Saudi-Arabien lädt kommendes Wochenende zu einer Friedenskonferenz für die Ukraine ein. Neben der Ukraine sollen auch Schwellenländer wie Indien und Brasilien daran teilnehmen. Russland will dem Gipfel jedoch fernbleiben.
Saudi-Arabien lädt zu einer Friedenskonferenz für die Ukraine ein. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus Diplomatenkreisen erfuhr, sind zu dem Treffen neben der Ukraine und westlichen Ländern auch Entwicklungs- und Schwellenländer wie Brasilien eingeladen. Die Konferenz soll demnach am kommenden Wochenende in der Stadt Dschidda am Roten Meer abgehalten werden, Russland nimmt nicht daran teil.
Im Juni hatten bereits ähnliche Gespräche in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen stattgefunden. Über die Pläne für die nun geplante Konferenz in Dschidda hatte zuerst das "Wall Street Journal" berichtet.
Obwohl es nach Angaben der Diplomaten noch keine vollständige Teilnehmerliste gibt, werden unter anderem Länder wie Grossbritannien, Japan und Indien erwartet.
Saudi-Arabien war westlichen Diplomaten zufolge als Ausrichter der Konferenz bestimmt worden, um auch China zu einer Teilnahme daran zu bewegen. China und Saudi-Arabien haben ihre wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit zuletzt intensiviert. Eine Teilnahme Chinas würde den Druck für Gespräche auf Putin weiter erhöhen.
Saudi-Arabien will Vermittlerrolle einnehmen
Saudi-Arabien bemüht sich schon seit längerem um eine Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg. Im Mai hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Rande eines Gipfeltreffens der Arabischen Liga in Dschidda unter anderem Kronprinz Mohammed bin Salman getroffen. Im vergangenen September hatte Saudi-Arabien überraschend zu einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine beigetragen.
Saudi-Arabien hat einerseits die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats gebilligt, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die von Russland erklärte Annexion besetzter ukrainischer Gebiete verurteilten.
Andererseits stimmt sich die saudiarabische Regierung in der Energiepolitik weiterhin eng mit Russland ab - unter anderem mit einer im vergangenen Oktober beschlossenen Drosselung der Erdöl-Fördermengen. (afp/lko)
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