• 22:23 Uhr: ➤ Biden reist vor Jahrestag von Ukraine-Krieg nach Polen
  • 20:03 Uhr: Selenskyj bei Sportkonferenz gegen Russlands Olympia-Teilnahme
  • 17:58 Uhr: Kremlkritiker für föderales System in Russland nach Machtwechsel
  • 17:36 Uhr: Russische Kräfte vermelden Fortschritte um umkämpfte Städte Bachmut und Wuhledar
  • 16:35 Uhr: Selenskyj verteilte bei EU-Gipfel Listen mit Waffenwünschen
  • 14:56 Uhr: Selenskyj appelliert nach russischen Raketenangriffen an Nato
  • 14:05 Uhr: Rumänien weist Angaben zu russischer Rakete in rumänischem Luftraum zurück
  • 12:17 Uhr: Briten: Russen rücken auf Bachmut und Wuhledar vor – hohe Verluste

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Biden reist vor Jahrestag von Ukraine-Krieg nach Polen

  • 22:23 Uhr

US-Präsident Joe Biden wird kurz vor dem ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine Polen besuchen. Biden wird vom 20. bis 22. Februar in das an die Ukraine angrenzende Land reisen, wie seine Sprecherin Karine Jean-Pierre am Freitag in Washington mitteilte. Geplant ist unter anderem ein Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda, bei dem es auch um die weitere Unterstützung der Ukraine und die Stärkung der Nato gehen soll.

Biden will auch die Staats- und Regierungschefs des Formats Bukarest Neun (B9) treffen, wie Jean-Pierre weiter mitteilte. Gemeint sind die mittel- und osteuropäischen Nato-Mitglieder Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Tschechien, Ungarn und die Slowakei. Geplant ist zudem eine Rede des US-Präsidenten.

Biden hatte Polen bereits im März vergangenen Jahres rund einen Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine besucht. Für Aufsehen sorgte der Präsident mit einer Rede am Königsschloss in Warschau, bei der er vom Skript abwich und über den russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte: "Dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben." Das Weisse Haus versicherte umgehend, Biden strebe keinen "Regimewechsel" in Moskau an.

Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland. Washington hat dem angegriffenen Land seit Kriegsbeginn Waffen und andere Rüstungsgüter im Wert von rund 30 Milliarden Dollar (knapp 28 Milliarden Euro) zugesagt.(afp)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 18,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 7. Februar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 10,1 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 7. Februar).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 10. Februar

Selenskyj bei Sportkonferenz gegen Russlands Olympia-Teilnahme

  • 20:03 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einer internationalen Video-Konferenz von Sportministern und anderen ranghohen Vertretern gegen die Teilnahme von Athleten aus Russland und Belarus an internationalen Wettkämpfen protestiert. "Während Russland tötet und terrorisiert, haben Vertreter dieses Terrorstaates keinen Platz bei Sport- und olympischen Wettkämpfen", sagte Selenskyj. Er veröffentlichte seine Rede am Freitag in seinem Telegram-Kanal. Wegen des russischen Angriffskrieges sei letztlich auch eine neutrale Flagge mit Blut getränkt und nicht tragbar.

Die Ukraine sieht Belarus ebenfalls als Kriegspartei, weil das Land den russischen Truppen Militärbasen für Angriffe zur Verfügung stellt. Selenskyj rief die Funktionäre auf, sich für den Schutz der olympischen Prinzipien einzusetzen und eine Zulassung von russischen Sportlerinnen und Sportlern zu den Wettbewerben zu verhindern. Der Präsident erneuerte zudem seine Kritik am Internationalen Olympischen Komitee (IOC), das seine "Ehrlichkeit leider verloren hat".

Auf Initiative von Grossbritannien berieten am Freitag mehr als 30 Nationen über eine gemeinsame Reaktion auf die IOC-Ankündigung, Athleten aus Russland und Belarus die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen unter bestimmten Voraussetzungen ermöglichen zu wollen. Eine deutlich ablehnende Haltung vor allem mit Blick auf Olympia 2024 in Paris galt als wahrscheinlich. Die Ukraine droht auch mit einem Boykott, sollte das IOC die Sportler zulassen.

Das für Sport zuständige Bundesinnenministerium erklärte im Anschluss, auch bei den Beratungen bekräftigt zu haben, einen Start russischer und belarussischer Sportler in Paris abzulehnen. "Es gibt aus unserer Sicht keinen Anlass, den russischen und belarussischen Sport zur Rückkehr in die Wettkämpfe einzuladen. Den ukrainischen Athletinnen und Athleten muss weiterhin die uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung der internationalen Sportgemeinschaft gelten. Die Bestrebung des IOC zur Wiederaufnahme der russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten ist der falsche Weg", teilte ein Sprecher des Innenministeriums auf dpa-Anfrage mit.

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte bereits Ende Januar betont: "Der Sport sollte in seiner Verurteilung des brutalen Krieges, den Putin gegen die ukrainische Zivilbevölkerung führt, klar sein. Grosse Sportereignisse finden nicht im luftleeren Raum statt." Russland hingegen betont, dass Sport und Politik getrennt werden müssten.

Derzeit sind Russland und Belarus von vielen internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen. Das IOC strebt aber eine Rückkehr von Athletinnen und Athleten aus beiden Ländern auf die internationale Sportbühne unter neutraler Flagge an, sofern sie sich klar zur olympischen Charta bekennen und den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen. IOC-Präsident Thomas Bach hatte jüngst erklärt, ein Ausschluss "wegen eines Passes oder des Geburtsorts" verstosse gegen das Diskriminierungsverbot.(dpa)

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Kremlkritiker für föderales System in Russland nach Machtwechsel

  • 17:58 Uhr

Der russische Kremlgegner Michail Chodorkowski setzt sich mit anderen Dissidenten für einen Staatsumbau und Machtwechsel in Moskau ein. Dabei gehe es nicht um eine Zerschlagung Russlands, sondern vielmehr um ein föderales Modell, sagte er in einem Interview der Schweizer Zeitung "Blick" (Freitag). Dies werde er auch kommende Woche bei der Münchner Sicherheitskonferenz betonen, sagte der Ex-Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, der nach Kritik an Präsident Wladimir Putin verurteilt wurde und mehrere Jahre in einem Straflager verbrachte. Er lebt heute in London.

"Es gibt zwei Wege", sagte Chodorkowski. "Der eine ist das jugoslawische Modell, bei dem Russland in mehrere Staaten aufgeteilt würde. Das wäre sehr gefährlich und könnte zu nuklearen Konflikten und zu neuen Diktaturen führen. Ich befürworte den Weg des kompletten Neuaufbaus und die Entwicklung zu einem parlamentarischen und föderalistischen Modell – ähnlich wie die Schweiz." Die russischen Eliten müssten überzeugt werden, dass sie sich von der Regierung abwenden können, "ohne dass ihnen der Kopf abgehauen wird". Es gebe Widerstand, der aber erst sichtbar werde, wenn die Regierung ins Taumeln gerate. Er und seine Mitstreiter seien mit Eliten in Kontakt und erreichten die Öffentlichkeit über soziale Medien.

Ein Umbau des Staates brauche mindestens zwanzig Jahre, sagte Chodorkowski. "Russland befindet sich in der Entwicklung zurzeit da, wo Deutschland kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges gestanden hat." Er ermunterte westliche Länder, russische Ingenieure und andere Fachkräfte abzuwerben und ihnen die Niederlassung in westlichen Ländern zu erleichtern, um Russland zu schwächen. (dpa/tas)

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Russische Kräfte vermelden Fortschritte um umkämpfte Städte Bachmut und Wuhledar

  • 17:36 Uhr

Bei ihrer Offensive auf die umkämpften ostukrainischen Städte Bachmut und Wuhledar haben russische Kräfte nach eigenen Angaben vom Freitag weitere Fortschritte gemacht. Nahe Bachmut hätten russische Soldaten "ihre Stellungen im Nordteil verstärkt", erklärte Denis Puschilin, Verantwortlicher der pro-russischen Separatisten, nach von russischen Nachrichtenagenturen zitierten Angaben vom Freitag.

Das Vorgehen ist Teil der seit Monaten unter grossen Verlusten verfolgten Strategie russischer Truppen, Bachmut von Norden, Süden und Osten aus einzukreisen. Im weiter südlich gelegenen Wuhledar rückten russische Kräfte demnach bereits auf die unmittelbare Umgebung der Stadt vor.

Bei Bachmut sei es Russland gelungen, "drei der vier Versorgungsstrassen" der ukrainischen Armee in die Stadt zu kappen, erklärte Separatistenvertreter Puschilin. Lediglich die Verbindung ins weiter westlich gelegene Tschassiw Jar sei noch aktiv.

In Wuhledar, einer weiteren strategisch wichtigen Stadt, in der Moskau zuletzt seinen Druck erhöht hatte, festigten russische Truppen Puschilin zufolge ebenfalls ihre Stellungen. Die ukrainischen Kräfte verlegten "kontinuierlich" Reservisten in die Gegend, um den russischen Vormarsch zu stoppen.

1.400 Zivilisten befänden sich noch in Wuhledar, russische Kräfte transferierten einen Teil von ihnen in bereits besetztes Gebiet, erklärte Puschilin weiter. Die Ukraine greife indes russisch besetzte Städte hinter der Front an und zerstöre "lebenswichtige und zivile Infrastruktur". Die Lage bleibe "ständig angespannt".

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Selenskyj verteilte bei EU-Gipfel Listen mit Waffenwünschen

  • 16:35 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten Wunschlisten bezüglich neuer Waffenlieferungen verteilt. Selenskyj habe detaillierte Listen übergeben, sagte ein ranghoher EU-Beamter am Freitag nach Ende des Gipfels in Brüssel. Den Angaben zufolge sind die Wünsche auf die jeweiligen Lagerbestände der Mitgliedstaaten zugeschnitten. Damit solle der Druck auf die einzelnen Staaten erhöht werden, zur Verteidigung im Krieg gegen Russland mehr zu liefern.

Die Ukrainer wüssten besser als die Staats- und Regierungschefs, was in den Lagern vorhanden sei, ergänzte der EU-Beamte. "Es ist ziemlich geschickt, was die Ukrainer tun. (...) Sie wissen genau, was sie brauchen, und sie wissen, was sie fragen müssen." Auf die Frage, woher die Ukrainer die Informationen haben, sagte der Beamte: "Sie sind informiert, sie haben Kontakte." Angesichts solcher Geheimdienstfähigkeiten sei es auch kein Wunder, dass sie sich gegen Russland zur Wehr setzen könnten.

Aus deutschen Regierungskreisen hiess es am Freitag in Berlin, die deutsche Delegation habe keine Liste von Selenskyj erhalten. Zum Beispiel Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer und Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas bestätigten hingegen den Erhalt. Denkbar ist, dass Bundeskanzler Olaf Scholz und auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron keine Liste erhielten, weil sie sich bereits am Dienstagabend in Paris mit Selenskyj ausgetauscht hatten. (dpa/tas)

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Selenskyj appelliert nach russischen Raketenangriffen an Nato

  • 14:56 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die neuen Raketenangriffe auf sein Land als "Herausforderung für die Nato" bezeichnet und um Hilfe gebeten. "Das ist Terror, den man stoppen kann und muss", wandte sich der Staatschef am Freitag in einer Videobotschaft aus Kiew an das westliche Militärbündnis. Selenskyj betonte ebenso wie Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj, dass russische Raketen durch den Luftraum Rumäniens geflogen seien. Rumänien gehört sowohl der EU als auch der Nato an.

Das Verteidigungsministerium in Bukarest hatte bereits vor Selenskyjs Aussagen der Darstellung widersprochen, dass rumänischer Luftraum verletzt worden sei. Die russischen Raketen seien in 35 Kilometer Entfernung von der rumänischen Grenze über das Gebiet des Nachbarlands Moldau geflogen. Das Aussenministerium der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau bestellte deshalb den russischen Botschafter ein.

Am Freitag wurden der ukrainischen Luftwaffe zufolge bis zum Nachmittag von 71 abgefeuerten russischen Raketen 61 abgefangen. Es habe aber auch Treffer bei der Infrastruktur gegeben, berichtete das ukrainische Energieministerium. In sechs Gebieten gebe es grössere Probleme mit der Stromversorgung. Seit Oktober greift Russland in der Ukraine verstärkt Kraftwerke und Stromleitungen an. (dpa/tas)

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Rumänien weist Angaben zu russischer Rakete in rumänischem Luftraum zurück

  • 14:05 Uhr

Das rumänische Verteidigungsministerium hat ukrainische Angaben zurückgewiesen, wonach zwei russische Raketen vor ihrem Angriff in der Ukraine den rumänischen Luftraum und damit Nato-Territorium durchquert hätten. Die rumänische Flugabwehr habe ein "von einem russischen Schiff im Schwarzen Meer in der Nähe der Krim-Halbinsel abgefeuertes Geschoss" entdeckt, aber dies sei "zu keinem Zeitpunkt" den rumänischen Luftraum eingedrungen, erklärte das Verteidigungsministerium in Bukarest.

Der ukrainische Armeechef Walery Saludschny hatte zuvor erklärt, zwei russische Marschflugkörper hätten am Morgen Rumänien und Moldau überflogen, bevor sie in den ukrainischen Luftraum vorgedrungen seien.

Moldau gab kurz darauf bekannt, eine Rakete habe den eigenen Luftraum in Richtung Ukraine durchquert. Das Aussenministerium erklärte, es werde den russischen Botschafter einbestellen, "um die russische Seite auf die inakzeptable Verletzung unseres Luftraums durch eine russische Rakete hinzuweisen, die heute über das souveräne Territorium der Republik Moldau geflogen ist". (AFP)

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Briten: Russen rücken auf Bachmut und Wuhledar vor – hohe Verluste

  • 12:17 Uhr

Wagner-Söldner und reguläre russische Truppen sind nach Einschätzung britischer Militärexperten in den vergangenen Tagen auf die ostukrainischen Städte Bachmut und Wuhledar vorgerückt – erlitten dabei aber teils hohe Verluste. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor. "Russische Kräfte dominieren zunehmend die nördlichen Zufahrtswege nach Bachmut. Im Süden sind russische Einheiten auf den westlichen Rand des Ortes Wuhledar vorgerückt", heisst es darin.

Russische Truppen hätten wohl besonders hohe Verluste um Wuhledar erlitten, weil unerfahrene Einheiten zum Einsatz gekommen seien, heisst es. Bei einem einzigen Vorfall seien 30 weitgehend intakte gepanzerte Fahrzeuge nach einem missglückten Angriff zurückgelassen worden.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar 2022 unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Niederlande: 18 geleaste Leopard-Panzer kommen nicht in die Ukraine

  • 11:24 Uhr

Die 18 Leopard 2-Panzer, die die Niederlande von Deutschland leasen, werden nicht der Ukraine zur Verfügung gestellt. Das habe die deutsche Bundesregierung entschieden, teilte Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren der Nachrichtenagentur ANP zufolge am Donnerstag dem Parlament in Den Haag mit. "Das war eine militärische Entscheidung." Die Niederlande hatten zuvor erwogen, die Panzer von Deutschland zu kaufen und der Ukraine zu schenken.

Die Niederlande beteiligen sich aber gemeinsam mit Deutschland und Dänemark finanziell und personell an der Lieferung von rund 100 Leopard-Panzern des Modells 1A5. (dpa)

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Ukrainischer Gouverneur: Russische Offensive hat bereits begonnen

  • 10:17 Uhr

Das russische Militär hat erneut massive Drohnen- und Raketenangriffe gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine durchgeführt. In der umkämpften Region Saporischschja etwa soll nach Angaben des Militärgouverneurs Anatolij Kurtjew die grösste Anzahl von Geschossen seit Beginn der Invasion eingeschlagen sein.

Der Jahrestag des russischen Angriffskrieges am 24. Februar rückt näher. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, intensiviert Moskau laut Kiew seine Angriffe, um mit Erfolgen an der Front prahlen zu können.

Pawlo Kyrylenko, Gouverneur der ukrainischen Region Donezk, sagte im ukrainischen Fernsehen, dass die erwartete grosse Offensive der russischen Truppen im Osten der Ukraine bereits begonnen habe. "Ja, definitiv", antwortete er auf die Frage danach.

In Städten wie Bachmut, Awdijwka und Wuhledar würden "die Kräfte und Mittel des Feindes mit täglicher Intensität" eskalieren. "Sie versuchen, diese Gebiete und wichtigen Städte einzunehmen, um neue Erfolge zu erzielen", so Kyrylenko weiter. (tas)

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Mehrere Regionen in der Ukraine mit russischen Raketen angegriffen

  • 09:03 Uhr

Das russische Militär hat erneut massive Drohnen- und Raketenangriffe gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine durchgeführt. "Die Okkupanten haben Schläge gegen die kritische Infrastruktur geführt. Zehn Einschläge wurden registriert", schrieb der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal. Es gebe Stromausfälle, teilte er mit. Auch aus anderen Regionen wurden in der Nacht Einschläge vermeldet.

In der ebenfalls umkämpften Region Saporischschja sollen offiziellen Angaben nach innerhalb einer Stunde 17 Geschosse eingeschlagen sein. "Das ist die grösste Anzahl seit Beginn der Invasion", teilte Militärgouverneur Anatolij Kurtjew auf seinem Telegram-Kanal mit.

Medienberichten zufolge waren in der Nacht auch Explosionen in der Millionenstadt Dnipro und im Gebiet Winnyzja zu hören. Laut dem Leiter der Gebietsverwaltung von Dnipropetrowsk, Serhyj Lysak, stammten die Explosionen von der ukrainischen Flugabwehr. Diese habe alle einfliegenden Drohnen abgefangen. In der Industriestadt Krywyj Rih sei jedoch eine Rakete in ein Objekt der Energieversorgung eingeschlagen. "Dort gibt es ernsthafte Schäden", zudem sei ein 46-jähriger Mann verletzt worden, so Lysak.

Am Freitagmorgen gab es erneut landesweit Luftalarm. Gegen 8:30 Uhr Ortszeit (7:30 Uhr MEZ) heulten auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wieder die Alarmsirenen, um vor einem weiteren russischen Raketenangriff zu warnen. Seit dem Herbst hat Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine mit dem systematischen Beschuss von Anlagen der zivilen Energie-Infrastruktur begonnen. (dpa)

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Portugal will Ukraine drei Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A6 liefern

  • 08:14 Uhr

Der portugiesische Regierungschef António Costa hat der Ukraine drei moderne Kampfpanzer des Typs Leopard 2A6 zugesagt. Das erklärte der sozialistische Politiker beim EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel, wie die staatliche portugiesische Nachrichtenagentur Lusa meldete. Als möglichen Zeitpunkt der Entsendung hatte Costa schon zuvor im staatlichen TV-Sender RTP einen auf europäischer Ebene avisierten Zeitraum "bis Ende März" genannt.

Sein Land werde der Ukraine "alle Unterstützung für den Kampf" zukommen lassen, zu der Portugal in der Lage sei, betonte Costa in Brüssel kurz vor einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj. "Es wäre eine Tragödie für die Welt, wenn der Krieg mit einem Sieg" Russlands enden würde, einem Land, das als Aggressor "gegen das Völkerrecht" verstösst und "das Recht auf Unversehrtheit der Grenzen, das Recht auf Souveränität der Völker und das Recht auf Selbstbestimmung jeder Nation" missachte, zitierte Lusa den portugiesischen Regierungschef weiter.

Portugal verfügt über insgesamt 37 Leopard 2A6, die vor Jahren gebraucht den Niederlanden abgekauft wurden. In Berlin hatte die Bundesregierung am 25. Januar angekündigt, 14 Leopard 2A6 an die Ukraine zu liefern, nachdem Polen schon eine Liefergenehmigung für ältere Leopard 2A4 beantragt hatte. (dpa)

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Macron: Kampfjets für Ukraine "auf keinen Fall in kommenden Wochen"

  • 07:01 Uhr

Der französische Präsident Emmanuel Macron schliesst Kampfjet-Lieferungen an die Ukraine nicht aus, auch wenn diese "auf keinen Fall in den kommenden Wochen" erfolgen dürften. Grund seien unter anderem notwendige Vorlaufzeiten und Ausbildungserfordernisse, sagte er am frühen Freitagmorgen nach Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilgenommen hatte. Macron betonte nach Gesprächen mit den Staats- und Regierungschefs der EU, dass Kampfjets nicht das seien, was die Ukraine gerade im Krieg gegen den Angreifer Russland benötige.

Wichtiger sei beispielsweise zusätzliche Artillerie, sagte er. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) entgegnete bei einer Pressekonferenz nach dem Gipfel auf die Frage, ob es doch eine Bewegung hin zu Kampfjet-Lieferungen an die Ukraine gebe, nur knapp: "Das war hier kein Gesprächsthema."

Deutlicher positioniert hatte sich zu dem Thema die slowakische Regierung, nachdem Selenskyj das Nachbarland direkt um Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 gebeten hatte. Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger sagte ihm daraufhin zu, "an der Erfüllung dieses Wunsches zu arbeiten", wie aus der Aufzeichnung eines kurzen Gesprächs der beiden Politiker hervorgeht, die das Regierungsamt in Bratislava herausgab. "Es ist im Interesse der slowakischen und der europäischen Sicherheit, Ihnen zu helfen", antwortete Heger Selenskyj am Rande des EU-Gipfels.

Der slowakischen Nachrichtenagentur TASR erklärte Heger, die konkrete Vorgehensweise der Kampfflugzeug-Übergabe werde man nicht nur innerhalb der Slowakei, sondern auch auf europäischer Ebene klären – denn die Slowakei würde die MiG-29 im Rahmen eines EU-Finanzierungsmechanismus an die Ukraine übergeben. Deshalb sei auch der Zeitpunkt der Übergabe noch offen. Die slowakische Regierung sei aber daran interessiert, dass die Verhandlungen darüber möglichst rasch abgeschlossen würden. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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