiess es.

Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko sprach auf Facebook von einem "barbarischen, massiven Angriff" der Russen. Neben Saporischschja waren seit den frühen Morgenstunden auch andere Landesteile mit Raketenschlägen überzogen worden, darunter auch die Hauptstadt Kiew. Die Regionen Odessa und Charkiw berichteten ebenfalls von Angriffen auf Energieanlagen und infolge dessen von Stromausfällen.

Ein Sprecher des russischen Atomkraftwerkbetreibers Rosenergoatom bestätigte der Agentur Interfax die Abtrennung vom regulären Stromnetz. Zugleich warf er der ukrainischen Seite vor, die Versorgung ohne erkennbaren Grund gekappt zu haben. (dpa)

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Raketeneinschlag in Wohngebiet: Mehrere Tote in westukrainischem Lwiw

  • 09:19 Uhr

Bei der jüngsten russischen Angriffswelle in der Ukraine sind im Westen des Landes mehrere Menschen getötet worden. In der Region Lwiw sei im Ort Solotschiw eine Rakete in einem Wohngebiet eingeschlagen, woraufhin ein Feuer ausgebrochen sei, teilte Gouverneur Maksym Kosyzkij am Donnerstagmorgen auf Telegram mit. Mindestens fünf Menschen seien getötet worden – drei Männer und zwei Frauen, fügte er hinzu.

In der Hauptstadt Kiew sprach Bürgermeister Vitali Klitschko von mehreren Verletzten. Ausserdem seien rund 40 Prozent der Kiewer infolge der Angriffe derzeit ohne Heizung, schrieb er auf Telegram. In einem Interview der "Bild"-Zeitung sagte Klitschko zudem, Kiew sei sowohl mit Kampfdrohnen, als auch mit verschiedenen Raketentypen angegriffen worden. Dabei lobte er explizit die deutsche Militärhilfe: "Dank deutscher Iris-T-Raketenabwehr konnten in Kiew alle Angriffe bis auf einen abgewehrt werden, durch den kritische
Infrastruktur beschädigt wurde."

Kiews Militär-Verwaltungschef Serhij Popko teilte derweil mit, die Russen hätten bei den Angriffen auch die Hyperschall-Rakete "Kinschal" eingesetzt.

Erste Berichte über die schwerste Angriffswelle seit einiger Zeit hatte es seit den frühen Morgenstunden gegeben. Getroffen wurden ukrainischen Behördenangaben zufolge insbesondere Energieanlagen. Über Stromausfälle klagten neben Kiew auch die Regionen Charkiw im Osten sowie Odessa im Süden des Landes. Insgesamt rund sieben Stunden lang gab es in der gesamten Ukraine, die vor mehr als einem Jahr von Russland überfallen wurde, Luftalarm. (dpa)

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Ukraine meldet grossflächigen Raketenbeschuss und Stromausfälle

  • 06:07 Uhr

In der Nacht zum Donnerstag ist aus zahlreichen Städten in der gesamten Ukraine heftiger Raketenbeschuss gemeldet worden – darunter auch aus Kiew. Anwohner der Hauptstadt berichteten in sozialen Netzwerken von einem heftigen Explosionsgeräusch. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte auf Telegram Einschläge im südlichen Bezirk Holosijiw. Er teilte zudem mit, dass rund 15 Prozent der Bürger vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten seien. Auch in der südlichen Region Odessa sowie in Charkiw im Osten des Landes berichteten die Behörden von russischen Angriffen auf Energieanlagen und von Stromausfällen.

"Infolge von massiven Raketenangriffen wurde ein Objekt der regionalen Energieinfrastruktur getroffen und ein Wohngebäude beschädigt", schrieb der Odessaer Militärgouverneur Maxym Martschenko. In Charkiw sprach Gouverneur Oleh Synjehubow von insgesamt rund 15 Angriffen auf sein Gebiet. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgerufen.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als einem Jahr gegen einen von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Angriffskrieg. Immer wieder hatte Russland das Nachbarland dabei mit weitflächigem Raketenbeschuss überzogen und auch gezielt die ukrainische Energie-Infrastruktur angegriffen. (dpa)

Selenskyj: Bachmut hat entscheidende strategische Bedeutung

  • 04:33 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entscheidung verteidigt, seine Truppen weiter in der hart umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut zu lassen. Im russischen Angriffskrieg gegen sein Land sei Bachmut von entscheidender strategischer Bedeutung, sagte Selenskyj am Mittwochabend (Ortszeit) in einem exklusiven Interview des US-Fernsehsenders CNN. "Nach Bachmut könnten sie weitergehen. Sie könnten nach Kramatorsk gehen, nach Slowjansk", sagte Selenskyj mit Blick auf die russischen Angreifer. Sollte Bachmut fallen, sei den Russen der Weg in andere Landesteile offen, sagte Selenskyj. "Deswegen stehen unsere Jungs dort."

Um Bachmut wird seit Monaten gekämpft. Die auf russischer Seite dort agierende Söldnertruppe Wagner hat die Stadt inzwischen von Osten, Norden und Süden eingekreist. Nach eigenen Angaben hat die Wagner-Gruppe den gesamten Ostteil von Bachmut erobert. Von ukrainischer Seite gibt es bislang aber keine Bestätigung für diesen Teilrückzug. Unabhängig können die Angaben ebenfalls nicht überprüft werden.

Entscheidend für den künftigen Kriegsverlauf seien weitere Waffenlieferungen, sagte Selenskyj. Die Unterstützung aus den USA sei dabei von besonderer Wichtigkeit. Selenskyj betonte nochmals die Bedeutung von Kampfjets für die Luftverteidigung seines Landes. Er bejahte die Frage, ob Kampfjets kriegsentscheidend seien.

Ausserdem lud er den Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, nach Kiew ein, damit dieser sehen könne, wofür die Hilfe aus den USA verwendet werde. "Das wird ihm mit seinen Positionen helfen", sagte Selenskyj. McCarthy gehört der republikanischen Partei an. In letzter Zeit wurde die Kritik an der Hilfe für die Ukraine bei einigen Vertretern der Partei lauter. McCarthy sagte am Mittwoch, er werde keine Blankoschecks unterschreiben. Bisher wird die Ukrainehilfe in den USA von beiden Parteien überwiegend getragen. (dpa)

Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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