Die russischen Angriffe auf die Ukraine halten unvermindert an. Jetzt traf es erneut die Hauptstadt Kiew. Auch die polnische Luftwaffe ist in Alarmbereitschaft.
Bei einem Raketenangriff in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in der Nacht zum Sonntag sind nach Angaben von Bürgermeister
Nach den Explosionen seien Rettungskräfte in zwei Kiewer Bezirke geschickt worden, erklärte der Bürgermeister weiter. Bislang seien drei Verletzte gemeldet worden. Seinen Angaben zufolge brachen in nicht bewohnten Gebäuden Brände aus. Acht Autos seien beschädigt worden.
Auch für die Regionen Charkiw, Mykolajiw und Odessa wurde aufgrund von "Raketen, die aus dem Norden in die Region Tschernihiw eindrangen und sich in Richtung Süden bewegten" vorübergehend Luftalarm ausgegeben.
Polnische Armee in Alarmbereitschaft
Die polnische Armee teilte mit, sie habe als Reaktion auf die Angriffe im Nachbarland "Operationen im polnischen Luftraum" begonnen und die Luftverteidigung in höchste Alarmbereitschaft versetzt. "Aufgrund der Intensität der Aktivitäten der Luftwaffe der Russischen Föderation, welche Angriffe auf Objekte unter anderem im Westen der Ukraine durchführt, hat der Einsatz der polnischen und der alliierten Luftwaffe in unserem Luftraum begonnen", erklärte die Armee.
Das russische Verteidigungsministerium teilte seinerseits mit, elf ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört zu haben.
Bereits am Vortag hatte Russland die Ukraine erneut mit Angriffen überzogen. Bei einem russischen Raketenangriff auf Krywyj Rih, die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten
Selenskyj warnt vor Russland
Nach dem Angriff auf seine Geburtsstadt Krywyj Rih hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Welt davor gewarnt, zu schweigen. "Dieser Angriff ist einer der dunkelsten Momente für Krywyj Rih", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft zu dem Raketenangriff. Die weltweiten Reaktionen zeigten, dass sich viele klar "gegen den russischen Terror" stellten.
Man dürfe nicht die Augen verschliessen, mahnte Selenskyj. "Es ist falsch und gefährlich, darüber zu schweigen, dass es Russland ist, das Kinder mit ballistischen Raketen tötet", sagte er. "Es stachelt den Abschaum in Moskau nur an, den Krieg fortzusetzen und die Diplomatie weiter zu ignorieren." Schwäche habe noch nie einen Krieg beendet.
Drohnenschwarm aus Russland
Zudem schickte das russische Militär am Samstagabend neue Drohnenschwärme in die Ukraine. Medienberichten zufolge wurden über verschiedenen Landesteilen grössere Gruppen von Drohnen gesichtet, die von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Die Ziele der Kampfdrohnen waren zunächst nicht erkennbar.
Aus der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine wurden erste Einschläge von Kampfdrohnen gemeldet. Dabei seien zwei Wohnhäuser in Brand gesetzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Vitali Kim auf Telegram mit. Über eventuelle Opfer der Angriffe lagen vorerst keine Angaben vor.
Russland und die Ukraine haben ihre Luftangriffe gegeneinander in den vergangenen Wochen verstärkt - trotz der Versuche der Regierung von US-Präsident Donald Trump, eine baldige Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg zu erreichen. Russland lehnte eine von den USA und der Ukraine vorgeschlagene Feuerpause ab. (afp/dpa/bearbeitet von the)