- 22:40 Uhr: ➤ Stoltenberg: Nato wird bei Gipfel wesentliche Verstärkung beschliessen
- 20:59 Uhr: Kiew meldet russische Sturmangriffe im Osten der Ukraine
- 20:08 Uhr: Kiew: Ukraine hat nur rund zehn Prozent der geforderten Waffen erhalten
- 17:22 Uhr: Scholz setzt beim Kampf gegen russische Oligarchen auf Whistleblower
- 14:44 Uhr: Steinmeier stellt sich nach Selenskyj-Kritik hinter Scholz
- 12:13 Uhr: Selenskyj fordert "viel mehr" Unterstützung vom Westen
➤ Stoltenberg: Nato wird bei Gipfel wesentliche Verstärkung beschliessen
- 22:40 Uhr
Beim Nato-Gipfel in Madrid wird nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg eine erhebliche Verstärkung der alliierten Abschreckungs- und Verteidigungskapazitäten beschlossen werden.
In Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine habe man bereits die Fähigkeit gestärkt, jeden Zentimeter des Bündnisgebiets zu schützen und zu verteidigen, sagte der Norweger nach Gesprächen mit mehreren Staats- und Regierungschefs von Nato-Staaten in Den Haag. Beim Gipfeltreffen in Madrid Ende Juni werde man nun die nächsten Schritte unternehmen.
In den Diskussionen am Dienstagabend ging es nach Angaben Stoltenbergs um die Notwendigkeit, mehr gefechtsbereite Streitkräfte und Ausrüstung ins östliche Bündnisgebiet zu verlegen. Zudem war demnach auch eine weitere Erhöhung des Bereitschaftsniveaus von Truppen Thema.
Details nannte Stoltenberg nicht. Im Gespräch ist unter anderem, künftig dauerhaft deutlich mehr Nato-Truppen im östlichen Bündnisgebiet stationiert zu haben als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Zudem sollen Strukturen aufgebaut werden, die im Fall einer konkreten Bedrohung eine noch schnellere Verstärkung der vor Ort befindlichen Kräfte ermöglichen. (dpa)
Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen über 7,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 13. Juni), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.
Am ersten April-Wochenende sorgten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet trotz zahlreicher Hinweise am Tod der Zivilisten beteiligt gewesen zu sein. Der ukrainische Präsident
Die weiteren Meldungen vom 14. Juni:
Finnland befürchtet Stocken der Nato-Beitrittsverhandlungen
- 23:35 Uhr
Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin befürchtet ein Stocken der Nato-Beitrittsverhandlungen Finnlands und Schwedens, wenn bis zum Gipfeltreffen der Allianz Ende Juni in Madrid keine Einigung mit der Türkei erzielt wird.
"Ich denke, es ist wichtig, dass wir in dieser Frage vorankommen", sagte Marin bei einem Besuch in Schweden vor Journalisten. "Wenn wir diese Probleme vor Madrid nicht lösen, riskieren wir, dass die Situation einfriert."
Stoltenberg: "Ja, die Ukraine sollte mehr schwere Waffen haben"
- 23:16 Uhr
Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich für weitere Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine ausgesprochen. "Ja, die Ukraine sollte mehr schwere Waffen haben", sagte der Norweger am Dienstag in Den Haag. "Denn davon sind sie absolut abhängig, um sich gegen die brutale russische Invasion zu wehren."
Die Regierung in Kiew hatte in den vergangenen Tagen nachdrücklich und wiederholt die Lieferung schwerer Waffen von westlichen Staaten gefordert. Präsident Wolodymyr Selenskyj verwies auf die militärische Überlegenheit der russischen Angreifer. (afp)
Kiew meldet russische Sturmangriffe im Osten der Ukraine
- 20:59 Uhr
Russische Truppen haben nach Kiewer Militärangaben am Dienstag an mehreren Stellen in der Ostukraine Sturmangriffe geführt. In der Stadt Sjewjerodonezk werde weiter um jede Strasse gekämpft, teilte der ukrainische Generalstab abends mit. Der Feind gruppiere seine Truppen um und versuche Verstärkung heranzuführen.
Russische Sturmangriffe wurden ausserdem bei Rubischne im Gebiet Charkiw und bei Solote im Gebiet Luhansk verzeichnet. Bei Berestowe im Gebiet Donezk sei ein solcher Angriff abgewehrt worden, hiess es. Die Militärangaben waren wie meist nicht unabhängig überprüfbar. An fast allen Frontabschnitten im Osten und Süden wurde von schwerem russischen Artilleriefeuer berichtet. (dpa)
Gericht: NGO-Einschränkung in Russland verstösst gegen Menschenrechte
- 20:32 Uhr
Russlands Gesetzgebung zu "ausländischen Agenten" verstösst dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zufolge gegen die Versammlungsfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäusserung. Das urteilte das Strassburger Gericht am Dienstag. Damit soll Russland den klagenden 73 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) etwa 1,02 Millionen Euro Entschädigung zahlen und Kosten von knapp 119.000 Euro erstatten. Aussicht auf Zahlung des Geldes haben die Betroffenen nicht, weil Russland die Urteile nicht mehr beachtet.
2012 war in Russland ein Gesetz in Kraft getreten, das etwa NGOs zwang, sich wegen ihrer vermeintlich politischen Arbeit und ausländischer Finanzierung als "ausländische Agenten" zu registrieren. Die Kriterien für die Wirtschaftsprüfung verschärften sich für die Betroffenen, Verstösse gegen die Auflagen wurden sanktioniert. Viele Organisationen waren durch die hohen Geldstrafen zur Auflösung gezwungen oder wurden abgewickelt.
Kiew: Ukraine hat nur rund zehn Prozent der geforderten Waffen erhalten
- 20:08 Uhr
Die Ukraine hat vom Westen nach Angaben der Regierung in Kiew erst rund zehn Prozent der von ihr angeforderten Waffen erhalten. "Egal wie sehr sich die Ukraine bemüht, egal wie professionell unsere Armee ist, ohne die Hilfe westlicher Partner werden wir diesen Krieg nicht gewinnen können", sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin Anna Maljar im ukrainischen Fernsehen.
Die schleppenden Waffenlieferungen müssten beschleunigt werden, forderte sie weiter. "Denn jeder Tag der Verzögerung ist ein weiterer Tag gegen das Leben der ukrainischen Soldaten, unseres Volkes." Es bleibe nicht viel Zeit.
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ebenfalls erneut weitere Waffenlieferungen gefordert, da "die Russen zehn-, hundertmal so viel haben". Insbesondere habe die ukrainische Armee "nicht genug Langstreckenwaffen" und "gepanzerte Fahrzeuge", sagte er. (afp)
Bund erwartet langen Aufenthalt von Ukrainern - selbst bei Kriegsende
- 19:28 Uhr
Viele ukrainische Flüchtlinge werden nach Einschätzung der Bundesregierung wohl auch nach einem Ende des Kriegs vorerst in Deutschland bleiben. Das machten Bundesinnenministerin
Momentan seien die Ankunftszahlen in Berlin wieder ein bisschen zurückgegangen auf 500 am Tag, "aber wir müssen jederzeit damit rechnen, dass es wieder zu einem sprunghaften Anstieg kommt", sagte
Russland setzt zahlreiche bekannte britische Journalisten auf Schwarze Liste
- 18:35 Uhr
Russland hat 49 britische Staatsbürger, darunter zahlreiche bekannte Journalisten, auf seine Schwarze Liste gesetzt. "Die britischen Journalisten auf der Liste sind an der vorsätzlichen Verbreitung falscher und einseitiger Informationen über Russland und die Ereignisse in der Ukraine und im Donbass beteiligt", erklärte das Aussenministerium in Moskau. Ausserdem würden britische Militärvertreter sanktioniert.
Insgesamt finden sich 29 Journalisten auf der neuen Liste, etwa BBC-Generaldirektor Tim Davie sowie Journalisten von "The Guardian" und der "Financial Times". Auch die Herausgeber der Zeitungen "Times", "The Guardian", "Daily Mail" und "Daily Telegraph" sowie Radio- und Fernsehmoderatoren sind betroffen.
"Personen, die mit dem britischen Verteidigungskomplex in Verbindung stehen, sind an den Entscheidungen über die Lieferung von Waffen an die Ukraine beteiligt", erklärte das Aussenministerium mit Blick auf die Militärvertreter weiter. Unter diesen 20 Sanktionierten findet sich etwa der Chef der Royal British Airforce. (afp)
Scholz setzt beim Kampf gegen russische Oligarchen auf Whistleblower
- 17:22 Uhr
Deutschland plant die Einführung eines Vermögensregisters, um Sanktionen gegen Gelder unklarer Herkunft - einschliesslich russischer Oligarchengelder - effektiver zu machen. Dies kündigte Bundeskanzler
"Russlands Aggression gegen die Ukraine hat gezeigt, dass die Sanktionen effektiver sein müssen, insbesondere gegen Oligarchen im Ausland", sagte Scholz am Dienstag in Berlin. "Ausserdem werden wir eine spezielle Hotline für Whistleblower einrichten", kündigte der Kanzler an. (lh)
Ukraine meldet Austausch getöteter Soldaten mit Russland
- 15:18 Uhr
Die Ukraine hat erneut den Austausch getöteter Soldaten mit Russland bekannt gegeben. Russland habe die Leichen von 64 "heldenhaften", gefallenen Verteidigern des Asow-Stahlwerks in Mariupol übergeben, teilte das ukrainische Ministerium für die Wiedereingliederung der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiete am Dienstag mit. Wie viele Leichen an Russland übergeben wurden, blieb unklar.
Der Austausch fand demnach in der Region Saporischschja statt. Zum genauen Ort und Zeitpunkt machte Kiew keine Angaben. Bei zwei früheren ähnlichen Aktionen waren bereits 210 getötete ukrainische Soldaten wieder in ihre Heimat überführt worden.
Das Asow-Stahlwerk in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol war wochenlang umkämpft. Die letzten ukrainischen Kämpfer hatten sich zwischen dem 16. und 20. Mai ergeben, nachdem sie sich wochenlang in dem Tunnelsystem auf dem Gelände des Industriekomplexes verschanzt hatten. Auch ukrainische Zivilisten hatten noch lange dort ausgeharrt. (AFP)
Steinmeier stellt sich nach Selenskyj-Kritik hinter Scholz
- 14:44 Uhr
Bundespräsident
Deutschland stehe "fest an der Seite der Ukraine, des Volkes, das überfallen worden ist durch Russland", betonte Steinmeier am Dienstag während eines Besuchs in Singapur.
Wörtlich hatte Selenskyj gesagt: "Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt. Er und seine Regierung müssen sich entscheiden."
Steinmeier riet dazu, erst einmal den im Raum stehenden Besuch von Scholz in Kiew abzuwarten. "Dann wird man im unmittelbaren Gespräch möglicherweise zu einer etwas anderen Sichtweise auch in der Ukraine kommen können." (dpa)
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Russland will Fluchtkorridor für Zivilisten in Fabrik in Sjewjerodonezk einrichten
- 14:10 Uhr
Angesichts der erbitterten Kämpfe im ostukrainischen Sjewjerodonezk will die russische Armee nach eigenen Angaben einen Fluchtkorridor für Zivilisten einrichten, die in der dortigen Asot-Chemiefabrik Zuflucht gesucht haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Dienstag, den "Prinzipien der Humanität" folgend werde am Mittwoch zwischen 07:00 und 19:00 Uhr MESZ ein "humanitärer Korridor in Richtung Norden geöffnet".
Die Zivilisten sollen den Angaben zufolge in von russischen Separatisten kontrollierte Gebiete in der Region Luhansk gebracht werden. Das Ministerium rief die ukrainischen Truppen auf, eine weisse Flagge zu hissen, um ihr Einverständnis mit dem Vorschlag zu signalisieren. Sie sollten ihren "absurden Widerstand" im Asot-Werk aufgeben, erklärte das Ministerium weiter.
Der Verwaltungschef von Sjewjerodonzek, Oleksandr Striuk, hatte am Dienstag erklärt, dass 540 bis 560 Menschen im Untergeschoss der grossen Asot-Chemiefabrik Zuflucht gesucht hätten. Ihre Versorgung sei "schwierig", aber es gebe noch "einige Reserven" in der Fabrik.
Die Kämpfe in Sjewjerodonezk werden immer heftiger. Eine Eroberung der Stadt würde der russischen Armee den Weg nach Slowjansk und nach Kramatorsk, der Hauptstadt der Nachbarregion Donezk, öffnen. Dies ist für Russland unumgänglich, um den gesamten Donbass unter seine Kontrolle zu bringen. (AFP)
Kämpfe in Sjewjerodonezk halten an - Chemiewerk unter Beschuss
- 12:31 Uhr
Im ostukrainischen Gebiet Luhansk dauern die Kämpfe um die Stadt Sjewjerodonezk an. Die Lage rund um das örtliche Chemiewerk Azot sei besonders schwer, sagte der Chef der städtischen Militärverwaltung, Olexander Strjuk, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen.
Auf dem Werksgelände sollen demnach in Bombenschutzkellern etwa 540 bis 560 Zivilisten ausharren. "Gewisse Vorräte wurden im Azot-Werk geschaffen", sagte Strjuk. Zudem leisteten Polizisten und Militärs so gut wie möglich Hilfe. Das Gelände stehe aber unter ständigem Beschuss.
Strjuk bestätigte zudem die Zerstörung der dritten und letzten Brücke über den Fluss Siwerskyj Donez. Er sprach auch von weiter andauernden Strassenkämpfen zwischen ukrainischen und russischen Einheiten.
Mehr als dreieinhalb Monate nach Kriegsbeginn ist Sjewjerodonezk die letzte Grossstadt im ostukrainischen Gebiet Luhansk, die die ukrainische Armee noch in Teilen kontrolliert. Die Eroberung des gesamten Gebiets ist eines der Hauptkriegsziele Moskaus.
Selenskyj fordert "viel mehr" Unterstützung vom Westen
- 12:13 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vom Westen erheblich mehr Hilfen im Krieg gegen Russland gefordert. "Wir müssen noch viel mehr gemeinsam tun, um diesen Krieg zu gewinnen", sagte Selenskyj der Wochenzeitung "Die Zeit" in einem am Dienstag veröffentlichten Interview.
Insbesondere brauche sein Land wesentlich mehr moderne Artilleriegeschütze wie Mehrfachraketenwerfer mit grösserer Reichweite und ähnliche Systeme. Zur Debatte um den Umfang der Unterstützung durch die Bundesregierung sagte er, die Lieferungen aus Deutschland seien "immer noch geringer, als sie sein könnten".
Auf die Frage, ob er sich wünsche, dass Bundeskanzler Olaf Scholz die Formulierung verwende, die Ukraine müsse gewinnen, erwiderte Selenskyj: "Wie auch immer der Wortlaut ist, jeden Tag sterben dutzende von Menschen hier in der Ukraine. Jeden Tag. Wie soll ich da ruhig bleiben? (Russlands Präsident Wladimir) Putin hasst die Idee eines freien und vereinten Lebens in Europa, und wir halten dagegen. Also sagt, was ihr wollt und wie ihr es wollt, aber helft uns. Bitte." (dpa)
Russland greift Waffenlager in Nordukraine mit Raketen an
- 11:28 Uhr
Russland hat die Region Tschernihiw im Norden der Ukraine nach eigenen Angaben mit Langstreckenraketen angegriffen. In der Nähe des Ortes Pryluky sei ein Waffen- und Munitionslager durch Kalibr-Raketen zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstag in Moskau. Auch auf ukrainische Einheiten und Waffenlager in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk seien Raketen abgefeuert worden.
Von dem Beschuss auf Pryluky hatte die ukrainische Seite bereits am Montag berichtet und mehrere Dörfer im Umkreis evakuieren lassen. Russland hat seine Bodentruppen aus dem Gebiet Tschernihiw - ebenso wie aus dem Umkreis von Kiew - seit Ende März abgezogen und konzentriert sich derzeit auf Kampfhandlungen im Osten. Mit Raketen werden der Norden und der Westen der Ukraine aber weiter beschossen. Der Krieg dauert inzwischen mehr als dreieinhalb Monate. (dpa)
Russische Truppen rücken im Osten der Ukraine weiter vor
- 11:09 Uhr
Im Osten der Ukraine haben Russlands Truppen im Gebiet Donezk nach ukrainischen Angaben weiter vorrücken können. Die russischen Angreifer hätten sich in der Siedlung Widrodschennja festgesetzt, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag auf Facebook mit. Zuvor habe es schweren Artilleriebeschuss auch auf die nahe gelegene Stadt Bachmut gegeben. Die russischen Einheiten stiessen demnach entlang der Europastrasse 40 in Richtung Bachmut vor.
Im nördlichen Teil des Gebiets gebe es weiter Kämpfe um den Ort Bohorodytschne. Damit sollten offenbar die Voraussetzungen für einen weiteren Vorstoss in Richtung der Stadt Slowjansk geschaffen werden, hiess es weiter.
Den Einschätzungen der Ukrainer zufolge bereiten sich die Russen darauf vor, ihre Offensive vom eroberten Lyman nach Rajhorodok und von Jampil nach Siwersk wieder aufzunehmen. Rajhorodok liegt nur wenige Kilometer von Slowjansk entfernt. (dpa)
Schnell an Grenzen gestossen: Lambrecht verteidigt Umfang der deutschen Unterstützung
- 10:46 Uhr
Verteidigungsministerin
Man unterstütze die Ukraine mit Waffen, Geld und Hilfsgütern. Gemeinsam stärke man die verletzliche Ostflanke der Nato, um das gesamte Bündnis sicherer zu machen. Auch Deutschland helfe viel.
So habe die Bundesregierung sehr schnell vom Material der Bundeswehr abgegeben, "was wir konnten", betonte Lambrecht. Man sei aber sehr schnell an Grenzen gestossen, nachdem die Bundeswehr in den vergangenen Jahren zusammengespart worden sei.
Auch die zugesagte Lieferung von sieben Systemen der Panzerhaubitze 2000 gehe angesichts der Nato-Verpflichtungen an die Grenze. Beim Mehrfachraketen-System Mars versuche man gemeinsam mit den USA, den Wunsch der Ukraine zu erfüllen. Aber auch hier komme Deutschland an die Grenzen. Zudem habe die Industrie Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard in Stand gesetzt, nun werde daran ausgebildet. (dpa)
Aufrüstung wegen Ukraine-Krieg: Litauen kauft 18 Haubitzen von Frankreich
- 10:18 Uhr
Litauen kauft 18 Haubitzen von Frankreich. Die Haubitzen vom Typ Caesar Markt II würden Litauens Verteidigungskapazitäten "erheblich stärken", erklärte der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas am Montag auf Twitter. Frankreich bestätigte die Kaufvereinbarung. Moskaus Einmarsch in die Ukraine hat in Litauen und den anderen kleinen baltischen Staaten die Befürchtung geweckt, Russland könnte auch sie angreifen.
Das Nato- und EU-Mitglied Litauen rüstet derzeit wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sein Waffenarsenal auf. Die Regierung will ihr Verteidigungsbudget für das Jahr 2022 um weitere 300 Millionen Euro aufstocken.
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Selenskyj will auch die Krim zurückerobern
- 09:37 Uhr
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj will nach eigenen Angaben auch die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim zurückerobern. Wenn die ukrainische Armee entsprechende Waffen erhalte, könne sie "das Territorium befreien", sagte Selenskyj am Montagabend in seiner täglichen Video-Ansprache. Dies betreffe nicht nur die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk, sondern auch "Mariupol und die Krim".
"Wir brauchen einfach genügend Waffen, um das alles sicherzustellen", sagte der ukrainische Präsident. "Unsere Partner haben diese." Die gegenwärtige Schlacht um Sjewjerodonezk beschrieb Selenskyj als "einfach schreckenerregend". Auf ukrainischer Seite gebe es sehr viele Opfer. Daher müsse der Westen seine Waffenlieferungen beschleunigen. "Nur eine moderne Artillerie stellt unseren Vorteil sicher", betonte Selenskyj.
Präsidentenberater Mychailo Podoljak listete am Montag Rüstungsgüter auf, die die ukrainische Armee benötige. Dazu zählten hunderte Haubitzen, Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. "Um es direkt zu sagen - um diesen Krieg zu beenden, brauchen wir schwere Waffen", schrieb Podoljak im Onlinedienst Twitter. (AFP)
London: Russen machen kleine Fortschritte im Bereich Charkiw
- 09:10
Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine haben nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums wohl erstmals seit Wochen kleinere Fortschritte im Bereich um die Millionenstadt Charkiw gemacht.
Die hauptsächlichen russischen Angriffsbemühungen seien aber weiterhin auf den Kessel von Sjewjerodonezk gerichtet, hiess es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg am Dienstag.
Nach Einschätzung britischer Regierungsexperten passt sich Russlands Industrie dank Finanzierung durch den Kreml langsam an die Nachfrage durch den Ukraine-Krieg an. "Die Industrie könnte aber Schwierigkeiten haben, viele dieser Bedürfnisse zu decken, zum Teil wegen der Sanktionen und eines Mangels an Expertise", so die Mitteilung.
Schwierigkeiten, Material zu ersetzen, dürfte Moskau vor allem im Bereich hochwertiger Optik und fortschrittlicher Elektronik haben, hiess es weiter. (dpa)
Wegen des Krieges: Özdemir stimmt auf weiter steigende Lebensmittelpreise ein
- 07:30 Uhr
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) rechnet aufgrund des Kriegs in der Ukraine mit weiter steigenden Lebensmittelpreisen in Deutschland. "Vieles kommt leider erst noch", sagte Özdemir der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe).
Die Lebensmittelindustrie habe etwa lange Einkaufsfristen für Energie. "Wir müssen im Herbst und Winter mit Steigerungen rechnen, weil sich der Handel jetzt mit teurer Energie versorgen muss und die Preissteigerungen an die Kunden weitergereicht werden." (AFP)
Letzte Brücke aus Sjewjerodonezk zerstört
- 06:48 Uhr
In der seit Wochen umkämpften Stadt Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine ist nach Behördenangaben auch die dritte und letzte Brücke über den Fluss Siwerskyj Donez zerstört worden. Damit sei die Stadt zwar nicht vollständig abgeriegelt, sagte der Gouverneur des Gebietes Luhansk, Serhij Hajdaj. Es sei aber nicht möglich, Zivilisten zu evakuieren oder Hilfslieferungen in die Stadt hineinzubringen.
Sjewjerodonzek sei grösstenteils in russischer Hand. "Stand heute kontrolliert Russland leider über 70 Prozent, jedoch nicht die ganze Stadt", sagte Hajdaj beim TV-Sender Belsat. Es gebe harte Kämpfe um jedes Haus.
Mit der Einnahme der Grossstadt hätten die prorussischen Separatisten mit Moskaus Hilfe die Region Luhansk fast komplett unter Kontrolle gebracht und damit ein wichtiges Kriegsziel erreicht. (dpa)
Macron reist nach Rumänien und Moldau
- 06:37 Uhr
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reist angesichts des Kriegs in der Ukraine in deren Nachbarländer Rumänien und Moldau. Am frühen Dienstagmorgen wollte Macron nach Angaben des Élyséepalasts nach Rumänien aufbrechen, um dann am Mittwoch nach Moldau weiterzureisen.
In beiden Ländern geht es um die Bedrohung durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Weiteres Thema ist der Wunsch der Ukraine, Moldaus und Georgiens auf einen Beitritt zur Europäischen Union. Auf dem EU-Gipfel am 23. und 24. Juni wollen sich die EU-Staaten zum Kandidatenstatus der drei Länder positionieren.
Zunächst besucht Macron in Rumänien auf dem Militärstützpunkt Kogalniceanu dorthin verlegte französische Truppen. Auch Rumäniens Staatsoberhaupt Klaus Iohannis wird er dort treffen.
Auf Einladung von Präsidentin Maia Sandu reist Frankreichs Staatschef am Mittwoch dann nach Moldau. Sandu hatte Macron bei einem Besuch in Paris im Mai um Unterstützung bei den EU-Beitrittsbemühungen ihres Landes gebeten. Macron hatte Anfang Mai eine Kooperationsform jenseits der Europäischen Union angeregt, um den Zusammenhalt unter anderem mit Ländern zu verstärken, deren EU-Beitritt kurzfristig nicht realistisch ist. Darüber solle auch geredet werden, hiess es aus dem Élyséepalast. (dpa)
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Ex-Nationaltrainer Schewtschenko: Ukraine würdiges EU-Mitglied
- 06:22 Uhr
Der ehemalige ukrainische Fussball-Nationaltrainer Andrej Schewtschenko hält sein Land vor dem Hintergrund der russischen Invasion für ein wertvolles potenzielles Mitglied in der Europäischen Union. Die Ukraine zahle einen sehr hohen Preis, um sich als würdiges Mitglied der europäischen Familie zu erweisen, sagte der einstige Nationalspieler im Interview der "Süddeutschen Zeitung".
"Fakt ist: Die Ukraine verteidigt die demokratischen Werte der EU - und die Freiheit. Mein Land hat es verdient, Teil einer grossen europäischen Familie zu sein, und glauben Sie mir: Mein Land hat ein riesiges Potenzial, die EU zu stärken", betonte er.
Den Tag, an dem Russland den Krieg in der Ukraine begonnen habe,"war der schlimmste Tag in meinem Leben", sagte der 45-Jährige. Der einstige Stürmer - der unter anderen beim AC Mailand und beim FC Chelsea spielte - will dennoch nicht in sein Land zurückkehren, um dort zu kämpfen.
Er habe viel darüber nachgedacht, dann aber nach vielen Gesprächen unter anderem mit den ehemaligen Box-Weltmeistern Vitali und Wladimir Klitschko entschieden, im Ausland Gelder für humanitäre Hilfe zu sammeln."Jeder hat seinen Platz: Der eine an der Front, andere an anderen Orten. Ich glaube, dass ich das Richtige tue", sagte er. (dpa)
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Ukraine hat ein Viertel ihrer Aussaatfläche verloren
- 06:05 Uhr
Die Ukraine als international wichtiger Agrarproduzent hat durch den russischen Angriff etwa ein Viertel weniger Felder bestellt. Das sagte Vizelandwirtschaftsminister Taras Wyssozkyj am Montag vor Journalisten in Kiew. Die Ernte werde aber für den Eigenbedarf ausreichen, zumal dieser durch die Flucht vieler Menschen gesunken sei, prognostizierte er.
Die landwirtschaftlichen Betriebe würden nicht nur durch das Kampfgeschehen in ihrer Arbeit behindert. Wegen der Exportblockade gehe der Anbau exportorientierter Feldfrüchte zurück, sagte Wyssozkyj. Auch setzten die Bauern auf weniger anspruchsvolle Pflanzen wie Sojabohnen. Deren Anbaufläche sei trotz Krieg nahezu unverändert.
Der aufwendige Maisanbau sei dagegen von 5,5 Millionen Hektar 2021 auf nun 4,6 Millionen Hektar gesunken. Angaben zum für die Welternährung besonders wichtigen Weizen wurden nicht gemacht. (dpa)
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Die Ticker der vergangen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 13. Juni finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 12. Juni finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 11. Juni finden Sie hier
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