- 17:16 Uhr: ➤ Russische Sträflinge nach Einsatz in der Ukraine freigelassen
- 16:06 Uhr: Deutschland erwägt wohl Lieferung von Schützenpanzern Marder
- 13:31 Uhr: Putin für Ukraine-Dialog offen – wenn Kiew "territoriale Realitäten" akzeptiert
- 12:19 Uhr: Druck auf Scholz von Union und FDP: Auch Deutschland soll Kampfpanzer liefern
- 12:01 Uhr: Moskauer Patriarch Kirill ruft zu Weihnachtswaffenruhe in Ukraine auf
- 10:58 Uhr: Erdogan ruft Putin zu "einseitiger Waffenruhe" in der Ukraine auf
➤ Russische Sträflinge nach Einsatz in der Ukraine freigelassen
- 17:16 Uhr
Eine erste Gruppe russischer Sträflinge ist dem Chef der Söldnergruppe Wagner zufolge nach dem Kampfeinsatz in der Ukraine begnadigt und freigelassen worden. "Sie haben Ihren Vertrag erfüllt. Sie haben ehrenhaft gearbeitet, mit Würde", sagte Jewgeni Prigoschin in einem am Donnerstag von der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti verbreiteten Video. Darauf ist zu sehen, wie Prigoschin zu einer Gruppe teils verletzter Männer spricht, deren Gesichter nur verschwommen zu sehen sind.
Die Männer sollten von der Gesellschaft nach dem Abschluss ihres sechsmonatigen Vertrags "mit dem tiefsten Respekt behandelt werden", fordert der Geschäftsmann Prigoschin im Video vor den Männern. "Trinken Sie nicht viel zu viel, nehmen Sie keine Drogen, vergewaltigen Sie keine Frauen, machen Sie keine Dummheiten", ist der Kreml-Vertraute weiter zu hören.
Die Kämpfer der Gruppe Wagner stehen in Moskaus Offensive in der Ukraine an vorderster Front, vor allem im Kampf um die Stadt Bachmut, die die russischen Streitkräfte seit dem Sommer erfolglos einzunehmen versuchen. (AFP/tas)
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Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 17,1 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 3. Januar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 9,1 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 3. Januar).
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 5. Januar
Deutschland erwägt wohl Lieferung von Schützenpanzern Marder
- 16:06 Uhr
Deutschland erwägt nun wohl doch die Lieferung von Panzern an die Ukraine. Bei der militärischen Unterstützung werde es einen "qualitativen Schritt" geben, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise. Nach Informationen der SZ könnte es sich demnach um Schützenpanzer vom Typ Marder handeln, um die die Ukraine schon lange bittet. Demnach könnten diese aus Beständen der Bundeswehr, wahrscheinlicher aber aus Beständen der Industrie stammen.
Frankreich hatte zuvor angekündigt, der Ukraine "leichte Kampfpanzer" liefern zu wollen. Auch US-Präsident Joe
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Putin für Ukraine-Dialog offen – wenn Kiew "territoriale Realitäten" akzeptiert
- 13:31 Uhr
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich zu Gesprächen mit der Ukraine unter der Bedingung bereit erklärt, dass Kiew die "neuen territorialen Realitäten" akzeptiert. Bei einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan habe Putin bekräftigt, "dass Russland offen für einen ernsthaften Dialog" sei, erklärte der Kreml am Donnerstag.
Putin nannte dafür demnach aber die Bedingung, "dass die Behörden in Kiew sich an die bekannten und wiederholt geäusserten Forderungen halten und die neuen territorialen Realitäten beachten" müssten. Erdogan hatte zuvor zu einer Waffenruhe in der Ukraine aufgerufen. (AFP/tas)
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Druck auf Scholz von Union und FDP: Auch Deutschland soll Kampfpanzer liefern
- 12:19 Uhr
Nach Frankreichs Entscheidung zur Lieferung leichter Kampfpanzer an die Ukraine hat die FDP Bundeskanzler Scholz zu einem Kurswechsel aufgefordert. Scholz könne derartige Lieferungen auch von deutscher Seite nun nicht länger ablehnen, sagte die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann am Donnerstagmorgen der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. "Das vom Bundeskanzleramt ständig vorgeschobene Argument, Deutschland dürfe keine Alleingänge starten, ist absolut passé", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses weiter. Die Ukraine müsse nun "gewinnen, um auch unsere Freiheit und unsere Werte zu verteidigen – und das geht nur mit der Unterstützung von Panzern", betonte die Liberale.
Auch die Bundestags-CSU fordert eine europäische Initiative der Bundesregierung, um gemeinsam mit Bündnispartnern Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine zu liefern. "Wir wollen, dass die Ukraine ihr Recht auf Selbstverteidigung wahrnehmen kann. Dafür braucht sie mehr schwere Waffen – auch Leopard-2-Panzer", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der Deutschen Presse-Agentur.
SPD-Chefin
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Vorabend in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Kollegen
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Moskauer Patriarch Kirill ruft zu Weihnachtswaffenruhe in Ukraine auf
- 12:01 Uhr
Das einflussreiche Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche Patriarch Kirill hat zu einer Waffenruhe in der Ukraine während der orthodoxen Weihnacht aufgerufen. "Ich, Kirill, Patriarch von Moskau und ganz Russland, rufe alle Seiten, die an dem internen Konflikt beteiligt sind, dazu auf, das Feuer einzustellen und eine Weihnachtswaffenruhe vom 6. Januar um 12 Uhr bis 7. Januar um 24 Uhr herzustellen, damit die Gläubigen die Messen an Heiligabend und am Tag von Christi Geburt besuchen können", heisst es in einem am Donnerstag veröffentlichten Aufruf Kirills. Die Ostkirchen feiern Weihnachten nach dem julianischen Kalender am 7. Januar.
Seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist es der erste Aufruf Kirills zur zumindest befristeten Einstellung von Kampfhandlungen. Kirill gilt als enger Vertrauter Putins und hat den Krieg als Feldzug gegen das Böse gerechtfertigt. Nach der Mobilmachung im Herbst versprach er russischen Soldaten die Absolution. Der Tod in diesem Krieg sei eine Art Opfergang, mit der die Person "alle Sünden abwäscht", sagte er damals. Zuletzt sass er bei einer erweiterten Sitzung des russischen Verteidigungsministeriums mit Generälen in einem Saal.
In Kiew gilt Kirill deswegen als Kriegstreiber. Wegen der engen Verquickung der russisch-orthodoxen Kirche mit dem Kreml ist in der Ukraine auch die lange dem Moskauer Patriarchat unterstehende ukrainisch-orthodoxe Kirche unter Druck geraten. Zum Jahresende wurde der Kirche das Pachtrecht für das weltberühmte Höhlenkloster in Kiew entzogen. Die Weihnachtsmesse dort wird 2023 die Konstantinopel unterstehende Orthodoxe Kirche der Ukraine veranstalten. Die quasi neue Staatskirche in der Ukraine wurde 2018 mit Hilfe des damaligen Präsidenten Petro Poroschenko gegründet und hat zunehmend an Einfluss gewonnen. (dpa)
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Erdogan ruft Putin zu "einseitiger Waffenruhe" in der Ukraine auf
- 10:58 Uhr
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den russischen Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag aufgerufen, eine "einseitige Waffenruhe" in der Ukraine zu erklären.
Während eines Telefongesprächs habe Erdogan gesagt, dass "Aufrufe zu Frieden und Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew von einer einseitigen Waffenruhe und einer Vision für eine faire Lösung" begleitet werden sollten, erklärte das türkische Präsidialamt. Der Kreml hatte zuletzt erklärt, es werde während der orthodoxen Weihnachtsfeiertage keine Feuerpause geben. (AFP/tas)
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Geheimdienste: Verlegung von Langstreckenbombern schwächt russisches Militär
- 10:22 Uhr
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste wird das russische Militär durch die Verlegung seiner Langstreckenbomber in den Osten Russlands geschwächt. Zusätzlicher Aufwand bei der Wartung und die grössere Distanz zur Ukraine würden die begrenzten Flugstunden der alternden Langstreckenbomber des Typs Tu-95MS weiter verringern, hiess es am Donnerstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Dennoch werde Moskau weiterhin in der Lage sein, vom Osten Russlands aus Angriffe mit aus der Luft gestarteten Marschflugkörpern auf die Ukraine durchzuführen, da die Waffen eine Reichweite von 5.000 Kilometern hätten.
London bezieht sich bei seiner Einschätzung auf ukrainische Angaben, denen zufolge Russland Langstreckenbomber und weitere Waffen Ende Dezember nach Osten verlegt haben soll. Zuvor wurde demnach am 5. und 26. Dezember der südrussische Militärflugplatz Engels von Angriffen getroffen. Die Verlegung der Waffen in weiter von der Ukraine entfernte Gebiete sei mutmasslich eine Reaktion auf diese Angriffe, meinen die Briten. (dpa/tas)
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USA erwägen Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine
- 09:03 Uhr
Die US-Regierung zieht die Lieferung von Schützenpanzern des Modells "Bradley" an die Ukraine in Erwägung. Die gepanzerten Kettenfahrzeuge verfügen laut US-Militär normalerweise über eine Kanone, ein Maschinengewehr sowie panzerbrechende Raketen. US-Präsident Joe Biden bejahte am Mittwoch die Frage eines Reporters, ob die Lieferung der Schützenpanzer an die Ukraine von der Regierung erwogen werde. Er nannte keine Einzelheiten. Damit blieb zunächst unklar, welche Modellvariante des "Bradley" für Kiew in Frage käme.
Frankreich sagte der Ukraine am Mittwoch die Lieferung "leichter Kampfpanzer" zu. Es geht dabei um den Spähpanzer AMX-10 RC. Die Ukraine bittet ihre Verbündeten seit langem um Kampf- und Schützenpanzer westlicher Bauart. Deutschland lehnt die Bereitstellung von Kampfpanzern – darunter etwa der deutsche Leopard – für die Ukraine bislang ab.
Die USA liefern bereits verschiedene schwere Waffensysteme an die Ukraine, darunter die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, die den russischen Streitkräften mitunter schwere Verluste zufügen. Beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymr Selenskyj kurz vor Weihnachten in Washington sicherte Biden der Ukraine auch die Lieferung eines Flugabwehrsystems vom Typ Patriot zu. (dpa)
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Selenskyj: Französische Panzerlieferungen sind wichtiges Signal
- 07:44 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die angekündigte Lieferung französischer Spähpanzer als wichtiges Signal auch an andere westliche Staaten gewertet. "Frankreich hebt die Verteidigungsunterstützung für die Ukraine auf ein neues Level und ich danke Präsident (Emmanuel) Macron für diese Führungsrolle", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Mittwochabend. "Das sendet ein klares Signal an alle unsere Partner: Es gibt keinen rationalen Grund, weshalb Panzer westlicher Bauart bislang nicht an die Ukraine geliefert wurden."
Macron sagte Selenskyj am Mittwoch die Lieferung des Panzers AMX-10 RC zu. Der Radpanzer mit grosser Kanone wird vor allem zur Aufklärung eingesetzt. Wie viele Panzer Frankreich der Ukraine bis wann übergeben will, war zunächst noch unklar. Aus dem Élyséepalast hiess es, dies seien die ersten Kampfpanzer westlicher Bauart, die an die ukrainischen Streitkräfte geliefert würden.
Andere westliche Panzer hat die Ukraine in der Vergangenheit hingegen bereits erhalten, auch wenn es sich dabei eher um Truppentransporter wie das US-Modell M113 – ein kleineres Kettenfahrzeug – handelte. Deutschland hat der Ukraine zudem 30 Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard zur Verfügung gestellt. Einen vollwertigen westlichen Kampfpanzer wie zum Beispiel das französische Modell Leclerc oder den deutschen Leopard hat die von Russland angegriffene Ukraine bislang nicht erhalten. (dpa)
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Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 4. Januar finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 3. Januar finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 2. Januar finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 1. Januar finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 30. Dezember finden Sie hier
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