Russland hat nach eigenen Angaben die strategisch wichtige Bergbaustadt Torezk im Osten der Ukraine eingenommen. Die Stadt war seit letztem Sommer unter Beschuss. Rund 90 Prozent der Einwohner haben Torezk seit Beginn der Bombardierungen bereits verlassen.

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

Nach monatelangen heftigen Kämpfen hat die russische Armee eigenen Angaben zufolge die strategisch wichtige Bergbaustadt Torezk im Osten der Ukraine eingenommen. Die Stadt in der Region Donezk sei infolge "aktiver offensiver Einsätze befreit" worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag. Die Einnahme der Stadt könnte es Russland nun ermöglichen, wichtige Versorgungsrouten für die Ukraine zu blockieren.

Fast tägliche Bombardierungen

Die ehemalige Bergbaustadt, die vor Beginn der russischen Offensive rund 30.000 Einwohner zählte, war seit dem vergangenen Sommer Ziel russischer Angriffe. Nach einem Ortsbesuch im vergangenen Juli berichteten AFP-Journalisten von weitgehender Zerstörung, Trümmern und beschädigten Strommasten. Trotz fast täglicher Bombardierungen harrten einige ältere Menschen weiterhin in der Stadt aus. Rund 90 Prozent der Bewohner haben Torezk jedoch bereits verlassen.

Das ukrainische Aussenministerium erklärte kurz vor der Ankündigung Russlands am Freitag, die Stadt liege "in Trümmern" und veröffentlichte im Onlinedienst X ein Foto zerstörter Gebäude. "Dies war einmal Jemandes Zuhause. Ein Ort, an dem Menschen lebten, lachten und ihre Zukunft aufbauten. Jetzt sind es nur noch Ruinen", hiess es dazu.

Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti wird die Einnahme von Torezk auch die Versorgung in Richtung der Stadt Tschassiw Jar erschweren und den Vormarsch der ukrainischen Soldaten zwischen den Städten Pokrowsk, Slowjansk und Kramatorsk erschweren. Auch Tschassiw Jar und Pokrowsk sind vom Vorrücken der russischen Armee bedroht. (afp/bearbeitet von skr)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.