Die Ukraine meldet erfolgreiche Attacken auf der Krim. Ein "strategisch wichtiger Standort" der russischen Luftabwehr sei getroffen worden. Eine russische Bestätigung steht noch aus - ein russischer Telegram-Kanal bestätigt aber einen Angriff.

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Bei einem Angriff mit Wasserdrohnen und Raketen hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim einen Stützpunkt der russischen Flugabwehr getroffen. Bei dem nächtlichen Angriff sei ein "strategisch wichtiger Standort des russischen Luftabwehrsystems" an der Westküste der 2014 von Russland annektierten Halbinsel getroffen worden, teilte die ukrainische Armee am Montag im Onlinedienst Telegram mit.

Medien zufolge wurde eine Stellung nahe der Ortschaft Oleniwka von Raketen des US-Typs ATACMS getroffen, wobei 17 Soldaten verletzt und fünf Fahrzeuge beschädigt worden sein sollen. Moskau hat dies offiziell nicht bestätigt.

Die ukrainische Armee erklärte, ihre Streitkräfte hätten "erfolgreich" den Standort des Luftabwehrsystems an der Westküste getroffen. Nähere Einzelheiten nannte sie zunächst nicht.

Russischer Telegram-Kanal bestätigt "kombinierten Angriff" der Ukraine auf die Krim

Die russischen Behörden äusserten sich zunächst nicht dazu. Der russische Telegram-Kanal Rybar, welcher der russischen Armee nahesteht und dem mehr als 1,2 Millionen Konten folgen, sprach lediglich von einem "kombinierten Angriff" Kiews auf die Krim.

Den Angaben zufolge feuerten die ukrainischen Streitkräfte zwei Raketen vom Typ ATACMS auf die westliche Krim. Russische Versuche, die Raketen abzuschiessen, seien gescheitert. Es habe jedoch keine grösseren Schäden gegeben, meldete Rybar. Kurz darauf seien drei ukrainische Marinedrohnen vor Sewastopol entdeckt worden. Sewastopol ist Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim.

Russland will ukrainische Marschflugkörper zerstört haben

Das russische Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, man habe einen Angriff von Wasserdrohnen in der Nacht abgewehrt. Kräfte der Schwarzmeerflotte hätten in der Nacht vor der Küste eine Drohnenattacke unterbunden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Montag auf Telegram mit.

Bei einem weiteren Angriff gegen die Mittagszeit seien acht Marschflugkörper des Typs Storm Shadow über der Krim abgefangen und zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal mit. Über der Hafenstadt Sewastopol waren es laut Raswoschajew zwei "Flugobjekte". Dabei sei ein 57-jähriger Mann durch herabfallende Trümmer am Bein verletzt worden.

Ukrainische Angriffe auf russische Gebiete haben seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni zugenommen. Die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim wird regelmässig ins Visier genommen, da sie Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte und eine wichtige Nachschubroute für die russischen Streitkräfte in der Süd- und Ostukraine ist. Unter anderem wurden dabei eine wichtige Kriegswerft, Marineschiffe und der Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte schwer beschädigt. (AFP/dpa/ank)

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