Im Abwehrkrieg mit Russland greifen ukrainische Kampfdrohnen regelmässig Ziele fern der Frontlinie an. Diesmal soll ein Luftwaffenstützpunkt tief im russischen Hinterland angegriffen worden sein.
Ukrainische Kampfdrohnen haben in der Nacht zum Donnerstag den russischen Militärflughafen Borissoglebsk im Gebiet Woronesch angegriffen.
Ziel seien dabei Arsenale mit Gleitbomben, Kampfjets des Typs Suchoi und Treibstoffdepots gewesen, berichteten mehrere ukrainische Medien parallel unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Konkrete Angaben zu Schäden machten sie nicht. Der Luftwaffenstützpunkt liegt gut 340 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt.
Zuvor hatte der Gouverneur des Gebiets Woronesch, Alexander Gussew, bei Telegram über ukrainische Drohnenangriffe informiert. Dabei sollen etwa 30 abgefangen worden sein. Infolge abstürzender Trümmerteile habe es Schäden an mehr als einem Dutzend Häusern gegeben. Eine Frau sei mit Splitterverletzungen mittleren Grades in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Moskau gab zuletzt fast täglich den Abschuss von ukrainischen Drohnen bekannt.
Behörden melden Tote und Verletzte nach Angriff auf Belgorod
Zudem sollen bei ukrainischen Granatenangriffen auf das grenznahe russische Gebiet Belgorod Behördenangaben zufolge drei Zivilisten getötet und 24 weitere verletzt worden sein. Unter den Verletzten waren laut dem regionalen Gesundheitsminister Andrej Ikonnikow auch zwei Kinder. Der Angriff am Mittwoch habe auf Wohngebiete gezielt, teilte der Minister laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass bei Telegram mit. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine klagen grenznahe Regionen in Russland über zunehmenden Beschuss aus dem Nachbarland. Die Zahl der Opfer und das Ausmass der Schäden stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den von Moskau angerichteten Zerstörungen in der Ukraine.
Die Ukraine wehrt seit mehr als zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab. Beide Seiten setzen dabei massiv Drohnen ein. (dpa/afp/bearbeitet von mbo)
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