- 21:18 Uhr: ➤ Ukrainische Luftwaffe schiesst mehrere russische Ballons über Kiew ab
- 19:01 Uhr: Lage an der Front im Osten laut Ukraine "verschlechtert"
- 16:48 Uhr: Kein Einziehen russischer Vermögenswerte in der Schweiz für Ukraine-Wiederaufbau
- 16:20 Uhr: Deutsche Panzerkoalition für Ukraine verfehlt vorerst ihr Ziel
- 15:52 Uhr: Ausbildung der ukrainischen Flugabwehr kommt schnell voran
- 14:44 Uhr: Von der Leyen nennt Details neuer Sanktionen gegen Russland
- 13:31 Uhr: Habeck: Deutsche Panzerlieferungen kommen "ein bisschen zu spät"
- 12:34 Uhr: Tschetschenenchef Kadyrow spricht von Besetzung Ostdeutschlands
➤ Ukrainische Luftwaffe schiesst mehrere russische Ballons über Kiew ab
- 21:18 Uhr
Die ukrainische Luftwaffe hat nach Behördenangaben mehrere offenbar von Russland aus gestartete, mutmassliche Spionageballons über der Hauptstadt Kiew gesichtet und die meisten davon abgeschossen.
Offizielle Stellen in Kiew erklärten am Mittwoch, die Ballons könnten mit Aufklärungsausrüstung ausgestattet und gestartet worden sein, um "unsere Luftabwehr aufzudecken und zu erschöpfen". Die meisten seien abgeschossen worden. Die Behörden würden die Trümmer "sorgfältig untersuchen", fügte die Stadtverwaltung in Kiew hinzu. Die Ballons hatten in der Hauptstadt Luftalarm ausgelöst.
Zuvor hatte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe Juryj Ignat erklärt, Russland setze Ballons ein, die "praktisch nichts kosten", damit die Ukraine ihre Flugabwehrraketen verschwendet. "Die Russen werden alle verfügbaren Methoden der Kriegsführung einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen", sagte Ignat der Nachrichtenagentur AFP. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Geräte "eine Art Überwachung durchführen können", daher sei es wichtig, "sie zu verstehen", fügte er hinzu.
Der Luftwaffe zufolge handelt es sich um gewöhnliche, mit Gas gefüllte Ballons mit einem Reflektor und einem Radar. Da es sich dennoch um ein Luftziel handele, seien die Luftabwehrsysteme gezwungen, zu reagieren, sagte Ignat. (afp)
+++
Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 18,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 7. Februar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 10,1 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 7. Februar).
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
+++
Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 15. Februar
Generalinspekteur bestätigt Zeitplan zum Einsatz von Leopard-Panzern
- 19:23 Uhr
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hat den baldigen Einsatz von deutschen Panzern im Ukraine-Krieg bestätigt. "Ich gehe davon aus, dass unsere Leoparden und Marder noch im März in der Ukraine zum Einsatz kommen", sagte Zorn der "Welt". Es habe gedauert, Mehrheiten für die Lieferung zu organisieren, aber nun gelte: "Wenn wir uns entscheiden, ein Waffensystem zu liefern, dann machen wir es auch nachhaltig. Sprich: mit den entsprechenden Ersatzteilpaketen und der dazugehörigen Munition."
Die Bundeswehr hatte am Montag mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten am Kampfpanzer Leopard 2 begonnen. Sie solle zum Ende des ersten Quartals abgeschlossen sein, um auch die Übergabe "synchronisiert" durchführen zu können. (dpa)
+++
Lage an der Front im Osten laut Ukraine "verschlechtert"
- 19:01 Uhr
Die ukrainischen Soldaten in der hart umkämpften Stadt Bachmut halten ihre Stellungen laut dem ukrainischen Präsidenten
Die Situation in Bachmut im Osten des Landes sei im Moment "die schwierigste" landesweit, räumte Selenskyj ein und nannte als weiteren kritischen Ort Wuhledar südlich von Bachmut. Auf beide Orte in der Region Donezk waren russische Kräfte in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben weiter vorgerückt.
Auch in der an Donezk angrenzenden Provinz Luhansk hat sich die Lage nach Angaben des Gouverneurs Serhij Hajdaj "verschlechtert", dies gelte insbesondere für die Ortschaften Kreminna und Bilohoriwka, auf die Russland immer wieder Luftangriffe fliegt.
Bei Angriffen auf Pokrowsk, einer weiter von der Frontlinie entfernten Stadt im Osten, wurde am Mittwochmorgen ein Wohnhaus getroffen. Nach Angaben der ukrainischen Rettungskräfte wurde mindestens ein Mensch getötet, zwölf weitere wurden verletzt. Mindestens zwei weitere Menschen waren den Behörden zufolge noch verschüttet. (afp)
+++
Kein Einziehen russischer Vermögenswerte in der Schweiz für Ukraine-Wiederaufbau
- 16:48 Uhr
Die Schweiz kann nach Angaben ihrer Regierung keine russischen Vermögenswerte im Land für den Wiederaufbau der Ukraine beschlagnahmen. Eine von der Regierung beauftragte Arbeitsgruppe sei zu dem Schluss gekommen, dass die entschädigungslose Enteignung von Privatvermögen rechtmässiger Herkunft nach Schweizer Recht nicht zulässig sei, hiess es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung.
Die traditionell bündnisneutrale Schweiz hatte sich nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor fast einem Jahr den EU-Sanktionen gegen Moskau angeschlossen. Seitdem hat die wohlhabende Alpenrepublik russische Vermögenswerte in Milliardenhöhe eingefroren.
Angesichts internationaler Vorschläge, diese zu beschlagnahmen und das Geld für den Wiederaufbau der Ukraine zu verwenden, hatte der Bundesrat eine Arbeitsgruppe des Justizministeriums gebeten, die Rechtmässigkeit eines solchen Vorgehens zu klären.
Diese erklärte nun, das Einziehen eingefrorener Privatvermögen sei mit der Bundesverfassung und der geltenden Rechtsordnung unvereinbar und verletze die internationalen Verpflichtungen der Schweiz.
Bern erklärte zugleich, dass die Unterstützung für die Ukraine unabhängig von den Diskussionen über eingefrorene Vermögenswerte fortgesetzt werde. Es würden weitere Gespräche geführt, unter anderem über die Möglichkeit, die Währungsreserven der russischen Zentralbank und andere staatliche Vermögenswerte zu beschlagnahmen. (afp)
+++
Deutsche Panzerkoalition für Ukraine verfehlt vorerst ihr Ziel
- 16:20 Uhr
Die Ukraine wird vorerst nicht die von Deutschland in Aussicht gestellte Menge an Kampfpanzern erhalten. Nach Angaben von Bundesverteidigungsminister
Die Bundesregierung hatte am 25. Januar das Ziel ausgegeben, "rasch zwei Panzer-Bataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen". Diese sind in der Ukraine üblicherweise mit jeweils 31 Panzern ausgestattet.
Von Polen koordiniert seien mittlerweile knapp 30 Leopard 2A4 zusammengekommen, erklärte Pistorius am Mittwoch in der Nato-Zentrale, wo das Treffen der Panzerkoalition am Rande eines Verteidigungsministertreffens von Deutschland, Polen und der Ukraine organisiert wurde.
Auf der anderen Seite geben es allerdings nur die 14 von Deutschland versprochenen Leopard 2A6 und 3 dieser Panzer aus Portugal. Schweden prüfe noch, ob sie Panzer zur Verfügung stellen könnten und in welchem Umfang. (dpa)
+++
Ausbildung der ukrainischen Flugabwehr kommt schnell voran
- 15:51 Uhr
Die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Flugabwehrsystem Patriot in Deutschland kommt nach Einschätzung der Luftwaffe zügig voran. Die Ukrainer seien hochmotiviert und oft schon im Einsatz erfahren, so dass es "schneller geht als erwartet", sagte der Kommandeur des deutschen Ausbildungsverbandes am Mittwoch. Der Lehrgang für etwa 70 Männer läuft etwa zwei Wochen an einem Bundeswehrstandort, der aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden soll.
Patriot ("Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target") zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen - abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.
Deutschland hatte sich zusammen mit den USA bereiterklärt, der Ukraine jeweils ein System der modernen Flugabwehr zur Verteidigung gegen russische Angriffe zu überlassen, die verstärkt auf die zivile Infrastruktur des Landes zielen. (dpa)
+++
Von der Leyen nennt Details neuer Sanktionen gegen Russland
- 14:44 Uhr
Knapp ein Jahr nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Details geplanter weiterer Sanktionen gegen Russland bekannt gegeben. So solle es Exportbeschränkungen für elektronische Bauteile geben, "die in russischen Waffensystemen einschliesslich Drohnen, Raketen und Helikoptern verwendet werden können", sagte von der Leyen am Mittwoch in Strassburg.
Das in Vorbereitung befindliche zehnte Sanktionspaket ziele zudem auf "viele Industriegüter, die Russland braucht" und die es nicht als Ausgleich von Drittländern bekommen könne. Auch Unternehmen im Iran sollen laut der Kommissionspräsidentin mit Sanktionen belegt werden, weil diese Russland mit Drohnen versorgt hätten, die zu Angriffen auf Zivilisten in der Ukraine verwendet worden seien. Dabei geht es auch um iranische Firmen mit Nähe zu Irans Revolutionsgarde.
Wie der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell ankündigte, sollen zudem weitere Entscheidungsträger, hohe Regierungsbeamte und Parlamentarier auf die Sanktionsliste aufgenommen werden. Borrell forderte die EU-Staaten auf, die Militärhilfe für die Ukraine fortzusetzen und diese zu erhöhen. "Alle europäischen Länder, die moderne Panzer haben, die in den Kasernen verstauben" sollten diese an die Ukraine abgeben.
Die Entscheidung über die Sanktionspakete liegt bei den Mitgliedstaaten. Die 27 EU-Länder müssen diese einstimmig beschliessen. (afp)
+++
ISW: Russland könnte Häftlinge als "Kanonenfutter" nutzen
- 14:30 Uhr
Analysten des Instituts für Kriegsstudien (ISW) halten es für möglich, dass das russische Verteidigungsministerium Häftlinge rekrutiert, um sie als "Kanonenfutter" im Angriffskrieg gegen die Ukraine einzusetzen.
Eine Rekrutierung von Sträflingen sei ein Anzeichen, dass der Kreml sogenannte "menschliche Wellen" planen könnte, schreibt das ISW am Dienstag (Ortszeit) mit Bezug auf entsprechende Berichte.
Damit ist eine Taktik gemeint, bei der eine grosse Zahl von Soldaten - häufig mit geringer Ausbildung - für einen Angriff eingesetzt wird. Sowohl der ukrainische Geheimdienst als auch der US-Sender CNN hatten zuvor über eine Rekrutierung von Häftlingen durch das russische Verteidigungsministerium berichtet.
Eine Integration der Sträflinge in Truppen der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk (LNR) zeigt nach Einschätzung der US-Analysten zudem, dass das russische Militär seine konventionellen Einheiten für die Sträflinge nicht umstrukturieren will. Man wolle möglicherweise vermeiden, die Moral der Einheiten durch die Häftlinge noch weiter zu schwächen. (dpa)
+++
Habeck: Deutsche Panzerlieferungen kommen "ein bisschen zu spät"
- 13:31 Uhr
Vizekanzler
Seine Kritik hinsichtlich des Zeitpunktes begründete Habeck mit der militärischen Lage. "Alle rechnen mit einer furchtbaren russischen Offensive, Russland hat in den letzten Wochen die Angriffe schon verstärkt. Die Zeit drängt", sagte er.
Die ukrainische Forderung nach Kampfflugzeugen wies Habeck aber zurück. "Das ist keine Debatte, die wir führen", sagte der Wirtschaftsminister und Vizekanzler. Deutschland konzentriere sich im Moment darauf, "die Leopard-2-Panzer, auch die Leopard-1-Panzer und alles andere schnell in die Ukraine zu bringen". Dabei bleibe es ein wichtiges deutsches Ziel, selber nicht Kriegspartei zu werden. (afp)
+++
Reederverband: 62 Seeschiffe und 364 Seeleute stecken in Ukraine fest
- 12:53 Uhr
Knapp ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs stecken in der Ukraine immer noch 62 internationale Seeschiffe fest. Darunter sei auch ein deutsches Schiff, sagte die Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder, Gaby Bornheim, am Mittwoch in Hamburg.
Insgesamt seien 364 Seeleute betroffen. "Wir sorgen uns sehr um die Seeleute, die auch nach einem Jahr Krieg in der Ukraine immer noch nicht nach Hause zurückkehren können." Bornheim appellierte an alle Beteiligten, den Seeleuten eine Rückkehr in ihre Heimatländer zu ermöglichen. Russische Truppen haben die Ukraine am 24. Februar 2022 angegriffen und führen seither Krieg gegen das Land.
+++
Tschetschenenchef Kadyrow spricht von Besetzung Ostdeutschlands
- 12:34 Uhr
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat angesichts westlicher Panzerlieferungen an die Ukraine mit einer Rückkehr russischer Besatzungstruppen auf deutsches Gebiet gedroht.
"Wir müssen zurückkehren, das ist unser Territorium", sagte Kadyrow mit Bezug auf die sowjetische Besatzungszeit in einem Interview im russischen Staatsfernsehen, das am Mittwoch noch auf der Webseite der Propagandasendung "60 Minuten" abgerufen werden konnte.
Kanzler Olaf Scholz müsse für seine Äusserungen zu Russland "auf die Schnauze" bekommen, sagte der Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus, der mit eigenen Truppen in der Ukraine aktiv ist.
Nach Ansicht Kadyrows war der Abzug der sowjetischen Truppen vom Gebiet der ehemaligen DDR in den 1990er-Jahren ein Fehler. Die Verantwortlichen wie der im vorigen Jahr gestorbene Ex-Präsident Michail Gorbatschow hätten als "Verräter" bestraft werden müssen, so der 46-Jährige. Von einer möglichen Konfrontation mit der Nato oder einem drohenden Atomkrieg zeigte er sich unbeeindruckt. Davor habe er keine Angst. "Wir werden gewinnen und sie vernichten", sagte er.
Kadyrow, der für seinen brutalen Führungsstil im muslimisch geprägten Tschetschenien bekannt ist, tat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervor. Kadyrow gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und diesem gegenüber als äusserst loyal. Seine Brutalität und seine Treue zum russischen Präsidenten brachten ihm in der Vergangenheit den Spitznamen "Putins Bluthund" ein. (dpa/thp)
+++
London: Russischer Führung ist militärische Schwäche wohl bewusst
- 11:09 Uhr
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste ist sich die russische Führung mutmasslich der zunehmenden Rüstungsprobleme bewusst. Diese sei sich wohl darüber im Klaren, dass die Produktion der russischen Rüstungsindustrie sich zu einer entscheidenden Schwäche entwickle, hiess es am Mittwoch im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Zusätzlich belastet werde diese Achillesferse durch strategische Fehleinschätzungen beim Einmarsch in die Ukraine. Die russische Produktion bleibe höchstwahrscheinlich hinter den Erwartungen der Führung mit Blick auf den benötigten Nachschub für den Ukraine-Krieg und langfristige Ziele zurück.
Der russische Präsident Wladimir Putin habe die Rüstungsindustrie mehrfach aufgerufen, die "militärische Spezialoperation", besser zu unterstützen, betonen die Briten. Russland selbst bezeichnet seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine offiziell nicht als Krieg, sondern spricht stattdessen von einer Sonderoperation.
Zuletzt habe er in einem im Fernsehen übertragenen Treffen Vizeregierungschef Denis Manturow, der für die Waffenindustrie zuständig ist, scharf kritisiert. Ausserdem habe der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, zur verstärkten Produktion von Panzern aufgerufen. (dpa/thp)
+++
EU-Chefdiplomat: Gleichzeitig Diplomatie und Waffen für Ukraine
- 10:50 Uhr
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell sieht eine Kombination aus Diplomatie und Waffenlieferungen an die Ukraine als guten Weg zu einem Frieden. Man könne die Ukraine militärisch unterstützen, gleichzeitig müssten aber auch alle erforderlichen diplomatischen Bemühungen unternommen werden, damit der Frieden schnell komme, sagte Borrell am Mittwoch im EU-Parlament in Strassburg.
Beides müsse gleichzeitig geschehen, das sei nicht widersprüchlich. Die EU müsse aber auch mehr tun, um die Ukraine militärisch zu unterstützen. Er hoffe auf einen Vermittlungsprozess durch die Vereinten Nationen. (dpa)
+++
UNO fordert 5,6 Milliarden Dollar für Ukraine-Hilfe in diesem Jahr
- 10:18 Uhr
Die Vereinten Nationen haben zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine und von Kriegsflüchtlingen in den Nachbarländern mehr als fünf Milliarden Euro von der internationalen Gemeinschaft gefordert.
In diesem Jahr würden 5,6 Milliarden Dollar (5,2 Milliarden Euro) benötigt, um mehr als 15 Millionen notleidenden Menschen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, teilte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Mittwoch mit. 3,9 Milliarden Dollar seien für humanitäre Hilfe in der Ukraine vorgesehen.
Mit weiteren 1,7 Milliarden Dollar will die UNO nach eigenen Angaben die Versorgung von mehr als vier Millionen Ukrainern unterstützen, die wegen des russischen Angriffskriegs in benachbarte osteuropäische Länder geflohen sind. Der Grossteil dieser Summe ist demnach für Flüchtlinge in Polen und Moldau bestimmt.
Fast ein Jahr nach dem Beginn der russischen Invasion verursache der Krieg weiterhin täglich "Tod, Zerstörung und Vertreibung, und zwar in einem erschütternden Ausmass", erklärte Griffiths. "Das Leiden der ukrainischen Bevölkerung ist noch lange nicht vorbei - sie braucht weiterhin internationale Unterstützung." (afp)
+++
US-Studie: Russland hat mindestens 6.000 ukrainische Kinder in Lager gebracht
- 09:50 Uhr
Russland hat einer US-Studie zufolge mindestens 6.000 ukrainische Kinder in Umerziehungslager gebracht und damit womöglich Kriegsverbrechen begangen. In einem am Dienstag vorgelegten Bericht des Yale Humanitarian Research Lab identifizieren Experten 43 solche Lager in Russland und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim.
Kinder schon ab einem Alter von vier Monaten seien seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp einem Jahr in russische Lager gebracht worden, heisst es in der vom US-Aussenministerium finanzierten Studie.
Ziel sei unter anderem "pro-russische patriotische" und militärartige Erziehung. In einigen Fälle hätten Kinder Schusswaffen-Training erhalten. Es gibt demnach aber keine Hinweise, dass die Kinder in den Krieg geschickt worden seien.
Yale-Forscher Nathaniel Raymond sagte, das russische Vorgehen stelle einen "klaren Verstoss" gegen die vierte Genfer Konvention zum Schutz von Zivilisten in Kriegen dar. In manchen Fälle könne es sich um "ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit" handeln.
Raymond verglich das russische Vorgehen mit Entführungen. Die Autoren der Studie fordern einen Zugang unabhängiger Beobachter zu den Lagern und ein Ende russischer Adoptionen von ukrainischen Kindern.
Die Studie basiert unter anderem auf der Auswertung von Satellitenbildern. Demnach dürfte die tatsächliche Zahl der in Lager gebrachten ukrainischen Kinder "deutlich höher" liegen als die festgestellten mindestens 6.000.
Die Ukraine hatte kürzlich erklärt, mehr als 14.700 Kinder seien aus dem Land nach Russland deportiert worden. Einige seien Opfer von sexuellem Missbrauch geworden. Russland beteuert, sich um Waisen zu kümmern und Kinder medizinisch betreuen zu wollen. (afp)
+++
Umfrage: Viele Menschen besorgt wegen deutscher Waffenlieferungen an Kiew
- 09:05 Uhr
Die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine löst einer Umfrage zufolge bei vielen Deutschen Ängste aus. In einer Erhebung für RTL und ntv stimmten 56 Prozent der Teilnehmenden der Aussage zu, dass Deutschland direkt in den Krieg hineingezogen werden könnte, wenn es der Ukraine noch weitere Waffen liefern sollte. 43 Prozent verneinten dies, wie das Meinungsforschungsunternehmen Forsa am Mittwoch mitteilte.
Zugleich blicken demnach viele Deutsche skeptisch auf die Wirkung der Waffenlieferungen. Der Aussage, die Lieferung weiterer Waffen durch die westlichen Staaten werde die Ukraine in die Lage versetzen, den Krieg zu gewinnen und Russland aus den besetzten Gebieten zu verdrängen, stimmten lediglich 31 Prozent der Befragten zu. 64 Prozent verneinten dies.
Für die Erhebung hatte Forsa im Auftrag von RTL und ntv am Freitag und Montag insgesamt 1.001 Menschen befragt. (afp)
+++
Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 14. Februar finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 13. Februar finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 12. Februar finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 11. Februar finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 10. Februar finden Sie hier
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.