Die Ukraine hat mit Drohnenangriffen auf den jüngsten schweren russischen Raketenbeschuss reagiert. Ganze Drohnenschwärme erreichten Gebiete in Russland.
Ein Tanklager des Ölkonzerns Lukoil im Gebiet Wolgograd wurde dadurch in Brand gesetzt. Gebietsgouverneur Andrej Botscharow machte dafür Trümmer abgeschossener Drohnen verantwortlich. Diese seien auf das Lager in der Stadt Kalatsch am Don gefallen. Das Feuer werde gelöscht. Ausserdem sei eine Trafostation getroffen worden, sagte er.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, in der Nacht seien 38 ukrainische Kampfdrohnen über den Gebieten Belgorod, Kursk, Woronesch, Rostow und Astrachan abgefangen worden. Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig überprüfbar; das Gebiet Wolgograd tauchte in der Aufzählung nicht auf. Russische Behörden bestätigten aber, dass auf den Verkehrsflughäfen von Wolgograd und Astrachan vorübergehend keine Flugzeuge starten oder landen konnten.
Drohnen sind die Distanzwaffe der Ukraine
Im Verlauf des Vormittags wurden den Moskauer Militärangaben zufolge weitere Drohnen über den Regionen Belgorod und Astrachan abgeschossen. Die Ukraine verteidigt sich seit zwei Jahren gegen eine russische Invasion. Weil ihr schwere Distanzwaffen fehlen, versucht sie diesen Mangel durch gezielte Drohnenangriffe wettzumachen. Die Attacken auf russische Raffinerien und Tanklager sollen den Nachschub an Treibstoff für die Armee lähmen.
Die angerichteten Schäden stehen aber in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen russischer Bombardements auf die Ukraine. Bei dem Angriff russischer Raketen und Marschflugkörper auf Kiew am Montag kamen nach letzter Zählung der städtischen Militärverwaltung 31 Menschen ums Leben und 117 wurden verletzt. Fassungslosigkeit löste der Treffer auf eine der grössten ukrainischen Kinderkliniken aus. © dpa
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