Innerhalb kurzer Zeit detoniert in der Region Brjansk im russischen Grenzgebiet ein Sprengsatz auf einer Zugstrecke. Erneut entgleist ein Güterzug.
Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ist im russischen Grenzgebiet nahe der Ukraine ein Güterzug nach einer Explosion entgleist. In der Region Brjansk seien unweit der Siedlung Belye Berega am Dienstagabend eine Lokomotive und rund 20 Waggons "wegen illegaler Eingriffe in die Arbeit des Eisenbahnverkehrs" von den Schienen abgekommen, teilte die russische Eisenbahn RZD auf Telegram mit.
Güterzug entgleist: Explosion erneut in russischer Grenzregion Brjansk
Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, schrieb von einem "unbekannten Sprengkörper", der explodiert sei. Verletzt worden sei ersten Erkenntnissen zufolge niemand. Bereits am Montag war in derselben Region ein Zug entgleist, nachdem Unbekannte die Schienen gesprengt hatten.
In der Grenzregion Brjansk war bereits am Montag ein Güterzug entgleist. Auch für diesen Vorfall hatte der Gouverneur einen Sprengsatz verantwortlich gemacht.
Der Bahnhof Sneschetskaja liegt zwei Kilometer ausserhalb der Regionalhauptstadt Brjansk. Die Explosion am Montag hatte sich in der Nähe von Unetscha ereignet, die näher an der ukrainischen Grenze liegt.
Staatliche russische Bahngesellschaft vermeidet das Wort "Explosion"
Nach Angaben der staatlichen russischen Bahngesellschaft entgleiste der Zug am Dienstag durch einen "Eingriff Unbefugter". Eine Explosion erwähnte die Bahn in ihrer Erklärung nicht. Der Zugverkehr auf dem Streckenabschnitt sei eingestellt worden.
Etwas später am Dienstagabend hiess es in russischen Telegram-Kanälen ausserdem, in der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Belgorod habe eine Drohne nahe einer im Bau befindlichen Verteidigungsanlage einen Sprengsatz abgeworfen. Dabei sei ein Mann verletzt worden. Offiziell bestätigt wurde das aber zunächst nicht.
Russland führt seit mehr als 14 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. In den vergangenen Wochen häuften sich Anschläge durch Unbekannte auf russische Infrastruktur und Versorgungswege. So geriet etwa auch ein Treibstofflager auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim am vergangenen Wochenende durch eine Drohnenattacke in Brand. Einige Beobachter vermuten dahinter eine Vorbereitung auf die ukrainische Gegenoffensive, deren Beginn bald erwartet wird. (mt/dpa/afp)
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