Polen schliesst sich der tschechischen Initiative zur Beschaffung von 800 000 Artilleriegranaten aus Staaten ausserhalb der EU für die Ukraine an. Man wolle dies nicht nur finanziell unterstützen, sondern auch bei der Logistik helfen, sagte der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski am Donnerstag bei einem Treffen der Aussenminister der Visegrad-Gruppe in Prag. Ziel sei es, dass die Munition dorthin gelange, wo sie an der Front gebraucht werde.
Der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto lehnte eine Beteiligung seines Landes hingegen ab. Ungarn habe bisher keine Waffen an die Ukraine geliefert und werde dies auch künftig nicht tun, betonte der 45-Jährige. Sein slowakischer Kollege Juraj Blanar vertrat die Ansicht, dass der Ukraine-Krieg keine militärische Lösung habe. Der informellen Visegrad-Gruppe gehören Tschechien, Polen, Ungarn und die Slowakei an.
Zuvor hatten bereits anderthalb Dutzend Staaten Gelder für die tschechische Initiative zugesagt, darunter Deutschland, Frankreich, Kanada und Norwegen. Der tschechische Präsident Petr Pavel hatte Mitte Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt, man habe rund eine halbe Million Schuss vom Kaliber 155 mm und 300 000 Schuss, Kaliber 122 mm im Ausland entdeckt. Die Ukraine beklagt seit Monaten einen zunehmenden Mangel an Artilleriemunition in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. © dpa
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