Bei Terrorattacken im Nordkaukasus sterben zehn Menschen. Russland reagiert mit einem Antiterroreinsatz.

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Mit einem Antiterroreinsatz hat die Polizei eine Anschlagsreihe gegen Kirchen und Synagogen in der islamisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus nach mehreren Stunden beendet. "Die Einsatzkräfte und Sicherheitsorgane haben schnell reagiert, aber leider ist es nicht ohne Opfer abgelaufen", sagte der Bürgermeister von Machatschkala Jussup Umawow in der Nacht zum Montag. Insgesamt haben die Terroristen nach Angaben der Behörden zehn Menschen getötet, darunter acht Polizisten. Weitere 16 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mindestens sechs Attentäter seien getötet worden, berichten russische Medien unter Berufung auf die Polizei.

Am Abend wurden parallel Angriffe in der südrussischen Stadt Derbent und in Dagestans Gebietshauptstadt Machatschkala gemeldet. In beiden Städten seien Synagogen attackiert worden, teilte der Russische Jüdische Kongress mit. In Derbent wurde die Synagoge durch einen Brand schwer beschädigt. Angegriffen wurden zudem zwei orthodoxe Kirchen, dort kamen auch ein Priester und ein Wachmann ums Leben. Ein weiteres Ziel der Angreifer war ein Polizeiposten in Machatschkala.

Terrorgefahr besteht weiter

Zwar haben die Behörden die aktive Phase des Antiterroreinsatzes noch in der Nacht für beendet erklärt. Es bleibt aber weiter unklar, ob alle Attentäter gefasst wurden. Wegen der anhaltenden Terrorgefahr sind die Ausfahrten aus Machatschkala gesperrt. Auch in den anliegenden russischen Teilrepubliken wurden die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft versetzt.

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Der Gouverneur von Dagestan, Sergej Melikow, bezeichnete auf Telegram den Anschlag als Versuch, die Lage in der Region zu destabilisieren. Das islamisch geprägte Dagestan ist eine der ärmsten Regionen in Russland. Die russische Teilrepublik grenzt auch an Tschetschenien. (best/dpa)

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