• 20:15 Uhr: ➤ Telefonat mit Putin: Erdogan wünscht sich intensiveren Handel mit Russland
  • 19:03 Uhr: Moskau bietet hohen Krediterlass für Fronteinsatz im Krieg
  • 18:50 Uhr: Kreml: Biden untergräbt Trumps Friedenspläne für die Ukraine
  • 17:13 Uhr: Kiew wertet Moskaus Drohungen als "typische Erpressung"
  • 16:19 Uhr: Ukrainischer Geheimdienst präsentiert Trümmer von neuer russischer Rakete
  • 15:07 Uhr: Selenskyj-Vertrauter spricht bereits vom "Dritten Weltkrieg"
  • 11:09 Uhr: Selenskyj-Berater wertet jüngste Drohungen Putins als Ausdruck "absoluter Angst"
  • 09:06 Uhr: Ukraine wehrt russische Drohnenangriffe ab
  • 07:14 Uhr: Historiker Karl Schlögel: "Russland ist der Feind"
  • 04:57 Uhr: Keine Einwände aus Paris gegen Raketen-Einsatz der Ukraine

Live-Ticker zum Krieg in der Ukraine aktualisieren

➤ Telefonat mit Putin: Erdogan wünscht sich intensiveren Handel mit Russland

  • 20:15 Uhr

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich für einen intensiveren wirtschaftlichen Austausch mit Russland ausgesprochen. In einem Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin habe Erdogan am Sonntag seinen Willen bekundet, "die Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Russland in einer Reihe von Bereichen zu verstärken und insbesondere das Handelsvolumen auszuweiten", teilte das türkische Präsidialamt mit.

Die Türkei hatte Russlands Einmarsch in der Ukraine zwar verurteilt, nahm seitdem aber eine neutrale Haltung zu dem Konflikt ein und schloss sich den gegen Moskau verhängten westlichen Sanktionen nicht an. Erdogan begründete dies mit der Abhängigkeit seines Landes von russischen Öl- und Gaslieferungen.

Die Türkei ist eines der am engsten mit Russland verbundenen Nato-Länder. Erdogan telefoniert regelmässig mit Putin und bot schon mehrfach an, im Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. (afp/bearbeitet von br)

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 24. November:

Moskau bietet hohen Krediterlass für Fronteinsatz im Krieg

  • 19:03 Uhr

Der Kreml will Menschen für den Einsatz im Krieg mit einem neuen Gesetz Kreditschulden von bis zu zehn Millionen Rubel (rund 91.000 Euro) erlassen. Damit sollen Anreize für den Dienst an der Front in der Ukraine geschaffen werden. Wer sich jetzt vertraglich für den Einsatz im Krieg verpflichte, egal ob Rekruten, Wehrpflichtige oder Vertragssoldaten, dem würden Kreditschulden erlassen. Auch Frontsoldaten, die bereits im Einsatz stehen, könnten in den Genuss dieses Gesetzes kommen, sofern ihnen aktuell wegen nicht abgezahlter Kredite Zwangsmassnahmen drohen. Präsident Wladimir Putin hatte das entsprechende Gesetz bereits am Samstag unterzeichnet, wie russische Medien am Sonntag berichteten. Die Duma hatte dem Gesetzentwurf bereits am vergangenen Dienstag zugestimmt.

Moskau nutzt damit die Zwangslage junger Russen aus, die häufig verschuldet sind. Die russischen Streitkräfte in der Ukraine brauchen nach schweren Verlusten neue Soldaten. Trotz guter Besoldung haben sich zuletzt nur wenige Freiwillige für den Einsatz gemeldet. Russland hat als Verstärkung zuletzt über 10.000 nordkoreanische Soldaten in seine Streitkräfte für den Einsatz in der Ukraine aufgenommen. (dpa)

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Kreml: Biden untergräbt Trumps Friedenspläne für die Ukraine

  • 18:50 Uhr

Der Kreml wirft der scheidenden US-Führung von Präsident Joe Biden vor, Pläne des künftigen Staatschefs Donald Trump zur Lösung des Ukraine-Konflikts zu untergraben. "Trump hat im Wahlkampf davon gesprochen, dass er auf irgendeine Weise Frieden schaffen will und alle auf einen friedlichen Pfad führt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Fernsehen. "Und jetzt tun sie alles, um die Lage so zu eskalieren, dass Friedensvereinbarungen zum Scheitern verurteilt sind", sagte Peskow für die politische Magazinsendung "Moskau. Kreml. Putin".

Es gibt Äusserungen Trumps, dass er den mittlerweile seit mehr als 1.000 Tagen andauernden Angriffskrieg Russlands rasch beenden will. Konkrete Vorschläge liegen aber bislang nicht vor. Biden hatte zuletzt die Erlaubnis erteilt, dass die Ukraine weitreichende ATACMS-Raketen aus den USA gegen militärische Ziele im russischen Hinterland einsetzen darf. Er will der Ukraine auch einen Teil der Schulden erlassen.


Peskow nannte Bidens Regierung Falken. "Sie haben mehrfach gezeigt, dass sie alles tun wollen und werden, damit dieser Krieg nicht aufhört." Die US-Demokraten wollten damit Trump einschränken und sich für die Wahlniederlage rächen, unterstellte er. Trump wird sein Amt am 20. Januar 2025 antreten. (dpa/bearbeitet von br)

Kiew wertet Moskaus Drohungen als "typische Erpressung"

  • 17:13 Uhr

Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha hat den Einsatz einer neuartigen russischen Mittelstreckenrakete und Drohungen aus Moskau mit weiteren Angriffen als "typische Erpressung" durch Moskau eingestuft.

Kremlchef Wladimir Putin versuche, jeden von einer Unterstützung für Kiew abzuschrecken, schrieb Sybiha auf der Plattform X. "Die Partner der Ukraine sollten vielmehr das exakte Gegenteil unternehmen: Erpressung ablehnen, Unterstützung verstärken und das Luftabwehrschild der Ukraine mit entsprechenden Systemen verstärken, die solche Raketen abfangen können."

Russland hatte die Ukraine am Donnerstag mit einer neuen ballistischen Mittelstreckenrakete beschossen. Nach russischen Angaben wurde damit in Dnipro ein Rüstungsbetrieb angegriffen. Moskau hatte den Start der Rakete aber auch bewusst zur Abschreckung des Westens genutzt. Dieser soll daran gehindert werden, die von Russland angegriffene Ukraine weiter zu unterstützen – vor allem nicht mit weitreichenden Raketen zum Beschuss von Militärobjekten auf russischem Gebiet.

Kurz danach kündigte Putin die Serienproduktion der neuartigen Rakete an. Die als Oreschnik (deutsch: Nussstrauch) bezeichnete Rakete sei weltweit einzigartig. Moskau zufolge soll die Rakete mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und unerreichbar für Flugabwehrsysteme sein. Diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen. (dpa)

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Ukrainischer Geheimdienst präsentiert Trümmer von neuer russischer Rakete

  • 16:19 Uhr

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat am Sonntag einer Gruppe von Journalisten Teile einer neuartigen russischen Rakete präsentiert, die auf die ostukrainische Stadt Dnipro abgefeuert worden war. Der Geheimdienst zeigte Medienvertretern, darunter die Nachrichtenagentur AFP, grössere und kleinere Metalltrümmer, die dem SBU zufolge von dem Raketenangriff am Donnerstag stammen.

Der Geheimdienst bestätigte nicht offiziell, dass es sich um Teile der von Russlands Präsidenten Wladimir Putin als "Oreschnik"-Rakete bezeichneten Waffe handelte. Russischen Angaben zufolge war am Donnerstag erstmals eine Mittelstreckenrakete dieses Typs eingesetzt worden, die in Dnipro die Fabrik des ukrainischen Waffenherstellers Pivdenmach traf.

Ein Geheimdienstvertreter namens Oleh erklärte jedoch, es sei das erste Mal seit der russischen Invasion im Jahr 2022, dass "Trümmer einer derartigen Rakete" auf ukrainischem Boden gefunden worden seien.

"Dieses Objekt ist noch nie zuvor von Ermittlern dokumentiert worden", betonte er. Es handele sich um eine "ballistische Rakete". Kiew werde zu einem späteren Zeitpunkt weitere Informationen veröffentlichen, betonte er. (AFP/bearbeitet von ms)

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Selenskyj-Vertrauter spricht bereits vom "Dritten Weltkrieg"

  • 15:07 Uhr

Eine neue Mittelstreckenrakete Russlands und unzählige Gefechte vor allem im Osten der Ukraine sorgen für eine erneute Eskalation des Kriegs. Walerij Saluschnyj, Ex-Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, spricht angesichts der neuesten Entwicklungen sogar vom "Dritten Weltkrieg".

"Ich glaube, dass wir im Jahr 2024 mit Sicherheit davon ausgehen können, dass der Dritte Weltkrieg begonnen hat", sagte Saluschnyj, mittlerweile ukrainischer Botschafter im Vereinigten Königreich, laut "Frankfurter Rundschau" auf einer Veranstaltung des Mediums "Ukrainska Pravda".

Walerij Saluschnyj (r.) und Wolodymyr Selenskyj
Walerij Saluschnyj (r.) und Wolodymyr Selenskyj. © IMAGO/ZUMA Wire/Pool/Ukrainian Presidentia

Ein globaler Konflikt sei es laut Saluschnyj deshalb, weil die Ukraine mittlerweile nicht mehr nur gegen Russland kämpfen müsste. "Die Ukraine hat es mit Soldaten aus Nordkorea zu tun. Seien wir ehrlich. Im Iran hergestellte Shaheds töten ganz offen Zivilisten in der Ukraine." Dem Botschafter zufolge werden zudem nordkoreanische Raketen und chinesische Artilleriegeschosse eingesetzt.

Zwei Jahre lang, seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022, war Saluschnyj Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte. Von Präsident Wolodymyr Selenskyj hat er nach seiner Abberufung die Auszeichnung "Held der Ukraine" verliehen bekommen. (ms)

Schwieriger Abschied: Ukrainer bereiten sich auf Flucht vor

Das Dorf Andrijiwka im Osten der Ukraine liegt an der Strasse nach Kurachowe, auf das die russische Armee zusteuert. Immer wieder wird Andrijiwka beschossen. Im Norden, Süden und Osten rücken die russischen Truppen auf die Region vor. Viele Menschen fliehen, doch nicht alle wollen gehen.

Selenskyj-Berater wertet jüngste Drohungen Putins als Ausdruck "absoluter Angst"

  • 11:09 Uhr

Der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Michailo Podoljak, wertet die jüngsten Drohungen von Russlands Präsident Wladimir Putin als Ausdruck "absoluter Angst". Der Kreml-Chef versuche, den Westen zu erschrecken, sagte Podoljak zu "Bild". "Putin will den Krieg nur nach seinen Bedingungen beenden, um nicht für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht zu werden."

Putin hatte am Donnerstag in einer Ansprache an die Nation gesagt, mit dem Einsatz westlicher Raketen grösserer Reichweite gegen Ziele in Russland habe der Ukraine-Konflikt "Elemente eines globalen Charakters" angenommen. Er drohte mit Angriffen auf die Länder, deren Raketen auf russisches Territorium abgefeuert worden seien.

Selenskyj-Berater Michailo Podoljak
Selenskyj-Berater Michailo Podoljak. © picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Efrem Lukatsky

Podoljak forderte den Westen zu einer härteren Haltung gegenüber Russland auf. "Man kann mit Putin nicht verhandeln. Man muss ihm klar und konsequent entgegentreten", sagte er. Statt eines Dialogs, der keine Ergebnisse bringe, müsse der Westen mit drei Massnahmen reagieren: Verzicht auf weitere Gespräche mit Putin, ein Ende der wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland und die sofortige Lieferung von Waffen an die Ukraine.

Auf die Frage, ob der kürzlich von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei Putin erfolgte Anruf sinnvoll war, kritisierte Podoljak die deutsche Regierung. Scholz habe ohne ausreichende Druckmittel mit Putin gesprochen. Der Kreml-Chef werte jeden Anruf als "Bestätigung seiner Vormachtstellung". (AFP/bearbeitet von ms)

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Ukraine wehrt russische Drohnenangriffe ab

  • 09:06 Uhr

Russland hat die Ukraine über Nacht erneut mit Schwärmen von Kampfdrohnen angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe teilte morgens mit, von 73 georteten Drohnen seien 50 abgeschossen worden. Knapp 20 Drohnen seien vermutlich durch elektronische Abwehr ausser Gefecht gesetzt worden. In der Hauptstadt Kiew dauerte der nächtliche Luftalarm länger als drei Stunden. Mehr als zehn Drohnen, die die Stadt bedrohten, seien abgefangen worden, teilte die Militärstadtverwaltung auf Telegram mit.

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau wiederum berichtete, über Nacht seien mehr als 30 ukrainische Drohnen abgefangen worden. Allein über dem Gebiet Kursk wurden nach Angaben von Gouverneur Alexej Smirnow 27 ukrainische Drohnen sowie zwei Raketen abgeschossen. Angaben zu Schäden wurden nicht gemacht. Die Zahlenangaben der Militärs sind nicht im Detail überprüfbar. Sie lassen aber Rückschlüsse auf das Ausmass der gegenseitigen Angriffe zu.

In der Region Kursk sei das Radar eines russischen Flugabwehrsystems S-400 ausgeschaltet worden, teilte der ukrainische Generalstab später mit. Auch dies war nicht unabhängig überprüfbar. Von russischer Seite gab es keine Bestätigung. Zur Zeit des Treffers sei das System S-400 nicht zur Flugabwehr, sondern zum Beschuss ukrainischer Bodenziele eingesetzt worden, hiess es von Kiewer Seite. (dpa)

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Historiker Karl Schlögel: "Russland ist der Feind"

  • 06:16 Uhr

Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel fordert von Deutschland eine grundsätzliche Korrektur seiner Russland-Politik und warnt vor Blauäugigkeit gegenüber den weiteren Zielen von Präsident Wladimir Putin. "Russland ist der Feind", sagte Schlögel, einer der profiliertesten Kenner Russlands, der Deutschen Presse-Agentur. "Russland ist ein Staat, der in Europa einen Krieg angefangen hat, und darauf müssen sich die Deutschen einstellen. Das heisst: verteidigungsbereit sein, abwehrbereit sein."

Der 76 Jahre alte Historiker ("Moskau 1937", "Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen"), der in Konstanz und Frankfurt (Oder) Professor war, wird am Montag in Düsseldorf mit dem renommierten Gerda Henkel Preis ausgezeichnet. Zuletzt wandte er sich mit dem Buch "American Matrix" (2023) den USA zu und erzählte die Geschichte des 20. Jahrhunderts als eine Verflechtungsgeschichte der Imperien USA und Sowjetunion neu.

"Wir sind ja schon in einer Kriegssituation", sagte Schlögel. "Ein Krieg fängt ja nicht von heute auf morgen an, sondern es gibt Vorstufen." Russland versuche, "die EU zu zerlegen" und Fluchtbewegungen auszulösen. Acht Millionen Ukrainer seien durch den russischen Angriffskrieg vertrieben worden. "Es gibt fortwährend Versuche der Einmischung, Sabotageakte, Versuche, die politischen Parteien zu instrumentalisieren, also die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht", sagte Schlögel. "Russland testet, wie weit es gehen kann." (dpa/bearbeitet von ms)

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Keine Einwände aus Paris gegen Raketen-Einsatz der Ukraine

  • 04:57 Uhr

Nach den USA und Grossbritannien signalisiert auch Frankreich der Ukraine die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet. Kiew dürfe die von Paris gelieferten Raketen mit hoher Reichweite laut Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot «in der Logik der Selbstverteidigung» auch auf Russland abfeuern. Ob dies tatsächlich bereits geschehen ist, sagte der Minister in einem in Auszügen vorab veröffentlichten Interview des britischen Senders BBC aber nicht. Von einer förmlichen oder jüngst formulierten Erlaubnis war nicht die Rede, vielmehr wiederholte Barrot Frankreichs bekannte Position.

Ein Sprecher des französischen Aussenministeriums sagte, Präsident Emmanuel Macron habe bereits im Mai während seines Staatsbesuchs in Deutschland erklärt, die Ukraine müsse in der Lage sein, russische Militärziele zu neutralisieren, die direkt in Einsätze gegen ihr Territorium verwickelt seien. Das Völkerrecht sei eindeutig: Die Ukraine habe das Recht, sich zu verteidigen. (dpa/bearbeitet von ms)

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Mit Material von dpa und AFP

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