Russland hat eigenen Angaben zufolge mit einer Atomwaffenübung nahe der Ukraine begonnen. Angekündigt hatte das Verteidigungsministerium das Manöver bereits Anfang Mai.

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Russland hat mit der Anfang Mai angekündigten Übung seiner nicht strategischen Atomstreitkräfte begonnen. Im südlichen Wehrbezirk habe die erste Etappe des Manövers begonnen, das die Bereitschaft der Nuklearstreitkräfte erhöhen soll, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Moskau mit. Dieser Bezirk grenzt an die Ukraine und umfasst Teile des Nachbarlandes, die Moskau völkerrechtswidrig für annektiert erklärt hat.

Beteiligt daran seien auch die Raketenkomplexe Iskander und Kinschal. Diese taktischen Waffen können mit Atomsprengköpfen bestückt werden.

Es handelt sich um Kernwaffen, die etwa punktuell gegen gegnerische Truppen und andere militärische Ziele eingesetzt werden können. Sie haben in der Regel eine deutlich geringere Sprengkraft als die insbesondere zur Abschreckung entwickelten strategischen atomaren Interkontinentalraketen. Angesichts westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg wehrt, gilt das Manöver als zusätzliche Drohgebärde Putins.

USA kritisieren Atomwaffenübung als "leichtsinnig und unverantwortlich"

Geprobt wird laut Ministerium etwa das verdeckte Bewegen der Raketen zu einer bestimmten Position, von der aus der Abschuss erfolgt. Laut Ministerium zielt die Übung darauf ab, "die Bereitschaft des Personals und der Ausrüstung der nicht strategischen Nuklearwaffen-Einheiten aufrechtzuerhalten, um auf provokative Äusserungen und Drohungen bestimmter westlicher Offizieller gegen die Russische Föderation zu reagieren und um die territoriale Integrität und Souveränität des russischen Staates bedingungslos zu gewährleisten".

Das Verteidigungsministerium veröffentlichte Aufnahmen, auf denen Lkws zu sehen waren, die Raketen zu einem Feld brachten. Zu sehen war auch, wie auf dem Feld Abschusssysteme vorbereitet wurden. Soldaten versetzten demnach zudem ein Kampfflugzeug für den Transport eines Atomsprengkopfes in Bereitschaft.

Die USA hatten die am 6. Mai von Putin angekündigte Übung als unverantwortlich kritisiert. "Es ist einfach leichtsinnig und unverantwortlich, wenn der Anführer einer grossen Atommacht so mit dem Säbel rasselt, wie er es in Bezug auf den möglichen Einsatz von Atomwaffen tut", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Trotz dieser "rücksichtslosen Rhetorik" habe die US-Regierung aber nichts beobachtet, was sie dazu veranlassen würde, ihre strategische Abschreckungshaltung zu ändern.

Der russische Militärbezirk Süd ist das Kommandozentrum für die Offensive in der Ukraine. Das Hauptquartier liegt in Rostow am Don, 60 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. (dpa/AFP/tas)

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