Russland will seine Armee um 15 Prozent vergrössern. Ein entsprechendes Dekret unterzeichnete Präsident Wladimir Putin am Freitag, wie die Armee in Moskau mitteilte. Grund seien "Bedrohungen" im Zusammenhang mit der russischen Offensive in der Ukraine sowie "die fortgesetzte Erweiterung der Nato".
Mehr als anderthalb Jahre nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine erneute Vergrösserung seiner Armee angeordnet. Künftig soll die Zahl der bewaffneten Kräfte auf rund 1,32 Millionen erhöht werden, wie aus einem am Freitag vom Kreml veröffentlichten Dekret hervorgeht. Das wäre eine erneute Steigerung um 170.000 Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende, nachdem Putin erst im Sommer 2022 eine Vergrösserung der russischen Streitkräfte auf 1,15 Millionen Mann befohlen hatte.
Das russische Verteidigungsministerium trat derweil umgehend Befürchtungen aus der Bevölkerung entgegen, dass eine neue Mobilisierungswelle geplant sein könnte. "Eine Mobilisierung ist nicht vorgesehen", teilte die Behörde mit. Stattdessen werde auf russische Bürger gesetzt, die sich freiwillig bei der Armee verpflichten.
Experten: Hohe Verluste bei russischer Armee
Russland führt seit dem 24. Februar 2022 Krieg gegen das Nachbarland Ukraine. Moskau selbst hat schon lange keine Angaben mehr zu Toten und Verletzten in den eigenen Reihen gemacht. Viele Experten bescheinigen Russland jedoch hohe Verluste. Im Herbst 2022 ordnete
Brand in Russlands längstem Bahntunnel: Ukrainischer Angriff vermutet
Unterdessen wird nach einem Brand in Russlands längstem Eisenbahntunnel weiter über die genauen Hintergründe gerätselt. Unter Berufung auf Sicherheitskreise berichteten mehrere ukrainische Medien am Freitag, der ukrainische Geheimdienst SBU habe erfolgreich Sabotageakte in dem 15 Kilometer langen Seweromujsker Tunnel in der an die Mongolei grenzenden russischen Republik Burjatien verübt. Bereits in der Nacht auf Donnerstag sei demnach durch einen Anschlag ein Feuer ausgebrochen, welches wiederum zu einer Blockade des Tunnels geführt habe. Später sei auch auf einer Umgehungsstrecke ein Zug mit Treibstoffwaggons gezielt gesprengt worden, hiess es aus Kiew.
Die russische Bahn hatte am Donnerstag lediglich den Brand eines mit Diesel befüllten Kesselwagens eingeräumt und von «leicht verspäteten» Zügen gesprochen. Auf russischen Telegram-Kanälen hingegen war die Rede von mehreren zerstörten Waggons gewesen. Unabhängig überprüfen liessen sich die Darstellungen zunächst nicht.
Der Seweromujsker Tunnel liegt an der Baikal-Amur-Magistrale und gilt als besonders wichtig für Russlands Handel mit China. «Die russischen Geheimdienste müssen sich daran gewöhnen, dass unsere Leute überall sind. Sogar im fernen Burjatien», zitierte das ukrainische Internetportal «Ukrajinska Prawda» einen Gesprächspartner in nicht näher genannten Sicherheitskreisen. (AFP/dpa/cgo)
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