Der Krieg in der Ukraine prägt den Gipfel Russlands und seiner Freunde in Kasan. Kremlchef Wladimir Putin sagt, wo er den Feind sieht: im Westen.
Putin hat selbst vor mehr als zweieinhalb Jahren die grossangelegte Invasion in die Ukraine befohlen. Sie zielt darauf ab, das Nachbarland wieder in den russischen Machtbereich zu holen. Der Westen mische sich auch in die Angelegenheiten anderer Staaten ein, verhänge Sanktionen und manipuliere die Märkte, um Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika an einer eigenständigen Entwicklung zu hindern, sagte der Kremlchef.
Putin will sich am Donnerstag zum ersten Mal seit April 2022 mit dem UN-Generalsekretär Antonio Guterres treffen, um über den Konflikt in der Ukraine zu sprechen. Einige seiner Verbündeten aus der Brics-Gruppe haben den russischen Präsidenten aufgefordert, den Konflikt zu beenden, der mit einer russischen Militäroffensive im Februar 2022 begann. Guterres hat Russlands Vorgehen in der Ukraine wiederholt kritisiert.
Leisere Worte aus China
In der Brics-Gruppe, benannt nach den ersten Mitgliedern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, treffen sich viele Länder, auf deren Unterstützung Putin setzt. Als nächster Redner in der Gipfelrunde rief der chinesische Staatschef Xi Jinping allerdings zu einer politischen Lösung des Ukraine-Konflikts auf. Er erinnerte an Vorschläge, die China und Brasilien dafür gemacht haben. Er warnte vor "ernsten Herausforderungen" weltweit. Er forderte die Mitglieder auf, eine "stabilisierende Kraft für Frieden" zu sein und "Lösungen für Krisenherde" zu finden, "die sowohl die Symptome als auch die eigentlichen Ursachen angehen".
Putins Attacke auf die Ukraine und deren Unterstützer klang auch wie eine Erwiderung auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser hatte in seinem Video vom Mittwochabend ein T-Shirt getragen mit dem Schriftzug: "Make Russia Small Again" (Macht Russland wieder klein). Dies wiederum ist eine Verballhornung des Wahlkampfslogans von Ex-US-Präsident Donald Trump: "Make America Great Again". (dpa/afp/bearbeitet von mbo)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.