Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Truppen im Frontgebiet im Osten des Landes besucht. Bei mehreren Angriffen in der Region wurde nach Angaben der Behörden mindestens ein Mensch getötet, zehn weitere wurden verletzt.
Wolodymyr Selenskyj ist ins Frontgebiet im Gebiet Charkiw in der Ostukraine gereist. "Hier sind Kommandeure anwesend, die im Abschnitt Kupjansk das friedliche Leben in der Ukraine, im Gebiet Charkiw verteidigen", sagte der ukrainische Präsident laut einer Mitteilung in einem Kommandopunkt.
Selenskyj erinnerte an die erlittenen Verluste. "Alle wissen, dass dies der höchste Preis ist und daher bitte ich Euch darum, auf Euch, auf Eure Kameraden, Offiziere, Soldaten zu achten", sagte er. Anschliessend verlieh er Auszeichnungen an mehrere Kommandeure.
Russland meldet Einnahme eines Dorfes bei Bachmut
Die russische Armee nahm derweil nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine ein. Der Ort Chromowe (auf Russisch Artjomowskoje) sei nun komplett unter russische Kontrolle gebracht worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Das Dorf liegt westlich der von russischen Truppen besetzten und durch den Krieg weitgehend zerstörten Stadt Bachmut (auf Russisch: Artjomowsk).
Überprüfbar waren die Angaben nicht. Aus der Ukraine gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Einnahme wäre ein Rückschlag für die ukrainischen Streitkräfte, die mit einer Gegenoffensive ihre von russischen Truppen besetzten Gebiete befreien wollen.
Toter und Verletzte nach russischen Angriffen in Ostukraine
Infolge russischer Raketenangriffe sind im ostukrainischen Gebiet Donezk mindestens ein Mensch ums Leben gekommen und zehn weitere verletzt worden. Im Dorf Nowohrodiwka bei Pokrowsk sei eine russische S-300-Rakete in ein Wohnhaus eingeschlagen und habe einen Bewohner getötet, teilte Militärgouverneur Ihor Moros auf dem Messengerdienst Telegram mit. Vier weitere Menschen wurden noch unter den Trümmern vermutet, darunter ein Kind.
Zuvor war gemeldet worden, dass im Pokrowsker Gebiet durch Raketenangriffe mindestens zehn Menschen verletzt worden seien. Unter ihnen seien vier Kinder, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko mit. Auch er sprach von Raketen vom Typ S-300. Auf Fotos, die er veröffentlichte, war ein völlig zerstörtes Gebäude zu sehen.
Landesweit sei die Ukraine in der Nacht mit insgesamt acht Raketen und 20 Kampfdrohnen angegriffen worden, hiess es vom Generalstab. Von den Drohnen seien 14 abgefangen worden. Im westukrainischen Chmelnytzkyj fielen Angaben von vor Ort zufolge Trümmer einer abgeschossenen Drohne auf das Gelände einer ehemaligen Fabrik. Verletzte gab es dort demnach aber keine. (dpa/mcf)
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