• Die Ukraine sieht sich laut Selenskyj-Berater Podoljak "bereit für die grossen Schlachten".
  • Indes geben sich in Kiew westliche Politiker die Klinke in die Hand.
  • "Wir sind bereit zu kämpfen und parallel dazu nach diplomatischen Wegen zu suchen, um diesen Krieg zu beenden", sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz.

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Die Ukraine sieht sich gewappnet für heftige Kämpfe mit Russland im Osten des Landes. "Die Ukraine ist bereit für die grossen Schlachten", sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, am Samstag laut der Nachrichtenagentur Interfax. Die Evakuierungen aus östlichen Gebieten gingen derweil weiter. In Kiew gaben sich westliche Politiker die Klinke in die Hand: Nach Spitzenvertretern der EU-Kommission am Freitag empfing Selenskyj am Samstag die Regierungschefs von Grossbritannien und Österreich.

Selenskyj: "Sind bereit zu kämpfen und parallel dazu nach diplomatischen Wegen zu suchen"

"Wir sind bereit zu kämpfen und parallel dazu nach diplomatischen Wegen zu suchen, um diesen Krieg zu beenden", sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz mit Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer. Sein Berater Podoljak unterstrich, dass die Ukraine mit einem Sieg im Donbass "eine stärkere Position in den Verhandlungen haben wird, um bestimmte Bedingungen zu diktieren".

Die russische Armee hatte sich in den vergangenen Tagen im Norden der Ukraine insbesondere aus der Region um die Hauptstadt Kiew zurückgezogen. Nach eigenen Angaben will sich Moskau auf den östlichen Donbass konzentrieren, der bereits seit 2014 teilweise von pro-russischen Rebellen kontrolliert wird.

Ukrainischen Behörden verstärken ihre Evakuierungsbemühungen

In Erwartung einer massiven Offensive verstärkten die örtlichen ukrainischen Behörden ihre Evakuierungsbemühungen. Dabei wurde am Freitag der Bahnhof der Stadt Kramatorsk von einem Bombenangriff getroffen. 52 Zivilisten, darunter fünf Kinder, starben. Russland wies jegliche Verantwortung zurück.

Mit Bussen und Kleintransportern wurden dutzende Überlebende des Angriffs auf den Bahnhof aus Kramatorsk heraus gebracht, wie AFP-Reporter berichteten. Mehrere Züge sollten nach Angaben der ukrainischen Bahngesellschaft nun von der Nachbarstadt Slowjansk aus Flüchtende gen Westen bringen.

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Johnson verspricht weitere Waffenlieferungen

Der britische Premierminister Boris Johnson versprach der Ukraine bei einem unangekündigten Treffen mit Präsident Selenskyj am Samstag in Kiew weitere Waffenlieferungen. Es sei Selenskyjs "entschlossener Führung" und dem Mut des ukrainischen Volkes zu verdanken, dass die "monströse Ziele" von Kreml-Chef Wladimir Putin in der Ukraine vereitelt würden, erklärte Johnson.

Er kündigte die Lieferung von 120 gepanzerten Fahrzeugen und neuen Anti-Schiffs-Raketensystemen in die Ukraine an. Bereits am Freitag hatte die britische Regierung angekündigt, der Ukraine weitere Flugabwehrraketen, 800 Panzerabwehrraketen sowie Drohnen bereitzustellen.

Selenskyj lobte die britische Unterstützung. "Andere westliche demokratische Länder sollten dem Beispiel des Vereinigten Königreichs folgen", sagte er nach dem Treffen mit Johnson.

Keine "Marder"-Schützenpanzer für die Ukraine

Auf deutsche "Marder"-Schützenpanzer werden die ukrainischen Streitkräfte vorerst weiter verzichten müssen. Kiew will diese nach einer Absage des Bundesverteidigungsministerium nun einem Zeitungsbericht zufolge zwar direkt beim Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall kaufen. Wie die "Bild am Sonntag" berichtete, müssen die ausgemusterten Panzer aber noch instand gesetzt werden - 35 Panzer könnten demnach bis Jahresende ausgeliefert werden.

Rheinmetall hatte ursprünglich vorgeschlagen, dass die Bundeswehr sofort einsatzfähige "Marder" an die Ukraine liefert, und danach von Rheinmetall die reparierten Panzer bekommt. Dies lehnte das Bundesverteidigungsministerium aber ab, da die Bundeswehr-"Marder" sowohl an der Nato-Ostflanke als auch für Übung und Ausbildung im Einsatz seien. Zudem bezweifelt das Ministerium, dass die ausrangierten Rheinmetall-"Marder" schnell wieder fit gemacht werden können.  © AFP

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