Aussenministerin Baerbock trifft in Kiew Präsident Selenskyj, der ihr für die deutsche Hilfe dankt. Zugleich verweist er auf Nordkoreas Soldaten – und kritisiert die internationale Gemeinschaft.
In seiner abendlichen Videobotschaft hat der ukrainische
Die Führung in Kiew befürchtet, dass die Soldaten bereits in Kürze auf ukrainischem Staatsgebiet eingesetzt werden und Nordkorea damit einen Verstoss gegen UN-Sanktionen billigend in Kauf nimmt. Aus Sicht von Deutschland und anderen westlichen Staaten würde dieser Schritt eine massive Eskalation des Konflikts bedeuten.
Kremlchef Putin empfängt erneut Nordkoreas Aussenministerin
Russlands
Das international weitgehend isolierte Land steht zudem wegen Waffenlieferungen an Russland in der Kritik. Im Sommer hatte Putin bei einem Besuch in Nordkorea mit Machthaber
Selenskyj dankt Baerbock für Hilfe
Bei einem Treffen in Kiew bedankte sich Selenskyj bei Bundesaussenministerin
Bei der Präsidentschaftswahl in den USA treten am Dienstag mit
Nach Darstellung Selenskyjs drehten sich die Gespräche mit Baerbock um die Lage in Europa und in der Ukraine. Es sei darüber gesprochen worden, wie auf Russland Druck ausgeübt werden könne, um den Frieden näherzubringen. Details nannte er nicht.
Baerbock führte am Montag mehrere Gespräche in der Ukraine. Deutschland hat dem Land vor dem dritten Kriegswinter und angesichts anhaltender russischer Angriffe auf die Infrastruktur zusätzliche Winterhilfe von 200 Millionen Euro zugesichert.
Baerbocks ukrainischer Kollege Andrij Sybiha lobte, dass Deutschland bei der Unterstützung für sein Land unerschütterliche Führung in schwierigen Zeiten zeige. "Wir sprachen über weitere Unterstützung im militärischen und Energiebereich, Investitionen in der Verteidigungsindustrie der Ukraine und über Wege, die Drohnenproduktion auszuweiten", schrieb er nach dem Treffen mit der Grünen-Politikerin im Kurznachrichtendienst X.
Kiew: Verhandlungen mit Moskau über Vermittler
Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, äusserte sich indes zu Medienberichten, nach denen Moskau und Kiew angeblich darüber verhandeln wollten, gegenseitig auf Angriffe auf Energieinfrastruktur zu verzichten. Es gebe keine solchen Gespräche zwischen beiden Seiten, sagte Jermak in einem Interview des Senders "1+1". Auch Russland hatte das dementiert. Es gebe lediglich die von Kiew organisierten Videokonferenzen zum Punkt Energiesicherheit, der in der 2022 von Selenskyj vorgestellten "Friedensformel" aufgeführt ist, sagte Jermak.
Zugleich räumte Selenskyjs Kanzleichef ein, dass Kiew bereit sei, über Mittelsmänner eine Vereinbarung mit Moskau zu treffen. "Wenn heute Katar oder ein anderes Land bereit ist, diese Vereinbarungen über gesonderte Verträge mit der Ukraine und Russland zu implementieren: Bitte sehr." Es gebe zum jetzigen Zeitpunkt aber keinerlei Vereinbarungen. "Die Ukraine führt keinerlei Verhandlungen mit Russland", unterstrich Jermak.
In der Vergangenheit waren Vereinbarungen zwischen den Kriegsparteien etwa unter Vermittlung der Türkei zustande gekommen, als es um den Schiffstransport von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer ging. Später platzte das Getreideabkommen, weil Moskau für sich keinen Nutzen mehr darin sah. (dpa/bearbeitet von tas)
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