Ukrainische Truppen besetzen seit mehr als zwei Monaten russisches Gebiet in Kursk. Doch der kleine Vorposten scheint zu schrumpfen. Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete zwei zurückeroberte Dörfer in der Region.
Das Moskauer Militär hat nach eigenen Angaben zwei kleine Dörfer im russischen Gebiet Kursk von der ukrainischen Armee zurückerobert. Das russische Verteidigungsministerium nannte die Orte Pokrowski und Nowaja Sorotschina. Landkarten zufolge sind beides nur Weiler mit wenigen Häusern. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti veröffentlichte auch ein Video des angeblichen Vordringens.
Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es nicht. Ukrainische Militärblogger änderten ihre Karten des Frontverlaufs nicht. Der Generalstab in Kiew äussert sich im Detail nicht zur Offensive auf russischem Gebiet. Im Lagebericht für Mittwochmorgen hiess es lediglich, die russische Luftwaffe bombardiere dort die eigenen Ortschaften.
Selenskyj betont notwendigen Druck auf Moskau
Die angeblich zurückeroberten Dörfer liegen aber mehrere Kilometer tief auf Gebiet, dass die ukrainischen Militärbeobachter als besetzt annehmen. Dies könnte bedeuten, dass die anfangs langsame russische Gegenoffensive die Ukrainer doch allmählich verdrängt.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte noch am Dienstagabend die Bedeutung des Vordringens auf russisches Gebiet betont, um Moskau unter Druck zu setzen. Die Offensive gehe schon in den dritten Monat. Ukrainische Truppen waren am 6. August über die Grenze vorgestossen und hatten den Bodenkrieg damals erstmals auf russisches Staatsgebiet getragen. Nach Kiewer Angaben sind etwa 1000 Quadratkilometer besetzt. (dpa/ bearbeitet von ng)
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