Die Ukraine nimmt für sich einen Treffer auf ein russisches Depot voller Munition in Anspruch. Russland bestätigt: es waren ATACMS-Raketen aus den USA.

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Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs nachts ein Munitionslager in der russischen Grenzregion Brjansk beschossen. In dem Depot bei der Stadt Karatschew seien zwölf Folgeexplosionen beobachtet worden, teilte das Militär in Kiew auf Facebook mit. Damit gemeint ist die Detonation von gelagerter Munition nach einem Einschlag.

Ukrainische Medien: ATACMS-Raketen aus den USA eingesetzt

Medien in Kiew berichteten unter Berufung auf nicht genannte Militärs, dass dabei die von den USA gelieferte ATACMS-Raketen eingesetzt worden seien. "Das Objekt ist erfolgreich zerstört worden", zitierte das Portal RBK-Ukraina eine Armeequelle. Alle diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Die USA haben der Ukraine erst kürzlich gestattet, die Waffen mit bis zu 300 Kilometern Reichweite auch gegen Ziele in Russland einzusetzen. Dies gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus.

Russische Seite spricht zunächst nur über Drohnenangriffe

Von russischer Seite gab es zunächst für den Angriff keine Bestätigung. Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, berichtete auf seinem Telegram-Kanal, dass nachts über dem Gebiet zahlreiche ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien. Es herrschte zeitweise Raketenalarm. Lediglich auf einem russischen Militärblog und auf inoffiziellen Telegramkanälen war von Explosionen bei Karatschew die Rede. Die Stadt ist etwa 115 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Russland bestätigt: Es waren ATACMS-Raketen aus den USA

Mittlerweile hat Russland bestätigt, mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen beschossen worden zu sein. In der Nacht zu Dienstag habe Kiew eine Militäreinrichtung in der Grenzregion Brjansk mit sechs ballistischen Raketen angegriffen, hiess es am Dienstag in einer von staatlichen russischen Nachrichtenagenturen veröffentlichten Erklärung des Verteidigungsministeriums in Moskau. Demnach wurden bei dem Beschuss von den USA gelieferte Langstreckenraketen des Typs ATACMS eingesetzt. (dpa/AFP/bearbeitet von nap)

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