100 Millionen Euro, um über den Winter zu kommen - die deutsche Bundesregierung stellt der Ukraine weiteres Geld zur Verfügung. Derweil teilt der ukrainische Präsident Selenskyj seine nächsten Pläne mit.
Die ukrainische Luftwaffe hat ihre Einsatzpläne für die vom Westen gelieferten F-16-Kampfflugzeuge ausgearbeitet. Alle Aufgaben für die Streitkräfte und das Verteidigungsministerium seien festgelegt, sagte der ukrainische
Die Ukraine hat von ihren europäischen Verbündeten Zusagen für rund 60 Kampfflugzeuge des amerikanischen Typs F-16 erhalten, von denen bisher nur ein geringer Teil übergeben wurde. Die USA wollten nur Waffen und Ausrüstung beisteuern.
Überlegungen zu besserer Grundausbildung
Angesichts oft schwerer Verluste an den Fronten werden in der Ukraine Überlegungen zu einer besseren Grundausbildung neuer Soldaten laut. So sprach sich Roman Kostenko, Sekretär im Parlamentskomitee zu Fragen der nationalen Sicherheit, für eine längere Grundausbildung anstatt der bisher üblichen rund 40 Tage aus. Ähnliches hatte zuletzt auch Oberkommandeur Olexander Syrskyj gefordert. "Es wird kaum geschossen, kaum mit Handgranaten geübt", beklagte Kostenko Mängel bei der Ausbildung der Rekruten. Ideal wären fünf Monate für die Ausbildung junger Soldaten. Um eine qualitativ gute Ausbildung zu sichern, sollten jedoch auch die Ausbilder zusätzlich geschult werden.
Bevölkerung der Ukraine schrumpft
Die Bevölkerungszahlen der Ukraine sind stark rückläufig. Zählte die Ukraine im Jahr 1991, dem Jahr der Unabhängigkeit von der ehemaligen Sowjetunion, noch 52 Millionen Einwohner, so waren es zuletzt noch knapp 35 Millionen. Von diesen lebten etwa 4 Millionen in den russisch besetzten Gebieten, berichtete Ella Libanowa vom Institut für Demographie in Kiew. Zu den 35 Millionen kämen noch knapp 4,2 Millionen Menschen hinzu, die vor dem Krieg in die Länder der EU geflüchtet waren. Nach den Berechnungen ihres Instituts dürfte die Gesamt-Bevölkerungszahl der Ukraine bis 2050 auf knapp 25 Millionen schrumpfen.
Russische Munitionsdepots zerstört
Das ukrainische Militär zerstörte nach eigener Darstellung mehrere Nachschubdepots der russischen Streitkräfte in den besetzten ukrainischen Gebieten. Wie die Marineführung in Kiew mitteilte, hatten Aufklärer die Lager in der Umgebung der Hafenstadt Mariupol entdeckt. Diese seien schliesslich mit Raketen angegriffen und zerstört worden. Dabei seien Tonnen von Munition zerstört worden, hiess es. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Die ukrainischen Truppen haben schon desöfteren russische Depots und Befehlsstellen hinter der Front angegriffen und den Besatzern dabei schwere Verluste zugefügt. Russland führt seit über zweieinhalb Jahren Krieg gegen die Ukraine und hat inzwischen knapp ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt.
Deutschland stellt Ukraine Winterhilfe bereit
Deutschland stellt der Ukraine angesichts der andauernden russischen Angriffe auf die Infrastruktur zusätzlich 100 Millionen Euro bereit, um über den Winter zu kommen. Es stehe ein weiterer Winterkrieg Russlands bevor, bei dem Moskau das Ziel habe, "das Leben der Menschen in der Ukraine so furchtbar wie möglich zu machen", warnte Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bei der 5. Unterstützerkonferenz für die kleine ukrainische Nachbarrepublik Moldau in der Hauptstadt Chisinau. Die Hälfte der Energieinfrastruktur der Ukraine sei zerstört worden, sagte Baerbock. (dpa/bearbeitet von phs)
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