Russland und Nordkorea haben sich immer wieder ihre gegenseitige Unterstützung versichert. Das betrifft auch militärische Lieferungen aus Pjöngjang an Moskau. Dem ukrainischen Geheimdienst bereitet das grosse Sorgen.
Von Russlands Verbündeten stellt Nordkorea aus Sicht des ukrainischen Geheimdienstes die grösste Bedrohung dar. "Von all diesen Verbündeten Russlands ist Nordkorea unser grösstes Problem", sagte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow am Samstag bei der Konferenz Yalta European Strategy (YES) in Kiew. Nordkoreas Militärhilfe für Russland einschliesslich der grossen Mengen an Munition beeinträchtigten "wirklich die Intensität der Kämpfe", sagte er auf eine Frage nach der Unterstützung von Russlands Verbündeten wie Iran und China.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte angekündigt, seine Verbindungen zu Russland zu vertiefen, als er am Freitag Gespräche mit dem Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, führte. Kiew verfolgt die Waffenlieferungen Pjöngjangs an Moskau und bekommt diese auf dem Schlachtfeld zu spüren. "Es gibt einen direkten Zusammenhang. Sie liefern riesige Mengen an Artillerie, was bedenklich ist", führte der ukrainische Geheimdienstchef weiter aus.
Debatte um Lieferung von weitreichenden Waffen an Ukraine
Neben militärischer Hilfe aus dem Ausland investiert Moskau auch in seine eigenen Waffen. Dazu gehört auch die Entwicklung und Beschleunigung der Produktion von Iskander-Raketen. "Wir erleben jetzt eindeutig den massiven Einsatz von Iskander-M", sagte Budanow. An der Front seien Lenkbomben "ein grosses Problem". Ihre Produktion sei "mehrfach erhöht worden", fügte er hinzu.
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Als Reaktion auf die anhaltenden russischen Raketenangriffe hat die Ukraine selbst mit der Waffenproduktion begonnen und drängt zugleich den Westen zu stärkerer Unterstützung. Die westlichen Verbündeten zögern jedoch immer wieder, um eine direkte Konfrontation mit Moskau zu verhindern.
Die USA und Grossbritannien erwägen derzeit, der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland zu genehmigen. Bei einem Treffen von US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Keir Starmer am Freitag im Weissen Haus wurde die Entscheidung jedoch vertagt. (afp / bearbeitet von best)
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