- 20:48 Uhr: Selenskyj warnt vor andauernder Blockade der Getreide-Exporte
- 19:57 Uhr: ➤ Russland zahlt Hinterbliebenen von Gefallenen rund 80.000 Euro
- 19:33 Uhr: Griechenland hält Panzer zurück
- 18:43 Uhr: Ukraine meldet Erfolge gegen russische Schwarzmeer-Flotte
- 17:37 Uhr: Selenskyj: Ukrainische Truppen halten sich in Sjewjerodonezk
- 17:01 Uhr: Kreml bezeichnet Europas Luftraumsperre als "feindliche Handlungen"
- 13:21 UIhr: "Das Undenkbare ist passiert" - Lawrow empört über verweigerten Überflug
➤ Russland zahlt Hinterbliebenen von Gefallenen rund 80.000 Euro
- 19:57 Uhr
Russland will die Hinterbliebenen von Gefallenen mit einer hohen Geldsumme entschädigen. Laut einer von Kreml-Chef
Schätzungen zufolge sollen bereits rund 30.000 russische Soldaten seit dem 24. Februar getötet worden sein. Offizielle Angaben des russischen Generalstabs vom 25. März 2022 sprechen von lediglich 1.351 russischen Gefallenen in der Ukraine.
Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen mehr als 6,9 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 03. Juni), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.
Am ersten April-Wochenende sorgten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet trotz zahlreicher Hinweise am Tod der Zivilisten beteiligt gewesen zu sein. Der ukrainische Präsident
Die weiteren Meldungen vom 6. Juni:
Selenskyj warnt vor andauernder Blockade der Getreide-Exporte
- 20:48 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat wegen des russischen Krieges gegen sein Land vor einer immer dramatischeren Blockade der Getreide-Exporte gewarnt. Die blockierte Menge des für den Export bestimmten Getreides aus der Ukraine könnte sich bis "zum Herbst" auf 75 Millionen Tonnen verdreifachen, sagte Selenskyj am Montag. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrösste Exporteur von Weizen und Mais.
Derzeit seien zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide blockiert, "bis zum Herbst könnte diese Zahl auf 70 bis 75 Millionen Tonnen ansteigen", sagte Selenskyj vor Journalisten in Kiew.
"Wir brauchen Seekorridore und diskutieren darüber mit der Türkei und dem Vereinigten Königreich" sowie den Vereinten Nationen, sagte der ukrainische Präsident. Über das Meer könnten nach seinen Angaben zehn Millionen Tonnen Getreide pro Monat exportiert werden. Die Ukraine diskutiere auch mit Polen und den baltischen Staaten über die Ausfuhr kleinerer Getreidemengen auf dem Schienenweg.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche versichert, es gebe "keine Probleme, Getreide aus der Ukraine zu exportieren" - entweder über ukrainische Häfen, anderen unter russischer Kontrolle stehenden Orten oder über Mittel- und Osteuropa. Die Ukraine hingegen beschuldigt Russland, ihre Häfen zu blockieren, und lehnt die von Moskau vorgeschlagenen Optionen für den Export ab.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat die Preise für Getreide und Öl in die Höhe getrieben. Russland und die Ukraine zusammen decken normalerweise 30 Prozent des weltweiten Weizenexports ab.
Griechenland hält Panzer zurück
- 19:33 Uhr
Griechenland wird seine rund 100 Schützenpanzer sowjetischer Bauart aus DDR-Beständen nur dann an die Ukraine liefern, wenn die dafür versprochenen deutschen Schützenpanzer auch tatsächlich in Griechenland angekommen sind. Das betonte Regierungssprecher Giannis Oikonomou bei einer Pressekonferenz am Montag in Athen.
Hintergrund ist der Konflikt des Landes mit der Türkei: Athen hatte bereits im Mai angekündigt, man werde nur dann schwere Waffen an die Ukraine liefern, wenn diese umgehend ersetzt würden, weil die griechischen Inseln nicht ungeschützt bleiben dürften. Die Türkei stellt aktuell die Souveränität etlicher Eilande in der östlichen Ägäis in Frage. Die griechischen Streitkräfte sind deshalb in Alarmbereitschaft.
Premier Kyriakos Mitsotakis hatte Bundeskanzler
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Ukraine meldet Erfolge gegen russische Schwarzmeer-Flotte
- 18:43 Uhr
Der ukrainischen Armee ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russische Flotte auf mehr als 100 Kilometer Entfernung von der Schwarzmeerküste des Landes zurückzudrängen. Der russischen Flotte sei die "totale Kontrolle über den Nordwesten des Schwarzen Meers entzogen" worden, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Montag über den Onlinedienst Telegram mit.
Russland versuche aber, die Kontrolle über das Meeresgebiet zurückzuerobern, den Städten an der Küste drohten weiterhin russische Raketenangriffe. Zudem blockiere die russische Flotte weiterhin die zivile Schifffahrt, erklärte das Ministerium. Als Reaktion auf die ukrainischen Erfolge im Schwarzen Meer hätten die russischen Streitkräfte Systeme zur Küstenverteidigung auf die Halbinsel Krim und das von Russland besetzte Gebiet rund um die Stadt Cherson verlegen müssen.
Zudem wurden nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums zusätzliche russische Kräfte auf der russisch besetzten Schlangeninsel stationiert. Die Informationen liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Kriegsschiffe der russischen Marine halten seit Wochen eine Seeblockade vor der Ukraine aufrecht.
Im Kampf um die strategisch wichtige Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine erscheint die Lage der ukrainischen Kräfte indes als zunehmend schwierig. "Wir halten durch, aber sie sind mehr, und sie sind stärker", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag vor Journalisten in Kiew unter Bezug auf die russischen Truppen.
Selenskyj bezeichnete Sjewjerodonezk wie auch das benachbarte Lyssytschansk als "heute tote Städte". Nach seinen Angaben halten sich aber inmitten russischen Artilleriebeschusses noch zwischen 10.000 und 15.000 Zivilisten in Sjewjerodonezk auf.
Der ukrainische Regionalgouverneur Serhij Gajdaj teilte seinerseits mit, die Lage für die ukrainische Armee in Sjewjerodonezk habe sich nach jüngsten Erfolgen wieder "verschlechtert". Sjewjerodonezk ist die letzte grössere Stadt der Region Luhansk im Donbass, die von Russland noch nicht erobert wurde.
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Selenskyj: Ukrainische Truppen halten sich in Sjewjerodonezk
17:37 Uhr:
In der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk bleibt die Situation für die ukrainischen Truppen dem Präsidenten des Landes zufolge angespannt. "Wir halten die Lage, halten eben die Lage", sagte Wolodymyr Selenskyj am Montag der Agentur Interfax-Ukraine zufolge. Die russischen Truppen seien überlegen. "Dennoch haben wir alle Chancen, in dieser Richtung weiter zu kämpfen", betonte der 44-Jährige.
Für die ukrainischen Truppen gebe es "schrittweise" Erfolge im angrenzenden Gebiet Charkiw. Am "bedrohlichsten" sei die Situation jedoch im Gebiet Saporischschja, in dem die russische Armee die Gebietshauptstadt bedrohe, sagte er nach einem Besuch an der Front.
Armeesprecher Olexander Motusjanyk berichtete von intensiven Kämpfen "praktisch entlang der gesamten Frontlinie in den Gebieten Luhansk und Donezk". Die russische Luftwaffe habe 39 Einsätze für Luftschläge auch ausserhalb der Ostukraine geflogen. Ziele im Land seien zudem mit landgestützten Raketen von der von Russland annektierten Halbinsel Krim beschossen worden.
Die Ukraine kämpft seit mehr als 100 Tagen gegen die russische Invasion. Die Vereinten Nationen haben bisher mehr als 4100 getötete Zivilisten registriert, gehen aber von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus.
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Kreml bezeichnet Europas Luftraumsperre als "feindliche Handlungen"
- 17:01 Uhr:
Der Kreml hat die Sperrung des europäischen Luftraums für Russlands Aussenminister Sergej Lawrow nach dessen geplatzter Serbien-Reise als "feindliche Handlung" kritisiert. "Zweifellos können solche feindlichen Handlungen gegenüber unserem Land, gegenüber hochrangigen Vertretern unseres Landes gewisse Probleme verursachen und dazu führen, dass der Zeitplan dieser Kontakte um einige Zeit verschoben wird", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag laut der Nachrichtenagentur Interfax. Diese Massnahmen könnten aber prinzipiell Russlands gute Beziehungen zu freundschaftlich gesinnten Staaten wie Serbien nicht zerstören, fügte er hinzu.
Lawrow musste seine Reise nach Belgrad absagen, weil Bulgarien, Montenegro und Nordmazedonien dem Regierungsflugzeug des Ministers die Überflugrechte verweigerten. Lawrow steht wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf der Sanktionsliste der EU.
Mit dem Kriegsverlauf selbst zeigte sich Moskau derweil zufrieden. Der Kreml sehe "optimistisch" auf die Entwicklung der "militärischen Spezialoperation in der Ukraine", sagte Peskow. Moskau bezeichnet den Krieg gegen das Nachbarland nur als militärische Spezialoperation. (dpa)
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"Das Undenkbare ist passiert" - Lawrow empört über verweigerten Überflug
- 13:21 Uhr:
Weil ihm mehrere Staaten den Überflug verweigerten, hat Russlands Aussenminister Sergej Lawrow eine Reise nach Belgrad absagen müssen. Der Chefdiplomat des Kremls reagierte am Montag empört und sprach von einem "Skandal". Lawrow ist wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ebenso wie Präsident Wladimir Putin mit Sanktionen des Westens belegt.
"Das Undenkbare ist passiert", sagte Lawrow auf einer Online-Pressekonferenz. "Man hat einem souveränen Staat das Recht entzogen, Aussenpolitik zu betreiben." Kreml-Sprecher Dmitri Peskow seinerseits sprach von einem "feindlichen Akt". Dieser könne "gewisse Probleme" bereiten.
Eigentlich hätte Lawrow am Montag zu einem zweitägigen Besuch in Serbien eintreffen sollen, das sich bisher nicht den EU-Sanktionen gegen Russland angeschlossen hat. Bulgarien, Nordmazedonien und Montenegro verweigerten seinem Flugzeug aber den Überflug. "Die russische Delegation sollte zu Gesprächen in Belgrad eintreffen. Doch die EU- und Nato-Mitgliedsländer haben ihren Luftraum geschlossen", sagte Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa in Moskau.
Lawrows Besuch in Belgrad sei daher notgedrungen abgesagt worden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf diplomatische Kreise in Moskau. Die EU hatte einen Tag nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine Sanktionen unter anderem gegen Putin und Lawrow verhängt. Zudem sperrte sie den Luftraum für russische Flugzeuge. (dpa)
Ukraine-Krieg: Situation in Sjewjerodonezk verschlechtert sich
- 11:45 Uhr:
In der Ostukraine hat sich die Situation der ukrainischen Truppen in der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk wieder verschlechtert. "Die Kämpfe verlaufen ziemlich dynamisch", sagte der Militärgouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montag im ukrainischen Fernsehen. Nach der Zurückeroberung von etwa der Hälfte der Stadt hätten sich die ukrainischen Einheiten wieder ins Industriegebiet zurückziehen müssen.
"Sie haben eine Taktik: einfach alles dem Erdboden gleich machen, damit nichts übrig bleibt, um sich festzusetzen", beschrieb Hajdaj das Vorgehen der russischen Truppen. In Sjewjerodonezk sollen noch etwa 15 000 Zivilisten ausharren. In der Nacht war bekannt geworden, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj im benachbarten Lyssytschansk persönlich Orden an Soldaten verliehen habe.
Im Luhansker Gebiet stehen dem ukrainischen Militär zufolge etwa ein Dutzend Ortschaften unter schwerem Beschuss durch Artillerie und Mörser. Der ukrainische Generalstab berichtete zudem über schwere Kämpfe im Donezker Gebiet um Swjatohirsk. Bei der Stadt Bachmut seien Luftangriffe geflogen worden.
An der belarussisch-ukrainischen Grenze hat Moskau dem Bericht nach zudem Truppen mit Iskander-Raketen stationiert. Die Iskander-Rakete mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern kann mit atomaren und konventionellen Sprengköpfen bestückt werden. Am Sonntag wurde erstmals seit Ende April wieder Kiew zum Ziel russischer Raketenangriffe. Tote gab es nicht. Die UN hat allerdings bisher landesweit mehr als 4100 getötete Zivilisten registriert und geht sogar noch von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus.
Medienbericht: Moskau stimmt Getreidelieferungen aus Odessa zu
- 10:38 Uhr:
Die russische Führung hat einem Medienbericht zufolge mit Kiew und Ankara ein Schema zur Freigabe von Getreidelieferungen aus dem bisher blockierten Schwarzmeerhafen Odessa abgestimmt. "In den Hoheitsgewässern des Nachbarlands übernehmen türkische Militärs die Minenräumung und sie werden auch die Schiffe bis in neutrale Gewässer begleiten", beschrieb die kremlnahe Tageszeitung "Iswestija" am Montag unter Berufung auf Regierungskreise den geplanten Ablauf. Später würden russische Kriegsschiffe die Getreidefrachter bis zum Bosporus eskortieren.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zu massiven Turbulenzen auf den Weltmärkten geführt und die Preise für Lebensmittel in die Höhe getrieben. Die Ukraine ist einer der grössten Getreideexporteure weltweit. Die russische Blockade ukrainischer Häfen hatte deshalb speziell in den armen Ländern Afrikas zu Befürchtungen vor einer Hungersnot geführt.
Zuletzt empfing Kremlchef Wladimir Putin deswegen den Präsidenten der Afrikanischen Union (AU) und Senegals, Macky Sall. Während Putin eine Schuld Russlands an der Lebensmittelkrise abstritt, zeigte er sich bereit, die Getreidelieferungen zu ermöglichen.
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow wird am Mittwoch in Ankara zu Gesprächen erwartet. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte im Vorfeld bereits bestätigt, dass das Thema Getreidelieferungen aus der Ukraine dabei thematisiert werde. Laut dem Zeitungsbericht soll das Schema dort im Detail abgestimmt und dann offiziell abgesegnet werden. Bisher wurde demnach nur für Odessa eine solche Freigabe vereinbart. (dpa)
Ukraine bestätigt Tötung russischen Generals an der Front
- 09:22 Uhr:
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren hochrangigen russischen Offizier im Generalsrang getötet. Der Kommandeur des 1. Armeekorps der separatistischen Donezker Volksrepublik, Generalmajor Roman Kutusow, sei "offiziell entnazifiziert und entmilitarisiert" worden, teilte die Verwaltung für strategische Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte laut dem Online-Portal "Ukrajinskaja Prawda" in der Nacht zum Montag mit. Über den Tod Kutusows hatte zuerst ein Korrespondent des russischen Staatsfernsehens berichtet.
Kutusow soll gefallen sein, während er einen russischen Angriff auf eine Ortschaft nahe Popasna im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine leitete. Die ukrainische Seite hatte zuvor berichtet, die russische Attacke sei abgewehrt worden und der Feind habe sich unter "erheblichen Verlusten" zurückziehen müssen.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar sind schon mehrere Moskauer Generäle gefallen. Offizielle russische Quellen haben in der Zwischenzeit den Tod von vier Generälen bestätigt. Die Ukraine hatte sogar von mindestens sieben getöteten russischen Generälen gesprochen. Allerdings tauchten zwei davon nach der ukrainischen Todesmeldung lebend wieder auf. (dpa)
London will erste Mehrfachraketenwerfer in die Ukraine liefern
- 09:11 Uhr:
Grossbritannien will der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression erstmals Mehrfachraketenwerfer mit hoher Reichweite liefern. Die britische Regierung gab an, mehrere Raketensysteme des Typs M270 mit bis zu 80 Kilometer Reichweite in das Land zu schicken, nach BBC-Informationen sollen es zunächst drei sein. "So wie Russlands Taktik sich verändert, so muss sich auch unsere Unterstützung verändern", sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Montag einem Statement zufolge.
Die hochpräzisen Waffen würden es der Ukraine ermöglichen, sich besser gegen die brutalen Angriffe Russlands zu wehren, die mit ihrer Langstreckenartillerie Städte dem Erdboden gleichmachten. "Wenn die internationale Gemeinschaft weiter unterstützt, glaube ich daran, dass die Ukraine gewinnen kann", sagte Wallace.
Ukrainische Truppen sollen demnach in Grossbritannien an den Waffen ausgebildet werden. Die Lieferung sei eng mit den USA abgestimmt, die kürzlich bereits die Lieferung von Waffen mit hoher Reichweite angekündigt hatten. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte gedroht, in diesem Fall weitere Ziele in der Ukraine anzugreifen.
Russische Behörden melden Beschuss von Grenzregion nahe der Ukraine
- 08:37 Uhr:
Die nahe an der Grenze zur Ukraine gelegene Ortschaft Tjotkino in der Region Kursk im Westen Russlands ist nach Behördenangaben erneut beschossen worden. "Tote und Verletzte hat es nicht gegeben", teilte Gouverneur Roman Starowoit am Montag auf seinem Account im sozialen Netzwerk vkontakte mit. Seinen Angaben nach wurde vor allem eine Brücke im Ort beschossen. Getroffen habe es aber auch ein Wohnhaus und die lokale Zuckerfabrik. Ein Auto brannte aus.
Den Bildern nach zu urteilen, wurde eine Eisenbahnbrücke durch die Einschläge zerstört. Das russische Militär nutzt die Eisenbahn in den Grenzregionen für den Nachschub der eigenen Truppen in der Ukraine.
Es ist nicht das erste Mal, dass Tjotkino unter Beschuss geraten ist. Mitte Mai kam ein Zivilist bei einem solchen Angriff ums Leben. Die russische Führung, die den Angriffskrieg gegen die Ukraine selbst am 24. Februar begonnen hat, beklagt seit Wochen immer wieder ukrainische Angriffe auf das eigene Staatsgebiet.
Experten erwarten mehr Tuberkulose- und HIV-Fälle wegen Ukraine-Krieg
- 07:11 Uhr:
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria erwartet infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mehr Infektionen mit Tuberkulose und HIV. "Es ist noch zu früh, um die langfristigen Folgen des Krieges genau einzuschätzen, aber wir gehen davon aus, dass sich der Konflikt erheblich auf die Tuberkulose- und HIV-Raten in der Ukraine und in der gesamten Region auswirken wird", sagte der Direktor des Fonds, Peters Sands, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Montag). "Grosse Fluchtbewegungen, die Unterbringung in beengten Unterkünften und die Unterbrechung der medizinischen Versorgung begünstigen die Verbreitung von Infektionskrankheiten."
Schätzungsweise 260 000 Menschen in der Ukraine leben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO mit HIV. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) verzeichnete die Ukraine im Jahr 2020 eine der höchsten Tuberkulose-Inzidenzen in der europäischen WHO-Region. Die Ukraine zähle darüber hinaus zu den Ländern mit den höchsten Anteilen an multiresistenter Tuberkulose - das bedeutet, dass gängige Medikamente nicht mehr anschlagen. (dpa)
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