Russlands Präsident Putin ist zu Besuch in Kasachstans Hauptstadt Astana. Dort sprach der Kremlchef bei einem Treffen mit weiteren Staatschefs von einer möglichen Waffenruhe und Friedensverhandlungen. Es gibt aber einen Haken.
Kremlchef
Moskau mit Vorschlägen zu Waffenruhe
Moskau, das seit mehr als zwei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, habe zuletzt auch Vorschläge für ein Ende der Kampfhandlungen gemacht, sagte Putin in Astana, der Hauptstadt der zentralasiatischen Republik Kasachstan. Russland besteht darauf, dass die Ukraine auf besetzte Gebiete verzichtet, die Ukraine lehnt das ab.
Russland sei den SCO-Staaten dankbar für die Vorschläge zur Lösung des Konflikts, sagte Putin. "Russland ist zweifellos bereit, diese Ideen und Initiativen zu berücksichtigen", sagte er. Zugleich warf er erneut den USA und ihren Verbündeten vor, den Ukraine-Konflikt herbeigeführt zu haben.
Putin strebt in seiner Konfrontation mit dem Westen den Aufbau einer neuen Weltordnung an – anstelle "eurozentrierter oder euroatlantischer Modelle", die zu einer wachsenden Zahl an Krisen in der Welt geführt hätten. "Die multipolare Welt ist schon Realität geworden", sagte er in seiner Gipfelrede. Putin zeigte sich überzeugt, dass die SCO und die Gruppe der Brics-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sowie weitere Länder) zu den Grundpfeilern der neuen Weltordnung würden.
China übernimmt Vorsitz bei der SCO
China wird den kommenden Vorsitz bis einschliesslich 2025 bei der SCO übernehmen, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete. Staats- und Regierungschef Xi Jinping rief in seiner Rede die Mitgliedsnationen demnach auf, ihre Einheit zu festigen und sich angesichts der Herausforderungen gemeinsam "äusseren Einflüssen" zu widersetzen.
Die SCO-Gemeinschaft steht Xi zufolge auf der "richtigen Seite der Geschichte, Fairness und Gerechtigkeit". Er betonte, die Länder hätten das Recht, sich zu entwickeln, und sollten zusammenarbeiten. China und Russland haben in den vergangenen Monaten ihre Beziehungen deutlich gefestigt. Auch Peking fordert immer wieder eine "multipolare Welt". China wirft den USA und der Nato immer wieder vor, sich in seine inneren Angelegenheiten einzumischen, etwa bei der Taiwan-Frage.
Gegründet gegen Terror
Zur SCO, die zunächst zur Terrorbekämpfung 2001 gegründet wurde, gehören auch Belarus als Neumitglied, Indien, Pakistan, der Iran und die zentralasiatischen Staaten Kirgistan, Tadschikistan sowie Usbekistan. Indiens Premierminister Narendra Modi nimmt nicht am Gipfel teil, er will später nach Kremlangaben Russland besuchen. Die SCO will sich künftig deutlich breiter thematisch aufstellen und auch eine Afghanistan-Kontaktgruppe einrichten. (dpa/the)
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