• Polen hat die ersten Leopard-2-Panzer an die Ukraine ausgeliefert.
  • Das bestätigt Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak.
  • Unklar ist, wie viele Panzer bereits übergeben wurden.

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Polen hat die ersten Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine geliefert. Gleichzeitig würden ukrainische Soldaten von polnischen, kanadischen und norwegischen Ausbildern im Leopard-Ausbildungszentrum in Swietoszow geschult, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Freitag in Warschau. Wie viele Leopard-Kampfpanzer an das östliche Nachbarland übergeben wurden, sagte er nicht.

"Ministerpräsident Mateusz Morawiecki wird am Freitag in Kiew bekannt geben, dass Polen bereits die ersten Leopard-Panzer an die Ukraine geliefert hat", hatte die staatliche Nachrichtenagentur PAP zuvor unter Berufung auf Regierungskreise gemeldet.

Eine wichtige Rolle spiele bei der Aktion Polens Zusammenarbeit mit Deutschland, sagte Blaszczak weiter. Deutschlands Regierung hatte Ende Januar unter anderem nach intensivem Drängen Polens die Ausfuhr von Leopard-Panzern aus deutscher Produktion durch andere Staaten genehmigt.

Beide Länder wollen der Ukraine je 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 überlassen. Deutschland selbst will 14 moderne Varianten der Bundeswehr an Kiew abgeben. Polen kündigte an, der Ukraine Leopard-2-Panzer eines älteren Typs bereitzustellen.

Bereits am 11. Januar hatte Präsident Andrzej Duda in der westukrainischen Stadt Lwiw angekündigt, dass sein Land beschlossen habe, die Ukrainer mit Leopard-Kampfpanzern auszurüsten. Wenig später stellte die polnische Regierung einen entsprechenden Exportantrag bei der Bundesregierung, die der Weitergabe der deutschen Panzer zustimmen muss. Damit setzte sie Berlin weiter unter Zugzwang. Am Ende entschied die Bundesregierung, selbst Kampfpanzer zu stellen und den Exportantrag zu genehmigen.

Medwedew droht: Russland zum Vormarsch bis an die polnische Grenze bereit

Polen ist als Nachbarland der Ukraine besonders von den Folgen des Krieges betroffen. Am Dienstag und Mittwoch hatte US-Präsident Joe Biden Warschau besucht und seine Unterstützung ausgedrückt.

Russlands Ex-Präsident und heutige Nummer zwei des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew machte indes deutlich, dass sein Land in der Ukraine notfalls auch bis zur polnischen Grenze vordringen will. "Wir werden den Sieg erringen", teilte er am Freitag im Onlinedienst Telegram mit.

"Wir alle wollen, dass dies so schnell wie möglich geschieht. Und dieser Tag wird kommen", fügte er hinzu. Es sei nötig, "die Grenzen der Bedrohung gegen unser Land so weit wie möglich hinauszuschieben - und sei es bis an die Grenze zu Polen", behauptete Medwedew.

Dies würde voraussetzen, dass Russland das gesamte ukrainische Territorium einnimmt. Nachdem die russische Armee vor den Toren Kiews gescheitert war und einige Rückschläge hinnehmen musste, konzentriert sich die russische Militäroffensive seit geraumer Zeit auf den Osten und den Süden der Ukraine.

Medwedew gilt als einer der hartnäckigsten Befürworter des Kriegs und greift die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten regelmässig mit scharfen Worten an.

Spanien will mehr Leopard-Panzer liefern

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte der Ukraine unterdessen weitere Unterstützung zu. Er wolle versuchen, die Zahl der Leopard-Panzer, die sein Land an die Ukraine liefern werde, von sechs auf zehn zu erhöhen, sagte Sánchez am Donnerstag nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew. Das werde "in den nächsten Wochen und Monaten" geschehen. (afp/dpa/ank)

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